Lange Zeit gab es in den Augen der Gesellschaft nur männlich oder weiblich sowie Heterosexualität, doch die Menschen sind mehr als nur das und nicht wenige Menschen sehen sich nicht in dieser Schubladenkategorisierung bzw. lassen sich so ohne weiteres einordnen. Heute kennen wir mehr als Frau und Mann und die gemeinsame sexuelle Interaktion zwischen den beiden genannten Geschlechtern.
Heute wissen wir, dass es eben nicht nur Mann und Frau gibt, und dass es neben der Heterosexualität auch noch andere Formen der Sexualität gibt. Und damit meinen wir nicht nur homo- und bisexuelle Menschen, sondern schlicht alle Menschen, die sich mit LGBTQIA+ identifizieren können.
Geballte Faust bemalt in den Farben des Regenbogens - Suzi Media / stock.adobe.com
Lange Zeit war es normal, dass man mit männlich und weiblich nur 2 Geschlechter für uns Menschen kannte. Und auch in der Sexualität war es so, dass alles was nicht-heterosexuell war, als abnormal galt. Homosexualität wurde zum großen Teil abgelehnt und das Thema in weiten Teilen der Gesellschaft tabuisiert. Homosexuelle Menschen wurden (und werden in vielen Teilen der Welt auch heute noch) stark in ihren Rechten eingeschränkt und diskriminiert.
Seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts änderte sich das glücklicherweise. In dieser Zeit haben sich einige Personen unter dem Namen LGB zusammengeschlossen, um für die Rechte der lesbischen Frauen, der homosexuellen Männer und auch für Personen, die bisexuell sind, politisch einzusetzen und sich für deren Rechte zu engagieren.
Im Laufe der Zeit haben sich immer mehr Menschen unterschiedlichster Geschlechterausrichtung und Sexualität dieser Bewegung angeschlossen und das ursprüngliche LGB wurde immer mehr erweitert. Das heutige verwendete Kürzel LGBTQIA+ steht für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender / Transsexual, Queer, Intersexual, Asexual and other people. So wurde mit der Zeit aus LGB durch das Anhängen eines zusätzlichen Buchstaben dieses Akronym (Stand 12/2023).
Geballte Faust bemalt in den Farben des Regenbogens - Marharyta / stock.adobe.com
Regenbogenfahne wehend im Wind - New Africa / stock.adobe.com
Die LGBT-Bewegung, bzw. deren Vorläufer, erlebte im 20. Jahrhundert eine Vielzahl von Fortschritten und Rückschlägen. In den USA und Europa begannen Aktivisten in den 1950er und 1960er Jahren, für die Rechte von LGBT-Menschen zu kämpfen. Ein herausragendes Ereignis war der Stonewall-Aufstand im Jahr 1969 in New York City, bei dem LGBT-Menschen nach wiederholten Polizeirazzien gegen Schwulenbars gewalttätig gegen die Diskriminierung und Verfolgung durch die Behörden protestierten. Dieses Ereignis gilt als wichtiger Auslöser für die moderne LGBT-Bewegung.
In den 1970er Jahren wurden die ersten LGBT-Organisationen gegründet, die sich für die Gleichberechtigung und soziale Akzeptanz einsetzten. Die erste offizielle Pride-Parade (Christopher Street Day; kurz: CSD) wurde 1970 in New York City abgehalten, um an den Stonewall-Aufstand zu erinnern und für LGBT-Rechte zu demonstrieren.
Unter dem Namen LGBT begann man dann in den 80er Jahren des vorigen Jahrhundert aufzutreten. Während dieser Zeit erlangte die Bewegung weltweit mehr Sichtbarkeit und begann in vielen Ländern für rechtliche Gleichstellung und Antidiskriminierungsgesetze zu kämpfen.
Heute ist die LGBT-Bewegung global präsent und engagiert sich weiterhin für die Förderung von Menschenrechten, sozialer Gerechtigkeit und Gleichstellung für alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität.
Auch, wenn dich die Themen von LGBTQIA+ nicht direkt betreffen: Als Verbündeter der LGBT-Gemeinschaft kannst du unterstützend und respektvoll gegenüber LGBT-Menschen auftreten. Du kannst dich für Gleichberechtigung und Inklusion einsetzen, aktiv gegen Diskriminierung vorgehen und offen gegen Vorurteile und Diskriminierung auftreten.
Übrigens: In Österreich gab es schon etwas früher derartige Initiativen, die sich für die Rechte homosexueller Menschen einsetzte. Dies waren die CO (Coming Out) für schwule Männer sowie die AUF (Aktion unabhängiger Frauen) für lesbische Frauen. Aus diesen beiden Gruppierungen entstand 1979 dann HOSI (Homosexuelle Initiative), die bis heute aktiv ist.
Mittlerweile hat auch die Politik die Wichtigkeit des Themas erkannt und unterstütz die Bewegung. Im Juni werden in Wien jedes Jahr unter anderem auch öffentliche Verkehrsmittel mit der Regenbogenfahne (eines der Erkennungsmerkmale der LGBTQIA+ Initiative) geschmückt, um auf die Vienna Pride aufmerksam zu machen, welche mit der Regenbogenparade alljährlich ihren Höhepunkt findet.
Heute wissen wir, dass es eben nicht nur Mann und Frau gibt, und dass es neben der Heterosexualität auch noch andere Formen der Sexualität gibt. Und damit meinen wir nicht nur homo- und bisexuelle Menschen, sondern schlicht alle Menschen, die sich mit LGBTQIA+ identifizieren können.
Was bedeutet LGBTQIA+? Eine Zeitreise des gesellschaftlichen Wandels
Hast du schon einmal die Buchstabenfolge LGBTQIA+ gelesen? Was sich liest wie ein Buchstabensalat oder ein wirres Durcheinander des Alphabets, um dir einen Knoten in die Zunge zu machen, ist eine Abkürzung. Zugegeben, eine etwas längere Abkürzung, die aber nicht immer aus so vielen Zeichen bestand. Aber was bedeuten sie und wie kam es dazu, dass immer mehr Zeichen hinzukamen?Geballte Faust bemalt in den Farben des Regenbogens - Suzi Media / stock.adobe.com
Die Geschichte der Abkürzung LGBTQIA+
Die Menschen sind vielfältig und jede:r von uns ist einzigartig. Diese Einzigartigkeit gilt nicht nur für den Alltag, sondern auch was die Diversität in Bezug auf Sexualität und die Zugehörigkeit zum Geschlecht betrifft.Lange Zeit war es normal, dass man mit männlich und weiblich nur 2 Geschlechter für uns Menschen kannte. Und auch in der Sexualität war es so, dass alles was nicht-heterosexuell war, als abnormal galt. Homosexualität wurde zum großen Teil abgelehnt und das Thema in weiten Teilen der Gesellschaft tabuisiert. Homosexuelle Menschen wurden (und werden in vielen Teilen der Welt auch heute noch) stark in ihren Rechten eingeschränkt und diskriminiert.
Seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts änderte sich das glücklicherweise. In dieser Zeit haben sich einige Personen unter dem Namen LGB zusammengeschlossen, um für die Rechte der lesbischen Frauen, der homosexuellen Männer und auch für Personen, die bisexuell sind, politisch einzusetzen und sich für deren Rechte zu engagieren.
Im Laufe der Zeit haben sich immer mehr Menschen unterschiedlichster Geschlechterausrichtung und Sexualität dieser Bewegung angeschlossen und das ursprüngliche LGB wurde immer mehr erweitert. Das heutige verwendete Kürzel LGBTQIA+ steht für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender / Transsexual, Queer, Intersexual, Asexual and other people. So wurde mit der Zeit aus LGB durch das Anhängen eines zusätzlichen Buchstaben dieses Akronym (Stand 12/2023).
Geballte Faust bemalt in den Farben des Regenbogens - Marharyta / stock.adobe.com
Die Bedeutung der einzelnen Buchstaben in LGBTQIA+ im Detail
Vielleicht fragst du dich, für was die einzelnen Zeichen in dem Akronym LGBTQIA+ stehen und was sie bedeuten? Mit der folgenden Liste wollen wir dir hier einen kurzen Überblick verschaffen.- Lesbian
Wenn eine Frau ausschließlich mit einer Frau Sex praktiziert, dann ist sie nicht heterosexuell sondern homosexuell. Bei einer Frau sagt man dazu, sie ist lesbisch, die Bezeichnung im englischen für eine lesbische Frau nennt man Lesbian.
- Gay
Das männliche homosexuelle Pendant ist schwul, im Englischen nennt man einen schwulen Mann Gay.
- Bisexual
Männer als auch Frauen können bisexuell sein. Das heißt, sie praktizieren Sex sowohl mit Männer als auch mit Frauen. Sehr oft bringt diese Bezeichnung immer wieder Kontroversen mit sich, das ja das „bi“ für binär steht, also genau das, wogegen diese Initiative ankämpft. Zudem gibt es auch in der modernen Wissenschaft immer wieder Diskussionen darüber, ab wann genau man als bisexuell gilt oder nicht, einige Experten gehen sogar davon aus, dass jeder Mensch (mehr oder weniger) bisexuell ist, was aber äußerst umstritten ist, da dies wahrscheinlich für sehr viele Menschen zutrifft, aber eben nicht für alle.
- Transgender / Transsexual
Im Gegensatz zu cissexuellen Menschen fühlen sich Transgender-Personen / Transsexuelle im falschen Körper geboren und können sich mit dem eingetragenen Geschlecht in ihren Dokumenten nicht identifizieren. Die Bezeichnung Transsexuell / Transgender ist übrigens unabhängig von einer operativen Geschlechtsumwandlung. Oft liest man auch die Kurzbezeichnung trans bzw. trans*.
- Queer
Viele Menschen finden sich nicht zu 100 % in der Gruppe der LGBT wieder, deshalb nennen sie sich selbst „Queer“. Sie selbst sehen unter dem Begriff alle Menschen, die anders lieben als heterosexuelle Menschen oder fühlen wie binär sexuelle Personen (weiblich / männlich oder heterosexuell / homosexuell), und sind somit auch Vertreter der bisexuellen Menschen sowie der Transgender-Personen. Anfangs eine abwertende Bezeichnung innerhalb der LGBT Szene sind sie heute fixer Bestandteil der Initiative. Somit bekam das bereits erweiterte LGBT das Q hinzu.
- Intersexual
Bei intersexuellen Menschen lässt sich das Geschlecht von Geburt an nicht bestimmen. Sie weisen sowohl weibliche als auch männliche Merkmale auf, die für das jeweilige Geschlecht üblich sind. Oft wird bereits kurz nach der Geburt eine geschlechtsangleichende Operation durchgeführt, was aber oft zu physischen und psychischen Problemen bei den Betroffenen führt. Die Community tritt in erster Linie für das Recht der körperlichen Unversehrtheit ein.
- Asexual
Der Begriff lässt Dich vielleicht vermuten, dass es sich um Menschen handelt, die keinen Sex haben. Ganz so einfach ist es aber nicht. Neben den Menschen, die Sexualität gar nicht ausleben bzw. kein Verlangen nach körperlicher Intimität haben, zählen auch all jene zu dieser Gruppe, die nur teilweise kein Interesse an Sex haben oder daran mit anderen Menschen intim zu werden. Sie fühlen sich sexuell zu niemanden hingezogen bzw. verspüren sexuelle Anziehung nur unter bestimmten Voraussetzungen. Trotzdem können sie einen Partner haben (der nicht unbedingt asexuell sein muss) und auch einen Kinderwunsch verspüren. Durch ihre „Andersartigkeit“ stoßen sie oft auf Diskriminierung, was auch der Grund ist, warum sie dieser Bewegung angehören.
- + (Plus)
Das + steht „für alle anderen“. Da es immer mehr Menschen gibt, die sich nicht im binären System sehen, sich aber auch in den oberen Gruppen nicht selbst sehen, gibt es noch unzählige weitere Gruppen, die die geschlechtsspezifische, aber auch sexuelle Vielfalt ausmachen. Für all jene steht das +. Da wären zum Beispiel folgende Gruppen:
Q (Questioning)
Menschen, die sich selbst noch nicht klar sind, zu welcher Gruppe sie gehören bzw. sind das die Personen, die sich über ihre eigene geschlechtliche Identität oder Sexualität unklar sind.
A (Ally)
Ally sind alle Personen, die nicht unmittelbar betroffen sind, also zu keiner Gruppe gehören oder nicht „anders“ sind, aber zu den Werten der Community stehen und sich mit ihr solidarisieren.
P (Pansexual)
Pansexuelle Menschen machen keinen Unterschied zwischen Mann und Frau bzw. den Geschlechtern. Sie sehen sich aber nicht als bisexuell, weil sie nicht das Geschlecht oder die sexuelle Orientierung im Vordergrund sehen sondern den Menschen an sich. Somit ist es für einen pansexuellen Menschen egal, ob er mit einem Mann oder einer Frau eine Beziehung führt.
Regenbogenfahne wehend im Wind - New Africa / stock.adobe.com
Die Geschichte von LGBTQIA+ / Seit wann existiert die LGBT-Bewegung oder gab es Vorläufer davon?
Die erste dokumentierte Homosexuellenrechtsbewegung begann in Deutschland in den 1860er Jahren, als Aktivisten wie Karl Heinrich Ulrichs öffentlich für die Abschaffung von Paragraph 175 kämpften, einer deutschen Gesetzesbestimmung, die homosexuelle Handlungen kriminalisierte.Die LGBT-Bewegung, bzw. deren Vorläufer, erlebte im 20. Jahrhundert eine Vielzahl von Fortschritten und Rückschlägen. In den USA und Europa begannen Aktivisten in den 1950er und 1960er Jahren, für die Rechte von LGBT-Menschen zu kämpfen. Ein herausragendes Ereignis war der Stonewall-Aufstand im Jahr 1969 in New York City, bei dem LGBT-Menschen nach wiederholten Polizeirazzien gegen Schwulenbars gewalttätig gegen die Diskriminierung und Verfolgung durch die Behörden protestierten. Dieses Ereignis gilt als wichtiger Auslöser für die moderne LGBT-Bewegung.
In den 1970er Jahren wurden die ersten LGBT-Organisationen gegründet, die sich für die Gleichberechtigung und soziale Akzeptanz einsetzten. Die erste offizielle Pride-Parade (Christopher Street Day; kurz: CSD) wurde 1970 in New York City abgehalten, um an den Stonewall-Aufstand zu erinnern und für LGBT-Rechte zu demonstrieren.
Unter dem Namen LGBT begann man dann in den 80er Jahren des vorigen Jahrhundert aufzutreten. Während dieser Zeit erlangte die Bewegung weltweit mehr Sichtbarkeit und begann in vielen Ländern für rechtliche Gleichstellung und Antidiskriminierungsgesetze zu kämpfen.
Heute ist die LGBT-Bewegung global präsent und engagiert sich weiterhin für die Förderung von Menschenrechten, sozialer Gerechtigkeit und Gleichstellung für alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität.
Soll man sich als nicht direkt betroffener für LGBTQIA+ Themen engagieren?
Ja, es ist normal, sich für LGBT-Themen und LGBTQ+-Rechte zu interessieren, auch wenn du selbst heterosexuell bist. Empathie, Mitgefühl und Interesse für die Erfahrungen anderer sind wichtige Merkmale eines inklusiven und unterstützenden Verhaltens gehören zur Empathie und ist ein positives menschliches Verhalten. Nimm als Beispiel die Regenbogenparade in Wien her: Bei weitem nicht alle Besucher und Teilnehmer sind selbst Betroffene, sondern heterosexuell.Auch, wenn dich die Themen von LGBTQIA+ nicht direkt betreffen: Als Verbündeter der LGBT-Gemeinschaft kannst du unterstützend und respektvoll gegenüber LGBT-Menschen auftreten. Du kannst dich für Gleichberechtigung und Inklusion einsetzen, aktiv gegen Diskriminierung vorgehen und offen gegen Vorurteile und Diskriminierung auftreten.
Die Problematik der Vielfalt
Es ist gut, dass in der heutigen Zeit für die Rechte der „Szene“ eingestanden wird, aber gerade diese Vielfalt bringt auch einige Probleme innerhalb dieser Bewegung mit sich. Das spiegelt sich unter anderem in der Historie des Akronyms LGBTQIA+ wider. So wurde 2013 vorgeschlagen, als Alternative zu LGBT einfach GSD (Gender and Sexual Diversity) zu verwenden, anstatt die ursprüngliche Bezeichnung immer wieder mit einem Buchstaben zu erweitern, zudem würde GSD automatisch alle neuen Bezeichnung mit einschließen. Richtig durchgesetzt hat sich das bis heute jedoch (noch) nicht.Übrigens: In Österreich gab es schon etwas früher derartige Initiativen, die sich für die Rechte homosexueller Menschen einsetzte. Dies waren die CO (Coming Out) für schwule Männer sowie die AUF (Aktion unabhängiger Frauen) für lesbische Frauen. Aus diesen beiden Gruppierungen entstand 1979 dann HOSI (Homosexuelle Initiative), die bis heute aktiv ist.
Mittlerweile hat auch die Politik die Wichtigkeit des Themas erkannt und unterstütz die Bewegung. Im Juni werden in Wien jedes Jahr unter anderem auch öffentliche Verkehrsmittel mit der Regenbogenfahne (eines der Erkennungsmerkmale der LGBTQIA+ Initiative) geschmückt, um auf die Vienna Pride aufmerksam zu machen, welche mit der Regenbogenparade alljährlich ihren Höhepunkt findet.