Das Femidom: Vorteile, Anwendung, Verhütung und Schutz vor Krankheiten (STI) durch Femidome

Du hast gerne Sex und möchtest auf ein Verhütungsmittel zurückgreifen, dass dich gut vor Schwangerschaft schützt und dir auch eine Sicherheit gibt, dich nicht mit einer sexuell übertragbaren Krankheit oder Infektion anzustecken? Ein Kondom wird aber von dir oder deinem Partner als störend empfunden? Dann haben wir vielleicht eine Alternative für dich: Das Femidom!

Die vielseitige Lösung für sicheren Sex

In diesem Artikel werden wir uns genauer mit dem Frauenkondom und den Vorteilen gegenüber dem „normalen“ Kondom befassen und dir auch einige Tipps zur Anwendung geben. Erfahre mehr über diese diskrete und effektive Verhütungsoption, die dir ein erhöhtes Maß an Sicherheit und Komfort bieten kann.

Was ist ein Femidom?

Ein Femidom ist ein Verhütungsmittel, das speziell für Frauen entwickelt wurde und auch als Kondom für die Frau bekannt ist. Es handelt sich um eine dünne, flexible Hülle, die in die Vagina eingeführt wird, um sexuell übertragbare Infektionen (STIs) zu verhindern und eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden. Das Femidom besteht aus Polyurethan oder Nitrilkautschuk und ähnelt einem dünnen, elastischen Beutel mit einem geschlossenen Ende und einem offenen Ring am anderen Ende.

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Symbolbild - New Africa / stock.adobe.com

Anwendung: Wie wird das Femidom verwendet?

Das Femidom wird wie folgt verwendet:

Überprüfen: Vor dem Gebrauch solltest du das Femidom sorgfältig auf Beschädigungen oder vorheriges Verfallsdatum überprüfen. Verwende es nicht, wenn es beschädigt ist oder abgelaufen ist.

Vorbereiten: Öffne die Verpackung des Femidoms vorsichtig, um die Hülle nicht zu beschädigen. Achte darauf, dass der Ring am offenen Ende des Femidoms intakt ist.

Positionieren: Finde eine bequeme Position zum Einführen des Femidoms. Viele Frauen finden es hilfreich, ein Bein anzuheben oder sich hinzusetzen.

Einführen: Greife den Ring am offenen Ende des Femidoms und drücke ihn zusammen, um das Einführen zu erleichtern. Führe das Femidom in die Vagina ein, ähnlich wie bei der Verwendung eines Tampons. Achte darauf, dass das geschlossene Ende des Femidoms den Gebärmutterhals vollständig bedeckt.

Platzieren: Sobald das Femidom eingeführt ist, sorge dafür, dass der äußere Ring über den äußeren Genitalien liegt und gut anliegt. Du kannst den äußeren Ring nach Bedarf leicht anpassen, um eine bequeme Passform zu gewährleisten.

Verwenden: Das Femidom bleibt während des gesamten Geschlechtsverkehrs an Ort und Stelle. Achte darauf, dass der Penis nicht zwischen dem Femidom und der Vaginalwand eindringt, da dies die Wirksamkeit beeinträchtigt und so nutzlos wird.

Entfernen: Nach dem Geschlechtsverkehr kannst du das Femidom vorsichtig entfernen. Drücke den äußeren Ring zusammen, um sicherzustellen, dass keine Körperflüssigkeiten auslaufen, und ziehe es dann langsam heraus. Werfe es anschließend in den Müll. Entsorge das Femidom nicht in der Toilette.

Wie zuverlässig schützt ein Femidom vor Schwangerschaft

Das Femidom ist ein wirksames Verhütungsmittel, wenn es korrekt und konsequent verwendet wird und zählt zu den sicheren Verhütungsmethoden. Die Zuverlässigkeit des Femidoms bei der Schwangerschaftsverhütung hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der richtigen Anwendung und des individuellen Gebrauchsverhaltens.

Die typische Wirksamkeit des Femidoms wird auf etwa 79-95% geschätzt. Das bedeutet, dass von 100 Frauen, die ein Femidom ein Jahr lang verwenden, 5 bis 21 Frauen dennoch schwanger werden könnten. Die tatsächliche Wirksamkeit kann von Frau zu Frau variieren und hängt von Faktoren wie der korrekten Anwendung, der richtigen Passform, der Verwendung mit anderen Verhütungsmitteln und der konsequenten Verwendung ab.

Wie zuverlässig schützt ein Femidom vor Krankheiten?

Das Femidom bietet einen gewissen Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs), einschließlich HIV, wenn es korrekt und konsistent verwendet wird. Es bildet eine Barriere zwischen den Genitalien und reduziert dadurch das Risiko einer Infektion.

Wichtig: Das Femidom bietet, wie auch andere Barrieremethoden, keinen 100%igen Schutz vor STIs. Die einzige Safer-Sex-Methode, die wirklich 100 Prozent Schutz bietet heißt No-Sex. Und das wird aller Wahrscheinlichkeit nach wohl keine Option sein.

Es ist auch wichtig, sich bewusst zu sein, dass einige STIs, wie Herpes oder Syphilis, auch durch den Kontakt mit infizierten Hautbereichen außerhalb der Abdeckfläche des Femidoms übertragen werden können. Daher bietet das Femidom keinen vollständigen Schutz vor allen Arten von STIs. Siehe auch unseren Artikel über Lecktücher, wo wir diese Problematik etwas ausführlicher beschreiben.

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Symbolbild - New Africa / stock.adobe.com

Vorteile eines Femidoms gegenüber einem Kondom

Das Femidom und das Kondom sind beide Barrieremethoden zur Verhütung von Schwangerschaften und zum Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs). Das Femidom bietet gegenüber dem Kondom aber einige Vorteile:

Schutz für die Frau: Das Femidom wird von der Frau getragen und bietet ihr mehr Kontrolle über ihre eigene Verhütung und ihren Schutz vor STIs. Im Gegensatz dazu liegt die Verantwortung für das Tragen des Kondoms normalerweise beim männlichen Partner.

Keine Latexallergien: Ein Vorteil des Femidoms ist, dass es aus Polyurethan oder Nitril hergestellt wird, was es zu einer geeigneten Option für Menschen macht, die allergisch gegen Latex sind.

Mehr Gleitmittel: Femidome sind bereits mit einem Gleitmittel beschichtet, was den Komfort beim Gebrauch erhöhen kann. Kondome bieten normalerweise auch Gleitmittel, aber das Femidom bietet oft eine größere Menge, was die Reibung verringern kann.

Längeres Vorspiel: Das Femidom kann bereits vor dem eigentlichen Geschlechtsverkehr in die Vagina eingeführt werden. Dadurch ist es möglich, das Vorspiel oder die sexuelle Intimität zu verlängern, ohne dass die Unterbrechung erforderlich ist, um ein Kondom anzulegen. Für viele Paare ist das der Hauptgrund, warum sie lieber auf ein Femidom zurückgreifen. Andere Paare empfinden aber gerade das bereits eingesetzte Femidom beim Vorspiel wie Fingern oder Cunnilingus als störend und setzen es daher auch erst unmittelbar vor dem Geschlechtsverkehr ein.

Weniger Einschränkungen für die Erektion: Das Femidom bedeckt nur die Innenseite der Vagina und lässt den Penis frei beweglich. Für Männer kann es daher als weniger einschränkend empfunden werden als ein Kondom, das den gesamten Penis bedeckt.

Ein Femidom kann - ebenso wie das Kondom – auch für Analsex verwendet werden. Da das Femidom aber für die Vagina konzipiert wurde, kann es sein, dass das Einsetzen etwas „fummeliger“ wird und es während des Akts leichter verrutscht und nicht so stabil an Ort und Stelle bleibt.

Tipps zur Anwendung

Lies die Anleitung: Bevor du das Femidom verwendest, lies sorgfältig die mitgelieferte Anleitung. Sie enthält wichtige Informationen zur korrekten Anwendung und Positionierung des Femidoms.

Überprüfe das Verfallsdatum: Stelle sicher, dass das Femidom nicht abgelaufen ist. Ein Femidom ist ein medizinisches Produkt und ein abgelaufenes Produkt kann die Wirksamkeit beeinträchtigen.

Überprüfe nach dem Einführen die Position: Überprüfe nach dem Einführen des Femidoms, ob es richtig positioniert ist. Es sollte die gesamte Vaginalöffnung bedecken und sicher an Ort und Stelle bleiben.

Verwende zusätzliches Gleitmittel: Um das Einführen und die Bewegung des Femidoms zu erleichtern, kannst du zusätzliches Gleitmittel auf Wasserbasis verwenden. Verwende kein ölbasiertes Gleitmittel, da dies das Material des Femidoms beschädigen kann.

Pro-Tipp: Wenn ihr 2 Femidome verwendet (eines vaginal, eines anal), dann braucht ihr beim Wechsel von anal auf vaginal nicht euer Liebesspiel unterbrechen um den Penis zu reinigen wie es bei anderen Verhütungsmethoden der Fall ist.

Wichtig! Verwende das Femidom nicht zusammen mit einem männlichen Kondom, da sich die Reibung zwischen den beiden Kondomen erhöhen und zu Rissen oder Beschädigungen führen kann!

Fazit zum Femidom

Femidome sind eine Alternative zu Kondomen und bieten dir bzw. euch sowohl einen Schutz vor ungewollter Schwangerschaft als auch vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs). Im Vergleich zu Kondomen haben Femidome einige Vorteile, wie eine längere Haltbarkeit, die Möglichkeit des Einführens vor dem Sex und die Tatsache, dass sie von Personen verwendet werden können, die gegen Latex allergisch sind.

Ein Wehrmutstropfen ist die Verfügbarkeit. Ein Femidom ist nicht so verbreitet wie ein Kondom und ist daher unter Umständen schwieriger zu beschaffen. Die meisten Apotheken haben allerdings Femidome in ihrem Sortiment, aber auch in den meisten Sexshops kannst du Femidome erwerben. Ein Nachteil ist vielleicht, dass sie etwas teurer sind als Kondome, auch wenn sie nicht „die Welt“ kosten.

Wie sind deine Meinung und Erfahrung mit dem Femidom?

Wie ist deine Meinung zum Femidom? Hast Du mit dem Femidom schon einmal verhütet? Wie sind deine Erfahrungen damit? Ist es deiner Meinung nach angenehmer als ein Kondom? wie war das Empfinden beim Geschlechtsverkehr? Hast du es gespürt? Ist ein Femidom problemloser zum "Anlegen" als ein Kondom? Berichte und über deine Erfahrungen mit dem nicht ganz so weitverbreiteten Verhütungsmittel und schreibe uns deine Erlebnisse in eines der unten angeführten Themen!

Über den Autor
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Mein Name ist Jürgen. Ich bin beruflich schon lange in die Themen Sex, Erotik und zu einem großen Teil auch Gesundheit involviert. Aber auch in meiner Freizeit bin ich sehr oft mit diesen Bereichen in Berührung, ständig auf der Suche nach neuen Erkenntnissen oder aber auch Themen, die kontroversiell diskutiert werden.

Kategorie Gesundheit & Verhütung

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Autor
Magazin-Jürgen
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