Cory im Doppelpack? Wie das?
Ein Dreier etwa mir ihr? Weit gefehlt
, «nur» ein Bericht über zwei Treffen; höchste Zeit wieder nach dem reizvollen Erkunden der Eisblumen
Als Verfechter mancher
agiler Methoden kann ich der Idee der Iteration sehr viel abgewinnen; ich finde, dass sich Menschen durch variiertes Wiederholen; Vertiefen des Guten; Ausbessern des Schlechten außerordentlich intensiv weiterentwickeln. Und wie auf einer Spirale steht man dann irgendwann eine, zwei, drei Ebenen höher und sieht auf das herunter, was eben noch ganz neu schien; bloß von einem wesentlich erhabeneren Standpunkt aus. So fühlten sich diese beiden Treffen an: Verschmitztes und genussvolles Auskosten dessen, was wir aneinander schon kennen und für gut befinden; dazu neugieriges Ausloten von Komponenten, die bis jetzt fremd schienen, die wir wenigstens aneinander noch nicht erlebt haben, und die ein Verschieben von Grenzen mit sich bringen.
Zwei Treffen unter je einem Motto; das erste bringt es mit sich, dass ich Corys Zimmer betrete, von ihr hereingebeten werde, und sie empfängt mich in der Dusche, wasserüberströmt, Rinnsale der Erwartung fließen über sie, und ein Bild entsteht im Kopf und verewigt sich dort; ein zufällig entstandenes Bild, wo der reichlich mitspielende Duschschaum genau die Mitte ihres Körpers bedeckt; nicht zudeckt, sondern zu verschleiern sucht, untauglich, den Blick dauerhaft nicht durchzulassen, und in der Erotik des Momentes ein virtuelles Gemälde, das den Augenblick in die Länge zieht, verlangsamt; nicht verewigt, aber festhält: Wie die kunstvoll das Notwendigste bedeckt habenden Bilder alter Künstler, die ihm verschämten Fastnicht-aberdocheinbisschen-kokett-Verdecken nicht immer, aber oft mehr an Phantasie generieren, als es plump-plakative full frontal nudity zu erzeugen vermag. Vom Wasser überströmt, bald wir beide, geht es aus der Dusche; und die Konstellation ist darauf ausgelegt, es auch dabei weiterlaufen zu lassen: Eine schnelle geschickte Vollumdrehung des Heizungsreglers macht das Umfeld bald so hitzig, dass die Kühle des langsam verdunstenden Wassers eine neue Komponente darstellt. So aufgeheizt lassen sich die Körper einander intensivst erkunden; so miteinander zu schlafen ist wild und doch innig: Und gegen Ende dann Versuche in neue Richtungen, spannend und erfüllend. Ein Treffen, das so unscheinbar schien, und das doch so nachhaltig blieb; es wirkt wie eine Rose, die man in der gemeinsamen Zeit pflanzt, ihren Anblick, ihr Aufgehen genießt, und die man aufgeblüht danach mitnimmt, ihren Duft genießend, der das Gemeinsame des Moments lange noch verströmt.
Das zweite Treffen dann ein Rollenspiel, ein unangekündigtes, im vorhinein höchstens angedeutetes. Eine klassische Szene, wie sie derlei Rollenspielen wohl oft zu Grunde liegt, aber so variiert, wie es zu uns passt. Konsequent durchgezogen, schon als Teil des Spiels ein Erklären der Situation, die so klar und deutlich ist, dass sie schwer missverstanden werden kann. Und Cory in einem Outfit, das von wenigen Farben geprägt ist, von weiß bis schwarz 50 shades of grey möchte man fast wieder einmal meinen, rein farblich
, aber dazu ein roter Akzent, ein unübersehbarer roter Fokus, Lippen, akzentuiert, in den Mittelpunkt des Blickes und des Geschehens gerückt; Lippen, zu denen und um die sich das Spiel dreht, begleitet von zunehmend hitziger Stimmung, langsam fallender Kleidung und eindeutig werdender (Rollen)unterhaltung. Und das Spiel dreht sich weiter, in sexuelles Geschehen, bis, bis
Bis Cory auf einmal, ganz plötzlich, aus heiterem Himmel quasi, das Blatt völlig wendet, der Situation und ihren beiden Darstellern einen fast konträren Stempel aufdrückt: Was für ein Umkehren der Lage, was für eine Kehrtwendung der Abhängigkeiten. Wäre das Manöver in einem Konversationstraining schon gelungen, so ist es in dieser Konstellation ein Feuerwerk
auch der einschlägigen Gedankenwelt, und zwischen Aufgehen in der Rolle und Hingabe im Geschehen entspinnt sich ein Dialog; genauso wie ein Dialog zwischen der anfänglichen Ausgangslage und der jetzigen Umkehrung. So manches Neue vom letzten Treffen nun vertiefend: Facetten auch, Betonung auf
auch dabei, die im Moment einmal mehr spannend als erregend sind; und genau das gegenseitige Vertrauen, dies auszuloten, macht die Zeit mit Cory zu einer einzigartigen.
Vertrauen: Ein besonderer Wert, und nach dem ersten konsequent durchgezogenen Rollenspiel, uns selbst dahinter aufgehen lassend, ist es ein ganz magischer Moment, nach dem Höhepunkt des Geschehens uns in all der Intimität zu «entrollen», und ganz plötzlich wir selbst zu sein, ganz nahe, vertraut, offenherzig, einander küssend, und den Rest der Zeit in wunderbarer Ausgelassenheit zu verbringen.
Die sexuellen Grundfacetten dahinter? Hier bin ich wieder bei der Iteration: Was soll ich hier vieles über gelungene Komponenten oralen oder vaginalen Vergnügens schreiben, wenn die die Grundlage sind für das, was man darauf aufbauen kann. Worauf ich auch hinaus will: Eine Ermutigung für alle auch und gerade im hier passenden Umfeld, die ein passendes Gegenüber gefunden haben, sich auf all diese Dinge einzulassen, den Genuss des Momentes stets ein bisschen hinaufschrauben, kaum merkbar in der Intensivierung; und dann im Laufe der Zeit in einer Ebene zu landen, wo der gemeinsame Sex die Grundlage für einzigartige und bleibende Erlebnisse ist. Das hab' ich mit Cory, und ihr ein Riesen-Danke dafür
: Das muss man natürlich auch wollen, das muss man riskieren. Das ist sicher nix für jedermann.
Wenn es gelingt, und
wenn man das sucht, dann bekommt das Leben ganz neue Facetten