Buch Tipp/s

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Gast

(Gelöschter Account)
Nachdem ich kürzlich wieder ein wenig mehr lese, hier ein Buch-Tipp:

Else Buschheuer
RUF! MICH! AN!


Das Buch handelt von einer neureichen Berliner namens Paprika; einer absolut menschenverachtenden Person, der nichts heilig ist.
Ihr, trotz des vielen Geldes, absolut trostloses Leben verbringt sie damit Bärbel Schäfer und Seinfeld zu gucken und selten damit in ihre eigenen Werbeagentur die Angestellten in den Arsch zu treten. Sie hat kaum soziale Kontakte und das ist aus ihrer Sicht auch gut so. Bis ein Unbekannter in ihr Leben tritt und sie so richtig ...

In Tagebuchform geschrieben, vulgär, schockierend, amüsant, erkennt man als Großstadtbewohner viele Gemeinsamkeiten aufkeimen.

Auszug:
Er hat mich nicht geküsst. Er hat mich nicht geleckt. Er hatte wohl keine Lust dazu. Überhaupt war er zu keiner Dienstleistung dieser Art bereit. er war von nichts getrieben als vom blanken Egoismus. Und von Geilheit. Zum Schluss riss er mich herum, brüllte wie ein verwundeter Elefant und kam in meinen Mund. Sperma schmeckt wie Joghurt ohne Geschmack, wenig Kalorien, hoher Eiweißgehalt, ein bisschen scharf im Abgang. Manche mögen's, aber mein Fall ist es gar nicht. Ich hasse Sperma! Erst neuerlich habe ich Fred zusammengeschissen, weil er in unsere Bürotoilette diese ekeligen Flüssigseife-Spender installieren ließ. Ich finde, das ist, als ob einem jemand in die Hand wichst! Aber Valmonts Samen schien mir das edelste Gesöff der Welt. Das heilige Abendmahl: Sein Leib. Sein Blut.
...
Mein Blick fällt auf die Titelseite der Bildzeitung. Dort steht: Kriegt man vom Spermaschlucken Karies? Plötzlich bin ich hellwach und klingele besorgt meinen Zahnarzt aus dem Bett.
...
Der Lift im Fernsehturm ist brechend voll. Ich kann nicht einmal die Bildzeitung, die ich mitgenommen habe, richtig aufschlagen: Fleischfresser, Freut euch: Das Steak wird billiger. Meine Laune sinkt stetig, je höher wir fahren.
„Rückense ma auf“, sächselt der Liftführer.
„Kümmern sie sich lieber um ihre Kopfform“, schleudere ich ihm entgegen und mache ein Foto von seinem Gesichtsausdruck. Gleich im Anschluss trete ich gegen das Schienbein eines skandinavischen Touristen und schicke ein „Hoppala“ hinterher, aber es befriedigt mich nicht. Valmont befriedigt mich, aber der ist nicht da! Was für eine verfickte Welt!
 
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