Die Klitoris - alles über den "Kitzler" bei der Frau: Anatomie, Stimulation und Erregung

Die Klitoris - auch "Kitzler" genannt - ist höchst erregbar und sorgt bei vielen Frauen durch Stimulation für wahre sexuelle Höhenflüge, und trotzdem fristet dieses Sexualorgan im Bewusstsein vieler Menschen ein Schattendasein und trotzdem gleichzeitig ranken sich gleichzeitig etliche Mythen um sie. Die Klitoris als große Unbekannte, was es mit diesem weiblichen Sexualorgan auf sich hat und was es darüber Wissenswertes zu berichten gibt, erfährst du in diesem Artikel. Lass uns also eintauchen in die Welt der weiblichen Sexualität und begeben wir uns auf eine Reise zum Lustzentrum der Frau.

Die Klitoris, das Lustzentrum der Frau

So mancher Mann ist schon daran verzweifelt, beim Suchen und Finden des Kitzlers – wie die Klitoris auch bezeichnet wird – um die Partnerin beim Vorspiel sexuell zu erregen und in Fahrt zu bringen. Doch nicht nur für Männer ist die Klitoris eine große Unbekannte, auch viele Frauen wissen relativ wenig über dieses sehr wichtige und interessante Organ.

Das ist auch keine große Überraschung, während sowohl in der Medizin als auch in der Biologie in der Schule das männliche Pendant – der Penis – recht ausführlich dokumentiert ist und auch sehr detailliert darüber unterrichtet wird, wurde die Klitoris lange Zeit – auch von der Wissenschaft – vernachlässigt und fristete ein Schattendasein. Erst seit kurzem findet die Klitoris langsam Einzug in den Unterricht und die Lehrbücher.

Wenn weiter oben von der „großen Unbekannten“ die Rede ist, dann ist das im wahrsten Sinne des Wortes auch sinngemäß so gemeint. Für viele ist die Klitoris die Perle oberhalb des Scheideneingangs innerhalb der inneren Schamlippen (Vulvalippen). Das ist angesichts der Vernachlässigung im Lehrstoff und der Tatsache, dass dies der einzige sichtbare Teil der Klitoris ist, auch nicht weiter verwunderlich.

In Wahrheit ist sie aber wesentlich größer. Die Klitoriseichel, die ähnlich wie ein Penis von einer Vorhaut – auch Kapuze genannt – bedeckt ist, ist nur die Spitze des Eisbergs. Die gesamte Klitoris ragt etwa 9 bis 10 Zentimeter in den Körper hinein.

Die Anatomie der Klitoris

Wie du im 3D-Modell sehr gut erkennen kannst, handelt es sich bei der Klitoris um ein größeres Organ als man zunächst annehmen möchte. Die Klitoriseichel ist nur der Beginn des im gesamten gesehen doch recht großen Organs.

Die Klitoriseichel sitzt auf dem Klitoriskörper oder auch Schaft, der sich in zwei Schenkel aufteilt, in denen sich die Klitorisschwellkörper befinden. Daneben gibt es noch 2 weitere Schwellkörper, die Vorhofbulben oder auch Vorhofschwellkörper. Diese umschließen links und rechts die Harnröhre und die Vagina.

Der Begriff Schwellkörper verrät schon einiges über die Funktion: Bei sexueller Erregung schwellen diese an und die gesamte Größe kann um ca. 30 Prozent zunehmen. Die bei Erregung stark durchbluteten Vorhofschwellkörper und Klitorisschenkel, die sich dicht hinter den inneren Schamlippen befinden, sind auch der Grund dafür, warum die Vulva in sexuell erregtem Zustand angeschwollen ist.

Die Funktion der Klitoris

Die gesamte Klitoris ist mit einem dichten Nervennetz umzogen, was sie besonders empfänglich macht für äußere Reize und deshalb extrem auf Stimulationen anspricht. Zusätzlich befinden sich auf der Klitoris (nicht nur auf der Eichel) Sinneszellen: Die Vater-Pacini-Körperchen, Rezeptoren für das Vibrationsempfinden und die die Meissner-Körperchen, die besonders empfindlich sind, was Berührungen betrifft.

Das mach das gesamte System Klitoris für viele Frauen zum Lustzentrum und ist DIE erogene Zone schlechthin, wenn es um Stimulation und Erregbarkeit geht. Die Klitoriseichel selbst ist dabei besonders empfänglich für mechanische Reize, da die Nervenbahnen der beiden Klitorisschenkel am Schaft zusammentreffen und in die Eichel münden.

Bei sexueller Erregung schwellen – wie schon weiter oben erwähnt – die Bulben durch eine gesteigerte Durchblutung an und üben so einen Druck auf die umschlossene Vagina aus. Somit wird auch der innere Bereich der Klitoris (die Klitoris- und die Vorhofbulben) empfänglicher für Reize.

Durch die Schwellung entsteht zusätzlich ein Zug am Klitorisschaft, die schützende Kapuze zieht sich zurück und die Klitoriseichel stellt sich auf. Dadurch lässt sie sich während des Vaginalverkehrs (bei richtigem Winkel der Penetration) zusätzlich stimulieren. Somit ist die gesamte Klitoris bei Erregung höchst sensibel, was bei ausreichender Stimulation bei vielen Frauen sehr oft zum Orgasmus führt.

Die Klitoris hat also einen ganz bestimmten Zweck: Sie ist dazu da, der Frau Freude zu bereiten und sie zum Orgasmus zu bringen. Der Orgasmus sorgt aber nicht nur für ein berauschendes Gefühl und für höchste Empfindungen des Gipfels der Lust, Mutter Natur hat es so eingerichtet, dass ein Orgasmus durchaus dienlich ist zur Unterstützung einer gewollten Befruchtung der Eizelle. Doch dazu mehr in unserem Artikel über den weiblichen Orgasmus.

Wenn es zu viel wird – Das Dead Vagina Syndrom

Viele Frauen kennen es, das Gefühl wenn die Klitoris überreizt wird. Durch zu lange und intensive Stimulation stellt sich ein Taubheitsgefühl ein oder die Klitoris kann schmerzen. Besonders bei Sextoys wie Vibratoren kann dies aufgrund der Vater-Pacini-Körperchen, die für Empfindungen von Vibrationen verantwortlich sind, recht schnell passieren.

Gefährlich ist so eine Überreizung in aller Regel nicht, es entsteht dadurch keine langfristige Desensibilisierung oder gar Schädigung des Nervengewebes, diese Empfindungsstörung ist nur vorübergehend, eine Pause hilft und normalerweise stellt sich dieses Gefühl nach wenigen Minuten wieder ein.

FAQ's zur Klitoris

↘ Wenn ich erregt bin, schwillt nicht nur meine Klitoriseichel an, sondern auch die Schamlippen. Ist das normal?

Du kannst ganz beruhigt sein, das ist völlig normal. Die Klitoris verläuft ja im Inneren des Körpers entlang der inneren Labien. Bei Erregung und Stimulation schwillt nicht nur die Glans an, sondern durch die Schwellkörper an den Klitorisschenkeln eben auch diese. Dies macht sich dann eben bemerkbar durch die angeschwollenen Schamlippen. Dies hat übrigens auch eine Funktion: Durch das Anschwellen wird die Vulva enger und beide Partner spüren die Penetration dadurch auch intensiver, was wiederum zur Orgasmusfähigkeit beider Sexpartner beiträgt.

↘ Spielt die Größe der Klitoriseichel eine Rolle in Bezug auf Erregbarkeit?

Auf diese Frage gibt es als Antwort ein klares Nein! Auch eine kleine Glans ist mit unzähligen Nervenenden ausgestattet und somit leicht erregbar. Zudem besteht die Klitoris aus wesentlich mehr als "nur der Glans", somit ist auf jeden Fall genug "erotische Nutzfläche" vorhanden, um die "Frau rund um die Vagina" zur Ekstase zu bringen.

Sidefacts und Wissenswertes

• Die Klitoris zählt also zu den erogenen Zonen, wenn nicht überhaupt zu DER erogenen Zone einer Frau. Da aber alle Menschen unterschiedlich sind in ihren Empfindungen, kann es durchaus sein, dass manche Frauen überempfindlich auf die Stimulation der Klitoris, speziell der Klitoriseichel, auf Berührung reagieren und dies erst bei genügend starker Erregung und/oder ausreichender Lubrikation möglich ist.
  
  
• Eine Klitoris wächst das gesamte Leben lang, Hormone, die in der Pubertät ausgeschüttet werden, sind dafür verantwortlich und leiten das Wachstum ein. Im Jugendalter ist die Klitoris 1,8 Mal so groß wie bei der Geburt, Anfang Dreißig ist sie dann 4 Mal so groß und nach der Menopause 7 Mal so groß.
  
  
• Die Klitoris ist der einzige Teil des menschlichen Körpers, der nicht altert. Egal ob die Frau ein Teenager ist oder sich im fortgeschrittenen Seniorenalter befindet, die Klitoris funktioniert immer gleich.
  
  
• Die (gesamte) Klitoris ist das weibliche Pendant zum Penis. Im embryonalen Stadium entwickeln sich aus dem Genitalhöcker die primären Geschlechtsorgane. Bis zur 12 Schwangerschaftswoche entwickelt sich dieser Genitalhöcker gleich, danach bilden sich Penis oder Klitoris in der Form aus, wie wir sie kennen.
  
  
• Die Klitoris selbst ist neben den Fingerkuppen die Körperstelle, wo man die meisten Nervenenden findet. Hat man früher noch angenommen, dass die Klitoris 8000 Nervenenden besitzt, geht man laut jüngeren Studien sogar von ca. 10000 Nervenenden aus.
  
  
• Da die Klitoris also ein größeres Organ ist oder besser gesagt, ein Organkomplex ist – die Harnröhrenschwellkörper (besser bekannt als G-Zone) und die Skenedrüsen zählen laut jüngsten Zuordnungen der Wissenschaft ebenfalls zu diesem Komplex dazu, macht es auch keinen Unterschied zwischen vaginalem und klitoralem Orgasmus. Es ist schlicht der selbe Orgasmus, lediglich ausgelöst von einem anderen Bereich der Klitoris.
  
  
• Apropos vaginal: Die Vagina selbst ist eher schwer zu stimulieren, da sich in ihr nur wenige Nervenenden befinden (mit Ausnahmen bestimmter Regionen wie G-Zone oder AFE-Zone), und das hat einen guten Grund: Eine etwaige Geburt wäre dann wahrscheinlich zu schmerzhaft.

Gib uns einen Erfahrungsbericht!

Egal ob du ein Mann oder eine Frau bist, teile uns deine Erfahrungen mit, wie die Klitoris deiner Meinung nach am besten stimuliert werden kann und die Frau so zu sexuellen Höhenflügen hinreißen lässt. Berichte uns in einem der folgenden Threads deine Meinung über die optimale Stimulation der Klitoris!