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Die fünf gesellschaftspolitischen Unternehmensgrundsätze, 1967 von Axel Springer formuliert, nach der Wiedervereinigung 1990 geändert und 2001 ergänzt, sind Bestandteil der Unternehmenssatzung ...
2. Das Herbeiführen einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, hierzu gehört auch die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes.
3. Die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika.
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Das ist ein Posting, wo man wieder einmal nicht weiss, ob es eher ein Zeugnis von dumpfer Boshaftigkeit ist, oder eher der Beweis des absoluten NULLWISSENS im Bereich der Geschichte.
Die Wahrheit ist jene: Historisch ist die fixe Verankerung der BRD im westlichen Bündnis Anfang der 50er ein Produkt der Adenauer-Administration. Es entstand zu Beginn des Jahrzehnts vereinfacht dargestellt, ein Gegensatz zwischen der Regierungspartei CDU und starken oppositionellen Kräften (z.B. Heinemann und die GVP) darüber, wie und wann die Deutsche Einheit erreicht werden sollte. Diese Oppositionskräfte forcierten, dass die BRD sich (ähnlich wie Österreich) in eine neutrale Richtung bewegt, bzw sich nicht wiederaufrüstet. Das Ziel war, die Wiedervereinigung dadurch FRÜHER zu erreichen. Adenauer hingegen beharrte auf die WESTVERANKERUNG der BRD.
Der Garant für diese Westverankerung konnte (allein schon von der Macht, und von der Interessenslage) nur die USA sein. Adenauer war ein Mann, der als Kind und jugendlicher das Deutsche Kaiserreich erlebt hatte, der in der Weimarer Republik zum reifen Mann und Politiker wurde, und der innerlich in Totalopposition zum Dritten Reich stand. Er war vielleicht kein heißer Liebhaber der USA, aber er konnte dank seines Intellekts und seiner demokratischen Prägung mit der Führungsmacht der Aufklärung, der USA, sicher gut leben. Er war die treibende Kraft hinter dem transatlantischen Bündnis der BRD. Dieses Bündnis war aber in seiner Grundidee und in seinem Geist in erster Linie auch ANTIKOMMUNISTISCH, und dafür sind jene Deutschen, die historisch gebildet sind, Adenauer vermutlich heute noch dankbar.
Die Deutsche Einheit verzögerte sich zwar um fünf Jahrzehnte. Aber, die Situation Österreichs wäre in der BRD nicht eingetreten. Das kleine republikanische Österreich ohne Kronländer war unwichtig genug, dass Rußland akzeptieren konnte, dass es als neutraler Staat immer mehr in den Westen abdriftete. Bei Deutschland (als stille kontinentale Führungsmacht) wäre das nicht passiert. Rußland hätte natürlich versucht, ein neutrales Deutschland zu sich herüber zu ziehen. Auch die Deutsch-Französische Versöhnung hätte mit einem Bündnisfreiem Deutschland SICHER NICHT STATTGEFUNDEN.
Es fordert schon ein gerütteltes Maß an Unwissen, um die transatlantische Bindung der BRD als Produkt der jüdischen Weltverschwörung zu sehen. Die Eckpfeiler der deutschen Außenpolitik waren die Versöhnung mit Israel, die Wiedererlangung der Einheit, die fixe transatlantische Achse, die soziale Marktwirtschaft. Der Sieben-Millionen-Staat Österreich hätte nichts Schlimmes mehr in Europa anrichten können. Ein Scheitern der BRD auf dem Weg zur Demokratie nach 1945 hätte zu einem alternativen Verlauf der Geschichte geführt - und bestimmt zu keinem, den wir uns heute wünschen. Und so wurden diese vorher aufgezählten Eckpfeiler vermutlich zum Fundament des Friedens in ganz Europa, bis zum heutigen Tag.