Sterbenden achtlos ignoriert

Schlimm.

Folgender Vorfall, vor zwanzig Jahren: Fahre die Johnstrasse rauf, auf einer Strassenecke bricht ein alter Mann zusammen. Bleibe mitten auf der Kreuzung stehn, gehe hin, er ist beschränkt ansprechbar, keucht. Damals noch kein Handy.... vis a vis in ein Gasthaus, bitte telephonieren zu können. "Was tuns ina an, der is nur wida bsoffen" ... als ich (unverrichteter Dinge wieder rauskomme, eine Traube Menschen rundherum, der Alte hat sich aufgesetzt..... bin dann weitergefahren.

Kann mir vorstellen, daß die Passanten sich ähnliches gedacht haben, ist keine Entschuldigung, aber irgendwo nachvollziehbar.
 
Zitat:
Schlimm.

Folgender Vorfall, vor zwanzig Jahren: Fahre die Johnstrasse rauf, auf einer Strassenecke bricht ein alter Mann zusammen. Bleibe mitten auf der Kreuzung stehn, gehe hin, er ist beschränkt ansprechbar, keucht. Damals noch kein Handy.... vis a vis in ein Gasthaus, bitte telephonieren zu können. "Was tuns ina an, der is nur wida bsoffen" ... als ich (unverrichteter Dinge wieder rauskomme, eine Traube Menschen rundherum, der Alte hat sich aufgesetzt..... bin dann weitergefahren.

Kann mir vorstellen, daß die Passanten sich ähnliches gedacht haben, ist keine Entschuldigung, aber irgendwo nachvollziehbar.
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so was ähnliches ist mir mal in vilnius passiert. ein mann hat einen epileptischen anfall bekommen, anfangs haben alle blöd gschaut rund um. konnte nicht die rettung rufen, weil ich tourist war und keine ahnung hatte wen ich jetzt anrufen sollte......zum glück hat dann doch jemand zum handy gegriffen.
 
Pervers dran, finde ich nur, dass Leute dieses Aufzug benutzen wenn da einer drin liegt...

Wenn der einfach da liegt, checkt doch kein Mensch das der am sterben ist.
Jeder würde glauben er schläft...

Es soll jetzt keine Entschuldigung sein.
Aber das letzte was mir einfiele ist, dass ich zu einem Sandler hingehe und ihn rüttle und Frage ob's ihm eh gut geht... Wenn der keinerlei Anzeichen macht das es ihm schlecht geht...
 
Zitat:
Pervers dran, finde ich nur, dass Leute dieses Aufzug benutzen wenn da einer drin liegt...

Wenn der einfach da liegt, checkt doch kein Mensch das der am sterben ist.
Jeder würde glauben er schläft...

Es soll jetzt keine Entschuldigung sein.
Aber das letzte was mir einfiele ist, dass ich zu einem Sandler hingehe und ihn rüttle und Frage ob's ihm eh gut geht... Wenn der keinerlei Anzeichen macht das es ihm schlecht geht...
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kommt drauf an. ich war vor einem jahr mit dem sohn von einem bekannten unterwegs (zufällig getroffen). bei der u6 aufgang ist am stiegenglander einer gsessen und hatte den kopf im schoss. ich wär ja ehrlicherweise weitergangen. nur der junge sagt: gemma hin, schau ma was mit dem ist.
also der typ war besoffen und den gings nicht gut. also rufen wir die rettung. warten, warten, warten. der junge musste nach hause und fuhr weiter. ich hab 45 min auf die rettung gewartet (um 3h in der früh....ächz). tja, dann sinds gekommen und haben den typen ziemlich unfreundlich wachgerüttelt und gsagt: was ist gsoffener steh auf. kommst mit oder bleibst da?

gut, meine aufgabe war erfüllt ich bin gegangen.

die moral von der gschicht: sauts ned zu viel.
 
Zitat:
Passanten haben einen Obdachlosen, der in einer Wiener U-Bahnstation zusammengebrochen war, 5 Stunden lang ignoriert. Passanten stiegen über den sterbenden Mann ohne sich um ihn zu kümmern:
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Wo war die U- Bahn Aufsicht so lange?
Ist man da nicht verpflichtet, in regelmäßigen Abständen alles zu kontrollieren?



Zitat:
Ist Zivilcourage in unserer Zeit ein Luxus, den sich niemand mehr leisten will ?
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Ganz ehrlich, ich habe da gemischte Gefühle wenn es sich um Junkies, oder Obdachlose handelt.
Warum aber keiner die Notrufnummer gewählt, bzw, die U- Bahn Aufsicht verständigt hat, ist höchst verwerflich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zitat:
Wo war die U- Bahn Aufsicht so lange?
Ist man da nicht verpflichtet, in regelmäßigen Abständen alles zu kontrollieren.
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ja sind sie.....haben aber auf den Rundgang geschissen.......was auch Konsequenzen hatte für sie.
 
Wie schon erwähnt könnte man zumindest in der Station eine Meldung machen. Hätte er Lärm gemacht wäre es sicher passiert.
Aber ist ja auch nicht mehr einfach heutzutage. Ein polnischer Kollege hat in dem Firmengelände wo wir arbeiten letzten Sommer einen Mann vor einem Tor liegen gesehen. In der Warte wurde er zuerst nicht für echt genommen. Doch leider kam dann jede Hilfe zu spät. Und als Dank durfte mein Kollege 2 Stunden auf der Polizei verbringen. Die nennen es dann Klärung ob es ein natürlicher Tod war.
 
Zitat:
Wie schon erwähnt könnte man zumindest in der Station eine Meldung machen. Hätte er Lärm gemacht wäre es sicher passiert.
Aber ist ja auch nicht mehr einfach heutzutage. Ein polnischer Kollege hat in dem Firmengelände wo wir arbeiten letzten Sommer einen Mann vor einem Tor liegen gesehen. In der Warte wurde er zuerst nicht für echt genommen. Doch leider kam dann jede Hilfe zu spät. Und als Dank durfte mein Kollege 2 Stunden auf der Polizei verbringen. Die nennen es dann Klärung ob es ein natürlicher Tod war.
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das ist die aufgabe des gerichtsmedziners.....:hmm:
 
Leider haben in diesem Fall - mehrere Dinge versagt:

1. Das sich um Mitmenschen kümmern -
gerade in den großen Städten wird kaum oder gar nicht auf die Mitmenschen geachtet. Darum starb zum Beispiel dieser Mann - oder anderen Menschen wird nicht geholfen, wenn sie von Rowdys zusammengeschlagen werden - oder bereits verstorbene Mitmenschen liegen Tage und Wochenlang in deren Wohnung, bis der Geruch die Nachbarn weckt.
Jene Passanten, die den Mann mißachtet haben, haben sich der Unterlassung der Hilfeleistung schuldig gemacht - es wird zwar ermittelt, wer diese Passanten waren, doch ob und wie diese Menschen bestraft werden bleibt offen - der Mann hat es bereits mit seinem Leben bezahlt.

2. Die U-Bahn-Kontrolleure
In regelmäßigen Abständen sollten die Bereiche durch Rundgänge kontrolliert werden - dies haben sich die Herrschaften verkniffen - sind zwar nun den Job los, doch der Mann sein Leben.

3. Video-Überwachung
Auch gibt es in der U-Bahn eine Video-Überwachungsstation - die ebenso versagt hat - auch deren Job ist weg ...
 
na wenn die überwachung funktioniert. vor kurzem stand in der zeitung, dass auf der u6 nur wenige kameras wirklich was aufzeichnen :kopfklatsch: also nur eine "attrappe" sind.....
 
Zitat:
das ist die aufgabe des gerichtsmedziners.....:hmm:
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Stimmt schwammerl und das haben sie auch gemacht. Nur zeigt es das man gleich mal mitgenommen wird und rede und antwort leisten muß. Da kann es leicht passieren das zuerst einige zur seite schauen
 
leider ist das sehr gut nachvollziehbar.
immer wieder fahren leute besoffen/voll anderer drogen und schlafend mit der ubahn hin und her, keiner schaut sie an.
andere liegen in bahnhöfen auf bänken und schlafen.

rein der geruch hält die leute auf 5 m abstand, dann hingehen und rütteln, auf atmung kontrollieren, wenn er munter wird anschreien lassen und vielleicht ankotzen lassen oder mehr (einige irre haben schon leute vor die ubahn gestossen).

diese ängste haben die menschen, die vorbeigehen, ehrlich ich kanns verstehen.

in den foren sind anscheinend immer nur die "guten samariter" unterwegs. nur hab ich noch nie am bahnhof wen gesehen, der einen auf der bank liegenden angerührt hätte.

wer ohne schuld, werfe den ersten stein!
 
Zitat:
1. Das sich um Mitmenschen kümmern -
gerade in den großen Städten wird kaum oder gar nicht auf die Mitmenschen geachtet.
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das ist nicht nur in den großen Städten so , auch am Land und in der Peripherie ist dies nicht zwingend anders .
Dazu kommt oft sogar , dass man die Mitmenschen kennt und trotzdem nur zuschaut .
Außerdem ist dort sehr klar , wer Hilfe bekommt und wer keine .
Diejenigen , die nicht " eingesessen " sind , bekommen sehr oft keine , und auch die nicht , die irgendwie stigmatisiert sind ....
und das kann noch brutaler wirken , als in Großstädten , wo jeder anonym ist , und man sich auf U-Bahn-Kontrolleure und Video-Überwachung verlässt und dorthin die Verantwortung abschiebt ..
 
Zitat:
Wen jemand nicht mehr am Leben ist, geht das schlecht, oder?
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Soweit ich das verstanden habe, war er als er umkippte noch nicht tot.
Und wenn der da liegt wie wenn er einfach schläft... Dann.... Siehe erstes Post....
 
Auch wenn wer bewußtlos ist, geht das schwer zu zeigen, dass es einem schlecht geht.
Und es ist nicht wirklich normal, dass wer , auch nicht ein Obdachloser, in einem U-Bahn-Aufzug schläft. Jeder Aufzug hat einen Notrufvorrichtung, die mit der Leitstelle verbunden ist. Da braucht man nur den Hebel runterdrücken und sagen:"Da liegt aner!"

Aber selbst dazu war man zu feige!
 

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