Jede gute Tantramasseurin kann durch die richtigen Techniken hohe sexuelle Aufladung und Erregung hervorrufen. Dies geschieht keineswegs als Folge unmittelbarer erotischer Außenreize, sondern erfolgt als langsamer Aufbau des sog. Chi. Der Massierte legt sich daher in aller Regel nicht bereits mit einem prallen Beckenvorbau auf den Massagefuton, sondern das Geschehen nimmt langsam, dafür umso genüsslicher, den herbeigesehnten Verlauf.
Der Aufbau und die gezielte Verteilung des Chi erfolgen entweder durch Meridianaustreichungen und/oder Drücken von Meridianpunkten. Im Tantra spricht man von Aktivierung der Kundalini durch Chakrenausgleich.
Das zunehmende Einsetzen dieser erotisierenden Aufladung (ChiFlow) fühlt sich zunächst nicht als pralle Geilheit an, sondern eher als eine behaglich-genüssliche Aufladung, deren Ursprung man nicht ohne Weiteres im Genitalbereich vermuten würde. Allmählich ergreift sie vom ganzen Körper Besitz und kann gezielt ins Becken geschoben werden. Mit Worten kann man diesen Zustand nur schwer beschreiben. Die Inder sagen: Man kann zwar erzählen, dass ein Apfel von sehr gutem Geschmack ist, aber wie er wirklich schmeckt, weiß man erst, nachdem man selbst rein beißt. So ist es auch mit dem aktivierten ChiFlow.
Durch eine spezifische Atmung (ihr Ursprung liegt im Yoga) kann der Massierte selbst an Aufbau und Verteilung dieser Energien mitwirken. Aber auch wenn er ganz normal atmet, ist der beschriebene Effekt deutlich spürbar. Es empfiehlt sich aber sehr wohl, sich etwas eingehender mit dem
Prānāyāma zu beschäftigen. Prana ist das Sanskrit-Wort für Chi (Lebensenergie), Ayama bedeutet regulieren, abstimmen. Durch eine gezielte Atmung kann man nicht nur den ChiFlow lenken, sondern auch sehr erfolgreich den Kopf abschalten, sich also gezielt in einen tranceartigen Zustand fallen lassen. Dieser begünstigt und verstärkt sehr erfolgreich die genüssliche Erotisierung, die sich bei einer gekonnten Tantramassage schließlich im Sinnesrauch entlädt.
Erst nachdem das Chi aktiviert und im Körper verteilt ist bzw. von ihm gar Besitz ergriffen hat und insbesondere im Becken wirksam geworden ist, ergibt eine lustvolle Lingammassage Sinn.
Die Erektion stellt sich durch den ChiFlow ein und ist nicht die Folge eines mechanischen Hochpumpens, wie ich es bereits =>
hier veranschaulicht habe. Gleiches gilt für ihren Fortbestand: Der Penis steht ganz von allein und muss eher gedrosselt als durch heftiges Kneten dem Höhepunkt zugetrieben werden =>
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Der nächste Beitrag widmet sich der Erweckung des Lingam im Anschluss an die Aktivierung des Chi.