Erotische Filme/ Filme mit pornographischen Szenen

Q

Gast

(Gelöschter Account)
Da es hier ja nen Film-Thread gibt, hab ich mir gedacht das kann auch noch ein wenig differenziert werden...

Der Thread soll sich einerseits von dem Links zu Pics/ Movies-Thread abgrenzen, andererseits vom "normalen" FIlm-Thread und irgendwas dazwischen sein. Das heißt: hier geht es nicht um reine Pornographie (vor allem keine kurzen Online-Clips), sondern um Filme die auf irgendeine Art und Weise mit Erotik zusammenhängen - sei es durch die Handlung oder durch (HardCore) pornographische Szenen im Film...

Ich fang mal an, mit einem zugegeben sehr stark pornographischen Film. Da der_die "Durchschnittspornogucker_in" (was für ein schreckliches Wort!) wohl eher nichts damit anfangen kann, denke ich dass er aber trotzdem ganz gut in den Thread passt. Und zwar...

Shu Lea Cheang - I.K.U.
I.K.U. ist das japanische Wort für Orgasmus. Der Orgasmus steht als "System" im Zentrum des Films: Ein System, welches es ermöglichen soll Orgasmen ohne körperlichen (Genital)kontakt zu erfahren. Dafür soll ein I.K.U. Chip erschaffen werden (den es am Ende des Filmes auch tatsächlich in Automaten (gleich neben dem Kondom-Automat) zu kaufen gibt. Der Chip sendet sexuelles Verlangen direkt an das Gehirn. Bevor dies funktioniert, müssen Orgasmus-Daten möglichst unterschiedlicher Menschen gesammelt werden. Das Unternehmen Genom Corporation widmet sich dem Sammeln und Verwalten dieser Daten. Dafür gibt es sogenannte coder - die Sex mit unterschiedlichen Menschen haben und so Orgasmus-Daten aufsammeln. In dem Film wird die coder Reiko begleitet, die sich in sieben verschiedene Körper transformieren kann, je nach Verlangen der Sxualpartner_innen.

Hoff das ist nicht zu verwirrend. Und halbwegs verständlich. Offiziellen Trailer gibt's keinen online. Der Zusammenschnitt gibt aber nen guten Einblick:

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Hier kann der ofizielle Trailer downgeloadet werden: http://www.i-k-u.com/eng_h/iku/index.html
Außerdem gibt es lustigerweise auch eine Internet-Seite von Genom Corporation, die dort den I.K.U. Chip anpreisen und vermarkten, aktuelle Job-Angebote ausschreiben usw. Find ich ganz lustig weil dadurch die Grenze zwischen Realität und Fiktion schön verschwommen wird (wie im Film selber auch). http://www.i-k-u.com/eng_h/genom/index.html
 
So, und damit jetzt nicht alle verwirrt sind von I.K.U. Porno. Noch nen Klassiker den die meisten hier wahrscheinlich eh kennen:

Shortbus - John Cameron Mitchell
Shortbus ist ein Swinger Club indem verschiedenste Identitäten und sexuelle Begehrensstrukturen aufeinander treffen: Die Sextherapeutin, die noch nie einen Orgasmus hatte, ein schwules Pärchen in der Krise, eine Domina mit Beziehungs- und Gefühlsproblemen....
Finde es toll wie in diesem Film sowohl Begehren als auch Identitäten total fließend dargestellt werden! Absolut sehenswert, für diejenigen die den Film noch nicht kennen...

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Ok. Und ich seh grad unten bei "Ähnliche Themen", dass das bereits ein paar Mal versucht wurde zu starten. Allerdings nur wenig erfolgreich. Hoffe es passt trotzdem, dass ich hier diesen Thread eröffnet habe...
 
Hallo,

ein Filmthread - klar muss ich mich da anschließen. :) Ein Klassiker mittlerweile ist ja "9 Songs" von Michael Winterbottom. Die Idee: Eine Beziehungsgeschichte auf der körperlichen Ebene zeigen. Die Umsetzung: Leider etwas dürftig. Konzertmitschnitte (eben die "9 Songs") wechseln sich mit Dialog- und Sexszenen ab, Zweiteres sehr deutlich. Der Film wurde aufgrund seiner freizügigen Szenen kontrovers diskutiert, aber die Diskussion ging am Hauptproblem des Films vorbei: Es fehlt der Spannungsbogen, es fehlt die Geschichte dahinter und so wirkt das Ganze leider ziemlich beliebig. Aber natürlich gehört der Film in eine derartige Auflistung wie diese hinein, keine Frage.

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"Shortbus" ist übrigens noch auf meiner Liste der Filme, die ich noch sehen möchte. Der Film soll ja wirklich gut und auch warmherzig gemacht sein. (Was mir eben bei "9 Songs" etwas fehlt.)
 
Kontroverser französischer Film aus den 90ern. Da gingen die Leute reihenweise aus dem Kino...
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Ja sehr kontrovers, auch für mich selber. Hab den Film vor zwei Tagen seit Ewigkeiten wieder mal gesehen. Und find ich wirklich extrem gut gemacht. Die Gewaltszenen kann ich teilweise aber einfach nicht einordnen..
 
Zu 9 Songs: Kann mich dir da absolut anschließen, die Idee ist nett - aber die Umsetzung wirklich nicht gelungen. Absolut keine Handlung vorhanden, es scheint dem Regisseur ging es einfach darum nen Film mit pornographischen Szenen zu machen und das irgendwie (egal wie, fast schon zwanghaft) in Musik einzubetten.
 
Ja, das Beste ist tatsächlich die Musik. Problematisch in diesem Zusammenhang finde ich die Kontroverse, die sich nach dem Dreh ergeben hat. Margo Stilley, die Hauptdarstellerin, wurde ziemlich angefeindet, wodurch sie (erfolglos) versuchte, sich von dem Film zu distanzieren. Nicht zu vergleichen mit dem Schicksal der Darstellerinnen aus Baise-moi, aber trotzdem irgendwie symptomatisch für die Doppelmoral unserer Zeit und deren Auswirkung auf Einzelne.
 
Das wusste ich gar nicht. Ist wohl das Schicksal für Schauspieler_innen/ Team bei solchen Filmen. Wobei ich es absolut nicht nachvollziehen kann, dass der Film so kontrovers diskutiert wurde - vor allem ist er 2004 erschienen. Da könnte mensch doch meinen, dass die Doppelmoral im Bezug auf Erotik nicht mehr so stark ist. Die Kontroverse bei Baise-moi versteh ich da um einiges besser auf Grund der Vermischung von Sex und Gewalt.

Hier noch ein Film der mir noch sehr lang im Kopf rumgeschwirrt ist.

Bernardo Bertolucci - The Dreamers

Vielleicht überschreitet er die Grenze zum Erotikilm gar nichtmal, aber er schrammt sehr nah daran - allein durch die Dialoge, durch die Berührungen, den "Nahe-zu"-Sex, der durchgehenden permanent vorhandenen Verrücktheit. Es geht um nen amerikanischen Studi, der sich mit zwei Geschwistern befreundet, deren Verhältnis bis zum Ende nur erraten werden kann. Das ganze erscheint wie ein Threesome, ist es dann aber doch irgendwie nicht. Für mich auch sehr spannend, dass nicht nur diese weirde Beziehung wunderbar dargestellt wird, sondern auch mit der Liebe zu Film und Kino verbunden ist und das ganze im Hintergrund der 68 Studi-Riots in Paris spielt.

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Oh, The Dreamers! Da bin ich wieder voll und ganz bei dir. Ich mag den Film irrsinnig gern, woran die grandiose Eva Green einigen Anteil hat. ;) Aber generell ist der Film toll, er atmet förmlich die Freiheit und Wir-gegen-die-Welt-Stimmung der Jugend von 68.
 
the dreamers fand ich auch ganz fein. Vorallem weil ich seitdem weiß wie man eine banane in drei gleichgroße stücke teilen kann ;)

so und damit ich auch was beitrage und ich gerade gelesen habe dass roger ebert gestorben ist, fällt mir natürlich sofort „the brown bunny“ ein. Der film ist wohl für genau die eine szene bekannt in der hauptdarsteller vincent gallo einen blowjob von chloe sevigny bekommt. Drehbuch hat Herr Gallo hier übrigens selbst geschrieben. (so ein schlawiner ;)

Der film ist ja sehr umstritten (der streit zwischen roger ebert und vincent gallo ist wohl legendär) ich persönlich find ihn jetzt nicht so toll, sondern eher langatmig. Vincent gallo ist aber auf jedenfall eine schräge person und chloe sevigny is ja eigentlich immer großartig. ;)
 
für mich einer der ärgerlichsten filme überhaupt. ich hab immer den eindruck gehabt, vincent gallos motivation, diesen film zu machen, war seiner selbstverliebtheit und seinem selbstmitleid eine bühne zu geben. und natürlich der welt seinen schwanz zu zeigen....
zugegebenermaßen sehr spekulativ, aber wer buffalo 66 gesehen hat, wird vielleicht verstehen, daß ich ihm unterstelle, nur ein großer egomane zu sein. hat natürlich auch eine qualität....
dreamers hat mir auch nicht gefallen. irgendwie löst diese plakative verknüpfung von politisch sein und jung und sexy, unbehagen in mir aus....
 
dreamers hat mir auch nicht gefallen. irgendwie löst diese plakative verknüpfung von politisch sein und jung und sexy, unbehagen in mir aus....

Plakative Verknüpfung? Fand ich gar nicht, ich fand es teilweise auch sehr widersprüchlich... und ich mag es wenn mit Widersprüchen gearbeitet wird um ein differenziertes Bild zu zeichnen.

"The brown bunny" kenn ich gar nicht - schaut aber auch nicht so aus, als ob ich etwas großartiges verpasst hätte...

Ich hab mir gestern das erste Mal einen Erika Lust Film angeschaut.. Cabaret Desire. Die Idee find ich sehr nett! Das Cabaret Desire ist ein Club wo den Besucher_innen erotische Geschichten erzählt werden. Und vier dieser Geschichten werden ausführlich dargestellt.. und mit viel Sex garniert. Die erste Geschichte fand ich extrem gut - thematisiert so schön (hetero/homo)normative Beziehungskonzepte. Auch die zweite Geschichte war gut. Die letzten Beiden haben mich extrem angeödet. Das gleiche gilt leider auch für die Sexszenen.. ich fand sie irgendwann nur noch langweilig und wiederholend. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass es Erika Lust in ihren Filmen genau darum geht Sex abseits von der ganzen Akrobatik und/ oder Fetischen, wie mensch sie im "Main/Malestream" Porno sieht, darzustellen.

Für zwischendurch Mal trotzdem ein netter, leichter, sehenswerter - wenn auch nicht hervorragender Film.

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Shortbus ist in meiner Erinnerung als absoluter Liebling verblieben. Lustig, entspannt, chaotisch.

9 Songs war glaub ich einer von den Filmen hier, die für mich auf einer erotischen Ebene mehr geklappt haben. Wenig Handlung, abseits einer intensiven, aufgeladenen Beziehung. Eher pornös.

Die Dreamers hatte ich gar nicht als Sexfilm am Radar. Klar gehts auch um Romantik, und sie kuscheln auch, aber für mich gings eher um die Beziehungen und den Eskapismus. Meiner Meinung nach zieht das Geschwisterpaar den amerikansischen Studi ziemlich übern Tisch, verwebt ihn in ihre eigene Welt.
 
Ad vincent gallo: ich bin ja auch kein fan von ihm, aber in „two days in new york“ wo er eine seelenfressende karikatur seiner selbst spielt ist er wunderbar. :D Er ist in dem ansonst belanglosen und klischeeüberladenen film das einzig sehenswerte. Aber das is hier ja off topic. ;)
 
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