Im Forum auf Erotikforum.at werden in vielen Diskussionsthemen immer wieder Diskussionen über die Gesundheit und über die Risiken, die beim “AO-Sex” - besonders bei häufig wechselnden Partnern - bestehen. Dabei heißt AO bzw. AO-Sex einfach “Alles-ohne-Sex”, also Sex ohne Kondom oder vergleichbaren Schutz wie z.B. ein Lecktuch bei Oralsex bei der Frau.
Die Meinungen gehen dabei sehr oft weit auseinander, beginnend beim Verfechter von Safer-Sex in allen Lebenslagen bis hin zum Natur-Pur Liebhaber, der die Infektionsrisiken an STI’s (Sexually Transmitted Infections) oder STD's (Sexually Transmitted Diseases) herunterspielt oder gar ignoriert.
Nicht selten gehen dabei die Wogen hoch und die Diskussionen werden dementsprechend emotional mit verhärteten Fronten geführt. Doch wer hat nun recht?
Hand mit Pappkarton und Aufschrift "Condom or no Condom" - AndriiKoval / stock.adobe.com
Vor ungewollter Schwangerschaft schützen sie alle - mehr oder weniger - verlässlich, aber leider bei weitem nicht alle vor einer Ansteckung einer sexuell übertragbaren Krankheit (STI bzw. STD). Da bleibt wohl nur der Griff zum – von vielen so ungeliebten – Kondom. Denn eines ist unbestritten: Das Kondom bietet – wenn auch, wie schon weiter oben erwähnt, nicht zu 100 % - wohl den besten Schutz vor einer Infektion bzw. Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Krankheit.
Liebespaar sitz am Bett, Drau umarmt Mann, der Kondomverpackung öffnet - Symbolbild von deagreez / stock.adobe.com
So vielfältig die Verhütungsmittel sind, so vielfältig sind – leider – auch die sexuell übertragbaren Krankheiten.
Doch wie hoch ist jetzt die Wahrscheinlichkeit oder das Risiko einer Ansteckung wirklich?
Folgende Daten sollen etwas Klarheit verschaffen, wie hoch das Risiko einer Ansteckung bei den jeweiligen Sexpraktiken ist.
Quelle: Hivandmore.de
Die Österreichische AIDS Gesellschaft geht davon aus, dass es etwa 9.000 mit HIV infizierte
Personen in Österreich gibt - das sind bei knapp 8,9 MIO Einwohner*innen etwa 0,1% der Bevölkerung.
(Österreichische AIDS Gesellschaft, 2020; Zent. f. Virologie d. Med. Universität Wien, 2020).
Es wird geschätzt, dass knapp 10% der HIV- Infizierten nicht über ihre Infektion Bescheid wissen.
(Zent. f. Virologie d. Med. Universität Wien, 2020).
Frau in rosa hält Kondom in Hand, Männerhand winkt ab - Kaspars Grinvalds / stock.adobe.com
Oralverkehr (OV) hingegen scheint unbedenklich, sowohl beim Fellatio als auch beim Cunnilingus besteht weder für die passive noch für die aktive Person eine erhebliche Gefahr einer HIV-Infektion, da die Mundschleimhaut einerseits sehr stabil ist als auch im Falle einer Infektion nur eine sehr geringe Virenlast aufweist. Weltweit sind nur sehr wenige Fälle einer Ansteckung durch OV bekannt. (Achtung, das gilt speziell nur für HIV, nicht aber für andere sexuell übertragbare Krankheiten!)
Übrigens: Schon gewusst? Ein Femidom bietet annähernd ähnlichen Schutz vor Schwangerschaft oder einer STI wie ein Kondom! Und für den Cunnilingus und Anilingus bietet dir ein Lecktuch sehr zuverlässige Dienste.
Die Meinungen gehen dabei sehr oft weit auseinander, beginnend beim Verfechter von Safer-Sex in allen Lebenslagen bis hin zum Natur-Pur Liebhaber, der die Infektionsrisiken an STI’s (Sexually Transmitted Infections) oder STD's (Sexually Transmitted Diseases) herunterspielt oder gar ignoriert.
Nicht selten gehen dabei die Wogen hoch und die Diskussionen werden dementsprechend emotional mit verhärteten Fronten geführt. Doch wer hat nun recht?
Das Ansteckungsrisiko bei ungeschütztem Sex
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich, und wie so oft, irgendwo dazwischen. Wir wollen in den folgenden Zeilen etwas Licht ins Dunkel bringen und euch hier mit ein paar Zahlen, Daten und Fakten versorgen, wie es denn mit einem eventuellen Ansteckungsrisiko tatsächlich aussieht.Hand mit Pappkarton und Aufschrift "Condom or no Condom" - AndriiKoval / stock.adobe.com
Was bedeutet Safer Sex eigentlich?
Eines gleich mal vorweg: Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht, auch nicht bei Safer-Sex, außer die Safer-Sex Variante heißt No-Sex. Da dies aber für wahrscheinlich niemanden von uns eine ernstzunehmende Alternative darstellt, bleibt dir nur der nach eigenem Ermessen praktikabelste Weg für ein genussvolles Miteinander. Was wir damit ausdrücken wollen: "Safer" heißt nicht safe, sondern eben nur, dass du durch geeignete Maßnahmen das Risiko beim Sex, dich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit oder Infektion anzustecken, minimieren kannst, aber nie zu 100 Prozent ausschließen kannst. Es gibt bestimmte STDs bzw. STIs, bei denen auch ein Kondom oder andere Barrieremethoden keinen Schutz bieten. wo auch ein Daher ist es wichtig, sich über die Wirkung und dem richtigen Umgang mit dnr einzelnen Verhütungsmittel vertraut zu machen.Welche Verhütungsmittel gibt es und wie schützen Sie vor Krankheiten?
Verhütungsmittel gibt es viele! Das wären zum Beispiel das Kondom, das Femidom, die Pille, die Spirale, das Hormonpflaster, die 3-Monatsspritze, das Verhütungs-Zäpfchen, und noch viele andere.Vor ungewollter Schwangerschaft schützen sie alle - mehr oder weniger - verlässlich, aber leider bei weitem nicht alle vor einer Ansteckung einer sexuell übertragbaren Krankheit (STI bzw. STD). Da bleibt wohl nur der Griff zum – von vielen so ungeliebten – Kondom. Denn eines ist unbestritten: Das Kondom bietet – wenn auch, wie schon weiter oben erwähnt, nicht zu 100 % - wohl den besten Schutz vor einer Infektion bzw. Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Krankheit.
Liebespaar sitz am Bett, Drau umarmt Mann, der Kondomverpackung öffnet - Symbolbild von deagreez / stock.adobe.com
So vielfältig die Verhütungsmittel sind, so vielfältig sind – leider – auch die sexuell übertragbaren Krankheiten.
Das Ansteckungsrisiko für HIV bei verschiedenen Sex-Praktiken
Auch wenn die Medizin in Sachen HIV in den letzten Jahren extreme Fortschritte gemacht hat und wir die anderen STI’s nicht klein reden wollen, beziehen wir uns bei den folgenden Zahlen auf das Infektionsrisiko mit HIV.Doch wie hoch ist jetzt die Wahrscheinlichkeit oder das Risiko einer Ansteckung wirklich?
Folgende Daten sollen etwas Klarheit verschaffen, wie hoch das Risiko einer Ansteckung bei den jeweiligen Sexpraktiken ist.
ART DES KONTAKTES/PARTNERS | Infektionswahrscheinlichkeit je Kontakt |
Ungeschützter rezeptiver (empfangender) Analverkehr | 0,82% (0,24-2,76)* |
mit infektiösem HIV-positivem Partner | Range 0,1-7,5% |
mit Ejakulation | 1,43% (0,48-2,85) |
ohne Ejakulation | 0,65% (0,15-1,53) |
Ungeschützter insertiver (spendender) Analverkehr mit infektiösem HIV-positivem Partner | |
-- mit unbeschnittenem Penis | 0,62% (0,07-1,68) |
-- mit beschnittenem Penis | 0,11% (0,02-0,24) |
Ungeschützter rezeptiver Vaginalverkehr mit HIV-positivem Partner | 0,05-0,15% |
Ungeschützter insertiver Vaginalverkehr mit HIV-positivem Partner | Range 0,03-5,6% |
Oraler Sex, rezeptiv und insertiv | keine Wahrscheinlichkeit bekannt und geht gegen Null, jedoch sind Einzelfälle, insbesondere bei Aufnahme von Sperma in den Mund, beschrieben |
Küssen, Kontakt mit Haut | Kein Infektionsrisiko |
Die Österreichische AIDS Gesellschaft geht davon aus, dass es etwa 9.000 mit HIV infizierte
Personen in Österreich gibt - das sind bei knapp 8,9 MIO Einwohner*innen etwa 0,1% der Bevölkerung.
(Österreichische AIDS Gesellschaft, 2020; Zent. f. Virologie d. Med. Universität Wien, 2020).
Es wird geschätzt, dass knapp 10% der HIV- Infizierten nicht über ihre Infektion Bescheid wissen.
(Zent. f. Virologie d. Med. Universität Wien, 2020).
Frau in rosa hält Kondom in Hand, Männerhand winkt ab - Kaspars Grinvalds / stock.adobe.com
FAQ's zum Thema AO-Sex
- ↘ Warum verweigern so viele Männer ein Kondom?
- ↘ Warum sollte ich AO-Sex vermeiden, wenn die Sexworkerin sowieso immer einen Gesundheitstest macht?
Das HIV-Risiko bei Analsex und Oralsex
Auch wenn "nur" jede:r Tausendste in Österreich HIV-positiv ist und viele bei richtiger medikamentöser Behandlung eine daraus resultierende nicht nachweisbare Virenlast aufweisen und somit auch nicht ansteckend sind: Das größte Risiko einer HIV-Infektion besteht bei ungeschütztem Vaginal- und besonders auch bei Analverkehr. Die Schleimhäute am Gebärmutterhals und in der Vagina, aber auch im Enddarm sind sehr sensitiv und können Viren sehr leicht aufnehmen. Dasselbe gilt für die Harnröhre und auch die Innenhaut der Vorhaut beim Penis. Da bei einer infizierten Person sowohl die Vaginal- als auch die Darmschleimhaut viele Viren enthalten, gibt es bei diesen beiden Spielarten des Sex auch für die aktive Person ein hohes Risiko, sich anzustecken.Oralverkehr (OV) hingegen scheint unbedenklich, sowohl beim Fellatio als auch beim Cunnilingus besteht weder für die passive noch für die aktive Person eine erhebliche Gefahr einer HIV-Infektion, da die Mundschleimhaut einerseits sehr stabil ist als auch im Falle einer Infektion nur eine sehr geringe Virenlast aufweist. Weltweit sind nur sehr wenige Fälle einer Ansteckung durch OV bekannt. (Achtung, das gilt speziell nur für HIV, nicht aber für andere sexuell übertragbare Krankheiten!)
Übrigens: Schon gewusst? Ein Femidom bietet annähernd ähnlichen Schutz vor Schwangerschaft oder einer STI wie ein Kondom! Und für den Cunnilingus und Anilingus bietet dir ein Lecktuch sehr zuverlässige Dienste.