Privat Diverses Neues Prostitutionsgesetz: Strafe droht auch Kunden von Studios

Es könnte ja auch eine arbeitlose SW aufs Arbeitsamt kommen und sagen: Ich habe meinen Job als SW verloren. In diesem Staat zahle ich Steuern. Hier ist mein Steuerbescheid. Ich möchte also so behandelt werden "wie alle anderen". Dafür verlange ich, dass mir ein neuer Job als SW vermittelt wird...
Und was erwidern da die "professionellen" Arbeitsvermittler: Sorry, Sex ist uns - höchstberichtlich bestätigt - "unzumutbar"...
Das ist ja ein Skandal!

Auch hier möchte ich Dir widersprechen.... SexarbeiterInnen in Österreich sind selbstständig (neue Selbstständige) - da gibt es kein Arbeitsamt. Sie werden behandelt wie alle anderen Selbstständigen - und haben somit nach Abschluss ihrer Tätigkeit keinen Anspruch auf Arbeitslosenentgelt.

Wo jetzt der Skandal ist, kann ich nicht wirklich nachvollziehen......

christian
 
@Christian

Ich wundere mich immer wieder, wie oberflächlich - oder eben gar nicht - hier manche Leute die Beiträge anderer lesen.
Vermutlich, um Bestätigungen für ihr vordefiniertes Weltbild zu finden.

Ich habe das genaue Gegenteil dessen gesagt, was du mir unterstellen möchtest: Nicht die SW soll zu irgend etwas gezwungen werden, sondern SIE verlangt, dass eine Vermittlung zu ihren Gunsten stattfinden soll.
Die Arbeitsvermittlungsstelle verweigert aber dies ("unzumutbar"!) und die SW fühlt sich "verscheißert" - sie zahlt ja Steuern und nun lässt man sie hängen.
Die Rede war vom liberaleren deutschen NW-Eck und nicht von Österreich.

Dein Fabulieren in die Richtung, dass ich jemanden zu irgendetwas zwingen möchte ist jedenfalls absurd und Ausdruck deines Nicht-Lesen-Wollens oder -Könnens!
Das genaue Gegenteil deiner Unterstellungen habe ich geschrieben:

Nun gut, dann war die Dame eben als SW angestellt. Es wurden Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, Kammerumlage etc abgeführt.
Sie wurde gekündigt und ist arbeitslos. Sie kommt aufs Arbeitsamt und möchte gleich wie alle anderen behandelt werden - also einen Job als SW vermittelt haben.
Und bekommt zu hören, dass eine solche Vermittlung "unzumutbar" wäre. Unzumutbat fürs Personal des Arbeitsamtes wohlgemerkt, nicht für die SW.

Da wundert es micht nicht, dass sie am Absatz kehrt macht und sagt: Scheiß Staat, ich zahle ihm künftig weder Beiträge noch Steuern, auch keine Arbeiterkammerumlage etc. Denn wenn ich mal jemanden brauche, ist eh niemand für mich da. Also arbeite ich lieber schwarz und lege mir vom Ersparten etwas beiseite...
 
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Ich danke Dir für die Klarstellung - ich muss zugeben, dass ich tatsächlich nur die letzten Beiträge gelesen habe und deshalb vielleicht etwas missverstanden habe.

Trotzdem finde ich es müßig hier einen Skandal zu suchen - Es gibt keine Vermittlung durch das Arbeitsamt von Sexarbeit oder auch für SexarbeiterInnen. Und dies nicht zuletzt auf Grund der sexuellen Selbstbestimmung.

Eine Anstellung einer SexarbeiterIn wäre in Deutschland gesetzlich möglich. Wird jedoch von den SexarbeiterInnen nicht angenommen bzw. angestrebt. Hier gibt es eine Besonderheit zu beachten: Es gibt keine Weisungsgebundenheit der SexarbeiterIn gegenüber dem Arbeitgeber in Bezug auf sexuelle Dienstleistung. Es kann also kein Betreiber verlangen, dass eine SexarbeiterIn mit einem Kunden einen Job erledigt.

christian
 
Arbeitsverträge ließen sich auch so gestalten, dass das Weisungsrecht des AG in Bezug auf die Dienstleistung mit bestimmten Kunden außer Kraft gesetzt wird, wobei die SW diejenige ist, der die Ausübung des Ablehnungsrechts in jedem Einzelfall zusteht. Verbesserungen zugunsten des AN lässt das Arbeitsrecht ja ohne Weiteres zu.
Damit wäre das von dir angesprochene Problem elegant aus der Welt geschafft.
 
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SexarbeiterInnen nicht angenommen bzw. angestrebt

Das ist die Lösung, also hört auf Euch die Köpfe wundzudenken, über Dinge, in die ihr wirklich keinen Einblick habt. Keine sw wird sich irgendwo anstellen lassen als sw. Die Betonung liegt auf sw !
Und nochmal, das Arbeitslosengeld bei uns in Deutschland bekommt jeder, der zuvor in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat. Das hat mit der Steuer überhaupt nix zu tun.
 
Keine sw wird sich irgendwo anstellen lassen als sw. Die Betonung liegt auf sw !
Ich kenne mehrere osteuropäische Putzfrauen. Alle, ohne Ausnahme, meinen, dass es wunderbar sein müsste, in einem Dienstverhältnis zu sein. Man hätte Kranken-, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, einen geordneten Urlaub, Kündigungsfristen, Abfertigungsanspruch, Pflegschaftsurlaub...

Warum sollte das ausgerechnet bei SW anders sein?
Ob von den angeblich ca. 6000 SW in Wien alle wirklich und unbedingt "selbständig" sein möchten, wäre ich mir nicht so sicher.
Wer hat Befragungen durchgeführt?
 
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Wenn die sexuelle Selbstbestimmung über einen Arbeitsvertrag geregelt werden dürfte, so würde es auch BetreiberInnen möglich sein, dies zu unterlaufen (wegzulassen) - Ich brauche nichts neu regeln, was bereits durch Grundrechte geregelt ist. Es darf hierbei (ob mit Vertrag, oder ohne) keinerlei Abweichung geben! Bei einer derart intimen Handlung (und auch wenn Geld fließt, ist es immer noch höchst intim) darf es keinerlei Einflussnahme geben.

Sexarbeit ist von ihrer Natur aus selbstständig!

christian

Auch bei uns gab es in Österreich eine befristete (Geldbeschaffungs-)Aktion des Arbeitsamtes bei der man freiwillig Arbeitslosenversicherung als Selbstständige(r) einzahlen konnte - jedoch waren die Bedingungen derart unvorteilhaft, dass Wenige nur diese Möglichkeit genutzt haben.
 
Auch bei uns gab es in Österreich eine befristete (Geldbeschaffungs-)Aktion des Arbeitsamtes bei der man freiwillig Arbeitslosenversicherung als Selbstständige(r) einzahlen konnte - jedoch waren die Bedingungen derart unvorteilhaft, dass Wenige nur diese Möglichkeit genutzt haben.

Mir hat die SVA das damals auch angeboten, war aber nicht sehr attraktiv das Angebot.
 
@ Helikon....nun, du beklagst dich darüber, dass andere deine Beiträge oberflächlich lesen, du hingegen tust es nicht anders. Oder anders formuliert: es war deutlich erkennbar, dass wir von zwei Paar Schuhen redeten, spätestens nach der zweiter Erklärung war deutlich, dass es mir darum geht, dass auch seitens des Gesetzgebers gewahrt werden muss, dass kein Mann und keine Frau dazu gezwugen werden kann, Sexarbeit anzubieten - auch nicht um Arbeitslosengeld zu beziehen.

Deinen Punkt versteh ich schon, du willst, dass Sexworkerin mehr staatliche Unterstützung bekommen, in aktuell diskutierten Fall also, wenn sie arbeitslos wird. Da sie jedoch Selbständig sind, geht es ihnen - wie Christian schon schreiben - wie allen Selbständigen. In Österreich hattenbis 2009 hatten alle Selbständige keinen Anspruch auf Arbeitslosengeldbezug. Seit 2009 ist ein Anspruch grundsätzlich möglich, wenn eine Anwartschaft vorliegt. Details dazu findest du hier. Sobald jemand in Österreich AMS-Geld bezieht muss er/sie für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und Vermittlungen annehmen. Selber suchen darf er/sie alles, aber vermittelt wird, was das Gesetz als zulässig empfindet (und das ist in Österreich halt keine Sexarbeit) und was der Markt gerade braucht und zumutbar ist. War jemand z.B. UnternehmensberaterIn und es gibt grad keine Jobs als Unternehmensberater, dann vermittelt das AMS halt alle anderen zumutbaren Jobs. Folglich geht es den UnternehmensberaterInnen kaum anders als den SexarbeiterInnen...

Also: wenn du schon so sensibel bist, dass deine Beiträge in jedem Wort gelesen, verstanden und rezidiert werden, mach es bitte mit den Beiträgen Anderer auch so ;)
 
@ Helikon....nun, du beklagst dich darüber, dass andere deine Beiträge oberflächlich lesen, du hingegen tust es nicht anders...Also: wenn du schon so sensibel bist, dass deine Beiträge in jedem Wort gelesen, verstanden und rezidiert werden, mach es bitte mit den Beiträgen Anderer auch so ;)

@Salome!
Ja, die Eigenschaft, vor der eigenen Tür zu kehren, ist eine recht seltene.
Freilich ist dies keineswegs auf mich beschränkt...
Böse Absicht war meinerseits jedenfalls keine dahinter!

In unserem Fall geht es ohnehin um kein Verständnisproblem. Es ist vielmehr so, dass unser beider Köpfe eben sehr unterschiedlich ticken.
Hierbei sollte keinem der beiden, weder dem deinen noch dem meinen, ein prinzipieller Vorwurf gemacht werden, denn der Geist weht nun mal frei...
 
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das Threadthema scheint ja ein wenig eingeschlafen zu sein :roll:

gibt's keine neuen Erfahrungen dazu?
 
Macht doch in der Diskussion der letzten Wochen die Augen auf und zählt eins und eins zusammen ;)
 
Macht doch in der Diskussion der letzten Wochen die Augen auf und zählt eins und eins zusammen ;)

Ist mir da etwas entgangen !?

Du schreibst immer so klar, fasse es in ein paar Sätzen doch zusammen.

Thank you, thank you very much.
 
Ich sehe die Sache gar nicht so düster. Es ist klar, dass die Prostitution irgendwie, sozial verträgbar kanalisiert werden muss, weil Verbot funktioniert sowieso nicht. Strassenprostitution ist sozial schwer tragbar, Wohnungsprostitution, angenommen, dass keine schwerwiegenden Beschwerden seitens der Mitbewohner vorliegen, -trotz Verbot -, ist eigentlich besser verträgbar. Echte Massagestudios werden und können weiterhin in Wohnungen geben. Ob dabei auch "mehr" geboten und gemacht wird als Massage, wird immer nur ein Verdacht bleiben, der Strafrechtlich irrelevant (weil unbeweisbar, "in flagranti" können wir ja ausschliessen) ist. Alles, was in EF geschrieben wird, ist auch kein Beweis, das kann die Polizei oder Gericht zu gar nichts verwenden,
die lesen wahrscheinlich das gar nicht. Behördlichenseits bleibt eigentlich nur das "eine Auge Zudrücken".
Einige Studios sind schon jetzt sehr gut gerüstet, um "in flagranti" auszuschliessen.
(Warnung sofort mit Fernbedienung alle Verrichtungszimmer, falls Polizeikontrolle über die Türspione vernehmbar ist, es bleibt genug Zeit um alle verdächtigen Spuren zu beseitigen).
Und dann muss man nur darauf achten, dass Mann und Frau keinen Blödsinn sagt.
Die einzige, wo etwas eventuell kommen kann, ist die Versteuerung. Ein Durchschnittsprostituierte
verdient monatlich etwa soviel, wie ein Minister oder mehr, und zahlt zu wenig Steuern und Sozialversicherungsbeitrag. Das ist natürlich auch sozial störend und darüber wird schon nachgedacht. Nur da ist wieder das Problem der Kontrollierbarkeit bei der Massagestudios vorhanden.
 
Ich gebe dir voll Recht. Ich bin nach einigem Nachdenken auf das selbe Ergebnis gekommen und habe mich dann aus allen weiteren Diskussionen/Aktionen rausgehalten. Und ich harre der Dinge die da kommen.
Nur mit dem Ministergehalt kann ich nicht zustimmen. Eine hat mir mal erzählt: 1500 bis 2000 Euro pro Monat, in der Palfigasse (nicht-Asia) hat eine gesagt: 3000 Euro. Na ja, ich kanns und wills nicht überprüfen. Ist oft schwer überhaupt wen zu finden der über Geld spricht.
 
Ein Durchschnittsprostituierte verdient monatlich etwa soviel, wie ein Minister oder mehr, und zahlt zu wenig Steuern und Sozialversicherungsbeitrag. Das ist natürlich auch sozial störend und darüber wird schon nachgedacht...

Es kommt wohl auch darauf an, welches Land du als Vergleichsbasis heranziehst.

Von einer "durchschnittlichen" SW glaube ich das in Österreich keinesfalls!

Eine internationale Luxusdame kommt diesem Größenbereich schon eher nahe. Allerdings muss ich diesbezüglich sagen, dass sie diesen Betrag eher "verdient" als die meisten unserer jetzigen Regierungsmitglieder. Von letzteren kenne ich bei Weitem nicht alle, sehr wohl aber einige SW, denen ich ihr entsprechendes Einkommen gerne zugestehe ;)

Zum Vergleich:
  • Der Bundespräsident des vergleichsweise kleinen Österreich kassiert das doppelte Gehalt seines französischen Kollegen Hollande und etwa 10% mehr als Obama als Leader der größten Supermacht
  • Unser Bundeskanzler lässt sich mehr überweisen als Frau Merkel und sein britischer Amtskollege Cameron verdienen.
  • Sebst der Bürgermeister von Wien und die Fraktionsführer der Kleinparteien im Parlament cashen mehr ab als z.B. der französische Staatspräsident und die Minister der meisten EU-Länder
Zum => Nachlesen.

Wo die Sonne niedrig steht, werfen auch Zwerge lange Schatten...
 
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Die SW unterliegen einem ständigen Leistungsdruck!
Bei Krankheit, Urlaub oder Blaumachen bleibt die Kassa leer.

Für die Vergleichsgröße "PolitikerIn" soll das jeder selbst beurteilen.
 
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...Auch der Bürgermeister von Wien und die Fraktionsführer der Kleinparteien im Parlament cashen mehr ab als z.B. der französische Staatspräsident und die meisten Minister der EU-Länder

hätte mich gewundert, wenn's nicht so wäre:roll: Im sich-selber-Bereichern sind unsere Politiker halt Weltspitze
 
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