Arbeitsfeld Prostitution (ORF 2 / 3. März 2009, 22.30 Uhr)

H

Gast

(Gelöschter Account)
Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

Dienstag, 3. März, um 22.30 Uhr in ORF 2

Arbeitsfeld Prostitution

"Arbeitsfeld Prostitution" – Ein Film von Sabine und Michael Ranocha und Barbara Krenn
"Arbeitsfeld Prostitution" setzt sich mit der Realität von Prostitution in Österreich auseinander, beleuchtet die gesellschaftliche und rechtliche Stigmatisierung Prostituierter und zeigt die Spannung auf zwischen dem Kampf nach Legalisierung "des Gewerbes" von sogenannten Sexarbeiterinnen, die sich aus freiem Willen prostituieren, und der Schutzbedürftigkeit Zwangsprostituierter. Gerade die Diskrepanz zwischen Opfer-Dasein und Selbstbestimmung beschäftigt auch die feministische Theologie. Welchen Platz die feministische Theologie in dieser Frage einnimmt, wie sie den biblischen Zusammenhang sieht und wie sehr das Thema die Genderfrage – also die Frage nach dem Bild von Mann und Frau in Kirche und Gesellschaft – betrifft, diesen Fragen geht die Dokumentation nach.

Viele verdienen an Prostitution
In nahezu jeder Kultur wird Prostitution ausgeübt, wobei die soziale und gesellschaftliche Akzeptanz große Unterschiede aufweist. Daten über den Konsum von sexuellen Dienstleistungen sind kaum zu erfassen – die Zahlen dürften jedenfalls hoch sein.

Innerhalb einer Gesellschaft verdienen in aller Regel viele an diesen Dienstleistungen: Vermittler/innen, Bordellbetreiber/innen, Bar- und Clubbesitzer/innen. Aber auch Bund, Länder und Gemeinden nehmen Steuern und Bußgelder ein. Nicht nur die große Nachfrage nach sexuellen Dienstleistungen, sondern auch die Tatsache, dass viele einzelne Menschen, Branchen und staatliche Institutionen an der Prostitution verdienen, könnte als Ausdruck für deren gesellschaftliche Akzeptanz gewertet werden. In großem Widerspruch dazu wird jedoch Prostitution ethisch abgelehnt.

Für eine Theologie mit Frauenperspektive
Hier setzt die feministische Theologie an. Wissenschafterinnen wie die feministische Theologin Renate Kirchhoff bemühen sich um eine Theologie unter besonderer Berücksichtigung der Frauenperspektive und versuchen, patriarchale Strukturen, die Frauen benachteiligen, zu hinterfragen und Stigmatisierungen zu benennen und aufzubrechen. Kirchhoff ist davon überzeugt, dass Prostitution so alt ist wie das Patriarchat und Teil dieses Systems ist. Es geht ihr nicht darum, Prostitution als solche gutzuheißen oder zu fördern. Es komme vielmehr darauf an, die Situation von Frauen, die von der Prostitution leben, zu verbessern und die gesellschaftliche und kirchliche Einstellung gegenüber der Prostitution zu ändern.

Prostitution gilt als "sittenwidrig"
In Österreich gilt Prostitution durch einen Spruch des Obersten Gerichtshofs als "sittenwidrig". Dadurch ist es nicht möglich, Verträge über Sexarbeit einzugehen oder daraus Rechtstitel zu erstreiten. Eine Prostituierte kann aufgrund dessen ihre Rechte nicht einklagen. Sexarbeit ist in Österreich zwar als selbstständige Tätigkeit erlaubt und auch mit Auflagen, mit Kontrollen und Pflichten verbunden, bleibt aber rechtlos. Vor allem Migrantinnen und Asylwerberinnen werden oft ausgenutzt – so die Einschätzung der Caritas-Beratungsstelle LENA in Linz. Da Asylwerberinnen in Österreich einer selbstständigen Tätigkeit nachgehen dürfen, ist die Prostitution für sie oft die einzige Möglichkeit, legal einer Arbeit nachzugehen. Frauen geraten dadurch oft in einen Teufelskreislauf, aus sie schwer wieder herauskommen. LENA unterstützt diese Frauen, Wege aus der Prostitution zu finden.

Zwangsprostituierte
Noch schwieriger ist es für Frauen, die – oft aus dem Osten Europas – als "Animierdamen" oder "Tänzerinnen" angeworben werden, denen große Versprechungen gemacht werden, die dann aber als Zwangsprostituierte in Österreich landen. Alina beispielsweise musste diese schmerzliche Erfahrung machen. Fünf Jahre lang wurde sie zwangsprostituiert, bis ihr endlich die Flucht gelang. Nach jahrelanger Therapie kann sie heute vor der "kreuz und quer"-Kamera über ihre Erlebnisse sprechen.



Zu Wort kommen in der Dokumentation "Arbeitsfeld Prostitution" neben der evangelischen Theologin Renate Kirchhoff, den Mitarbeiterinnen der CARITAS-Beratungsstelle LENA und der ehemaligen Zwangsprostituierten ALINA u. a. auch eine Sexworkerin, die sich für die Rechte von Prostituierten einsetzt, die aus freiem Willen dieser Tätigkeit nachgehen, und der katholische Moraltheologe Walter Schaupp.
 
@ onkel charlie

freut mich, dass du kreuz & quer gesehen hast ;-)
hast du ein bekanntes gesicht erkannt? ;)

lg von der oberelfe
 
btw: wer gestern die dokumentation um 22:30 ORF2 zum thema prostitution in österreich sah, wird erkannt haben wie wichtig es wäre agenturen und mädchen zu buchen die aus österreich kommen. gerade das beispiel der rumänischen (unfreiwilligen) sexworkerin hat gezeigt dass wohl nicht alle mädchen aus rumänien und ähnlichen (ehemaligen) ostblockländern freiwilig in diesem business bei uns arbeiten. die schilderungen der dame waren erschütternd, und ich denke niemand hier von uns will seinen spaß auf kosten betrogener belogener und versklavter mädchen haben - niemand.

Habe ich leider nicht gesehen - und wo sind die "versklavten" Sexworkerinnen? Hatte bei Escortagenturen auch bei Rumäninnen eigentlich nie den Eindruck oder die Info bekommen, daß sie nicht aus freien Stücken hier wären ...
 
@ onkel charlie

freut mich, dass du kreuz & quer gesehen hast ;-)
hast du ein bekanntes gesicht erkannt? ;)

lg von der oberelfe

hey jasmin,

ja hab am vortag die vorschau gesehen und mir gedacht das könnt mich interessieren...ja eine blondine kam mir ganz besonders bekannt vor...aber frag mich nicht woher ;)
 
Habe ich leider nicht gesehen - und wo sind die "versklavten" Sexworkerinnen? Hatte bei Escortagenturen auch bei Rumäninnen eigentlich nie den Eindruck oder die Info bekommen, daß sie nicht aus freien Stücken hier wären ...

ich kann mich nur auf die sendung berufen, und annehmen dass die dame die der orf hier recherchiert hat wohl nicht die einzige bei angeblich 6000 sexworkerinnen (hat hier vor einpaar tagen wer behauptet) in wien ist, bzw war....

laut der doku wird den mädels eingeredet sie begehen hier (mit ihrem illegalen aufenthalt) eine schlimme straftat. allein deshalb trauten sie sich nicht ihre "peiniger" anzuzeigen...dass dies nur in der vergangenheit passierte wage ich zu bezweifeln....
 
ich kann mich nur auf die sendung berufen, und annehmen dass die dame die der orf hier recherchiert hat wohl nicht die einzige bei angeblich 6000 sexworkerinnen (hat hier vor einpaar tagen wer behauptet) in wien ist, bzw war....

Und wie sieht die "Versklavung" aus ...
 
Und wie sieht die "Versklavung" aus ...

naja den mädels wird gesagt sie haben jetzt für die verbringung von rumänien nach wien einen schuldenberg von (hausnummer) 12.000.- euro "angehäuft", den sie erst mal abarbeiten müssen, teure mieten und essen zu bezahlen usw. sieh dir die sendung an. ich hab die sie aufgezeichnet..vielleicht werd ich sie über youtube hier dem forum zugänglich machen...wenn es einen legalen weg gibt.

will mich da nicht mit dem orf anlegen. aber vielleicht kann hier auch jasmin weiterhelfen (ob man die doku im internet laden kann?), sie kam in der doku, in der es um prostitution ganz allgemein, die "rechtliche" stellung der sexworkerinnen in unserer gesellschaft und aus der sicht der katholischen kirche ging, unter anderen auch zu wort.
 
naja den mädels wird gesagt sie haben jetzt für die verbringung von rumänien nach wien einen schuldenberg von (hausnummer) 12.000.- euro "angehäuft", den sie erst mal abarbeiten müssen, teure mieten und essen zu bezahlen usw. sieh dir die sendung an. ich hab die sie aufgezeichnet..vielleicht werd ich sie über youtube hier dem forum zugänglich machen...wenn es einen legalen weg gibt.

will mich da nicht mit dem orf anlegen. aber vielleicht kann hier auch jasmin weiterhelfen (ob man die doku im internet laden kann?), sie kam in der doku, in der es um prostitution ganz allgemein, die "rechtliche" stellung der sexworkerinnen in unserer gesellschaft und aus der sicht der katholischen kirche ging, unter anderen auch zu wort.

Auf www.Sexworker.at giebt es diesen Beitrag.
Hoffe geholfen zu haben.
Mario
 
Hallo!

Ich ersuche die ModeratorInnen des Erotikforum den Link nicht als Eigenwerbung zu verstehen. Der Gedanke dahinter ist, dass wir auch den UserInnen des Erotikforums die Dokumentation zur Verfügung stellen möchten.

Auf Grund des großen Interesses an der Sendung haben wir (ausnahmsweise) den Film im öffentlichen Bereich zugänglich gemacht. Er ist also auch ohne Registrierung ansehbar.

http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4147

Die Film ist mit unserer Beteiligung entstanden - Haltet Euch bitte mit etwaigen Feedbacks nicht zurück! Wir, wie auch die Macher des Filmes (S. und M. Ranocha) sind auch an Euren Meinungen überaus interessiert.

Gute informative Unterhaltung

Christian (Zwerg - SW-Forum)
 
Zurück
Oben