Eigene Gedichte der Forumsmitglieder

In grauer Vorzeit :lol: hat mir mal wer gesagt, dass meine Gedichte ja ganz nett seien, aber eigentlich immer eher trüb(sinnig). Ok, kann man jetzt ned so wirklich mehr nachprüfen, weil ich einen mir sehr gut bekannten Mod gebeten habe, die meisten zu löschen.

Egal.

Jedenfalls hat dieser "wer" gesagt, ich soll doch mal ein Gedicht über den "Gipfel des Glücks" verfassen. Ok.

Wer anderer hat mir geraten, i soll mal zwei Tage Auszeit nehmen. Kein Internet. Mi bissl auf mi besinnen. War a aan guter Rat. Hob i eh auch gemacht. Sollte mi vermisst haben, nu wisst´s warum. ;)

Des schick i nu alles voraus, um des kleine Gedichterl einzustellen. Hoffe, es gefällt bissl. ;)

Als dann:

Der Gipfel des Glücks

Berg und Tal man oft durchschreitet,
was sich halt so „Leben“ nennt.
Kleines sich oft dann ausweitet,
wenn man es mal besser kennt.

Höhen, Tiefen und auch Weiten
durchlebst Du oft an einem Tag.
Ob Du es nun magst erleiden,
niemand wirklich wissen mag.

Stehst Du oben auf dem Gipfel
höher geht´s nicht - Du bist da -
trotzdem glaubst, es fehlt der Dipfl
auf dem ı, Du suchst ihn ja.

Findest Du kein größ´res Glück,
als Du es im Moment wohl hast,
gehst Du einen Schritt zurück,
um zu schau´n, ob´s besser passt.

Man erkennt im Leben oft nicht,
wenn man grade oben ist,
wenn man steht im Sonnenlicht,
weil man´s an was Falschem misst.

Da heißt´s dann bescheiden sein
und doch genießen dieses Glück.
Siehst Du es auch nur winzig, klein,
es kommt wohl nie mehr so zurück.
 
Hoffe, es gefällt bissl

Yep, gefällt ... :daumen:

es kommt wohl nie mehr so zurück.
[/FONT][/SIZE]

Und damit's zum Thread passt schnell in Reimform ... :cool:

Tu einfach nur ein bissl verharren
das neue, grössere Glück hört man schon in den Startlöchern scharren.


Und wenn ich das so lese bewahrheitet sich auch wieder ein altes Sprichwort: Der Tom unter den Dichtern ist wie ein Arsch unter den Gesichtern ... :mrgreen:
 
Der Gipfel des Glücks

Mir gefällt es auch Benno …. Sehr einsichtig und merkwürdig :) im wortwörtlichen Sinn …. merk-würdig.
Deine anderen haben mir ebenso gefallen. Es ist halt so, dass man oft beim Lesen von Gedichten, die sich auf Lebenssituationen beziehen, darüber nachstudiert, was in dem Verfasser vorgegangen sein muss, was er wohl erlebt hat, wie er es verarbeitet hat. Darüber kann man schlecht diskutieren, handelt es sich doch um Gefühle, die – da schließe ich mal von mir auf andere – nicht zur Diskussion freigegeben sind.
Aus dem Grund finde ich auch die oben angeführte Kritik an Deinen Gedichten nicht angebracht. Wie soll jemand seinen Kummer oder sein Traurigsein denn lustig oder witzig formulieren, wenn er es so nicht empfinden kann.

Bleiben also solche Gedichte eher kommentarlos, mag das eben auch daran liegen, dass die Leser sie eher im Stillen für sich interpretieren. Das heißt aber nicht, dass sie sich nicht damit beschäftigen. :)




Das gibt’s doch gar nicht! Da scheint nach Monaten der Thread mal wieder auf der Startseite auf und erst dann entdecke ich Dein wunderschönes Sonntags-Gedicht. :oops:

Du sprichst die Gedanken nicht aus, die Dich an diesem stillen Sommermorgen begleitet haben mögen. Und doch meint man sie erraten zu können durch die bildlichen Sequenzen, die Du beschreibst.
Ein trauriger Anlass eigentlich, weil das Ziel Deines morgendlichen Weges ein trauriges ist; dennoch lässt es den Leser nicht trostlos zurück ….
Ich liebe diese mit Worten gemalten Bilder und hoffe, es war oder bliebt kein Einzelstück von Dir. :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mich durstet weder nach gutem Essen , noch wildem Wein
mich durstet nach etwas sinnlichem doch was kann es sein ?
 
Was ist das Leben?
Geboren um zu Leben,
Leben um zu Lieben,
Lieben um zu Leiden,
Lieden um zu Sterben,
Sterben um zu Leben??
ist das "Das Leben" ??

kurz und bündig aber von mir
 
Nachdem das letzte Gedicht vom Gipfel des Glücks handelte, bin ich wohl oben. Ganz oben. Mit eigentlich einer einfachen Feststellung. ;) A ned schlecht. Drauf kommen muss man halt irgendwie. :lol: Aber besser spät als nie.

Mit 23 Jahren bin ich mal drauf gekommen, dass ich froh bin, dass ich ich bin und kein anderer und dass ich überhaupt bin. Das kann ich heute noch nachlesen, weil das in einer Woche passierte, in der ich exakt diese eine Woche ein Tagebuch führte. War ein spannendes, fast spirituelles Erlebnis (Taizé 1987).

Vielleicht habe ich wieder in diese Zeit zurückgefunden. Hätte ja nu eh ned so lange gedauert. :lol: Sollte es mal wieder schlechter gehen, werde ich halt nu auch auf diesen heutigen Tag zurückschauen können. Und die nächste Feststellung für mein Leben lesen.

Als dann, weil ich oben angekommen bin:


Das Gipfelkreuz

Ich trat wohl diesen Schritt zurück (bezieht sich auf "Der Gipfel des Glücks")
und schaute, ob ich richtig bin
auf dem Gipfel von dem Glück
und griff beidhändig dann hin.

Der Dipfl am i ist jetzt gefunden:
ich ruh in mir und das ist fein!!!
Tat das Kreuz ja lang umrunden,
doch endlich kann ich oben sein!

Hier gefällt´s mir! Schöner Blick.
Ich schaue nun mit großer Wonne
viel nach vorn, auch bissl z´rück
und steh nun voll im Licht der Sonne.

Sie blendet nicht!
Sie strahlt mich an!
Bin ich auch nur ein kleiner Wicht - (bitte, das ist übertragen gemeint)
ich mich daran erfreuen kann.

Sollten wieder Schatten kommen,
kehr ich zu diesem Tag zurück,
an dem ich endlich stand am Gipfel -
an dem erkannte ich mein Glück.
 
:) gefällt mir sehr gut und viele Leser werden wohl auch ihr Leben,zwischen den Zeilen finden.
Kompliment dem Gipfelstürmer!
 
was ist ein leben ,
wie soll es sein,
wie kann man es richten ,
das man es leben kann.
mal ist es schwer ,
mal ist es leicht,
aber man grübelt ,
wie könnt es schöner sein.
ein tag ist lang, es kommt viel vor,
man möchte das schönste geben ,
wenn es die kraft zuläst.
von freuden umringt,
doch werden es weniger,
doch wer noch bleibt,
sind die ehrlichen freunde.
sind die mal alle weg ,
so denke ich ,
ist es so weit ,
den abschied zu finden .
doch hörte ich von fern ,
es ruft mich wer,
jetzt sehe ich sie ,
meine freunde sind mir treu.
mit leiser stimme sage ich ,
ich danke euch ,
das ihr für mich seit.

einen dank an viele die mir immer das liebste gaben ,
mich in gedanken haben , mir alles liebe wünschen , und viel gesundheit.

danke jannaevi
 
Warum ich dich so mag…

Weil du mir, seit der ersten Minute, durch deine freche, offene Art aufgefallen bist…
Weil ich mit dir einfach über alles reden kann…
Weil du mich so akzeptierst, wie ich bin…
Weil ich für dich vieles aufgeben würde…
Weil ich deine Einstellung, zu vielen Dingen, einfach mag und vieles teile…
Weil du geistig, so wie ich, nicht stehenbleiben willst…
Weil ich dich so mag, wie du bist…
Weil ich dich einfach bei mir haben will…
Weil ich dich einfach nicht vergessen kann…
Weil ich dich irgendwie brauche…
Weil ich so oft an dich denken muss…
Weil es leichter wäre zu fragen, was ich nicht an dir mag… ich hab noch NICHTS entdeckt...

?????Warum?????
 
Saturn

Die Sterne leuchten in des Alls Schwärzen
Unermessliche Weite erfüllt mit Ruhe ihre Herzen.

Deren einer ist vom Ring umgeben
über sechzig Monde ihn umschweben.

Saturn wird er genannt
ist singulär und nicht bemannt.

Kennt nicht der Menschen Lachen, nicht ihren Trubel
nicht ihre Geschäftigkeit, nicht des Siegers Jubel
weder ihre Pakte die sie binden noch den Streit
der sie entzweit.

Der Monde anmutig Tanz ständig ihn erfreut
manchmal sind sie ihm nahe, manchmal weit.

In ihrer Mitte fühlt er sich wohl und umschmeichelt
doch nie ihn einer berührt, nie ihn einer streichelt.

Geselligkeit und Wärme kennt er nicht.
Saturn umgibt ein kaltes Licht!​
 
Der Löwe

Sieht der Löwe eine Katze
streicht er zärtlich ihre Tatze

Sieht der Löwe einen Hund
hat zum Winseln dieser Grund.

Sieht der Löwe ein stattlich Pferd
wird es genommen sogleich verkehrt.

Sieht der Löwe dann ein Rind
wird er vor Begierde blind.

Sieht der Löwe eine Kuh
paart er sich mit ihr im Nu.

Sieht der Löwe einen Stier
vernascht er ihn sofort mit Gier.

Und auf vielen Ziegen
kam der Löwe schon zu liegen.

Auch das Wollschaf
kennt des Löwen Beischlaf.

Selbst das Schaf geklont
wird vom Löwen nicht verschont.

Im Zirkus der Schimpansenaff
ist durch des Löwen Triebe paff.
(gleiches gilt für die Giraff)

Sieht der Löwe des Zebras Streifen
bekommt ganz bald er einen Steifen.

Sieht der Löwe die Dompteuse
trachtet er nach ihrer Möse.

Auch manche Bären
können dem Löwen sein Begehren nicht verwehren.

Sieht der Löwe eine Maus
lässt er seine Sau heraus.

Sieht der Löwe einen Strauss
geht es dem ganz ähnlich wie der Maus.

Sieht der Löwe einen Hasen
gibt es für ihn nur eines: Blasen.

Dann holt er sich das Stachelschwein
und stösst ihm seinen Stachel rein.

Zum dunklen, grauen, wilden Schwein
fällt ihm dieselbe Vorgangsweise ein.

Sieht der Löwe einen Biber
dann wird kopuliert ...Mein Lieber!

Sieht der Löwe eine Schlange
wird mir um ihre Unschuld bange.

Sieht der Löwe einen Pfau
vergisst er Treu und Ehefrau.

Sieht der Löwe einen Ganther
kommt es zum Dreier mit dem Panther.

Auch dem Fasan
wurde von ihm schon Wildes angetan.

Jedes Rebhuhn legt er flach
dabei kommt er sehr schnell zur Sach.

Sieht der Löwe einen Schwan
ich die Folgen längst schon ahn.

Verwöhnt er dann den Pinguin
stöhnt der ganz leise vor sich hin.

Sieht der Löwe einen Hai
oh wie schnell ist er herbei.

Sieht der Löwe einen Rochen
gerät bei ihm das Blut zum Kochen.

Sieht der Löwe einen Waal
ist ihm alles andere egal.

Sieht der Löwe einen Aal
springt er für ihn ins Wasser - wiedermal.

Auch der Adler im Horst ganz oben
wurde schon vom Löwen geschoben.

Und der lieblich kleinen Meise
besorgt er es auf seine Weise.

In der Folge mit der Amsel ganz heiter
geht es in der selben Tonart weiter.

Wieviele Schnecken
erfreute der Löwe mit seinem Lecken!

Auch die Keuschheit einiger Kröten
ging durch des Löwen Lüste flöten.

Nur lästige Zecken
lässt der Löwe ohne seinen Sex verrecken.

Sieht der Löwe eine Laus
ist bei ihm der Ofen aus.;)
 
Mein erstes Buch

Das größte Glück auf dieser Welt
ein Buch, das man in Händen hält.
Und ganz besonders groß der Stolz,
wenn dieses Buch von eignem Holz.

Das heißt, wenn auf dem Einband steht,
wer wirklich an dem Buch gedreht.
Wer sich den Inhalt ausgedacht,
schlaflos so manche Nacht durchwacht.

Der Hauch weht - der Unsterblichkeit -
von hier bis in die Ewigkeit.
Mit Schillers Räubern, Goethes Faust
man durch das Universum saust.

Ein Werk, so wie ein Viadukt
- in Büddelsteadt wurd´ es gedruckt -
Das bringt mir nun der Welten Ruhm.
Dies Buch, es ist mein Heiligtum.

Es ist der Weisheit letzter Schluß,
ein literarisch Hochgenuß,
setzt weite, neue Horizonte,
die man bisher nur ahnen konnte.

Bescheidenheit zählt viel für mich -
und deshalb schrieb und fragte ich
den größten Kritikus im Land,
wie er mein Buch - mein Werk - wohl fand.

Dann kam die Antwort mit der Post,
vom Kritiker Hans Heinrich Frost:
„Ihr Buch bringt - wie könnt’s anders sein -
ganz neue Perspektiven rein.

Vermittelt ungeheures Wissen
Wir sind hin- und auch hergerissen.
Es gibt - dies lernten wir dabei -
in Büddelstaedt ‘ne Druckerei.​

das Buch wurde natürlich nie geschrieben!
 
Zuletzt bearbeitet:
so dann will ich mich auch mal hier versuchen ^^


So viel (zu viel)

Die Welt ist im Wandel, das Ende naht.
Bald werden wir ernten, unsre Teufels-Saat.
So viele Fehler, so viel Neid,
die Welt steckt voller Hass und Leid.

So viel Skrupel, so viel Gier,
bald gibt’s kein Jetzt und auch kein Hier.
Das Licht verdunkelt, der Vorhang fällt,
überall Rachsucht und das Streben nach Geld.

Mord und Todschlag es besiegeln,
Blut und Schmerz uns die Tür verriegeln.
Das Tor zu einem besseren Sein,
denn dafür war der Menschheit Tugend zu klein.

Die einzig’ Hoffnung, die jetzt noch bleibt:
Wo ein Ende, da ist auch ein Anfang nicht weit…​
 
und vl eines sogar zu aktuellen themen, mehr oder weniger

Rebellion

Der Tag begann wie gewohnt,
Dunkelheit und Trauer die Umgebung bewohnt.

Ein Lichtstrahl an der Wand,
ist wie Hoffnung im düsteren Land.

Auf der Straße, nur Kummer und Leid
kaum einer erstrahlt vor Heiterkeit.

Zu bescheiden die Umstände, zu schlecht die Situation,
Liebe, Freude, Spaß, wer kennt das schon?

In Zeitlupe, die ganze Welt sich dreht,
mäßig und träge sich der Mensch dazu bewegt.

Doch die Hoffnung, sie stirbt zuletzt,
auch wenn der Tod an uns nagt, uns zersetzt

Gewissheit zu überleben niemand hat,
doch die Qualen, die hat jeder satt.

Bis jetzt gefangen in Angst, wie in einem Kokon
Starten wir nun endlich, die Rebellion!​
 
Bevor dieser Thread vollends einschläft, stelle ich Euch mal wieder eines meiner älteren "Wortbilder" vor ... damit es hier irgendwie weitergeht ... ;)


Südwind

warmer zärtlicher wind aus dem süden
reich an fremden geheimen düften
streift sanft die frischen gräser der flur

bald frühlingshaft launisch
mutwillig spielend mit heftigen böen
die verglühende feuerstatt spürend

haucht liebevoll graue ascheflocken
in die monddurchflutete nacht
verborgene glut anfachend

neugierig züngeln flämmchen empor
knisternd verheißung erinnernd
im wirbel der lust vereinen sie sich

jäh auflodernde blutrote flamme
wiegt sich sinnlich im taumel der reigen
cerunnos zu ehren und rhiannons an beltane

ein hochgewachsener wacholder
dunkle silhouette dem mond darbietend
betrachtet abweisend streng und stumm ...

DW 01.05.04
 
In den Momenten, in denen ich meinen Sehnsüchten gestatte bildhaft zu werden,
sehe ich keine Körper, kein Gesicht.

Ich sehe Freude über vorgelesene Worte. Sehe gemeinsame Neugierde auf deren Anfänge und Reiseziel.​
 
Einer:
'Völker werden entrechtet,
Huren geächtet,
Schafe geschächtet'

Anderer:
'Der Stärkere siegt,
der Schwächere liegt,
nur mein Erfolg wiegt.'

Der Eine klagt das Unrecht an
der Andere nimmt was er kann.
Der Eine sollt das Gute beschreiben
der Andere das Schlechte vertreiben.
 
... weil ihr der "Südwind" gefallen hat ... ;)


wanderung zwischen tag und traum

.. wenn am schwarzdunklen himmel
die fernen sterne funkeln, juniperus
wenn auf den wassern von avalon
die nebel schweben
schwer liegend in den tälern
und über dem moor
die die sinne wachsam werden lassen
zwangsläufig schärfend die wahrnehmung .....

.. wenn die kaltblauen irrlichter
die flackernden tänzerinnen der nacht
im heidekraut zu deinen füßen gaukeln
sirenengleich lockend
auf grundlosem pfad
wenn du schon ahnst, juniperus,
der morgenröte halten sie
der steigenden lerche gesang nicht stand .....

.. wenn die mondgefährtin des gehörnten
in licht und dunkel eingeweiht
in glück und leid, juniperus,
die hand ausstreckt nach deinen träumen
den geschichten deines lebens
die niemand dort berührt denn sie
verborgen in den tiefen falten
des schwarzen seidenen gewands ...

.. wenn sie das rote kaum mehr trägt
diesen sommer noch, juniperus,
und einen weiteren vielleicht
von der gefahr dir niemals droht
wenn die arme weit sie öffnet
und leise ruft: komm, ruh dich aus
wenn du müde bist und leer
leg dein haupt in ihren schoß ....


DW 27.06.04
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben