Facesitting: Wenn die Frau sich auf das Gesicht des Mannes setzt und beim Oralsex dominiert

Bestimmt hast du schon mal Oralsex praktiziert, aber hast du es schon mal mit Facesitting probiert? Was genau Facesitting ist und auf was du beim Praktizieren dieser Sexpraktik achten solltest, erfährst du in diesem Artikel.

Gerade als Frau, die Oralsex gerne genießt, ist Facesitting sehr interessant. Auf den ersten Blick erscheint es eine recht simple Sexstellung zu sein, die wenig Spielraum für Fantasien und Varianten offen lässt, doch weit gefehlt. Facesitting bietet viele Spielarten und Möglichkeiten, doch dazu später mehr.

Was ist Facesitting?

Facesitting ist eine Praktik im Oralsex, wo ein:e Sexpartner:in auf dem Gesicht des anderen sitzt und sich so oral stimulieren lässt, also Oralsex mal andersrum.

Seinen Ursprung hat Facesitting im BDSM-Bereich, wo sich die Domina auf das Gesicht des Bottom setzt und so das Power Exchange voll zur Geltung kommt. Einerseits hat sie so die Kontrolle über ihren Sub, der zusätzlich vielleicht noch gefesselt ist. Darüber hinaus kann sie auf diese Art und Weise auch Atemkontrolle auf ihren Sub ausüben, indem der Druck, mit dem die Domina auf dem Gesicht des Bottom sitzt, dementsprechend erhöht wird. Ein Cunnilingus kann zwar, muss aber nicht unbedingt passieren, im Vordergrund steht hier meistens die Hervorhebung des Machtgefälles zwischen Top und Bottom.

Frauenoberkörper oben ohne in s/w

Frauenoberkörper oben ohne in s/w - ParisPhoto / stock.adobe.com

Was ist an Facesitting so reizvoll?

Nicht nur beim BDSM, auch beim sogenannten Vanilla-Sex, also abseits von SM Spielen, findet Facesitting immer mehr Anhänger, was an dieser Spielart so reizvoll ist, erfährst du hier.

Bei heterosexuellen Paaren, die Facesitting für sich entdeckt haben und praktizieren, ist die häufigste Art der Oralsex, wo der untenliegende Mann die Frau mit der Zunge stimuliert. Diese Praktik wird auch Queening genannt, für den Mann ist das ein sehr intensives Erlebnis, da er so sich komplett auf die Befriedigung der Frau konzentrieren kann und den Geruch und den Geschmack vom Genitalbereich der Frau sehr ausgeprägt wahrnimmt.

Und dass es für den Mann einen extra Kick bedeutet und ein starker Lustbringer ist, wenn er so „hautnah“ am Ort des Geschehens ist, braucht wohl nicht extra erwähnt werden. Die Nähe, wenn die Frau einen Orgasmus bekommt, ist für viele Männer eine der intimsten Empfindungen.

Für viele Frauen ist es eine sehr lustvolle und erregende Art des Oralverkehrs, da sie dabei den Rhythmus und den Druck sehr gut kontrollieren können und durch die Stimulation der Klitoris so sehr leicht zum Orgasmus kommen. Sie kann die Art, wie sie auf ihrem „Sitzkissen“ sitzt, sehr gut variieren. Als Sitzkissen wird übrigens unter Insidern der untenliegende Mann bezeichnet.

Aber nicht nur zum Stimulieren der Vagina respektive der Vulva und Klitoris eignet sich diese Stellung, für Liebhaber:innen analer Freuden bietet sich auch Anilingus bzw. Zungenanal an. Eine leichte Stellungsänderung bzw. ein Stückchen weiter vorrücken und schon kann sich die Frau am Anus verwöhnen lassen.

Somit ist diese Stellung nicht nur für heterosexuelle oder lesbische Paare sehr interessant, auch homosexuelle Männer können dadurch diese sehr variantenreiche Stellung praktizieren und in den Genuss kommen.

Natursektliebhaber werden an dieser Stellung ebenfalls ihre wahre Freude haben, eignet sich Facesitting zum Beispiel sehr gut für das Einbinden von Natursektspielen, insbesondere dann, wenn eine Aufnahme der Spende erfolgen soll. Intensiviert kann dieses Spiel natürlich noch werden durch die Kontrolle der Frau, wie viel sie von ihrem Urin abgibt und ob sie einfach loslässt oder den:die untenliegende Sexpartner:in „schlückchenweise“ versorgt.

nacktes Frauenbein von hinten auf schwarzem Tuch

nacktes Frauenbein von hinten auf schwarzem Tuch - martina87 / stock.adobe.com


Welche Arten von Facesitting gibt es?

Wir haben uns ein bisschen umgehört und haben ein paar Varianten dieser Sexpraktik zusammengetragen, die wir dir hier vorstellen wollen.
  • Sanftes Facesitting
    Beim sanften Facesitting kniet sich die Frau über das Gesicht des Partners und senkt sich bis knapp über seinen Kopf. Um besser die Kontrolle zu haben, kann sich die Frau mit den Händen abstützen, diese Position eignet sich sehr gut, wenn die Frau den Druck und den Winkel kontrollieren will.

  • Hartes Facesitting
    Beim Fullweight Facesitting, wie diese Variante auch benannt wird, sitzt die Frau mit ihrem ganzen Körpergewicht auf dem Gesicht des Partners. Hier kann die Zunge des Mannes besonders tief in die Vagina eindringen, auch für Zungenanal ist diese Variante sehr beliebt. Im BDSM ist die am meisten praktizierte Spielart.

  • Bound Facesitting
    Hier werden zusätzlich die Hände ans Bett gefesselt, so dass sich der:die untenliegende Partner:in nicht wehren kann und so die gewünschte Intensität der Frau „über sich ergehen“ lassen muss.

  • Reverse Facesitting
    Diese Sexstellung ähnelt der umgedrehten Reiterstellung, nur ist der:die obere Partner:in weiter oben. Bei Reverse Facesitting sitzt die Frau um 180 Grad verkehrt herum auf ihrem Partner, so dass dieser nicht nur ihre Vagina auf dem Mund, sondern zusätzlich noch ihren Po direkt im Gesicht hat. Diese Stellung ist für beide Partner sehr erregend und selbstredend, dass diese Stellung auch für einen (erzwungenen) Rimjob, als für die anale Stimulation mit der Zunge, hervorragend geeignet ist. Und wenn die Frau Lust bekommt, den Penis zu verwöhnen, braucht sie sich nur nach vorne beugen und kann so in der Stellung-69 den Mann oral mit einem Blowjob stimulieren, oder eben auch mit einem gepflegten Handjob verwöhnen.

  • Jeanssitting
    Es muss nicht immer Oralsex sein. Im dominant-submissiven Bereich, wo es besonders um das Ausspielen der Macht geht, kann man Facesitting auch bekleidet praktizieren.

FAQ's zum Thema Facesitting

↘ Ich habe mit BDSM nichts am Hut, ich genieße es aber, wenn meine Frau auf meinem Gesicht sitzt. Bin ich deshalb devot?
Nur, weil du es genießt, wenn deine Frau auf deinem Gesicht sitzt, heißt das nicht automatisch, dass du devot bist. Es kommt vielmehr auf die Beweggründe an, warum es dir gefällt.

Liegt es daran, dass du so einfach sehr nahe an ihrer Vagina bist und sie so intensiv riechen und schmecken kannst, hat das nichts mit Top oder Bottom zu tun.

Gefällt es dir aber, wenn du quasi wehrlos bist und du nicht anders kannst, als deine Partnerin oral zu verwöhnen, dann hast du vielleicht tatsächlich eine devote Ader in dir entdeckt.

Fazit zur Sexstellung Facesitting

Facesitting eignet sich sehr gut, um diese Praktik mit anderen Dingen zu kombinieren. So ist CMNF (Clothed Male Naked Female) genauso möglich wie andersrum (CFNM). Beim Reverse Facesitting ist zum Beispiel auch ein Handjob durch die oben sitzende Frau möglich.

Auch wenn Facesitting für viele Paare mittlerweile ein fixer Bestandteil ihres Sexlebens ist: Macht euch vor dem Ausführen dieser Praktik unbedingt ein Safeword oder ein Zeichen aus, wo der unten liegende Partner signalisieren kann, wann es zu viel ist. Abgesehen davon ist es für die kontrollierende Partnerin auch wichtig, auf Körpersignale ihres Partners oder ihrer Partnerin zu achten.

Deine Meinung zu dieser Sexpraktik ist gefragt!

Du bist dran! Uns interessieren deine Meinung und deine Erfahrungen zu dieser Sexstellung. Genießt du es, und ja, was ist der Reiz, der Facesitting für dich ausübt? Hast du noch ergänzende Tipps für ein genussvolles Facesitting? Kombinierst du diese Sexposition vielleicht noch mit anderen Sexpraktiken? Hinterlasse und dazu deinen Erfahrungsbericht, suche dir dafür einen Thread aus der folgenden Liste aus und hau rein in die Tasten!

Über den Autor
M
Mein Name ist Jürgen. Ich bin beruflich schon lange in die Themen Sex, Erotik und zu einem großen Teil auch Gesundheit involviert. Aber auch in meiner Freizeit bin ich sehr oft mit diesen Bereichen in Berührung, ständig auf der Suche nach neuen Erkenntnissen oder aber auch Themen, die kontroversiell diskutiert werden.

Kategorie Sex & Lust

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Autor
Magazin-Jürgen
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