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So, ich bin mit meiner Antwort hierher gegangen, weil ich den Thread mit pickats Reiseberichten nicht unnötig belasten will ....
Aber Deine Ausführungen haben schon eine Antwort verdient:
Dein Anliegen in Ehren, und die vertriebenen Bewohner des ehemaligen Sudetenlandes verdienen gewiss unser Mitgefühl für ihr Schicksal. Aber - und es ist ein großes ABER - unser Mitgefühl verdienen ALLE Menschen, welche damals in diesen "großen" Zeiten des politischen Umbruchs gelebt haben. Die Vertreibung aus der engeren Heimat war quasi das Tüpfelchen auf dem i, aber unsäglich gelitten haben ALLE Menschen, welche dazu verflucht waren, gerade in dieser Zeit zu leben. Kriege, Entbehrungen, Not, Elend, Hunger und tägliche Angst um das nackte Leben ..... es war eine Zeit, welche im Rückblick eigentlich nur noch Opfer erkennen lässt. Selbst jene, welche damals zu Mittätern wurden, sind letzten Endes Opfer. Opfer ihrer Verblendung, Opfer der politischen Rattenfänger, Opfer des persönlichen Geltungsdranges, Opfer der Habgier und des Hasses.
Das wenigste, was damals geschehen ist, war Folge eines genauen politischen oder sonstigen Kalküls. Im Anfang ja, aber so wie das Gute eine Eigendynamik entwickelt, so entsteht diese auch durch das Böse, und sogar noch viel mehr und viel schneller. Im Grunde genommen, wenn man es auf das damalige Deutschland beziehen mag, hat sich das Bibelwort erfüllt: "Wer Wind sät, wird Sturm ernten." Mit der Verschiebung vielleicht, dass das Dritte Reich keinen Wind gesät hat, sondern einen ganz Europa in die Zerstörung treibenden Feuersturm, und dass die damit eingefahrene Ernte ein alles vernichtender Orkan an Gewalt, Hass und weiterem Unrecht war.
Die Vertreibung der Sudetendeutschen aus ihrer ursprünglichen Heimat war eine von vielen Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten der damaligen Zeit. Aber es war nicht die einzige Grausamkeit. Es war eine der letzten Grausamkeiten, welche man unmittelbar mit der damaligen Zeit in Zusammenhang bringen kann. Und es war bei aller Dramatik für die unmittelbar Betroffenen bei weitem nicht das Ärgste, was Hass und Rachsucht und Habgier damals hervor gebracht haben. Tote und Vertriebene eignen sich nicht zum gegenseitigen Aufrechnen. Aber dennoch muss man ganz einfach anmerken: so wie die damaligen Deutschen bei ihrer Ausbreitung auf ganz Europa hunderttausende Menschen aus deren angestammten Häusern, Ortschaften, Städten vertrieben haben (wobei die dabei ermordeten gar nicht gezählt werden sollen), so ist man mit den Deutschen verfahren, als es daran ging, die okkupierten Gebiete zurück zu erobern, und von den Eindringlichen zu "säubern".
Dass die damaligen tschechischen Machthaber die Wirren der Zeit des zu Ende gehenden Krieges dazu benutzt haben, um eine unliebsame Bevölkerungsgruppe zu vertreiben, ist natürlich aus heutiger Sicht zu verurteilen. Irgend etwas rückgängig oder wieder gut zu machen, wird - wie bei allem damaligen Unrecht - nicht möglich sein.
Aber Deine Ausführungen haben schon eine Antwort verdient:
Ach, Antonius ...... pickats erzählt eben "ihr's", Reisen in die lebendige Gegenwart, nicht Reisen in eine Vergangenheit, die in dieser Form nicht wieder herstellbar ist.....du fährst nach paris, hamburg, salzburg, münchen - warum nicht mal ins sudetenland....liegt direkt vor deiner haustür....dort haben bis 45 millionen österreicher und deutsche in frieden und freude und schönen dörfern und städten gelebt, bis sie dann zu hunderttausenden ermordet und zu millionen vertrieben wurden.
Dein Anliegen in Ehren, und die vertriebenen Bewohner des ehemaligen Sudetenlandes verdienen gewiss unser Mitgefühl für ihr Schicksal. Aber - und es ist ein großes ABER - unser Mitgefühl verdienen ALLE Menschen, welche damals in diesen "großen" Zeiten des politischen Umbruchs gelebt haben. Die Vertreibung aus der engeren Heimat war quasi das Tüpfelchen auf dem i, aber unsäglich gelitten haben ALLE Menschen, welche dazu verflucht waren, gerade in dieser Zeit zu leben. Kriege, Entbehrungen, Not, Elend, Hunger und tägliche Angst um das nackte Leben ..... es war eine Zeit, welche im Rückblick eigentlich nur noch Opfer erkennen lässt. Selbst jene, welche damals zu Mittätern wurden, sind letzten Endes Opfer. Opfer ihrer Verblendung, Opfer der politischen Rattenfänger, Opfer des persönlichen Geltungsdranges, Opfer der Habgier und des Hasses.
Das wenigste, was damals geschehen ist, war Folge eines genauen politischen oder sonstigen Kalküls. Im Anfang ja, aber so wie das Gute eine Eigendynamik entwickelt, so entsteht diese auch durch das Böse, und sogar noch viel mehr und viel schneller. Im Grunde genommen, wenn man es auf das damalige Deutschland beziehen mag, hat sich das Bibelwort erfüllt: "Wer Wind sät, wird Sturm ernten." Mit der Verschiebung vielleicht, dass das Dritte Reich keinen Wind gesät hat, sondern einen ganz Europa in die Zerstörung treibenden Feuersturm, und dass die damit eingefahrene Ernte ein alles vernichtender Orkan an Gewalt, Hass und weiterem Unrecht war.
Die Vertreibung der Sudetendeutschen aus ihrer ursprünglichen Heimat war eine von vielen Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten der damaligen Zeit. Aber es war nicht die einzige Grausamkeit. Es war eine der letzten Grausamkeiten, welche man unmittelbar mit der damaligen Zeit in Zusammenhang bringen kann. Und es war bei aller Dramatik für die unmittelbar Betroffenen bei weitem nicht das Ärgste, was Hass und Rachsucht und Habgier damals hervor gebracht haben. Tote und Vertriebene eignen sich nicht zum gegenseitigen Aufrechnen. Aber dennoch muss man ganz einfach anmerken: so wie die damaligen Deutschen bei ihrer Ausbreitung auf ganz Europa hunderttausende Menschen aus deren angestammten Häusern, Ortschaften, Städten vertrieben haben (wobei die dabei ermordeten gar nicht gezählt werden sollen), so ist man mit den Deutschen verfahren, als es daran ging, die okkupierten Gebiete zurück zu erobern, und von den Eindringlichen zu "säubern".
Dass die damaligen tschechischen Machthaber die Wirren der Zeit des zu Ende gehenden Krieges dazu benutzt haben, um eine unliebsame Bevölkerungsgruppe zu vertreiben, ist natürlich aus heutiger Sicht zu verurteilen. Irgend etwas rückgängig oder wieder gut zu machen, wird - wie bei allem damaligen Unrecht - nicht möglich sein.