Weil ich von Ostern noch eine frische Wurzn übrig habe - darf
vielleicht der Steirer ein bisserl Kren .....
Ich bin nicht der klassische "Seine-Frau-Betrüger" .........
Das kann ich Dir bestätigen. Ich habe noch keinen Mann kennen
gelernt, der ein "klassischer Seine-Frau-Betrüger" gewesen wäre.
Es hat noch jeder irgendeine Ausrede gefunden, warum gerade er
quasi die Berechtigung dazu hat.
Jetzt gibts meiner Meinung nach 3 Möglichkeiten:
1.) Ich finde mich mit der Situation ab den Rest meines Lebens zwar nicht ganz wie ein Mönch zu leben aber fast so. Ich sag einfach: Ok, aufregender Sex ist was tolles aber existiert in meinem Leben nur noch in der Erinnerung......Ist das eine Lösung?? Hey, ich habe nur dieses eine Leben und das ist schon zur Hälfte vorbei!!
Das wäre sicher eine Lösung, die allerdings eine Entscheidung von
Dir verlangen würde. Du müßtest die Priorität festlegen, das ist
mit Sicherheit nicht einfach, weil .....
2.) Ich lass mich scheiden. Ich verliere eine sehr gute Gefährtin und ich mache sie sehr unglücklich. Ich mache 2 Kinder, und das würde am meisten schmerzen, noch sehr sehr viel unglücklicher als meine Gefährtin, und ich tu mir selbst auch keinen großen Gefallen sowohl emotionell als auch finanziel.
Da bist Du in einer Klemme wie viele andere auch, ich möchte gar
nicht wissen, wie viele Männer allein schon aus finanziellen Gründen
eine Trennung wegschieben, auch wenn Du das Wort "finanziell" abschwächend nur mit einem "L" schreibst. Warum mich gerade das
Finanzielle so stört, werde ich weiter unten klarlegen.
3.) Von Zeit zu Zeit mutiere ich vom braven W.S. zum Cowboy Lucky und zieh mir, nach sorgfältiger Planung, eine richtig schöne Zeit rein, besorge es mir nach allen Regeln der Kunst und komm entspannt und zufrieden wieder nach Hause.
Das wäre nix für den Steirer !
Und ich sage Dir gerne, warum:
Ich würde meine Gefährtin nicht betrügen wollen. Auch dann nicht,
wenn wir so gut wie keine sexuelle Basis mehr hätten. Ich würde
mir stattdessen ernsthaft die Frage stellen, was ich mir unter einem
schönen Leben vorstelle, wenn ich schon nur eines habe.
Mit Sicherheit stelle ich mir darunter nicht vor, mit einem Menschen
in einer Partnerschaft zu leben, welche zu einem großen Teil aus
Verheimlichen, Ausschliessen und Hintergehen besteht. Und da ist
es mir egal, worin die Gründe dafür liegen mögen, mir genügt schon
der Umstand, daß... !
Nach dem Geschmack des Steirers wäre eine klare und konsequente
Lösung: entweder stelle ich die bewährt guten Eigenschaften des
Menschen, zu dem ich in 14 Jahren wohl irgendeine Beziehung habe
aufbauen können, in den Vordergrund, entweder möchte ich ihn
nicht verlieren, entweder möchte ich im Interesse aller Beteiligten
auf eine Trennung verzichten, dann werde ich meine persönlichen
sexuellen Interessen hintan stellen, und dann werde ich das auch
können. Wenn ich das nicht will, werde ich mich trennen, und ich
werde dabei keine Angst haben, weder der Frau noch den Kindern
einen bleibenden Schaden zuzufügen. Im Gegenteil eröffnet sich
für die Frau ja auch die Möglichkeit, für sich einen neuen Partner
zu finden und mit ihm gemeinsam eine Form des Zusammenlebens
zu wählen, mit welcher sie beide glücklich werden können. Daß die
Kinder unter der Trennung der Eltern leiden müssen, ergibt sich ja
auch nicht zwangsläufig. Gerade in Fällen wie den Deinen bietet
sich eine amikale Trennung ja geradezu an, und wenn man Kinder
nicht in böser Absicht gegen den jeweils anderen Elternteil auf-
bringt, können sie auch nach einer Trennung durchaus in den
Genuß beider Eltern kommen, wenn halt auch nicht gemeinsam.
Es ist also nicht immer nur "Rücksichtnahme auf die Anderen", wenn
man eine Trennung auf die lange Bank schiebt, im Gegenteil glaubt
der Steirer, daß man durch eine Längere Zeit des Theaterspielens
mit Sicherheit nicht nur dem Noch-Partner sondern vor allem auch
den Kindern einen größeren und vor allem länger bleibenden Schaden
zufügen kann als mit einer ehrlichen und klaren Trennung, die man
zu guter Letzt in späteren Jahren den dann erwachsenen Kindern
gegenüber durchaus mit der Hoffnung auf Verständnis argumentieren kann.
Ah ja, und zum Finanziellen. Dieses Argument finde ich ..... naja.
Weil es so durchsichtig ist. Auf der einen Seite will man frei sein, um
sein einmaliges Leben zu geniessen. Trennt man sich, kann es unter
Umständen sehr teuer werden. Meist teuer genug, daß dann vom
oder besser für's Geniessen des Lebens nicht mehr viel übrig bleibt.
Dann läßt man lieber alles wie es ist und gönnt sich halt hin und
wieder ein paar Seitensprüngerl, damit wenigstens einer ein wenig
Freude hat. Betrügt man seine Partnerin halt zweimal. Einmal mit
einer anderen Frau (oder auch mit mehreren, man will es sich ja
richtig besorgen), und das zweite Mal fast noch mehr damit, daß man seine Partnerin m Trott des Alltags zurückläßt mit der lähmenden Gewißheit, den Partner von Mal zu Mal mehr zu verlieren.
'tschuldigung - so sieht's der Steirer halt. Wobei ich zugebe, daß ich
leicht Reden hab', weil ich ja mein Leben lang nicht zu einer solchen
Entscheidung gezwungen war. Aber ich kenn' mich schon eine Zeit lang, und ich kann mir für mich eigentlich nur die beiden oben genannten Wege vorstellen. Und ich bin nicht einmal stolz darauf, weil ich
bin einfach so, ich
kann gar nicht anders.
Ich werde mich aber hüten, die Entscheidung eines Anderen in
Frage zu stellen. Es muß ja jeder für sich und für sein Leben die
Dinge auf die Reihe kriegen, und wenn einer schon so überzeugt
ist, daß er das für ihn Richtige tut - soll er meinen Segen haben,
so er dessen bedürfen würde.
Ich wünsch auch Dir, Lucky, daß Du Deine Partnerschaft gut über
die Zeit bringst, und vielleicht geht's je auch sexuell wieder einmal
gemeinsam statt getrennt.
Aber is halt nicht. Schade. Die gute weiß nicht was sie versäumt.
Sicher nix was sich lohnen würde, eine bewährte Partnerschaft auf's Spiel zu setzen.
lg
Steirerbua