Nicht plausibsel ist die derzeitige Gesetzeslage, wonach etwas nach drei Monaten Bestand schützenswert ist und vorher zur Vernichtung frei gegeben ist. Warum ist etwas drei Monate lang ein Zellhaufen, der aus dem Körper entfernt werden darf, so wie man sich die Fingernägel schneidet und dann plötzlich nach drei Monaten ist die Vernichtung unter Strafe gestellt?
Ich weich gar nix aus.
Und die Frage ist nicht ob es Leben ist, sondern ob es schützenwertes Leben ist und ob das Schutzbedürfnis des neuen Lebens höher zu bewerten ist als der Schutz der Mutter. Und da sage ich ganz klar: Die Mutter hat in dieser frühen Phase - in der dieses Leben sich selbst nicht wahrnimmt - Vorrang.
Ja so sehen das viele, nur bei der schützenswerten Mutter geht es nicht um Leben oder Tod.
Es ist schon beachtlich, welche Intoleranz hier herrscht.
Bei diesem Thema gibt es leider nur 3 Möglichkeiten:
Schwangerschaftsabbruch, Kind bekommen oder zur Adoption frei zu geben.
Männer die hier schreiben und Frauen als Möder titulieren, sind für mich aus der Steinzeit und haben wenig Ahnung von dieser Situation.
Abtreibung - sollte zur Routineangelegenheit werden?
Aus dem Leben sag ich dir folgendes: Für Frauen die keine geklärten Verhältnisse haben oder viele, viele andere Gründe um sich gegen das Kind entscheiden zu müssen - die haben einen schweren inneren Kampf, oft auch mit nachhaltiger Problematik.
Frauen, für die es Routine ist, denkst du dass diese dann als Mutter "geeignet" ist?
Es ist immer ein schwieriger Prozess.
Wenn ein Mädchen/Frau überfordert ist mit dem Mutterdasein, welche Chancen hätte dann das Kind?
Nicht jede, hat eine Familie die hinter Ihr steht und das ist aber wichtig, speziell wenn Frau alleine dasteht.
Ich kenne einige Alleinerzieherinnen, die schwer überfordert sind, oftmals entwickeln sich diese Kinder auch nicht ganz stressfrei.
@saturn
Du machst es dir hier sehr einfach.
Auch ich war schon in allen Situationen. Keine war leicht. Alle Entscheidungen waren schwer. Denn schließlich kauf ich mir nicht einfach ne Katze, sondern soll/muss ein Kind erziehen, ernähren, es glücklich machen und ihm eine Zukunft schenken. Das ist auch kein Prozess der je endet.
Mit 18 hatte ich einen Abbruch. Es war sehr hart für mich - Rückhalt hatte ich keinen und stand alleine da.
Ich hatte soviel Angst vor der Zukunft die mich erwartet.....das ich mich zu diesen Schritt "überwand". Ein bereits geborenes Kind könnte ich nie zur Adoption frei geben. Auch das müssen Menschen akzeptieren, dass das nur eine bedingte Lösung ist, und nicht jedermanns Sache ist.
Ich hatte über ein Jahr lang psychisch damit zu kämpfen und ich werde es wohl bis heute nicht vergessen.
Trotzdem - es war damals die richtige Entscheidung - heute rückblickend gesehen und das kann ich mit ruhigem Gewissen sagen.
Jahre später habe ich ein Kind bekommen. Auch das war eine richtige Entscheidung - und auch diese war nicht einfach, wenn Frau alleine da steht.
Vor sieben Jahren habe ich meine Tochter dazu bekommen - ich habe sie adoptiert. Auch das, war keine leichte Entscheidung.
Ich habe immer alles im Alleingang gemacht und weiß darum sehr gut darüber bescheid, wie man sich fühlt, was man denkt und wie man innerlich zerissen sein kann. Einfach? Nein, lieber Saturn, einfach ist gar nix im Leben.
Was bin ich nun als Schwangerschaftsabbrecherin, Mutter und Adoptivmutter? Eine Mörderin!
Ich finde diese Aussagen, sehr vermessen!
1 Kind schafft man ja noch "irgendwie" - das boxt man schon durch - oftmals im wahrsten Sinne des Wortes. Aber wenn es wie beim TE ein zweites Mal passiert, muss sich Frau gedanken machen. Schließlich geht sie alleine einer ungewissen Zukunft entgegen.
Finaziell ist das fast schon nicht mehr zu schaffen, die meisten Alleinerzieherinnen leben an der Armutsgrenze und nichts wird dadurch leichter.
Geht´s Dir wirklich nur darum "das Kind unter jeden Umständen auf die Welt zu bringen"? Ohne nach zu denken, was DANACH ist?
Du denkst sehr kurzfistig. Das kannst du aber nicht bei einer Verantwortung, die du dein Leben lang haben wirst.
Aber....ja.... wie du meinst....du wirst es schon wissen, lieber Saturn.
Nachsatz:
In unmittelbarer Nähe, kenne ich eine junge Frau, jetzt 32zig und sie steht mit 2Kindern alleine da. Sie bekam Ihre zwei Kinder in Ihrer Partnerschafft, gegen Ende der Partnerschafft wurde sie eben zum zweiten Mal Schwanger. Da war es aber schon klar, das es keine gemeinsame Zukunft mehr gibt - für die Beziehung.
Sie war immer gegen Abtreibung. Somit bekam sie es.
Fazit: Heute hat der größere ein schweres psychisches Problem, zurück zu führen auf die Überforderung der Mutter.
Sie selber ist derzeit in Behandlung, weil sie nichts mehr schafft und unter Depressionen leidet.
Kein Einzelfall.