Wahrscheinlich haben 99,9 Prozent der Männer und Frauen, die sexuell aktiv sind, schon Erfahrungen mit Fingern gemacht, also mit der Stimulation der weiblichen primären Geschlechtsteile. Nicht selten, gerade bei autoerotischen Erlebnissen, bekommt die Frau dabei einen Orgasmus.
Eine zentrale Rolle für die sexuelle Erregung der Frau spielt die Klitoris an der Vulva, und diese besteht aus viel mehr als aus der kleinen Knospe, wie viele fälschlicherweise annehmen, diese ragt tief in die Vagina hinein. Deshalb spielt es auch keine Rolle, ob man die äußeren Genitalien, wie die Klitoriseichel, oder im inneren – also die Vagina – durch Druck, Streicheln oder Massieren stimuliert.
Aufgeschnittene Orange mit Frauenhand die Masturbation demonstriert - Andrii Zastrozhnov / stock.adobe.com
Aber auch für die Frauen kann es eine äußerst lustvolle und erfüllende Sexpraktik sein, gerade auch dann, wenn man mit alleiniger Penetration durch einen Penis nur sehr schwer oder gar nicht zu einem Orgasmus kommen kann.
Als Mann bist du vielleicht geneigt dazu, zu glauben, dass es somit nichts Leichteres gibt, als deine Sexpartnerin zu einem unvergesslichen Orgasmus zu bringen. Doch Vorsicht! Das ist ein Trugschluss, hinter dem Begriff Fingern steckt eine Variantenvielfalt, die sich auf den ersten Blick gar nicht vermuten lässt, zudem steht jede Frau auf etwas Anderes. Und vergiss nicht: Als Mann trittst du bei dieser Sexpraktik gegen einen absoluten Vollprofi an, nämlich „gegen“ deine Partnerin, die höchstwahrscheinlich durch Selbsterfahrung schon ganz genau weiß, was ihr gefällt und was eher unter die Kategorie „bedeutungsloses Rubbeln“ fällt.
Frau auf Sessel mit Dessous bekleidet mit Hand in Slip - Symbolbild von Nobilior / stock.adobe.com
Mit Fingerfertigkeit zum Höhepunkt
Fingern zur Masturbation oder als Partnerspiel, Fingern ist weit verbreitet und auch ohne sich speziell Gedanken darüber zu machen, hat annähernd jeder sexuell aktive Mensch Erfahrung damit. Wir haben uns mit dem Thema näher beschäftigt und einige Aspekte dieser Sexpraktik für dich recherchiert. Alles Wissenswerte rund um das Thema Fingern bzw. manuelle Stimulation der Vagina erfährst du in diesem Artikel.Fingern - mehr als nur ein Vorspiel
Bei den meisten Paaren gehört Fingern zum Standardrepertoire beim Sex und wird sehr oft ins Vorspiel mit einbezogen. Das ist auch alles andere als eine Überraschung, gerade mit den Fingern kann man feinfühlig und intensiv zugleich die erogenen Zonen, die sich im Bereich der Vulva und der Vagina befinden, stimulieren.Eine zentrale Rolle für die sexuelle Erregung der Frau spielt die Klitoris an der Vulva, und diese besteht aus viel mehr als aus der kleinen Knospe, wie viele fälschlicherweise annehmen, diese ragt tief in die Vagina hinein. Deshalb spielt es auch keine Rolle, ob man die äußeren Genitalien, wie die Klitoriseichel, oder im inneren – also die Vagina – durch Druck, Streicheln oder Massieren stimuliert.
Aufgeschnittene Orange mit Frauenhand die Masturbation demonstriert - Andrii Zastrozhnov / stock.adobe.com
Wenn Fingern den klassischen Geschlechtsverkehr beim Sex ersetzt
Beim Vorspiel wird Fingern von vielen, egal ob heterosexuellen oder lesbischen Paaren, praktiziert. Dabei kann es auch als „Hauptakt“ durchaus reizvoll sein, wenn man die manuelle Stimulation bis zum Orgasmus der Frau fortführt. Den aktiven Partnern gefällt es meist und ziehen ihre Lust daraus, wenn sie merken, wie sich die Partnerin vor Lust windet und wie sie in dem Moment die Kontrolle über die sexuelle Erregung besitzen.Aber auch für die Frauen kann es eine äußerst lustvolle und erfüllende Sexpraktik sein, gerade auch dann, wenn man mit alleiniger Penetration durch einen Penis nur sehr schwer oder gar nicht zu einem Orgasmus kommen kann.
Als Mann bist du vielleicht geneigt dazu, zu glauben, dass es somit nichts Leichteres gibt, als deine Sexpartnerin zu einem unvergesslichen Orgasmus zu bringen. Doch Vorsicht! Das ist ein Trugschluss, hinter dem Begriff Fingern steckt eine Variantenvielfalt, die sich auf den ersten Blick gar nicht vermuten lässt, zudem steht jede Frau auf etwas Anderes. Und vergiss nicht: Als Mann trittst du bei dieser Sexpraktik gegen einen absoluten Vollprofi an, nämlich „gegen“ deine Partnerin, die höchstwahrscheinlich durch Selbsterfahrung schon ganz genau weiß, was ihr gefällt und was eher unter die Kategorie „bedeutungsloses Rubbeln“ fällt.
Frau auf Sessel mit Dessous bekleidet mit Hand in Slip - Symbolbild von Nobilior / stock.adobe.com
Tipps zum Fingern
Damit Fingern für deine Partnerin zu einem genuss- und lustvollen Erlebnis wird, haben wir uns umgehört und einige Tipps zusammengetragen. Aber vergiss nicht; Jede Frau ist anders, die Tipps sollen wirklich nur als Tipps verstanden werden und nicht als „Generalschlüssel zum Glück“.- Vergiss nicht die Klitoriseichel
Nicht, dass du denkst, Fingern bedeutet nur einen Finger in die Vagina schieben und wieder herauszuziehen. Beziehe auf alle Fälle die Klitoriseichel in das Spiel ein, sie ist ein sehr sensibler und äußerst erogener Punkt. Viele Frauen können überhaupt nur zum Orgasmus kommen, wenn sie zusätzlich zur Penetration genau da stimuliert werden.
- Gehe es langsam an
Beginne, wie bei vielen anderen Sexpraktiken auch, langsam und geh nicht gleich in die Vollen. Beginne die Vulva leicht zu streicheln entlang der Schamlippen und stürze dich nicht sofort auf die Klitoriseichel. Die meisten Frauen sind da fast schon überempfindlich und müssen sich erst auf die Stimulation in dieser Region gewöhnen. Mit der Region entlang der inneren Schamlippen stimulierst du ebenfalls die Klitoris, nämlich die Klitorisschenkel, sie sind ebenfalls sehr empfänglich für sexuelle Reize, sind aber nicht so empfindlich wie die Klitoriseichel.
- Bring Abwechslung in das Spiel
Nütze die vielfältigen Möglichkeiten, die dir deine Finger bieten. Monotones rein – raus kann gerade beim Fingern schnell langweilig werden und keine erotische Stimmung aufkommen lassen.
- Nicht nur die Klitoriseichel selbst ist sehr erogen.
Wenn du die „Knospe“ streichelst oder massiert, dann mach das behutsam mit rauf – runter oder links – rechts Bewegungen, auch kreisen ist möglich. Erkunde dabei auch den Bereich rund um die Glans (Klitoriseichel), viele Frauen haben bei 11 Uhr oder 1 Uhr einen Punkt, der sich sexuell gesehen besonders gut anfühlt. Wenn du die Klitoris selbst stimulierst, dann zu Beginn nur mit „übergezogener Kapuze“, lass die Vorhaut gerade zu Beginn ihre schützende Arbeit verrichten, erst recht, wenn deine Partnerin ein Klitorispiercing oder Klitorisvorhautpiercing trägt.
- Sorge für warme Hände
Du willst sicher nicht, dass deine Partnerin unter dir zusammenzuckt, also nicht deswegen, weil sie vor deinen kalten Händen erschaudert und deswegen verkrampft. Wärme deine Hände vor dem Liebesspiel, damit deine Partnerin das Spiel von Anfang an genießen kann.
- Ein Finger ist kein Penis
Vielleicht ahnst du es schon, du kannst deinen Finger nicht mit einem Penis vergleichen. Deshalb hilft es auch recht wenig, wenn du mit dem Finger die Bewegung des Penis nachahmst, das wird keine Frau zu sexuellen Höhenflügen verhelfen. Sei variabel in deinen Bewegungen und erkunde die verschiedenen Bereiche der Vagina.
- Sei aufmerksam
Achte stets auf die Reaktionen deiner Partnerin, während du sie mit den Fingern verwöhnst. Sei empathisch! Bei Dingen, die ihr sehr gut gefallen, kannst du gerne etwas länger bleiben und sie – positiv gemeint – damit in den Wahnsinn treiben. Aber Vorsicht, treib es nicht auf die Spitze, sonst ist das Spiel schneller vorüber als du/ihr möchtet. Und nicht jede Frau kann oder will mehrere Orgasmen hintereinander haben. Bei Dingen, die weniger gut bis gar nicht gefallen, lass es sein. Jede Frau reagiert auf gewisse Stimulationen anders, nicht dein theoretisches Wissen, sondern deine Partnerin, steht bei dieser Sexpraktik im Mittelpunkt.
- G-Punkt
Ein – mittlerweile gar nicht mehr so geheimer – Geheimtipp ist der G-Punkt. Auch wenn sich die Wissenschaft darüber streitet, ob es diese Zone gibt oder nicht, Fakt ist, dass viele Frauen in dieser Region eine sehr erogene Zone besitzen. Und diese kannst du leicht ertasten: Sie befindet sich etwas hinter der Vaginaöffnung im oberen Bereich und ist etwas rauer als das umliegende Scheidengewebe. Mit einer simulierten „Komm her“-Bewegung kommen viele Frauen in regelrechte Ekstase und fangen unter Umständen dabei sogar zum Squirten an.
- 2 oder 3 Finger dürfen es schon sein
Die Vagina selbst ist mit relativ wenig Nerven durchzogen und daher relativ unempfindlich für Stimulationen. Die Dicke eines Fingers reicht daher auch meist nicht aus, bei fortgeschrittenem Spiel dürfen es meistens schon 2 oder 3 Finger sein. Aber auch hier gilt: Geh es langsam an und starte mit einem Finger, lass die Vagina sich daran gewöhnen.
- Ganze Hand muss nicht sein
In Pornos ist immer wieder zu sehen, dass eine ganze Hand in der Vagina verschwindet, hat aber mit der Realität wenig bis gar nichts zu tun. So wie ein Finger zu wenig sein kann, ist für viele Frauen die ganze Hand dann einfach „zu viel des Guten“. Wenn die Frau allerdings gerne komplett ausgefüllt ist, dann darfst du selbstverständlich zum Fisting übergehen.
- Du hast 2 Hände, also nutze sie
Beim Fingern bist du in der glücklichen Lage, dass dir die 2. Hand zur Verfügung steht, also verwende sie auch. Wenn du mit den Fingern einer Hand deine Partnerin vaginal verwöhnst, dann kannst du mit der freien Hand ebenfalls Hand anlegen. Das kann entweder die Klitoriseichel sein oder auch eine andere erogene Zone. Vielleicht steht deine Partnerin ja auch darauf, dass währenddessen ihre Nippel stimuliert werden oder du ihr den Finger in den Po steckst?
- Gleitmittel ist nie verkehrt
Gerade zu Beginn, wenn die Lubrikation noch sehr wenig vorhanden ist, kann ein Gleitmittel sehr hilfreich sein. Bei Stimulation von trockenen Bereichen entsteht Reibung und diese kann sehr unangenehm oder sogar schmerzhaft sein. Und mit Gleitmittel ist wirklich Gleitmittel gemeint, Spucke zählt da nicht dazu. Sie trocknet recht schnell auf und verstärkt die Reibung dann nur noch mehr, da sie mit der Zeit richtiggehend klebt.
- Wasch deine Hände
Die Vagina ist ein sehr sensibler Bereich, was die Scheidenflora angeht und kann sehr leicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Damit Bakterien, Viren und Co, die sich auf deinen Händen unweigerlich befinden, keinen Schaden anrichten, wasch dir vorher die Hände. Dann gibt es auch „danach“ keine bösen Überraschungen.
- Achte beim Wechsel von Anus in Vagina auf die Hygiene
Was für die „normalen“ Bakterien und Viren auf deinen Händen gilt, gilt erst recht für die Darmbakterien. Wenn du deine Partnerin auch anal fingerst, dann ist beim Wechsel zur Vagina Hygiene das oberste Gebot. Wasch dir deine Hände zwischendurch, oder noch besser, verwende für die Vagina die andere Hand.
- Nicht unbedingt anal
Apropos anal: Nur weil du mit deinen Fingern schon in einem Loch bist, und ein zweites nicht weit daneben liegt, heißt das nicht, dass du da automatisch den Finger reinstecken sollst. Frag vorher ob es in Ordnung ist. Nicht jede Frau mag das und auch wenn es beim letzten Mal gefallen hat, heißt das nicht, dass deine Partnerin das jedes Mal so will.
- Schneide deine Fingernägel
Ja, du hast richtig gelesen! Schneide deine Fingernägel, die Vaginalschleimhaut ist sehr empfindlich und verletzungsanfällig, gerade was scharfe oder kantige „Gegenstände“ betrifft. Schneide dir die Nägel und nimm dir auch ruhig die Zeit, um sie zu feilen, dass keine scharfen Grate oder Kanten zurückbleiben. Du willst deine Partnerin ja schließlich nicht blutig kratzen beim Liebesspiel. Auch Ringe können störend sein, erst recht wenn sie nicht glatt sind sondern "Anbauten" haben wie zum Beispiel der Ring der O.
- Redet miteinander und lass dir zeigen was gefällt
Kaum eine andere Sexpraktik macht es so einfach, zu zeigen und vorzumachen, was einem gefällt. Nutze diese Chance und lass dir auch gerne vorführen und dabei erklären, was besonders gut gefällt. Hab keine falsche Scheu dabei, du lernst hier schlicht von der „Besten“!
- Kombiniere fingern gerne auch mit oral
Wenn dein Kopf eintaucht zwischen die Oberschenkel und dein Mund in der Muschi versinkt oder du oral ihre Klitoriseichel stimulierst; du hast Hände frei, benutze sie. Kombiniere den Cunnilingus-Fertigkeiten mit deinen manuellen Fähigkeiten und setze sie gemeinsam ein, deine Partnerin wird es dir danken.
- Der Weg ist das Ziel
Fingere deine Freundin nicht so schnell als möglich zum Orgasmus, sieh diese Sexpraktik wie alle Anderen auch unter dem Aspekt des langen Genießens, oder beschränke Fingern einfach auch auf das Vorspiel.
- Sextoys willkommen
Um für viel Abwechslung zu sorgen, kannst du gerne Sextoys wie G-Punkt Vibratoren, Fingervibratoren als überraschende Fingerverlängerung oder andere Toys einsetzen.
- Der Point of no return
Jeder sexpraktizierende Mensch kennt das Gefühl, wenn man an dem Punkt angelangt ist, wo es kein zurück mehr gibt. Wenn deine Partnerin dort angekommen, dann heißt es weitermachen und auf gar keinen Fall aufhören. Jetzt steht der erlösende Orgasmus im Mittelpunkt, und dabei ist es egal, ob du einen Krampf in der Hand oder taube Finger hast. Verändere in diesem Moment nichts und lass den Orgasmus geschehen. Eine Änderung in dieser Phase kann die Erregungskurve wieder abflauen lassen und deine Partnerin mehr irritieren als es nützlich ist. Gönn ihr den Orgasmus und lass ihn einfach geschehen, nichts ist schlimmer als ein "ruinierter Orgasmus".
- Gib Ruhe nach dem Orgasmus
Unmittelbar nach dem Orgasmus ist der Körper durchflutet mit Hormonen, die während des Höhepunkts ausgeschüttet werden, der Vaginalbereich ist noch stark durchblutet, die Klitoriseichel liegt unter Umständen frei und ist noch vergrößert. Jetzt kann jede weitere Berührung unangenehm oder sogar schmerzhaft sein, gönn deiner Partnerin eine Pause und mach auf keinen Fall nach dem Orgasmus weiter. Wenn sie eine Fortsetzung will, wird sie es dich unmissverständlich wissen lassen.
FAQ's zur Sexpraktik "Fingern"
- ↘ Ist Fingern sicher bzw. wie sieht es mit der Ansteckungsgefahr aus?
- ↘ Auf was muss ich beim Fingern besonders acht geben?