Kann Liebe echt alles überwinden?

Liebe kann vieles bewältigen, wenn man den Glauben an sie nicht verliert.

Als mein Partner und ich zusammenkamen, gab es sehr viele Menschen die dagegen waren. Wir waren ja schließlich beide verheiratet und so tolerant und offen sich der Bekanntenkreis auch sonst gab - wir waren damit die Verdammten. Schlimm war für mich, dass eigentlich nur ICH die Böse war.
Ihm wurden vorzeitige Midlife-Krisen attestiert, ich war die böse Spinne, die einer braven Ehefrau den Mann ausgespannt hat,.... :roll:

All diese Dinge endeten in einer Anti-Morathi-Kampagne. :confused: Nächtliche Drohanrufe, Drohbriefe, Bekannte wechselten die Straßenseite, wenn sie mich sahen, Beleidigungen in aller Öffentlichkeit (wie z. B. beim zufälligen Treffen in der Innenstadt, wurde ich als "Hure" beschimpft etc. etc.).
Meine Kinder wurden von vormals guten Freunden der Familie geschnitten (was mich am meisten in Rage brachte)und auf einmal "wussten" angeblich ALLE Leute in meinem Umfeld, dass ich ein total perverses Miststück bin....eigentlich hätten sie es ja schon immer geahnt! :roll:

Insgesamt 1,5 Jahre dauerte der Krieg gegen mich und ich hab gelitten wie ein Schwein, viel geweint und manchmal war ich auch kurz davor aufzugeben. Mein Partner stand zu mir, auch wenn er permanent dazu angehalten wurde (von den "guten" Freunden) mich in den Wind zu schießen und zu seiner Frau zurückzukehren - er hat den Kontakt zu diesen Menschen abgebrochen.

Heute haben wir einen neuen Freundeskreis und langsam kommen auch die alten "Freunde" wieder angekrochen "War ja nicht so gemeint" - :roll: (Da könnens allerdings lange kriechen).

Unsere Liebe war und ist stark und auch wenn man in solchen emotional problematischen Situationen steckt kann der Glaube an diese Liebe Berge versetzen.

Eines übersteht allerdings auch die stärkste Liebe auf lange Zeit nicht - Gleichgültigkeit und Selbstverständlichkeit.
 
Kann Liebe echt alles überwinden?

Vieles, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht alles. Selbst das größte, devoteste, alles verzeihende Masochistenschwein mit Herzerl in den Augen hat irgendwann genug von der Gunst des anderen. Diejenigen, die dennoch mitziehen, sind dann entweder einfach nur zu bequem um auszubrechen, gänzlich naturdeppert entgegen jedweder Natur oder einfach Gefangene ob ihrer Abhängigkeit dem Partner gegenüber. Wie auch immer diese Gefangenschaft mit all ihren Facetten nun aussieht. Das hat mit Liebe nichts mehr zu tun sondern nur mehr mit Duldung, Unterlassung oder auf ein Minimum beschränktes Maß an Genügsamkeit.

Deine Beispiele, die du anführst Stella, zielen meines Erachtens alle ausschließlich rein auf Kohle ab (egal in welche Richtung man es dreht) und dem damit gepaarten grauslichen Umstand, dass das liebgewonnene, durchaus gewohnte Standing scheinbar nicht mehr zu halten ist. Offenkundig ausgelöst durch Begleitumstände, die den jeweilig anderen Partner nun in einem miesen Licht erscheinen lassen. Der Typ stinkt ab, aber sowas von auch, er mutiert zum finanziellen Desaster, sozusagen zu einem budgetären Nasenbohrer schlechthin. Tja, solche Situationen kommen vor. Manchmal mehr als einem lieb ist. Ich für meinen Teil vermeine nun, die Angst und das plötzlich ausgelöste Unbehagen, du könntest nun durch den Rost fallen, kommt bei dir viel größer zum Vorschein als das Bündel, mit welchem sich nun der Typ herumschlagen darf. Isse nicht die feine Englische, bei den ersten Anzeichen von Fracksausen auf die Schnelle alles fallen zu lassen. Sicher, besser ein Ende mit Schrecken als umgekehrt. Mir aber deucht, dass du bei gutem Wind noch das Beste versuchst für dich selbst herauszuholen, um den eigenen Kahn aus der aufkeimenden Gischt noch mal herumzureissen. Ob der Typ mit seiner - nun getrennten - Nußschale absäuft, lässt dich zwar zaudern, aber trotzdem den eigenen Kopf aus der Schlinge ziehen. Die Einen sagen Selbstschutz dazu (durchaus legitim, das Gewissen liest ja mit), and`re wiederum nennen solche Gegebenheiten augenscheinlich zum Tragen kommende Charakterzüge eines davonlaufenden Egoschweines. Mit beiden Titulierungen muss man sich entweder auf Fortdauer herumschlagen oder irgendwann mal akzeptieren, sich damit anzufreunden. Die Charakterzüge treten aber wieder in den Hintergrund, sobald man Oberwasser erlangt. Geil, oder? Manche Menschen sind da wahre Verdrängungskünstler. Geht`s dem neuen Typen gut oder steht er auf finanziell einigermaßen gefestigten Beinen, erscheint die Gesamtsituation auch gleich wieder um ein Vielfaches erträglicher.

Du meinst nicht Liebe, du meinst eigentlich ausloten und abstecken der eigenen (wenn auch finanziellen) Bedürfnisse. Und wie kann ich`s mir richten. So kommt`s für mich rüber.

Yours,
der Arsch.
 
Selbst das gibt's, obwohl ich mich frage, warum sich überhaupt jemand einen Menschen, der sich unglücklich präsentiert, ans Bein binden wollen sollte - ich tät's nicht.
Eine Frage des Blickwinkels. Wer bestimmt "Unglück". Um auf mein Beispiel zurückzukommen oder um es etwas zu verallgemeinern: Arbeitsplatzwechsel bzw. -verlust und/oder Phasen der Umorientierung sehe ich als eine Übergangsphase und nicht als Dauerzustand. Freunde von mir, weil sie mich ja kennen, machen sich um mich quasi keine Sorgen, weil sie wisse wie ich bin und das ich schnell was bekomme usw. Eine Frau die mich nicht kennt und wo es beim kennenlernen um die Frage "und was machst du (eigentlich)?" kommt, bin ich bzw ist man der Gearschte. Mit der Einstellung "ich will mir nicht das Unglück eines anderen aufbinden, um mein eigenes Glück zu gefährden", kommt man schlicht und einfach nicht in Frage, weiteres kennenlernen eher ausgeschlossen. Auch wenn ich selber das nicht als Unglück sehe, ist es das für andere!
Und ja, das ist ein individuelles, auf mich bezogenes Beispiel (auch wenn es so aktuell auch nicht stimmt, sondern auf vergangene Erfahrungen fusst). Natürlich gibt es höchstwahrscheinlich genug Beispiele, wo die Person wirklich "nicht mit beiden Beinen im Leben steht" usw. Aber letztendlich betrifft das mich selber halt auch.
 
Verstanden. Wir gehen von unterschiedlichen Voraussetzungen aus. Liebe heißt für mich nicht: Kennenlernen, weiche Knie, alles das, was die ersten Monate, eher Jahre bedeuten können. Das sind aufregende Zeiten, schön, spannend, manchmal weltbewegend - aber Liebe ist für mich das, was danach kommt.

Verliebt war ich schon oft. Nix, worauf sich je hätte eine Zukunft aufbauen lassen. War schon nicht ohne Grund, daß ich mit 40 zum ersten Mal gewillt war, "ja" zu sagen, und zwar völlig gegen jede Vernunft und für viele vermutlich bis heute auch ohne Verstand.

Morathi hat's sehr schön geschrieben: wenn's stimmt, dann kann von außen so leicht nix mehr daherkommen und irgendwas ins Wanken bringen, da erträgt man ohne Zaudern auch Dinge, wie z.B. den Wegfall aller sozialen Bindungen, Lebensgewohnheiten usw. - hätte ich das damals auch nur als Option in Frage gestellt, wäre mein Mann nicht der Richtige für mich gewesen.

Hätt ich aber früher auch nicht geglaubt, bevor mir dieses große, haarige, männliche Teil mit dem komischen Dialekt über den Weg gelaufen ist.
 
Hey du Arsch, es geht nicht um mich. :lol:

Es geht konkret um eine Aussage eines Bekannten, der meinte er kann es sich finanziell nicht leisten seine Frau zu verlassen. Alimente, Hauskredit, sie auszahlen... er würde finanziell tot sein.
Umgelegt auf die neue Partnerin heißt das, die er ja liebt aber nicht zu ihr gehen kann wegen dem Geld, dass sie ihn nie "haben" wird. Und wenn, dann nur in einem katastrophalen (finanziellen) Zustand.

Und ich glaube nicht, dass frische Liebe das überlebt... Da muss ich plastic das erste mal zustimmen...
 
2fritzi: Zugegeben, ich hatte bei meinem ersten Post schon überlegt, wo ich/man ansetzen soll, das ist bei der Threaderstellung recht offen gelassen worden. Ich habe halt ganz am Anfang angesetzt und Fuck U All hat auf das schon ganz gut festgestellt, dass die Eröffnung recht materiell ausgerichtet ist. Und Liebe kommt, wenn überhaupt, halt erst auf, wenn man sich kennenlernt. Und da müssen die Voraussetzungen "passen"...
Ich habe natürlich auch überlegt wie es mit Liebe aussieht, wenn man schon zusammen ist. Das ist schon wesentlich kniffliger zu beantworten und von (extrem) vielen Faktoren abhängig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fuck U All hat auf das schon ganz gut festgestellt, dass die Eröffnung recht materiell ausgerichtet ist.
Wenn man an die Liebe mit materiellen Vorstellungen herangeht, dann wird es wohl nicht Liebe sein. Sondern eher Berechnung. Und da möchte ich jetzt den guten, alten Erich Fried bemühen ........

Es ist Unsinn, sagt die Vernunft.
Es ist, was es ist, sagt die Liebe.
Es ist Unglück, sagt die Berechnung.
Es ist nichts als Schmerz, sagt die Angst.
Es ist aussichtslos, sagt die Einsicht.
Es ist, was es ist, sagt die Liebe.
Es ist lächerlich, sagt der Stolz.
Es ist leichtsinnig, sagt die Vorsicht.
Es ist unmöglich, sagt die Erfahrung.
Es ist, was es ist, sagt die Liebe.
 
Also einem standesgemäßen Misanthropen par exzellence würde sowas nicht passieren. Man bedenke bloß die Bandbreite sämtlicher Möglichkeiten unter Abwägung aller sich bietenden Vorteile! Die Probleme beginnen erst, wenn ein and`rer in dein Leben tritt. Muss doch nicht sein. Gelebter Pessimismus ist da eindeutig besser als negativ vorgekauter Optimismus. Yeah, shake my brain pussy. Sicher, diejenigen, die einem ständig Honig um`s Maul schmieren und einem mitteilungsbedürftig zu verstehen geben, wie gut es ihnen doch nicht geht, sind mir - in punkto Beziehungsfragen oder irgendeine unbedeutende Alte betreffend - sowieso suspekt. Die ständigen Wiederkäuer ob der vermeintlich glücklich zur Schau getragenen Beziehung (wenn auch hinter vorgehaltener Hand) gehen mir mittlerweile dermaßen auf den Sack. Durchaus, es erscheint verständlich, wenn ein pubertierendes Gör` wasserfallartig erklärt, ihr momentaner Stecher sei der augenscheinlich Beste von hier bis nach Nebraska, aber von vermeintlich gestandenen Weibsbildern fortlaufend dieses Gesülze zu hören wird langsam aber sicher unerträglich.
 
...aber von vermeintlich gestandenen Weibsbildern fortlaufend dieses Gesülze zu hören wird langsam aber sicher unerträglich.


Wieso? Weil du im tiefsten Grunde deiner schwarzen Seele auch mitsülzen möchtest?

Da müßtest du dir schon einen Kerl suchen, wenn's passen soll, du Romantiker. :mrgreen:
 
Hey du Arsch, es geht nicht um mich. :lol:

Es geht konkret um eine Aussage eines Bekannten, der meinte er kann es sich finanziell nicht leisten seine Frau zu verlassen. Alimente, Hauskredit, sie auszahlen... er würde finanziell tot sein.
Umgelegt auf die neue Partnerin heißt das, die er ja liebt aber nicht zu ihr gehen kann wegen dem Geld, dass sie ihn nie "haben" wird. Und wenn, dann nur in einem katastrophalen (finanziellen) Zustand.

Na dann sag` deinem Bekannten, dass das Fressen des Fensterkitt`s einen mit Sicherheit höheren Stellenwert einnimmt - alleine schon um zu überleben - als das Arschficken mit der materiell abgestimmten neuen Schlampe. Ich verstehe schon, steht der Schwanz, steht`s Hirn. Man kann sich nur nach der eigenen Decke strecken. Der Typ ist sowieso hergerichtet, meine Fresse... Alimente, Hauskredit, die Aktuelle finanziell noch in die Wüste schicken, da würde ich sofort den Vorschlag der hiesigen Sozialisten begrüßen: 20 Jahre statt lebenslang. Für einen Kredit zahlst oft länger. Oder den Nachtzug nach Straßburg nehmen und sich für die französische Fremdenlegion anwerben lassen. Nur, da kann die neue geile Alte nicht mit. Ist wirklich ein Jammer!
 
Wieso? Weil du im tiefsten Grunde deiner schwarzen Seele auch mitsülzen möchtest?

Da müßtest du dir schon einen Kerl suchen, wenn's passen soll, du Romantiker. :mrgreen:

Nein, selbst Machete könnte sich durch diesen Wall nicht durchschlagen.

Pragmatisch veranlagte Kerle reden über andre Sachen und reduzieren Beziehungen & Weiber auf das eigentlich Wesentliche. Titten, Arsch und Mundwerk. Das Leben könnte so einfach sein und wir wären heute noch im Paradies, hätte die Ursprungs-Eva nicht den Apfel sondern die Schlange gefressen. Danke hierfür. Aber ewig lockt das Weib. Unser Untergang.
 
Liebe kann definitiv nicht alles überwinden.

Aber beim kennenlernen und in der Phase danach kann man doch nicht von Liebe sprechen, höchstens von Verliebtheit.
Ganz ehrlich: wenn ich einen Mann kennenlerne ist es mir sch***-egal, wie viel oder wenig Geld er hat - ich bin keine, die nach dem Einkommen fragt, in meinen bisherigen Beziehungen wusste ich meist lange zeit (> 1-2 Jahre) nicht, was er genau verdient, hat mich einfach nicht interessiert bzw. war mir nicht wichtig.
Aber Mann darf nicht erwarten, dass ich ihn mitziehe - genausowenig wie ich erwarte, von ihm mitgezogen zu werden.
In einer bestehenden Beziehung ist das was anderes, da übersteht man auch finanzielle Engpässe zusammen.
 
Nein, selbst Machete könnte sich durch diesen Wall nicht durchschlagen.

Pragmatisch veranlagte Kerle reden über andre Sachen und reduzieren Beziehungen & Weiber auf das eigentlich Wesentliche. Titten, Arsch und Mundwerk. Das Leben könnte so einfach sein und wir wären heute noch im Paradies, hätte die Ursprungs-Eva nicht den Apfel sondern die Schlange gefressen. Danke hierfür. Aber ewig lockt das Weib. Unser Untergang.

Kerle ja - Männer nein.
Zu dick aufgetragener männlicher Stolz hat für mich immer so etwas Oang-Utan-mäßiges,....
Da hämmern sich die in die Jahre gekommenen Silberrücken auf die Brust (auch wenn sie kurz danach, ob der Erschütterung an einem Asthmaanfall zugrunde gehen) um ihre ach so potente Virilität zur Schau zu stellen, werfen mit nonchalanten Dumpfgeistigkeiten wie "Titten, Ärsche und alles andere is ma wurscht" umher und glauben damit an die Spitze der Nahrungskette zu gelangen.
Schneckn, meine Herren - ihr seid schon längst nur mehr Grundnahrungsmittel.
Die wirklichen High-Potentials sind echte Männer - keine Heulsusen, keine Möchtegern-Bruce-Willis-Verschnitte sondern authentische Persönlichkeiten mit Charme und einer guten Portion Eloquenz.
 
Nein Liebe kann nicht alles überwinden, ich denke das sollte sie sogar nicht.

Sie darf aufgeben wenn es ein her geht mit Aufgabe seiner Selbst, dem extremen verbiegen seiner selbst, wenn sie letztendlich krank macht.

Ich glaube auch je älter man wird um so kompromissloser wird man, dass finde ich aber nicht schlimm, sondern man weiß inzwischen sehr genau was einem gut tut bzw. womit man halt nicht leben kann. Ich find das ehrlicher dem Anderen gegenüber als wenn man sich wirklich in die Augen säuselt - wir schaffen alles, unsere Liebe macht das schon. (überspitzte Ausdrucksversion jetzt)

Hm, Liebe muss halt nicht bis zum bitteren Ende gelebt werden, ich hab für mich erkannt das eine nicht gelebte Liebe (Mann ist im Herzen) auch etwas sehr, sehr wertvolles ist.
 
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