Ist der Glaube hinderlich beim Sex, oder kann er gar den sexuellen Horizont erweitern? Was meint Ihr?
Ich spreche keine bestimmten Konfessionen an, sondern Gläubige allgemein.
Damit erübrigt sich ein Großteil der bisherigen Antworten, die das Verhalten und die Forderungen bestimmter/aller Konfessionsgemeinschaften anprangern. Deine Frage ist ausschließlich so zu sehen, wie du sie formuliert hast, meine ganz persönliche Meinung dazu: Mein Glaube ist mir nicht hinderlich, ich konnte allerdings auch keine direkte Auswirkung auf meinen sexuellen Horizont feststellen.
Von den Forderungen und Vorschriften, die auch meine Konfession hat (christlich orientiert), habe ich mich in den Teilen, die ich selbst für mich nicht akzeptiere, gelöst. Ich lebe nicht nach Regeln, die jemand aufstellt, der eine Religionsgemeinschaft leitet, wenn diese Regeln nichts mit dem Glauben an sich zu tun haben (z.B. kein Sex vor der Ehe, Sex nur zum Kinderzeugen und ähnliche Dinge, die mMn nichts, aber auch gar nichts mit Glauben zu tun haben).
Sondern ich sehe mich lediglich mir selbst und den Menschen in meinem Umfeld gegenüber verpflichtet, bestimmte Regeln einzuhalten.
Jaja, selbstverständlich (ist ja auch eine katholische Dimension
, aber wir haben uns dann ganz ehrlich eingestehen müssen, dass es dann doch nicht DIE Beziehung ist, eine Hochzeit also EINDEUTIG außer Frage stand! Und schon wars aus mit der Vorfreude
Du sagst selbst, dass es nicht DIE Beziehung war, also ist die Frage, wie einig ist man sich insgesamt, in seiner gesamten Lebensplanung und in seinen Vorstellungen, eben doch wichtiger als Unterschiede in der Frage, Sex vor der Ehe JA oder NEIN.
Für sehr wichtig halte ich aber die Übereinstimmung/gleiche Linie in Glaubensfragen. Speziell dann, wenn Glauben auch tatsächlich gelebt wird, find ich es einfach sinnvoller, wenn beide das gleiche wollen. Ich habe in zwei langjährigen Partnerschaften Erfahrungen dazu gemacht: Erste Ehe mit einem bekennenden Atheisten, zweite mit einem, der das gleiche glaubt und lebt wie ich. Die unterschiedliche Glaubensauffassung war nicht der Trennungsgrund, aber die gemeinsame Lebens- und Glaubenseinstellung in meiner jetzigen Beziehung gibt dem Ganzen eine völlig andere Qualität.
ich würde sagen sex ist der apfel und die religion ist der wurm
Ich würde sagen, Glaube ist der Apfel und Konfessionen und ihre Absichten sind der Wurm...
Und damit bekommst beliebige Aussagen von "Glaube hat keinerlei Einfluss auf den Sex" bis zu "Glaube und Sex schliessen einander aus".
Es gibt zu viele Religionen mit zu unterschiedlichen Standpunkten in dieser Frage und
die Lehrmeinung der Amtskirche und der Glaube der Menschen sind im übrigen zwei Dinge, die sich oft nicht decken.
Und was meine Erfahrungen betrifft: ich kenne Frauen
(Ergänzung: gibts auch bei Männern),
die sehr gläubig sind, in der Sexualität aber keinerlei Hemmungen besitzen.
Kann ich nur in allen Punkten zustimmen, speziell dem hervorgehobenen Text.
glaube ist etwas oft verschwommenes: b. menschen die glauben haben oft wünsche in der zukunft, sie beten dann um die erfüllung derer, aber sie leben nicht im jetzt.
gehört jetzt zwar nicht direkt hierher, aber: ein Gebet um der Erfüllung eines Wunsches willen ist mMn ein wenig kindisch. Ich sehe ein Gebet als Gespräch mit Gott/einer höheren Macht/was auch immer und vor allem als ein Gespräch mit mir selbst und meinem Inneren, eine Reflexion über die erlebten Dinge des vergangenen Tages und die vor mir liegenden des nächsten Tages.