Monogamie oder Polygamie?

Ohne jetzt Rodrigez69 verteidigen zu wollen :engel: möchte ich doch versuchen, das Ganze ein bißchen zu relativieren (hoffentlich hüpft er/sie mir dafür nicht auf die Rübe, die Wipptitten wirken doch ziemlich bedrohlich...)

Monogamie - der grösste Irrtum der Gesellschaft.
Monogamie entspringt einer Form von Besitz-Ergreifertum, so in Richtung gehend "meine Frau DARF KEIN ANDERER HABEN", schöngeredet durch Worte wie Treue und endlose Liebe und blabla...und bestärkt durch "Sex ist schmutzig, es ist eine SCHANDE seinen Körper herzugeben, blablabla..."

Beim Lesen dieses Absatzes fiel mir spontan ein Textstück aus K. Weckers "Was tat man den Mädchen" ein, nämlich:

Man nährt sie fleißig mit Romanen
und moralischem Brei.
Sogar ihr Ahnen
flieht am Leben vorbei.


Bin selbst mit diesem verlogenen, versüßlichten Bild von ewiger Liebe, Traulichkeit und Treue aufgewachsen und es sollte mich doch schwer wundern, wenn es anderen nicht so ging. Das in Verbindung mit dem Bild einer innig-monogamen Beziehung wurde mir durchaus in Verbindung mit der Botschaft: "Sex ist etwas wunderschönes, Erfüllendes - in der EHE."

Davor oder daneben natürlich nicht, da war Sex schmutzig, pfuiteufel und liederlich. Das konnte so weit gehen, daß mir als jungem Mädel beigebracht wurde, daß eine Frau, die eine Vergewaltigung überlebt, eine Hure sei - andernfalls hätte sie ihre Unschuld schließlich mit ihrem Leben bezahlen müssen.

Ich finde, Rodrigez hat's ziemlich gut beschrieben, das ist genau die Art moralischer Brei, mit denen zu viele Mädchen und Frauen gefüttert worden sind.

Inwieweit man diesem Denken verhaftet bleibt, das giftgallig ins Gegenteil verkehrt oder sich davon freistrampelt, steht auf einem anderen Blatt.


Gestern Nacht im Bordell - jeder mit jedem - was für ein Fun und eine Gaude!
Ginge es nach der Gesellschaft, hätte jeder von jedem zu hören bekommen "neeeeeein die gehört zu miiiiiir - Finger weg!"

Den Teil überlese ich mal, ist mir zu pubertär. Aber dann weiter:


Menschen, gehören NIEMANDEM, und binden sich freiwillig an diejenigen die sie lieben, und ficken freiwillig nicht mit anderen auch wenn sie geil sind. Wenn sie es doch tun, führt das....genau, zu Trennungen, Eifersuchts-Morden, und all solchem Scheiss weil böse böse BÖSE Polygamie, Schande und Sünde und Trennungsgrund und UNVERZEIHLICHES Fremdgehen und und und...

Stimmt. Ein bißchen rauhfasrig ausgedrückt, aber ja. Will jemand ernsthaft behaupten, daß unsere Gesellschaft heutzutage schon allgemein Polygamie akzeptiert? Nicht, oder?


Naja, vielleicht bin ich zu locker und betrachte Sex als das WAS ES IST - geiler Fun; statt als verbissenes todernstes pur partnerschaftliches streng hinter Privatmauern zu sein habendes Tabuthema.

Nein, Liebes, tut mir leid das sagen zu müssen: du schreibst nicht so wie jemand, der/die geilen Fun hat. Du wirkst so aggressiv wie verzweifelt in fast allen deinen Beiträgen. Aber das ist deine Sache.

Um den guten Paul Watzlawick mal wieder zu bemühen: "Erwachsen ist man dann, wenn man Dinge tut, obwohl die Eltern sie richtig finden".
 
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IMHO ist das Thema durch das bis dato Geschriebene gründlich erschöpft und ausgelutscht.

Im Nachhinein betrachtet, wäre "Monotonie oder Polygamie" als Titel wohl gleichbedeutend gewesen, hätte aber schneller zum Kern der Sache geführt.

Bei meiner Ehr' ;)
 
also wenn polygamie monoton ist, kannsd dich auchgleich hintern zug schmeissen Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.
 
Ich wehre mich entschieden dagegen, meine monogame und gute Ehe, als monoton, unglücklich und langweilig zu sehen. :roll:
 
Ich wehre mich entschieden dagegen, meine monogame und gute Ehe, als monoton, unglücklich und langweilig zu sehen. :roll:

Ich wehre mich entschieden dagegen, mein Leben als Single, als monoton, unglücklich und langweilig zu sehen. :roll:

Was soll der Quatsch eigentlich?

Monotonie, Unglück und Langeweile kommen nicht von Partner:down: - das kommt ausschließlich aus uns selbst! ;)
 
ich protestiere energisch dagegen dass man monogame beziehungen monotonen polygamerie ähnlich gleichstellt................oder so........ Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.
 
Irgendwie ist mir grad schwindlich. Das könnt ihr doch nicht machen, ey! Wo bleiben die klaren Richtlinien? :grantig:
 
Irgendwie ist mir grad schwindlich. Das könnt ihr doch nicht machen, ey! Wo bleiben die klaren Richtlinien? :grantig:

Ist doch ganz einfach: Wenn zwei monogame Monopolyspieler sich näherkommen, sind sie polygam! Oder doch nicht? :hmm:
 
Zugegebenermaßen hab ich die Beiträge nur überflogen, muss aber (ausgehend von der Grundfrage) sagen, dass ich dies Idee der Seriellen Monogamie sehr interessant finde.

Polygamie kommt für mich persönlich nicht in Frage.
 
Auch dann, wenn ich selbst in einer glücklichen Beziehung monogam lebe, trete ich aus folgendem Grund für mehr allgemeine Annahme und Toleranz gegenüber der Polygamie ein, den ich hier noch nicht in dieser Form fand:

In der Regel wird in unserer, doch eher monogam geprägten, Kultur eine Person mit vielen wechselnden Sexualpartnern als "unmoralisch" verurteilt, während dies gegenüber "treu" lebenden Paaren unbekannt ist. :confused:

Ich orte somit ein Ungleichgewicht in der Beurteilungsaqualität, welches zeigt, dass die richtigerweise in der Diskussion erwähnte Empfehlung "Jeder soll tun, was ihm richtig und geeignet erscheint" im Alltag nicht in dieser ausgewogenen Konsequenz umgesetzt wird. :hmm:

Quasi als Ausgleich für die vermehrte Verurteilung von "Multisexlern" trete ich für sie ein, weil eben menschliche Bedürfnisse individuell überaus verschieden ausfallen könen, wie hier bereits mehrfach betont. :p

Dass es vor Tausenden Jahren und bei Naturvölkern in der Karibik und in Ozeanien doch keine fixen Zweierbeziehungen gab, sondern wechselnde Sexualpartner, traue ich mich auf Grund der verbissenen Ideologisierung des Themas in einer Art "Glaubensfrage" schon kaum mehr zu erwähnen, um der Gefahr zu entgehen, von der "monogamen Fraktion" zerfetzt zu werden . . . :bussal:

Tatsächlich soll es in den erwähnten Gegenden durchaus üblich gewesen sein, dass Frauen, deren Kinder Väter aus ihrem Dorf hatten, ankommende Jäger und Fischer aus entferteren Dörfern schwängerten, um Inzest zu entgehen, während Männer aus dem eigenen Dorf ihrerseits wieder anderswo Väter wurden. :zweisam:

Wenn der Mensch sich den Gegebenheiten, die er vorfand, zu seinem Wohl und positivem Gedeihen der Gemeinschaft anglich, ist dies, fernab dogmatischer Lehren, durchaus als vorteilhaft zu erachten, meine ich. :winner:
 
echt lustig, der thread ...
Monogamie ist Besitzdenken
Nur so eine kleine Frage: Was soll das Besitzdenken mit der Anzahl der Partner zu tun haben?
Wenn ich einen Euro besitze bin ich böser Kapitalist und wenn ich 100 besitze nicht?
Geschichtlich gesehen ist Polygamie doch näher am Besitzdenken - und polygam leben konnte sowieso nur, wer sich mehrere Frauen leisten konnte. (Das Recht, mehrere Partnerinnen zu heiraten, gab es für die Männer, für Frauen gab es sowas in den Kulturen, die für unsere prägsam waren, ohnehin nicht.)
sollen sie tun was sie wollen
ja, von mir aus, aber: wenn wir von Polygamie reden (und wissen, was das Wort bedeutet), dann ist damit eine "Ehe" gemeint, die es in zwei Formen geben kann:
1 Mann und mehr als eine Frau sind miteinander verheiratet (Polygynie oder landläufig auch Polygamie)
1 Frau und mehr als ein Mann sind miteinander verheiratet

Beim Lesen drängte sich mir irgendwie der Verdacht auf, dass viele hier Polygamie mit Promiskuität oder zeitweiliger/dauernder Untreue (Nebenbeziehungen, Seitensprung, ...) verwechseln und sich aus dem Anzweifeln der Monogamie dafür moralische Rechtfertigung holen wollen.

Daher würde mich eigentlich interessieren:
Wenn es das Recht geben würde, mehrere Partner/innen zu heiraten, mit allen Rechten und Verpflichtungen, die heute für eine monogame Ehe gelten: Wer würde das Recht dazu in Anspruch nehmen? Wer kann sich vorstellen, in einer solchen Konstellation zu leben? Wo seht ihr euch da - auf der Seite der/des Einen oder der Vielen?
Das würde ich mal für eine spannende Diskussion halten - und es würde der Überschrift des Threads irgendwie mehr entsprechen.

Außerdem würde mich noch interessieren: Könnte die dritte Form der Polygamie (mehrere Frauen und mehrere Männer sind miteinander verheiratet), die es ja zumindest theoretisch auch gibt, eurer Meinung nach funktionieren?
 
Boh nee, es ist immer so öde, wenn jemand neu in eine Diskussion einsteigt, die vorangegangenen Beiträge als "lustig" bezeichnet und gleichzeitig zu erkennen gibt, daß er sich nicht die Mühe gemacht hat, wenigstens zu lesen, was er so großzügig belächelt. :roll:
 
von natur aus is jeder auf familie eingestellt. dazu passt die monogamie am besten. die polygamie ist dann für die intressant, die sich auch noch bei andren profilieren müßen, während einer beziehung. Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.
 
Beim Lesen drängte sich mir irgendwie der Verdacht auf, dass viele hier Polygamie mit Promiskuität oder zeitweiliger/dauernder Untreue (Nebenbeziehungen, Seitensprung, ...) verwechseln und sich aus dem Anzweifeln der Monogamie dafür moralische Rechtfertigung holen wollen.

Danke für die Aufklärung des Wortes Promiskuität! Muss zugeben, dass ich diesen Begriff noch nie gehört habe. Interessante Definition im Wiki und wieder was gelernt. Kann dir daher absolut recht geben, wenn Polygamie mit Promiskuität "verwechselt" wird. Sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Ich glaube kaum, dass die vielen "Fremdgeher" und "Seitenspringer" zwei oder mehrere Frauen heiraten wollen. Naja, niemand hindert uns daran, jeden Tag klüger zu werden!
 
Bei Gelegenheit zu einem ONS sagen von 100 Männer 95 - OK! Bin dabei! Von 100 Frauen - 80! Liege ich da falsch?
gut dass du geschrieben hast dass dies eine behauptung von dir ist, ich finde die zahlen etwas kühn, um nicht zu sagen übertrieben, bzw. aus dem Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt. gezaubert,


das in erster Linie die katholische Kirche dieses "Gebot" in unseren Köpfen verankert hat
es gibt dieses gebot in der katholischen kirche ok, aber es kann zumindest in der heutigen zeit, immer noch jeder selbst entscheiden, ob er danach lebt oder nicht, ich denke wenn ich heute einen "modernen" theologen, frage wer der bessere katholik ist der monogame oder polygame Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt. dann wird auch der sagen, es gibt auf jeder seite menschen die eben vorteile und nachteile oder ecken und kanten haben, ich möchte damit nur sagen dass nicht immer die katholische kirche an allem schuld ist, was in unserer gesellschaft so passiert (passiert ist),
 
gut dass du geschrieben hast dass dies eine behauptung von dir ist, ich finde die zahlen etwas kühn, um nicht zu sagen übertrieben, bzw. aus dem Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt. gezaubert,

Einverstanden! Diese Zahlen sind reine Behauptung und durch nichts zu belegen und zu beweisen!

es gibt dieses gebot in der katholischen kirche ok, aber es kann zumindest in der heutigen zeit, immer noch jeder selbst entscheiden, ob er danach lebt oder nicht, ich denke wenn ich heute einen "modernen" theologen, frage wer der bessere katholik ist der monogame oder polygame Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt. dann wird auch der sagen, es gibt auf jeder seite menschen die eben vorteile und nachteile oder ecken und kanten haben, ich möchte damit nur sagen dass nicht immer die katholische kirche an allem schuld ist, was in unserer gesellschaft so passiert (passiert ist),

Gegenfrage: Wer hat SCHULD, was in der GESELLSCHAFT passiert? Wir Menschen werden doch ständig von irgendwelchen Kirchen, Religionen, Medien, Gurus oder selbsternannten Experten manipuliert und beeinflusst! Wer ist denn die GESELLSCHAFT?

Zurück zum Thema: Polygamie ist in unserer Gesellschaft verboten! Das steht fest! Der Punkt ist aber, dass in vielen Beziehungen sexuelle Unzufriedenheit herrscht und Mann/Frau auf der Suche nach sexueller Befriedigung sind. Ob jetzt Mann/Frau ehrlich zum Partner sind oder nicht, muss jeder selber entscheiden. Ich glaube, dass sexuelle Untreue (natürlich nicht Polygamie) sehr weit verbreitet ist und trotzdem viele Beziehungen von Mann/Frau nicht beendet werden wollen (aus welchem Grund auch immer). Jeder geht anders damit um, nur verleugnen darf man diese Tatsache nicht. Der Fortpflanzungs(Sexualtrieb) des Menschen ist nicht zu unterschätzen. Was haben gebundene(r) Mann/Frau schon alles erfunden, um seine/ihre Triebe auszuleben? Es kann darüber diskutiert werden, ob langjährige Beziehungen sofort beendet werden sollen, nur weil Mann/Frau einmal oder manchmal seine Triebe leben. OK, ehrlich und aufrichtig ist das nicht! Aber gerade in unserer heutigen offenen, sexualisierten Gesellschaft, dürfen nur wenige von Moral und Anstand sprechen. Wem es gelingt, vorbildhafte, treue, ehrliche und anständige Beziehungen zu führen, dem gratuliere ich aus ganzem Herzen. Es wäre wünsches- und erstrebenswert! Nur gelingt es den wenigsten!
 
Boh nee, es ist immer so öde, wenn jemand neu in eine Diskussion einsteigt, die vorangegangenen Beiträge als "lustig" bezeichnet und gleichzeitig zu erkennen gibt, daß er sich nicht die Mühe gemacht hat, wenigstens zu lesen, was er so großzügig belächelt. :roll:
hab ich einen Beitrag von fritzie übersehen oder nicht ausreichend gewürdigt?
nein, im Ernst: ich hab mir natürlich keine Familienaufstellung der Beiträge auf ein Blatt gekritzelt und ich hab sie auch nicht am Stück durchstudiert, aber was hängen blieb, war eben eine Debatte zwischen Verteidigern der Monogamie mit Argumenten der persönlichen Erfahrung und Gegnern, die für mich den Eindruck erweckten, als würde es nicht um Polygamie sondern um etwas anderes gehen. Einzelne Argumentationen und das Aneinander-vorbei-Argumentieren fand ich persönlich lustig. Darf ich das?
von natur aus is jeder auf familie eingestellt. dazu passt die monogamie am besten. die polygamie ist dann für die intressant, die sich auch noch bei andren profilieren müßen, während einer beziehung. Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.
Wenn ich streng am Gegensatz der Eingangsfrage Monogamie vs. Polygamie festhalte, muss ich einwenden, dass polygame Familien genauso Familien wären und genauso funktionieren könnten bzw. das auch in Gesellschaften früherer Zeiten getan haben. Wäre eventuell ein anderes Familienbild, aber grundsätzlich hat Monogamie da keinen Vorteil gegenüber der Polygamie.
Heißt jetzt nicht, dass ich für Polygamie eintrete, bemerke das nur rein der Sachlichkeit halber.
 
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Es wurde hier zu Beginn darauf verwiesen, dass es schon mehrere Diskussionen zu diesem Thema gibt. Gerade in so großen Foren, wie diesem hier ist der Kommentar selbst fast schon redundant und gleichzeitig modisch. In manchen Foren wird dann schon so ein hübscher Smilie gepostet, der auf die Suchfunktion verweist. Vielleicht ist "Meinungen sammeln" einwenig locker und nicht ganz treffend ausgedrückt: Es geht doch um das Diskutieren selbst. Mag sein, dass ich vor allem für mich spreche, aber das Diskutieren selbst ist das interessant, würde ich immer nach der Suchfunktion gehen und jeden Thread zur Gänze durchstudieren, käme ich wohl nie dazu einen Post zu schreiben, in dem ich - und das muss man auch bedenken - meine eigenen Gedanken einmal formuliere und damit organisiere. An dem scherzhaften Spruch "Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich höre, was ich sage" ist mehr dran, als es auf den ersten Blick erscheint, wenn man bedenkt, dass wir unsere Gedanken im Kopf einmal sprachlich formulieren, und diese dann oft erst einmal durcheinander sind, und erst durch das Formulieren an Ordnung gewinnen.


Zum Thema: Ich denke, es ist einmal banal zu sagen "von Natur aus ist der Mensch...", rein aus erkenntnistheoretischen, wie aus erkenntnispraktischen Gründen:

Erst einmal ist nicht klar, welches der "natürliche Zustand" des Menschen ist. Es ist ja eine relativ willkürliche Setzung zu sagen, dass zB. die Bambuti "natürlich" sind, während die Österreicher unnatürlich sind, dass das Arbeiten mit einer Steinaxt der menschlichen Natur entspricht, das Arbeiten mit der Bohrmaschine aber nicht. Wie schaut's dann mit dem Eisenhammer aus? Oder ist es der natürliche Zustand eines Menschen, wenn man ihn aus jeglichen Kulturen herausnimmt und ... was eigentlich? Von Wölfen aufzieht? Von Maschinen (sind ja auch kulturelle Güter)? In diesem Sinne halte ich die Trennung für höchst problematisch - am ehesten würde ich noch sagen, der natürliche Zustand eines Menschen ist es, in einer Kultur aufzuwachsen ... muss aber auch nicht sein - gibt ja Kinder, die von Wölfen großgezogen werden (und ich glaube, die können wir noch am ehesten als "ohne Kultur aufgewachsen" verstehen).

Und dann der erkenntnispraktische Grund: Sollten wir nun wirklich einmal den "rein natürlichen" Zustand definiert haben (und das Partnerschaftsverhalten nicht innerhalb diese Festsetzung bereits inkludiert ist), dann müssen wir erst einmal Menschen finden, die diesem rein natürlichen Zustand entsprechen und diese beobachten können. ;)
 
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