Steirer-Stüberl

ich hab in dem scheiß forum schon viel gelacht, mich manchmal geärgert, ab und an erschreckt, jetzt hab ich auch geheult...
 
die stille ausnütz....


...das mach ich jetzt auch, auch wenn ich normal nicht so gern hinten nach schreibe: Hab dich bei diesen Zeilen förmlich mit der Oma zum Bus stapfen sehen, Tant. Und zum Thema weit, weit weg sein, wenn ein lieber Mensch geht, hab ich auch meine eigenen Erinnerungen - nur dass es sich bei mir damals, am buchstäblich anderen Ende der Welt, nimmer ausgegangen ist... :confused:

Ich denke, ich hol mir jetzt noch einen Kaffee und blätter weiter zurück im Steirerstüberl, obwohl ich mir eigentlich vorgenommen hab, die Postings der vergangenen Woche, in der ich das Internet mied und die Skipisten bzw. - hütten unsicher machte, ungelesen bleiben zu lassen.

Genießer :winke:
 
Eine Herzerwärmende Geschichte liebe pickats. Und ... deine Oma ist ned tot, sondern der Teil von ihr der unsterblich ist, war in dem Moment bei jedem zu Besuch der die G'schichte mit'n Herz gelesen hat. Denn die Gänsehaut beim schreiben und lesen kommt ned aus Zufall. Aber das wär ne andere Geschichte ... :)
 
oh... i hab die stimmung abgeschnitten :shock:

na gut dann...erzähl i euch....
i hab am wochenende die weihnachtsdeko entfernt.... also die am balkon is noch da, die konnte ich ned wegräumen weils schneebedeckt war/is....ja leider :cool:
der baum steht am balkon und darf weiterwachsen.... bis er entweder eingeht oder zu gross wird, aber mit baum durchs stiegenhaus tragen haben ja meine jungs schon erfahrung :oops: :mrgreen:

apropos baum, ich brauch für die faschingsdeko bunte bälle fürn katzenbaum...
vielleicht könnten wir das bei unseren osterbastelsitzungen ins auge fassen und die eier-ausblas-anmal-aktion auf etwas später verschieben....nein steira....nicht soviel später :cool: :mrgreen:

und jetzt des wichtigste....kummt no a schnee oder ned? :confused:
 
Sehr bewegende Geschichte und wohl gewählte Worte liebe pickats.
Ich denke, Du hast damit in vielen von uns Erinnerungen wieder aufgewühlt - mir gings jedenfalls so.

LG Bär
 
Bunte Bälle... Eierausblasaktion... Du wirst VVVIIIIIEEEEELLLLLLEEEE PN bekommen Tante... arg viele
 
Sehr emotionelle Erinnerungen Pickats, die mich auch am Tisch sitzen ließen, um Pickerl zu ordnen...:)
 
Grosseltern sind hier wohl immer noch das Thema…

Und ich gestehe, es fällt mir nach pickats so berührenden Geschichte gar nicht so leicht, einen Anschluss in irgendeiner Art und Weise zu finden, nicht zuletzt auch deswegen, weil aufgrund meines Alters meine Erinnerungen sich ganz einfach schwerer tun.

Jedenfalls sind Grosseltern ein unschätzbares Familiengut, und ich kann nur allen sehr ans Herz legen, sie zu hegen und zu pflegen – auch, wenn es vielleicht aufgrund divergierender Lebensauffassungen und Erfahrungen manchmal nicht so leicht erscheint, sie in das aktuelle Familiengeschehen (noch) voll zu integrieren…

Väterlicherseits hatte ich „nur“ noch den Opa, ein bissi gebückt laufender, aber rüstiger alter Mann von gut 90 Jahren, mit schlohweissen Haaren, einem Zwirbelbart und immer noch schlesischem Akzent, wenn auch seit vielen Jahren heimatvertrieben und bei einem seiner Söhne in Kiel ansässig.

Trotz seines hohen Alters las er alles immer noch mit sehr wachen Augen ohne Brille, was mir als Kind enorm imponiert hat. Aber noch viel imponierender waren die saftigen Knoblauchwurstbrote aus seinem Reiseproviant, die er an uns Kinder austeilte, wenn er auf seinen Reisen zu seinen über Deutschland verstreuten, noch lebenden vier Kindern dann wieder mal bei uns Station machte.

Über seinen Lebensweg und seine Gesinnungen weiss ich leider sehr wenig. Als Kind hat es mich naturgemäss nicht interessiert, und später war es ganz einfach … zu spät… :cry:

Ich weiss wohl, dass er in der Gegend von Breslau mit seiner Familie ein gut gehendes und beliebtes Ausflugslokal mit eigener Landwirtschaft unterhielt. Und dann weiss ich noch, dass er in beiden grossen Kriegen natürlich dienen musste, dass er lange in Gefangenschaft war und dass in der Zeit des 1. Weltkrieges mein Vater, obwohl eigentlich noch viel zu jung, mehr oder weniger die Rolle des Familienoberhauptes inne hatte – eine Rolle, die ihn wohl für sein Leben geprägt hatte…

Vor ein paar Jahren haben meine Geschwister mit einem Cousin eine Reise an die Stätte unserer Familienwurzeln unternommen und die Gegend nach Zeitzeugen abgesucht. Ihre Eindrücke waren und sind sehr berührend… aber das zu erzählen, wäre wohl eher an mockingbird…

Bissi mehr Erinnerungen hab ich eigentlich an die Eltern meiner Mutter, schlicht Omi und Opi - wahrscheinlich, weil sie in unmittelbarer Nähe lebten und somit doch irgendwie permanente Begleiter meiner Kindheit waren …

Aber davon vielleicht ein anderes Mal … :winke: ...
 
weil aufgrund meines Alters meine Erinnerungen sich ganz einfach schwerer tun.

Jedenfalls sind Grosseltern ein unschätzbares Familiengut, und ich kann nur allen sehr ans Herz legen, sie zu hegen und zu pflegen –

auch, wenn es vielleicht aufgrund divergierender Lebensauffassungen und Erfahrungen manchmal nicht so leicht erscheint, sie in das aktuelle Familiengeschehen (noch) voll zu integrieren…

Väterlicherseits hatte ich „nur“ noch den Opa,
die Eltern meiner Mutter, schlicht Omi und Opi
wahrscheinlich, weil sie in unmittelbarer Nähe lebten und somit doch irgendwie permanente Begleiter meiner Kindheit waren …

Na geh........die paar Monate :bussal: .........haben wir gleich zu Jahresbeginn die Übertreibung des Jahres :bussal: :nono: .
Und vor allem.........guat schaust aus ;):daumen::bussal: !!!!!

Da kann ich Dir nur zustimmen........aus Sicht eines Enkels kann ich sagen.......auch wenn´s alle noch so zerstritten sind..........es lebe die Großfamilie.......irgendwie läuft das Werkel doch.

Man muß sich, nach genossener Erziehung, auch darüber trauen, die eigenen Eltern zu "erziehen"..........ist ja plötzlich eine ganz andere Rolle.......plötzlich können´s das machen, was sie sich bei allen anderen Leuten verbeten haben........verwöhnen. Und vor allem sollte man halt das, was man an sich selbst als "Fehlerziehung" beurteilt, an den eigenen Kindern verhindern.........vor allem meiner Mutter mußte ich schon ganz deutlich sagen........."autoritär und diktatorisch - ja.........
......g´sunde Watschen - nein"

So ein Zufall.......auch bei uns werden die Väterlichseitigen als Opa und Oma tituliert und die Mütterlichseitigen als Omi und Opi.
 
Und ich gestehe, es fällt mir nach pickats so berührenden Geschichte gar nicht so leicht, einen Anschluss in irgendeiner Art und Weise zu finden, nicht zuletzt auch deswegen, weil aufgrund meines Alters meine Erinnerungen sich ganz einfach schwerer tun.
aber geh, die ein, zwei jahre (bin ma jetzt ned sicher...bist 30 oder 31?) die du älter bist als ich :cool: :mrgreen:

Jedenfalls sind Grosseltern ein unschätzbares Familiengut, und ich kann nur allen sehr ans Herz legen, sie zu hegen und zu pflegen – auch, wenn es vielleicht aufgrund divergierender Lebensauffassungen und Erfahrungen manchmal nicht so leicht erscheint, sie in das aktuelle Familiengeschehen (noch) voll zu integrieren…
naja, da bin ich vermutlich doch anders gestrickt... nur weils grosseltern sind, sinds für mich ned automatisch ein unschätzbares familiengut :confused: auch oma und opa zu sein muss man sich "verdient" haben...
mein opa, quasi der mit meiner oma... :mrgreen: also von der erzählten.... den kannte (kenne) ich gar ned, war (ist) ein amerikaner, lebte aber eine ganze weile mit meiner oma zusammen was aus erm aber dann geworden ist...keine ahnung...wenn oma von früher erzählen wollte war ich o-ton mamsch: noch zu klein für solche geschichten :confused:

die eltern meines vaters, die hab ich vielleicht ein-, zweimal gesehen, zwei unsympathische menschen die geld ohne ende hatten, aber wenn wir zu besuch kamen wurde uns gönnerhaft ein riegel schokolade...ja die kleinen von anno dazumals....überreicht, mit den worten, aber nicht alles auf einmal... hab ich erwähnt, dass wir diesen riegel zu dritt bekommen haben?

und nachdem sie uns dann meistens die geschenke für die kinder der schwester meines vaters unter die nase gehalten hat und wir uns jedesmal freuten weil wir dachten die seien für uns...hat meine mamsch kurzerhand meinem vater erklärt, er möge sich seine eltern mitsamt seiner schwester in den ...."zensiert" schieben :oops:

ja ich schlag mehr der mamsch nach :cool: :mrgreen:

Vor ein paar Jahren haben meine Geschwister mit einem Cousin eine Reise an die Stätte unserer Familienwurzeln unternommen und die Gegend nach Zeitzeugen abgesucht. Ihre Eindrücke waren und sind sehr berührend… aber das zu erzählen, wäre wohl eher an mockingbird…
her damit :)

Aber davon vielleicht ein anderes Mal … :winke: ...
is schon "ein anderes mal" ? :)

So ein Zufall.......auch bei uns werden die Väterlichseitigen als Opa und Oma tituliert und die Mütterlichseitigen als Omi und Opi.

Klar - papA = opA - muttI = opI
also omi und opi gabs eigentlich nie bei uns, die oma war immer die omA

und muttI, ich glaub es gibt für mich keine bezeichnung die schlimmer ist für mama....bei mutti stellts mir sämtliche haare auf, aber ned nur mir auch meinen schwestern und meiner mamsch....
wenn wir kinder unsere mamsch ärgern wollten, brauchten wir nur zu sagen "muttiiiiii".... uiiii die war schneller auf 180 als ein porsche :mrgreen:

dafür konnte ich sie mit einem satz auch wieder beruhigen....
"mama??? hast schon wieder lachstörungen"??? :cool: :mrgreen:
 
Da ich nur meine Großeltern mütterlicherseits kannte, gab's da keine Unterscheidungen und sie waren halt mal Oma/Opa und dann mal wieder Omi/Opi (letzteres vor allem, wenn ich was wollt: Omiiii! Opiii!)

Die Papa-Eltern sind leider schon 1972 gestorben, ganz kurz hinter einander, daher kenn ich sie nur von Fotos und aus Erzählungen.

Die Mama-Eltern dafür kannte ich umso besser, weil ich mit ihnen aufgewachsen bin - wir waren alle in einer Wohnung. Schwierig, weil 3 Generationen unter einem Dach. Da hat's schon viel Streit und so manches Drama gegeben

Aber andererseits hab ich das - vor allem im Nachhinein! - als großes Glück empfunden. Weil ich nämlich nicht weiß, ob ich immer brav meine Großeltern besucht hätte, hätten wir woanders gewohnt. Und weil ich so eine sehr innige Beziehung zu ihnen hatte.

Mein Opa war der beste Geschichtenerzähler, den es gibt. Auch nach 3 selbst ausgedachten Geschichten hat er noch eine gefunden, wenn ich - später mein Bruder und ich - erst andächtig lauschend vor ihm saßen und dann laut schreiend noch eine Geschichte gefordert haben.

Er war eine Seele von einem Menschen. Zufrieden mit seinem Leben und, wenn er sein Glaserl Wein nach dem Mittagessen und sein Bussal bekommen hat, einfach rundum glücklich.

Leider ist er gestorben, als ich mitten in der Matura war - ich war so sehr mit mir selbst beschäftigt, dass ich das alles nicht wirklich mitbekommen habe. Und mich daher auch nicht wirklich von ihm verabschieden konnte. Aber er, obwohl damals eh schon mehr drüben als da, hat immer wieder gefragt: Und, hast deine große Prüfung schon g'habt?

Ja, so war er, der Opa. Immer da für uns, immer an uns gedacht.

Und die Oma ... was hab ich g'stritten mit der. Wenn ich mir die Haar rechts und links abrasier, dann lasst's mich nimmer in die Wohnung (also hatte ich diese Frisur leider nie :mrgreen:). Und irgendwann hat's mir erklärt, ich bin eine Schlampe, weil ich halt grad wieder einen neuen Freund hatte. Aber gegrinst hat sie dabei, weil sie ja selbst auch ned ganz so christlich war.

Oma, immer informiert, weil sie Talkshows geschaut hat. Voll up-to-date und aufgeschlossen. Nicht einmal mein schwuler Cousin konnte sie wirklich überraschen. Oder gar schockieren.

Auch als ich schon lang nimmer daheim gewohnt hab, hab ich die Oma mindestens einmal in der Woche besucht - da kamen Mama und Tante und das war immer eine Gaudi. Auch wenn ich das eine oder andere Mal schreiend die Wohnung verlassen hab, weil Oma wieder mal genervt hat. Aber ich bin immer wieder zurück und dann sind wir uns heulend in den Armen gelegen.

Meine Oma war kein einfacher Mensch. Sie war ein kleiner Familientyrann und manchmal so richtig bösartig. Und trotzdem die liebste Oma, die man sich wünschen konnte. Halt ein Mensch mit allen Ecken und Kanten und einer guten Seele.

Irgendwann wollte die Oma, nachdem sie mehrmals gestürzt ist, nimmer nach Hause und kam ins Heim. Da kam der Verfall dann recht schnell und es war schrecklich ihr dabei zusehen zu müssen. Trotzdem, wenn sie gedanklich bei uns war, war's immer noch lustig.

Nur hätt ich's fast wieder nicht geschafft, mich zu verabschieden. Hatte ein Footballmatch und Mama rief an, dass es Oma schlecht geht. Ich hab hin und her überlegt, ob ich noch nach Wien fahren soll und hab's dann - Danke! - doch gemacht.

Ich hab ihre Hand gehalten und sie gestreichelt. Sie war eigentlich nur noch körperlich da.
Aber sie hat gewartet. Nur 10 Minuten, nachdem ich weg war, hat das Heim angerufen - Oma ist gestorben.

Sie fehlt mir immer noch, obwohl das schon einige Zeit her. Und wenn ich an sie denk, muss ich lachen und weinen gleichzeitig. Ich glaub, so richtig zamg'wachsen sind sie und ich erst in den letzten Jahren. Keine Ahnung wieso. Und manchmal, da hab ich das Gefühl, sie ist da und passt auf mich auf. Klingt vielleicht komisch, aber ist so.

@pickats: total schön geschrieben - ich hab deine oma richtig vor mir gesehen ;) und ja, ich hab auch g'heult :oops:
 
Danke, für diese bewegende und berührende Erzählung.
Es gibt wohl nichts Schöneres, als so ein inniges und liebevolles Andenken an seine Großeltern!
 
@ mOni: deine oma IST noch da - sie war in l.e. teil unserer familie (und ja - sie hat mich gehasst, manchmal sogar zurecht!) und auch jetzt. auch wenn du meinst, da ist keiner - ich weiß, dass sie da ist.

und nächstes jahr zum muttertag bring ich ihr blumen, ich weiß ja, dass sie das von einem schwiegerenkerl erwartet!

sie sitzt bei uns und wacht darüber, dass ich dir nichts antue.
und erst, wenn sie sicher ist, dass mit ihrer kleinen alles passt, wird sie sich endlich auf ein wolkerl setzen und ruh geben und die engerln quälen.

schade, dass ich sie nicht mehr kennenlernen konnte - ich glaub, ich hätt sie gemocht, so wie die anderen schrulligen weiber aus deiner familie!
:bussal:
 
mangels Verwandtschaft in dieser Richtung habe ich ja selber keine Gschichtln und deshalb druckts auch dem Schimi in mir immer leicht die Salzigen ins Auge ...
 
Großmütter ...... :)

Ich hab' ja zwei g'habt, und ich erwähne das deshalb, weil wir Kinder ja von Haus aus nur einen Großvater hatten, und auch den nicht übertrieben lang, da er ja wenige Jahre nach meiner Geburt gestorben ist. Aber unsere Großmütter haben wir zum Glück länger gehabt.

Als Erwachsener kann ich sagen, dass es eigentlich zwei komplett gegensätzliche Frauen waren. Die Großmutter väterlicherseits war sich ihrer Würde als "Oberlehrerswitwe" sehr bewusst, was sie in Hinblick auf den Oberlehrer zwar ehren mag, aber dennoch hat dieser Stolz zu einer gewissen Unnahbarkeit geführt, welche von uns Kindern wohl instinktiv wahrgenommen wurde. Nein, sie hat uns nicht schlecht behandelt, im Gegenteil, bisweilen hat sie sogar dazu geneigt, uns zu verwöhnen. Sie war eine regelmäßige Kinogeherin, dank ihrer Witwenpension konnte sie sich das leisten, und sie hat ihren Enkelkindern, auch mir, ungezählte Kinobesuche ermöglicht, welche uns ohne ihre finanzielle Unterstützung sicher nicht möglich gewesen wären. Auch hat sie mit ihren Enkeln ungezählte Stunden in den nahe gelegenen Parks verbracht, und im Grunde genommen war diese Frau eine Großmutter, welche sich manches Kind damals gewünscht hätte.

Das besondere Unglück dieser Frau war halt gerade heraus gesagt, dass die Großmutter mütterlicherseits ein derartiges Maß an Liebe und Zuneigung verströmt hat, welches so herzlich und ungekünstelt war, dass ihr die Herzen der Enkelkinder förmlich zuflogen. Oder vielleicht kann ich's besser so sagen: die Liebe war von beiden Großmüttern möglicherweise gleich groß, aber von der einen eher verhalten und zögerlich, von der anderen aber spontan und herzlich dargeboten. Das mag mit ein Grund gewesen sein, warum die eine Großmutter eben "die Großmutter" war, während die andere Großmutter einfach "die Mami" für uns Enkelkinder gewesen ist.


Ich bin mir sicher, dass die Großmutter ein solches "Mami" niemals zugelassen hätte, denn ich habe bis heute jenen Tag nicht vergessen, wo ich sie leichtsinniger Weise mit "Oma" angeredet habe. Und wo sie mich angeherrscht hat: "Ich bin nicht deine Oma, ich bin deine Großmutter". Und ja, ich weiß heute, dass sie es nicht bös' gemeint haben wird ..... aber damals war's halt ein Stich in das kleine Herz.

Es gibt sehr viele Erinnerungen an meine Großmutter, und es sind nicht ausschließlich gute Erinnerungen, aber es sind eben Erinnerungen des damaligen Kindes. Ich mag von diesen deshalb nicht viel schreiben, weil ich mit dem Wissen und dem Verständnis des Erwachsenen mir dessen bewusst bin, dass gerade die eher schlechten Erinnerungen dem Wesen dieser Frau nicht gerecht werden würden. Auch sie hat ihre Lebensgeschichte, auch in ihrem Leben gab es Ereignisse, welche dazu geführt haben, dass sie so wurde, wie wir sie als Kinder erlebt haben. Mit dem heutigen Wissen sehe ich auch viele meiner Kindheitserinnerungen in einem anderen Lichte, im Falle meiner Großmutter vor allem in einem sehr viel milderen.

Ich bin ihr nach wie vor dankbar für die vielen schönen Momente, welche ich mit ihr und durch sie erleben durfte, und es waren sehr viele Augenblicke der Freude, des Glücks und auch der empfundenen Liebe. Und die unzähligen anderen Momente, die es auch gegeben hat … darüber möchte ich eigentlich den Mantel des Schweigens breiten. Wir drei Geschwister haben diese eher unangenehmen Erinnerungen in vielen gemeinsamen Gesprächen aufgearbeitet, erfolgreich, wie ich meine. Und wir denken heute mit Liebe und Dankbarkeit und ohne Verbitterung an jene Frau zurück, welche sich durch ihr Hadern mit dem eigenen Schicksal blind für angebotene Zuneigung gemacht hat, und nicht zuletzt deshalb immer nur "die Großmutter" geblieben ist.
 
Ich kann da nicht mitreden
opi in russland verreckt
omi zu früh für mich gestorben
opa alzheimer
oma hmmm, da war ich wohl das enkerl vom falschen kind...

aber mir geht nix ab, glaub ich zumindest...
 
.... und es sind nicht ausschließlich gute Erinnerungen, aber es sind eben Erinnerungen des damaligen Kindes. Ich mag von diesen deshalb nicht viel schreiben, weil ich mit dem Wissen und dem Verständnis des Erwachsenen mir dessen bewusst bin, dass gerade die eher schlechten Erinnerungen dem Wesen dieser Frau nicht gerecht werden würden.

Mit deiner Zurückhaltung, weitere Details über die Beziehung zu deiner Großmutter preiszugeben, nimmst du sie ja auch sehr liebevoll in Schutz vor uns neugierigen Lesern und unserem eventuellen Amusement oder Kopfschütteln auf ihre Kosten.

Das zeigt mir, dass du sie im Grunde genommen - aus heutiger Sicht - genau so liebst, wie die "Mami".

Natürlich macht es traurig, wenn man darüber nachdenkt, was man selbst alles anders hätte machen können, mit dem Wissen von heute.
In einer anderen Konstellation, auf einer anderen Basis, habe ich das auch so erlebt.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob allein der größere Erfahrungschatz und die gewachsenen Einsichten uns heute, in gleichen Situationen, anders handeln lassen würden ... wenn alle anderen äußeren Einflüsse immer noch die gleichen wären.

Vielleicht ist das alles aber auch gar nicht wichtig und es zählt allein das, was man im Jetzt und Heute gegenüber den Menschen empfindet, die unser Leben begleitet haben ... auch wenn sie schon lange nicht mehr da sind. :)
 

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