Steirer-Stüberl

Eine Nachbemerkung zur Großmutter und zum Arzt:

Offenbar gibt es ab 500 Höhenmeter immer zur rechten Zeit jemanden, der der immer im Mittelpunkt stehen müssenden Großmama - und sei es, indem sie wegen des beileidigenden Desinteresses der Fmilie einen Anfall haben muß - zur rechten Zeit "die Wadl'n viere richt't".

Eine meiner Großmütter hat in ihrer Not auch auch skurrile Selbstmordversuche verübt. So hat sie versucht, sich (auch während der Sommerfrische) in einem Bacherl mit geschätzten 5 cm Wassertiefe das Leben zu nehmen (soweit ich ich erinnern kann, war ihr Gewand nach dem Versuch am Rücken trocken). Trotzdem war die Familie pflichtgemäß erschüttert und hat Besserung gelobt.

Whrend eines dieser Urlaube haben wir auch eine Bergwanderung, auch mit harmloser Kletterei, unternommen. Meine Großmutter jammerte und wollte bedauert werden. An einem Klettersteig stellte meine Gr0ßmutter fest: "Das ist ja entsetzlich, wenn man ausläßt, fällt man ja hinunter."
Hier kommt der Auftritt des Gemeindearztes in Form eines einheimischen Bergfexes: "ja, gnädigste, und wenn's in Wien auf da Stroß'n stehnbleib'n, fihrt ihna a Auto z'sam". Dann war es einige Zeit still.
Wie schön sind Familienurlaube,
Roger
 
Natürlich war es unvermeidlich, dass die schöne Zeit auch einmal zu Ende gehen musste, und obwohl vier Wochen ja nicht gerade kurz zu nennen sind, kam doch viel zu schnell der Tag, an welchem mein Vater die Koffer hervor holte, um langsam mit dem Packen zu beginnen. Natürlich war die dafür vorgesehene Zeitspanne nicht so lang bemessen wie vor der Abreise von daheim, aber am Mittwoch meist wanderten die ersten Stücke, welche nicht mehr gebraucht werden würden, in die Koffer.

Da begann gleichzeitig jene Zeit, welche mir schon als Kind auf die Nerven ging: mein Vater war ein Meister im Zelebrieren von Abschieden, und seine andauernden Hinweise ("schau dir das genau an, da werden wir lange nicht mehr her kommen" oder "schau dort, dort sind wir auch gewesen") versetzten die gesamte Familie schon wesentlich früher in eine sentimentale Abschiedsstimmung, als dies eigentlich notwendig gewesen wäre. War aber ned zu ändern. Das Packen ging interessanterweise wesentlich schneller vonstatten als daheim, auch wurde nicht mehr diese Sorgfalt aufgewendet - wichtig war nur, dass alles untergebracht werden konnte. Einzig das Verschließen der Gepäckstücke war vom Kraft- und Zeitaufwand her gleichwertig. :mrgreen:

Der allerletzte Tag vor der Abreise war quasi mehr oder weniger einem umfassenden Rückblick über die Ferien gewidmet, und anstatt noch einmal einen Tag abseits vom Alltag zu genießen, hingen die Eltern und die Großmutter schon an Ort und Stelle wehmütigen Erinnerungen nach, welchen sich schließlich auch die Kinder nicht mehr entziehen konnten, und so war die Stimmung des letzten Abends der bei einer Beerdigung vergleichbar. Zum Glück war es erforderlich, beizeiten schlafen zu gehen, weil der nächste Tag wieder sehr früh beginnen würde.

Nach dem Aufstehen und dem Waschen wurden die letzten Utensilien im Gepäck verstaut, dann gab es ein improvisiertes Frühstück, wo alle lustlos ihr Butterbrot aßen und ihren Kaffee tranken, zum Teil schon mit Tränen in den Augen. Nach dem Frühstück stellte sich die Bäuerin mit einem Jausenpaket ein, welches mit ein paar dankbaren Tränen entgegen genommen wurde, und dann ertönte meist schon ein Hupen vom Hof, wo sich der Chauffeur für die Fahrt in den Ort eingefunden hatte. Das Gepäck wurde so gut es ging verstaut, wobei interessant war, dass meist ein Stück mehr vorhanden war, als bei unserer Ankunft. Alsdann hob ein ergreifender Abschied an, wo die Frauen endgültig den Tränen freien Lauf ließen, sogar die Bäuerin, welche doch ohnehin dableiben musste, und schließlich fanden sich in den Augen der Männer auch die einen oder anderen Tränen. Die Kinder heulten ohnehin wie die Schlosshunde.
Schließlich wurde es dem Fahrer zu bunt, er drängte auf die Abfahrt, und nach unzähligen Umarmungen waren endlich alle im Auto untergebracht, der Motor wurde gestartet, und es ging los. Noch ein paar Mal Winken, ein letztes unterdrücktes Schluchzen, und das ärgste war fürs erste überstanden.

Am Bahnhof wurde das Gepäck mit Hilfe des Fahrers gleich im Waggon untergebracht, Türnitz war ja eine Endstation, und das Zügle stand noch vom Vorabend da. Dann erfolgt ein relativ kurzer Abschied von unserem Chauffeur, der es allerdings auch auffallend eilig hatte, weg zu kommen. Wahrscheinlich hatte er an diesem einen Morgen mehr Tränen zu sehen bekommen, als sonst das ganze Jahr über, Trauerfälle ausgenommen. :roll:

Wenn der Zug endlich abfuhr, galt es noch, die erste Kurve zu meistern, wo der Vater noch einmal mahnte, "noch einmal zurück zu schauen", aber danach stellte sich meist relativ schnell wieder allgemeine Beruhigung ein, spätestens dann, wenn das Jausenpaket der Bäuerin seiner Bestimmung zugeführt wurde.

Aufregende Momente gab es beim Umsteigen in St. Pölten. Damals fuhren ja viel mehr Menschen mit der Bahn als heute, und die meisten Züge waren gesteckt voll. Das war natürlich besonders erfreulich, wenn man mit hundert Binkeln und Koffern durch einen oder gar mehrere Waggons den Weg zu seinem Abteil finden wollte. Zum Glück hatten wir auf der Rückfahrt wenigstens reservierte Plätze, sonst wär's ein rechter Graus gewesen. Durch das umständliche Abteilsuchen und das Verstauen der Gepäckstücke, was ja alles während der Fahrt geschah, dauerte die Fahrt nach Wien nicht mehr lange, sobald wir es uns endlich gemütlich gemacht hatten, und bald hieß es wieder, alles für den Ausstieg herzurichten. Dieser war, da ja alle Reisenden hier ausstiegen, sehr turbulent, zumal mein Vater nicht die Ruhe hatte, abzuwarten, bis wir so ziemlich die letzten waren. So bildeten wir für die anderen Reisenden wohl das eine oder andere Hindernis, und das zumeist an ohnehin neuralgischen Punkten. Nicht ganz Herr der Situation zu sein, war meinem Vater nicht angenehm, und dieses Gefühl wurde durch die eine oder andere spitze Bemerkung seitens der Mutter oder Großmutter noch verstärkt. Zum Glück holte uns mein Bruder, soweit ihm das möglich war, vom Zug ab, so dass mein Vater wenigstens beim Transport der Gepäckstücke eine effiziente Hilfe hatte.

Das größte Problem war aber, auf dem Vorplatz ein Taxi zu bekommen. Zwar bewegten sich damals bei Ankunft eines wichtigen Schnellzuges Legionen von Taxis in Richtung Westbahnhof, allersinds spie ein langer Zug auch gehörig viele Menschen aus, jedenfalls mit heute nicht zu vergleichen. So war der Gehsteig vor dem Bahnhof mit Menschen überfüllt, welche nicht nur alle ein Taxi wollten, sondern noch dazu meist zu zweit waren, bestenfalls zu dritt, und infolge weniger Gepäcks entsprechend beweglicher waren, wenn es galt, einen Taxifahrer auf sich aufmerksam zu machen. So war es nicht verwunderlich, wenn wir meist zum letzten Viertel der Glücklichen gehörten, welche endlich ein Taxi gefunden hatten.

* * *

Bei der Busfahrt der beiden letzten Jahre war es ein wenig einfacher. Zwar sorgten wir in Türnitz selbst für nicht geringes Aufsehen, da es dort einen sehr schmalen Gehsteig gab, auf welchem wir mit unserem Gepäck sehr viel Platz einnahmen. Und natürlich waren auch andere Reisende da. Aber sobald die Koffer am Dach des Busses verstaut waren, waren wir aller Sorgen ledig, und hatten jedenfalls unsere Ruhe bis Wien. Einzig das Jausnen war im Bus natürlich nicht möglich, und musste auf die "lange Pause" verschoben werde, welche aber für eine richtige Jause auch nicht lang genug war, so dass es mehr ein Schnellimbiss wurde. Auf der anderen Seite entfielen durch die Linienführung des Postbusses die bei meinem Vater so beliebten "Rückschauen", so dass dieser Umstand die verkürzte Jause bei weitem aufwog. Wenn wir endlich in Wien am Schillerplatz angekommen waren, war auch das Auffinden eines Taxis nicht so schwierig wie beim Westbahnhof, weil auch im Falle, dass mehrere Busse gleichzeitig ankamen, das Fahrgastaufkommen mit dem eines Schnellzuges nicht zu vergleichen war.

* * *

Sobald also Gepäck und Familie im Taxi verstaut waren, ging es über die ungewohnten Pflasterstraßen des damaligen Wien heim nach Floridsdorf. Vor dem Haustor wartete schon unsere Mami, und während sich die Frauen tränenreich begrüßten, wurde das Gepäck entladen, der Taxler entlohnt, und endlich machte man sich auf den Weg in die Wohnung, welche damals noch im dritten Stock gelegen war.
Wenn nach viel Ziehen und Schleppen endlich alle Gepäckstücke in die Wohnung gebracht waren, und die Familie wiedervereint um den großen Esstisch saß, dann fielen all die Kümmernisse der langen Fahrt von uns ab, und wir waren wieder eine glückliche Familie und hatten uns alle lieb. :)

Dann gab es meist eine ausgiebige Jause, sowohl aus Resten der Bauernjause, als auch von Mami zubereitet, und dann wurde erzählt und erzählt, während durch die Fenster die vertrauten Geräusche der Straßenbahnen und Autos drangen.

Wenn der Abend zur Neige ging, die Großmutter nach Hause gegangen war, und wir endlich in unseren Betten lagen, um zu schlafen, stellten sich die Großstadtgeräusche als genau so störend heraus wie die ungewohnte Straßenbeleuchtung, und so lagen wir meist noch lange wach und hingen unseren Erinnerungen an eine schöne Ferienzeit nach, bis endlich die Müdigkeit die Augenlider schwer werden ließ, und wir einschlafen konnten. :)
 
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Ein richtiger kleiner Roman ... und irgendwie hat man das Gefühl, mitten unter den Akteuren geweilt zu haben... grad schad, dass man nun wohl die letzte Seite umgeblättert hat... :cry:

Und irgendwie erinnert mich der Schluss an die Waltons... "gute Nacht, John-Boy.." :bussal:
 
Naujo ... schau ma. Die nächste Zeit bin ich schreibmäßig anderweitig ausgelastet, dann könnt's ja noch die eine oder andere Erinnerung geben. Hat ja nicht nur in Türnitz Urlaube gegeben. ;)

Inzwischen soll die Tante mit ihren Reiseerzählungen einspringen. :mrgreen:

:bussal:
 
Ja sicher - auch am Bauernhof ... in Zelking ... mich hat mein Vater einfach *abgegeben* bei Kost und Logis unter Aufsicht der Bäuerin ... dort waren aber mehrere Leute zur Sommerfrische .... anderer Ort, ähnliches vor Ort ... Heustadl, Bach mit cm Tiefe, viel Gegend, es waren aber nur 2 oder 3 Sommer und meine Erinnerung bzw möglicherweise auch Erlebnisse sind nicht groß vorhanden ... .... ich denk ja schon nach ob ich am Wochenende eine Erinnerungs Tour de NÖ machen soll :)
 
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Ja, super ..... alles bedankt sich ... ich bin ja kein Alleinunterhalter ... :mrgreen:

Danke ... :daumen: :)

Hat sonst niemand Ferien gehabt, von denen er/sie etwas erzählen könnte?

Doch, seh aber eher es Problem das deine Erzählungen halt schwer zu toppen sind.

Ahjo ... Edit: Was ich noch fragen wollte. Du erwähnst zweimal eine "Mami" die sich von euch verabschiedet und euch wieder begrüsst. Wer war das?
 
Zuletzt bearbeitet:
Doch, seh aber eher es Problem das deine Erzählungen halt schwer zu toppen sind.
:roll:

Was heißt denn das jetzt wieder? Hier ist ja kein literarischer Wettbewerb, jeder erzählt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Ich kann ja auch nix dafür, dass ich so geschwollen red'. :mrgreen:

Wennst was hast, dann lass' es raus! ;)

Was ich noch fragen wollte. Du erwähnst zweimal eine "Mami" die sich von euch verabschiedet und euch wieder begrüsst. Wer war das?
Mami war - zur leichteren Unterscheidung - die Großmutter mütterlicherseits, im Gegensatz zur Großmutter. Siehe auch hier!
 
Ja, super ..... alles bedankt sich ... ich bin ja kein Alleinunterhalter ... :mrgreen:
Hat sonst niemand Ferien gehabt, von denen er/sie etwas erzählen könnte?
Gibt's ja ned .... :nono:

Hab ich da noch was im Ohr :hmm: ......FFC.......F. F. C.........oder so ähnlich :hmm: :mrgreen: ........

Was heißt denn das jetzt wieder? Hier ist ja kein literarischer Wettbewerb, jeder erzählt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist.

Ja ja.......der Taxler hat immer Recht..........was soll man da noch draufschreiben :hmm:..........sicher haben wir alle mal Ferien gehabt..........nur.........wer hat Deine Speicherkapazität, um sich diese Dinge aus dem Unterbewusten zu saugen..........und dann noch die Fähigkeit, sich derart lebensnah auszudrücken :daumen: .........also ich wüßt nur EINE............ich wart wie Du........
 
.......der Taxler hat immer Recht..........was soll man da noch draufschreiben .........

Awwasssssssss ..... alles Ausreden .... ihr wollts Euch nur ned die Arbeit machen. :cool:

Grad Du beweist doch immer wieder, wie bildhaft Du erzählen kannst, also komm' mir ned aso. :mrgreen:
 
Awwasssssssss ..... alles Ausreden .... ihr wollts Euch nur ned die Arbeit machen. :cool:

Grad Du beweist doch immer wieder, wie bildhaft Du erzählen kannst, also komm' mir ned aso. :mrgreen:

Also ich arbeit immer wieder gern.........:daumen: ........nur hab ich das Problem.......

.........ich kann bildhaft schreiben, wenn ich gestern :oops: Doktor gspielt hab.........
Sicher hab ich auch vor 35 Jahren Doktor gspielt..........nur weiß ich nimmer........war ich die Krankenschwester, der Patient oder die Security, die unliebsame Spechtler ablenken sollte......:roll: .........der Arzt sicher nicht, sonst hätt ich mich beim "ersten Mal" nicht so dämlich angstellt :lalala: .
Du siehst also..........gestern war alles besser, wenn man sich auch daran erinnern kann :oops: :daumen: :haha: .
 
steira ich muss deinen thread "missbrauchen" und einen kurzen themawechsel machen :oops:
danke :bussal:

nachdem ich die letzten tage immer wieder in "es gibt keinen gott" reingelesen habe und ehrlich gesagt von den meisten "geschwafel" (jo sorry) nix mehr verstanden habe, bin ich in mich gegangen (ja böse zungen werden behaupten, warum bist ned gleich drinnen geblieben :mrgreen:) und hab mich ausgefratschelt....

ich möchte euch das endergebnis ned vorenthalten, wer sich aber jetzt einen wissenschaftlichen, erforschten bewiesen/unbewiesen vortrag erwartet möge jetzt den thread verlassen oder für immer schweigen...quasi :cool: :mrgreen:

glaub ich an gott? gibt es einen gott?

ich gehe mal so ca 18 jahre zurück....samstag 9 uhr früh, ich stand damals noch hinter der theke einer bäckerei als das telefon läutete...meine mama war dran und alles was ich verstanden habe durch ihre aufregung und weinen war: da kleine "schluchz" rettung "rotz und wasser" preyer spital "no mehr schluchzen" gehirnhautentzündung

das reichte eigentlich für mich um den hörer aufzulegen zu meinen chef zu eilen und erm zu sagen "ich muss jetzt weg und wenn des ein problem ist dann kündig ich aber irgendwas is mit mein kleinen bruder passiert...." wiedaschaun
(an der stelle: danke ex-chef, dass sie ned einmal daran gedacht haben etwas zu erwidern und sich den weissen arbeitsmantel angezogen haben)
ich rein ins taxi: preyer und des ganze mit vollgas, strafen gehen auf mich... muss wohl tom gewesen sein, denn er fuhr wie eine sau vom 19. ins preyer... und ich war noch schneller dort als meine mama vom 10. bezirk :shock:

aufregung...untersuchungen..... das wasser wurde gerade vom hirn punktiert (i denk des nennt sich so) intensivstation....zig monitore, 2 chefärzte die uns mitteilten, alles was in unseren händen liegt haben wir getan, jetzt können wir nur noch abwarten... aber bitte..... machen sie sich nicht allzugrosse hoffnungen, er ist mehr drüben als hier....
und da sassen wir nun auf der intensivstation..sahen kinder wegsterben denen man weitaus bessere chancen eingeräumt hatte als unserem zwerg....
und unser zwerg, gerade mal 2,5 jahre lag regungslos zwischen schläuchen und monitoren....

da hab ich mich reden gehört: bitte bitte lieber gott, lass den zwerg aufstehen und herumrennen, bitte bitte....
da ich ned der typ des rumsuderns bin, wurde ich dann in meinen gesprächen schon grantiger.... los jetzt, wenns dich wirklich gibt dann is jetzt deine chance da es zu zeigen... heb deinen arsch und mach was... nimm mir a hand, a bein, völlig wurscht, lass mich da liegen, aber was kann der kleine zwerg scho grossartig verbrochen haben in sein leben.... los mach jetzt
kurz drauf wieder ein bitte bitte mach was...

und wir sassen abwechselnd an seinem bett, wir gönnten uns so alle 16 stunden mal 2 stunden fürs duschen und bissl krankenhausluft aus dem kopf zu kriegen und fuhren sofort wieder rein....lauerten auf jede mögliche bewegung, auf irgendeine reaktion, lasen geschichten vor und dazwischen riefen wir wieder oben an....10 tage lang...
am 10. tag kam ein "ich mag ein gelbes stofftier" und die grosse kleine schwester rannte hinunter...zum nächsten spielzeugladen und kaufte ein gelbes stofftier.... als ich zurück kam, konnte er sich nicht mehr erinnern, dass dies sein wunsch war....
es kamen noch zig wünsche und keiner blieb unerfüllt auch wenn er kurz drauf nicht mehr wusste, dass er das gewollt hatte.... ich sah mich schon mit einem pony im preyer stehen...denn auch das hätt ich irgendwie möglich gemacht....
als das "er ist übern berg" von den ärzten kam, konnte man zwar noch nicht sagen ob das gehirn bleibende schäden zurückbehalten würde (man las eine geschichte vor, als sie fertig war die frage: war das eine schöne geschichte" seine antwort: welche geschichte? seine stimme total verändert, usw...)
und nach weiteren 10 tagen..sahen wir einen kleinen mann im bett sitzen und ständig nach der schönen krankenschwester mit den langen blonden zopf läuten um sie dann schüchtern anzugrinsen....

mittlerweile ist der kleine zwerg a grosser kerl geworden ohne schäden...also keine besonderen, ausser die die wir auch alle haben :mrgreen: und wenn heute einer seiner kumpel im spass sagt: sag bist du bled? sagt er drauf ja aber ich hab a entschuldigung, ich war sehr krank :cool: :mrgreen:

und da ich schon wusste, dass ich endlos ned zum punkt komm, hab ich die geschichte lieber gleich da geschrieben.... :oops:

und um die frage zu beantworten..... obwohl damals alles gut ausgegangen ist bin ich heute zum entschluss gekommen, dass es mir schwer fällt an gott zu glauben.
woran ich allerdings glaube - und das führt mich wieder zur oma - sind schutzengerln...
ich kann mich erinnern, dass meine oma ein bild an der wand hängen hatte, nämlich dieses

Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

und als ich sie damals fragte: oma was is'n das...erklärte sie mir: das kleine (bitte schweigts doch :mrgreen:) bist du und das daneben ist dein schutzengerl und egal wo du hingehst, er hält dich immer bei der hand....

und als bodenständiger rustikaler typ wie ich halt bin, sag ich....gott ist für mich sowas wie eine telefonnummer aber telefonieren tu ich mit den schutzengerln :oops:


und weil gott/nicht gott zwangsläufig auch zur kirche führt auch gleich dazu meine meinung, weil gerade gestern im fernsehen gesehen...
eine meiner schwächen sind eigenartige sendungen... :oops:
und da sah ich gestern einen mann wo ich ehrlich sagen muss, würde man in der kirche so ein gefühl vermittelt bekommen, auf diese art und weise...dann wäre ich sicher den einen oder anderen sonntag in der kirche... SO stell ich mir den sinn einer kirche vor... dass man ned - sobald ma eine kirche betritt- friert und sofort in trübsinnige stimmung verfällt oder es mit meinen worten zu sagen: des zaht mi so owe :roll:
sondern dass ich mir nachher wirklich denk..... "oh happy day" :)


anbei das video, leider gibt es das nicht "extra" sondern nur mit bissl gequatsche... foto anklicken, dann startet das video
http://www.vox.de/medien/ddee-68324-6960-19-68333/wolfgang-tuppeck-mit-o-happy-day.html
 
Noch nie hat mich ein Beitrag im EF zum Weinen gebracht, bis jetzt - der über mir. Danke, pickats. So wie du damals dagesessen bist, mit "bitte, bitte, mach was, lieber Gott", so sitze ich auch da, seit Wochen, nur dass ich darum bitte und bete, dass jemand endlich, endlich gehen kann. Ich glaube, dass es Gott gibt, ohne Beweise, einfach nur so, für mich - manchmal fällt's schwer, oft gibt's mir Sicherheit. Und immer wieder fällt's mir ganz leicht, bestimmt auch deshalb, weil ich eine Kirche gefunden habe, die mich nicht runterzieht, sondern erhebt, über die kleinen und großen Sorgen und Mühen, und die mich wärmt.
 
(i denk des nennt sich so)
Ja, das nennt sich so.

Ich freue mich für Dich und Deinen Bruder, dass es gut ausgegangen ist.

Ist es bei mir nicht.
Oder doch?
Ich habe auch gebetet.
Wurden die erhört?
Meine Frau ist gestorben. Nach einem Monat KH ohne Bewußtsein. Hirntot.
Aber was ist ihr uU erspart geblieben?
Mir?
Unseren Kindern?
Ich glaube schon, dass Gott - oder a a Schutzengerl - den richtigen Weg gefunden hat. Ok. Es hat ein Weilchen gedauert, das einzusehen. Aber . . .

Sehr berührende Geschichte, pickats. Und ja: Du merkst, sie führt mi über 12 Jahre zurück.
Und ich entdecke sie an dem Tag, an dem ich meine 1. Frau vor exakt 23 Jahren kennengelernt habe.

Danke!
 
und da ich schon wusste, dass ich endlos ned zum punkt komm, hab ich die geschichte lieber gleich da geschrieben.... :oops:
Halte ich für eine gute Idee ..... und sie passt auch sehr gut hier her, wo es ja um sehr persönliches gehen sollte. Schade ist nur, dass sie hier nicht in dem Umfang gelesen werden wird, wie sie es eigentlich verdienen würde. :confused:

Aber so wie alle bisher danke auch ich Dir dafür. :bussal:

Und wann immer Du wieder einmal endlos nicht zum Punkt kommen willst, dann mach es doch bitte hier. :)

Ich habe auch gebetet.
Wurden die erhört?
Eine gute Frage. Ich würde sagen: ja.
Gebete sind leider keine Wunschlisten. Wenn man um Hilfe betet, sei es für sich selbst oder für einen anderen Menschen, muss man diese Hilfe akzeptieren, wie auch immer sie aussehen mag. Das mag im ersten Moment zu Unverständnis führen, auch schon einmal dazu, dass man sich von Gott verlassen fühlt. Aber die Zeit ermöglicht es uns oft, Dinge mit etwas Abstand mit anderen Augen zu sehen, und so erkennen wir manchmal auch sehr spät, dass das Ergebnis der im Gebet erbetenen Hilfe in der Tat sehr oft das beste war, was in einer bestimmten Situation geschehen konnte.
Damit umzugehen, ist sicher auch eine Frage des persönlichen Glaubens.

Da kann ich den Bogen zu meinem weisen Großvater spannen, der immer gesagt hat: "Wie's kommt, ist es richtig." Es mag auch als Zeichen seines Glaubens gesehen werden. :)
 
absolute zustimmung.

und über ein buch würd ich an deiner stelle wirklich mal nachdenken - solche geschichten sind es wert, nicht nur im forum geschrieben und gelesen zu werden.

chapeau!

ich genier mich nicht, zu sagen, dass ich nach dem lesen feuchte augen hatte...

dem hab ich nichts hinzuzufügen schatz
 

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