Tripbericht Yolinga München
Angefixt von dem schönen und spannenden Erlebnis bei Ananda in Köln habe ich als zweite neotantrische Erfahrung
Yolinga München gewählt.
Kontaktaufnahme passiert per Email. Etwas zu früh treffe ich am veranschlagten Treffpunkt ein. Yolinga residiert, zusammen mit etlichen weiteren Massagestudios, in der Rüdesheimerstraße im Münchner Westend. Ein Gewerbegebiet, das am Wochenende wie ausgestorben wirkt. Hin und wieder hört man ein Auto vorbeifahren, sonst ist alles ruhig.
Als die Zeit gekommen ist, betrete ich das Gebäude, gehe in den ersten Stock und klingle an der Tür. Eine Frau öffnet mir, deren sinnliche Aura mich sofort in ihren Bann zieht: Großgewachsen, schlank, lange dunkle Haare und ein Lächeln auf den Lippen, begrüßt sie mich. Die Yolinga-Räumlichkeiten bestehen aus einem sehr langen Gang mit mehreren Zimmern. Während wir ein wenig plaudern, folge ich ihr zu unserem Raum und kann nicht umhin, schon jetzt von ihrem Gang und den fließenden, geschmeidigen Bewegungen, mit denen sie vor mir geht, begeistert zu sein.
Der Massageraum ist relativ dunkel, aber mit Liebe zum Detail ausgestattet: Eine große Matte liegt auf dem Boden, ein Buch über Zenmeditation liegt daneben, das Bild einer japanischen Frau steht in der Ecke, Wasserflaschen, Steine und Muscheln sind überall kunstvoll angeordnet, im Hintergrund läuft Meditationsmusik und, was mich besonders erheitert, am Fuße der Massagematte steht eine Skulptur in Form eines aufgerichteten Phallus, der von einer Frau umarmt wird. Speaking of „Verehrung des Lingam“
Sie verlässt kurz den Raum während ich mich entkleide und kehrt dann mit einem bunten Seidentuch umschlungen zurück. Es folgt ein Begrüßungsritual im Stehen mit Handhalten und gemeinsamem Atmen, dann werde ich gebeten, mich auf den Rücken zu legen. Die Massage beginnt also frontseitig. Die nun folgenden Massagetechniken schwanken mitunter etwas abrupt zwischen „federzart“ und „chiropraktischem Einrenken“. Mehrmals verharrt sie mit den Fingerspitzen für längere Zeit beinahe völlig unbeweglich auf bestimmten Körperteilen um dann plötzlich um so kräftiger zuzupacken, zu drücken und zu schieben. Einmal presst sie mir die Finger unvermutet in den Solarplexus, wodurch ich überrascht aufkeuche. Dann streicht sie alles wieder aus mit immer zarter werdenden Bewegungen. Die Fluktuation von Hart auf Zart hält einen, positiv formuliert, permanent im Jetzt und präsent im gegenwärtigen Moment. Es verhindert allerdings mitunter die völlige Entspannung und einen meditativen Zustand. Zum Einsatz kommen ein Seidentuch, mehrere warme Öle (toll!) und eine große Feder. Als besonders angenehm empfinde ich - erneut - die Fußmassage und das Ausstreichen der Stirnregion. Der Lingam wird gelegentlich gestreift, aber noch nicht gesondert behandelt.
Nachdem ich mich auf ihre Bitte hin auf den Bauch gelegt habe, passiert auch die Bearbeitung meiner Rückseite im selben Stil. Auch hier finden sich, ganz anders als bei Ananda, einige eher chiropraktisch anmutende Elemente. Einmal streckt sie meine Arme nach hinten und presst gleichzeitig einen Druckpunkt in meinem oberen Rücken, wodurch ein lautes Knacken zu hören ist. Auch die Schultern und der Nacken werden sehr ausgiebig behandelt, sie scheint alle Verspannungen sofort zu erkennen und es ist sehr angenehm. Langsam steigert sich auch die erotische Komponente. Es gibt mehr und mehr Body2Body-Einsatz, sie gleitet mit ihrem nackten schlanken Körper mehrmals über mich, ich spüre deutlich ihre glatte weiche Haut.
Als ich mich, wiederum auf ihre Bitte hin, erneut auf den Rücken lege, steht nun eindeutig der erotische Aspekt im Fokus. Sie gleitet mit ihrem Körper wieder und wieder über meine Frontseite, von oben nach unten, ihre Brüste streichen über mein Gesicht, der Lingam wird gehalten, sanft gedrückt und gestreichelt. Einmal gleitet sie sogar besonders kunstvoll über mich vom Kopf bis zu den Füßen, und massiert mit den Händen meine Füße und mit ihren Füßen (!) mein bestes Teil. Das ist schon sehr kunstvoll und fühlt sich toll an. Endlich kniet sie sich zwischen meine Beine. Die Lingammassage ist allerdings eher Standard und hat nichts von der Raffinesse und den unterschiedlichen Griff- Streich- und Drucktechniken, die ich bei Ananda erleben durfte. Während sie mit einer Hand mein bestes Teil bearbeitet, streicht sie mit der anderen über meinen Hintern, den Bauch und die Brust. So geht es bis zum Finale – Bingo.
Danach folgen warme Tücher um die Füße, eine Räucherschale wird geschwenkt und zum Schluss folgt eine Klangschalenmassage. Ich spüre die Vibrationen bis in die Fingerspitzen ausklingen, ein sehr angenehmes Gefühl.
Nach der Dusche folge ich ihr wieder zur Tür, bedanke mich, zahle und gehe. Ich fühle mich beschwingt, entspannt, und bin froh, dort gewesen zu sein.
Fazit: Wieviel das Ganze mit stilechtem Tantra zu tun hat, kann ich als Anfänger nicht kompetent beurteilen. Der Fokus scheint eher auf Entspannung und sinnlichem Erleben mit tantrischen Elementen zu liegen. Die Massagetechniken sind mitunter gewöhnungsbedürftig, aber allein die unglaubliche sinnliche Ausstrahlung der Masseurin macht vieles wett. Es gab nicht eine verkrampfte oder irgendwie peinliche Sekunde, und das trotz meiner - erneut vorhandenen - Nervosität zu Beginn.
Das einprägsamste Bild, das mir bleibt, ist ihr wiegender Gang, wie sie, mit nichts als einem halbdurchsichtigen Tuch bekleidet, vor mir geht.
Was für eine wunderschöne Frau!