Lecktücher: Wie man sich beim Oralverkehr bei der Frau mit dem Lecktuch vor Krankheiten schützt

Schütze dich und andere vor sexuell übertragbaren Infektionen – ein Thema, das uns alle betrifft. Hast du dich schon einmal gefragt, wie du dich beim Oralverkehr effektiv vor STIs schützen kannst? In diesem Artikel werden wir uns mit einer wichtigen Methode befassen: dem Lecktuch. Erfahre, vor welchen Krankheiten dich ein Lecktuch schützt und wie du dieses einfache Hilfsmittel nutzen kannst, um deine sexuelle Gesundheit zu bewahren. Lies weiter, um herauszufinden, was ein Lecktuch genau ist, wie es verwendet wird und was bei der Verwendung eines Lecktuchs sonst noch zu beachten gibt.

Die Bedeutung sexueller Gesundheit: Schütze dich und andere vor sexuell übertragbaren Infektionen

Bevor wir uns mit der Schutzwirkung von Lecktüchern befassen, ist es wichtig, die verschiedenen sexuell übertragbaren Infektionen zu verstehen, die beim Oralverkehr ohne Schutz übertragen werden können. Indem wir uns über diese Infektionen informieren, können wir die Bedeutung von Schutzmaßnahmen wie dem Einsatz von Lecktüchern besser verstehen. Lasst uns einen Blick auf einige der häufigsten STIs werfen und wie sie übertragen werden. Aber zuerst werfen wir einen Blick darauf, was ein Lecktuch eigentlich ist, denn diese Dental Dams – wie Lecktücher auch genannt werden – sind bei weitem nicht so bekannt wie andere Safer-Sex-Utensilien, die dich beim Sex vor einer STI schützen.

Was ist ein Lecktuch und wie wird es verwendet?

Ein Lecktuch oder Dental Dam, ist ein dünnes, reißfestes Latextuch oder Polyurethan-Tuch, das beim Oralverkehr als Barriere zwischen Mund und Genitalien verwendet wird. Es handelt sich um ein Schutzmittel, das dazu dient, das Risiko der Übertragung von sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) zu reduzieren.

Das Lecktuch wird über den Penis, die Vulva oder den Anus gelegt, um den direkten Kontakt mit der Haut oder Schleimhaut zu verhindern. Es bildet eine Art Barriere, die den Austausch von Körperflüssigkeiten, wie Speichel oder Vaginalflüssigkeit, verringert. Dadurch kann das Risiko einer Infektion mit einer STI wie Herpes, Syphilis, Gonorrhoe oder Chlamydien reduziert werden.

Lecktücher sind in der Regel quadratisch und können eine Größe von etwa 15 cm x 15 cm haben. Sie sind dünn, flexibel und auch latexfrei erhältlich, um auch Allergikern eine sichere Verwendung zu ermöglichen. Einige Lecktücher sind auch aromatisiert, um das Vergnügen zu steigern und den Geschmack zu verbessern.

Auch wenn Lecktücher beim Blowjob verwendet werden können, ist der Einsatz dafür eher selten. Von vielen Paaren wird hierfür für den Schutz eher ein Kondom verwendet. Lecktücher werden zumeist beim Cunnilingus (Oralsex bei der Frau) und Anilingus (Oralsex am Anus) angewendet. Sie bieten eine zusätzliche Schutzschicht und können das Risiko von Infektionen verringern, insbesondere wenn man mit einem neuen Partner intim wird oder das STI-Risiko hoch ist.

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Symbolbild - limco72 / stock.adobe.com

Welche Krankheiten können durch Cunnilingus übertragen werden

Warum der Einsatz eines Lecktuches durchaus ein sinnvolle Schutzmaßnahme sein kann, wird klar, wenn man weiß, welche sexuell übertragbaren Krankheiten beim Oralsex übertragen werden können. Einen ausführlichen Artikel darüber findest du in unserem Magzin bereits, lass uns hier aber noch einmal einen kurzen Blick darauf werfen:

Herpes: Herpes Simplex Virus (HSV) kann durch den direkten Kontakt mit Herpesbläschen oder Schleimhäuten übertragen werden. Es gibt sowohl Herpes Typ 1 (HSV-1), der in der Regel Lippenherpes verursacht, als auch Herpes Typ 2 (HSV-2), der hauptsächlich Genitalherpes verursacht.

Chlamydien: Chlamydien sind bakterielle Infektionen, die durch den Kontakt mit infizierten Genitalien übertragen werden können. Sie können zu Symptomen wie Entzündungen, Schmerzen und Ausfluss führen, können aber auch asymptomatisch sein.

Gonorrhö: Gonorrhö, auch bekannt als Tripper, ist eine bakterielle Infektion, die durch den Kontakt mit infizierten Genitalien übertragen wird. Symptome können Entzündungen, Schmerzen und Ausfluss umfassen, aber sie können auch asymptomatisch sein.

Syphilis: Syphilis ist eine bakterielle Infektion, die durch den Kontakt mit Syphilisgeschwüren oder Schleimhäuten übertragen werden kann. Wenn sie unbehandelt bleibt, kann sie zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen führen.

HIV: Obwohl das Risiko einer HIV-Übertragung beim Oralsex geringer ist als bei ungeschütztem Vaginal- oder Analsex, besteht dennoch ein geringes Restrisiko, insbesondere bei direktem Kontakt mit Blut oder Sperma.

HPV: Das humane Papillomavirus (HPV) kann durch Oralsex übertragen werden und kann zu Genitalwarzen oder Krebs, einschließlich Gebärmutterhalskrebs, führen.

Trichomoniasis: Trichomoniasis ist eine Infektion, die durch das Einzellerparasit Trichomonas vaginalis verursacht wird. Die Infektion kann zu Symptomen wie Juckreiz, Brennen, ungewöhnlichem Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlassen führen. Sowohl Männer als auch Frauen können betroffen sein.

Hepatitis B: Hepatitis B ist eine virale Infektion, die die Leber betrifft. Sie wird durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) übertragen, das im Blut, Speichel, Sperma und Vaginalsekret einer infizierten Person vorhanden sein kann. Die Infektion kann akut oder chronisch sein und zu Leberschäden führen.

Hepatitis C: Hepatitis C ist eine Infektion der Leber, die durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) verursacht wird. Es wird hauptsächlich durch den direkten Kontakt mit infiziertem Blut übertragen. Auch eine akute HCV-Infektion kann chronisch werden und zu Leberschäden führen.

Genitalwarzen (HPV): Das humane Papillomavirus (HPV) kann auch durch Oralsex übertragen werden und Genitalwarzen verursachen. Einige Stämme von HPV können auch das Risiko von Gebärmutterhalskrebs und anderen Krebsarten erhöhen.

Molluscum contagiosum: Molluscum contagiosum ist eine Hautinfektion, die durch das Molluscum-Contagiosum-Virus verursacht wird. Die Infektion führt zur Bildung von kleinen, runden, wachsartigen Beulen auf der Haut oder den Schleimhäuten im Genitalbereich.

Wie zuverlässig schützt ein Lecktuch vor Krankheiten

Ein Lecktuch kann dazu beitragen, das Risiko einer sexuell übertragbaren Infektion (STI) beim Oralsex zu verringern, aber es bietet keinen hundertprozentigen Schutz. Bei sachgemäßer Anwendung wird das Infektionsrisiko mit einer sexuell übertragbaren Krankheit oder Infektion aber erheblich verringert.

Und das hat einen guten Grund: Das Lecktuch schützt nicht nur vor dem direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten, sondern verhindert auch den direkten Hautkontakt zwischen den beteiligten Partnern. Dadurch können Infektionen, die durch Hautkontakt übertragen werden, ebenfalls verringert werden.

Es ist jedoch wichtig, das Lecktuch richtig zu verwenden, um eine wirksame Barriere zu gewährleisten. Stelle sicher, dass das Tuch intakt ist, keine Löcher oder Risse aufweist und richtig positioniert wird, um den gesamten Genitalbereich abzudecken. Beachte jedenfalls, dass auch das Dental Dam - so wie alle Verhütungsmethoden - keinen 100-prozentigen Schutz darstellt.

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Vor welchen Krankheiten schützt ein Lecktuch nicht?

Grundsätzlich bietet die ein Lecktuch einen sicheren Schutz, da es – ähnlich wie ein Kondom – eine Barriere bildet, die eine direkte Übertragung der Erreger zuverlässig verhindert.

Bedenke aber, dass es STI’s und STD’s gibt, die durch Hautkontakt übertragen werden und Erreger auch auf betroffenen Hautstellen außerhalb des abgedeckten Bereiches sein können. Zu diesen Infektionskrankheiten gehören unter anderem Herpes, HPV, Syphilis und Gonorrhoe.

Tipps zur Anwendung

Damit der Einsatz von Dental Dams für dich so sicher wie möglich ist, haben wir hier einige Tipps zur Anwendung für dich zusammen getragen:

Wähle das richtige Material: Lecktücher sind in der Regel aus Latex oder Polyurethan erhältlich. Stelle sicher, dass du ein Material wählst, das für dich und deinen Partner angenehm ist und keine allergischen Reaktionen verursacht.

Größe und Form beachten: Lecktücher gibt es in verschiedenen Größen und Formen. Wähle ein Lecktuch, das gut auf den zu schützenden Bereich passt und eine ausreichende Abdeckung bietet, um das Risiko einer Infektionsübertragung zu minimieren.

Überprüfe die Integrität: Vor der Verwendung solltest du das Lecktuch sorgfältig auf Beschädigungen wie Löcher oder Risse überprüfen. Verwende es nicht, wenn es beschädigt ist, da dies die Schutzwirkung beeinträchtigen kann.

Richtig positionieren: Platziere das Lecktuch sorgfältig über der Vulva oder dem Anus, um eine vollständige Abdeckung des zu schützenden Bereichs zu gewährleisten. Achte darauf, dass du es in Position hältst, es sicher und straff sitzt und ein Verrutschen während des Oralverkehrs verhinderst.

Entsorgung nach Gebrauch: Ein Lecktuch ist ein Einmalartikel und sollte daher nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden. Wickel es in ein Papiertuch oder eine Plastiktüte und werfe es in den Müll. Verwende es niemals erneut, um Kreuzkontamination zu vermeiden.

Fazit zu Dental Dams

Du bist jetzt mit wichtigen Informationen über den Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen beim Oralverkehr ausgestattet. Indem du das Lecktuch als einfaches Hilfsmittel verwendest, kannst du deine sexuelle Gesundheit effektiv schützen. Denke daran, dass ein Lecktuch nicht alle STIs abdeckt, aber es ist definitiv ein wichtiger Schritt, um das Risiko zu verringern. Sei verantwortungsbewusst und sorge gut für dich und deine Partner. Mit diesen Tipps und Tricks bist du bestens gerüstet, um sicheren und gesunden Oralverkehr zu genießen. Bleibe informiert, sei achtsam und schütze dich selbst – denn deine (und die von deinem:deiner Sexpartner:in) sexuelle Gesundheit liegt in deinen Händen.

Hast du Erfahrungen mit Lecktüchern?

Uns interessiert an dieser Stelle: Wie ist deine Meinung zu Lecktüchern? Hast du Lecktücher schon gekannt oder vielleicht sogar schon in Verwendung gehabt? Wie waren deine Erfahrungen damit? Hast du einen Unterschied gemerkt zu "Natur pur"? Lass uns deine Gedanken wissen und schreibe doch gegebenenfalls einen Erfahrungsbericht und teile ihn mit der Community und lass diese an deinen Erfahrungswerten teilhaben! In der Liste findest du ein paar passende Themen, wo wir uns über deine Expertise freuen.

Über den Autor
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Mein Name ist Jürgen. Ich bin beruflich schon lange in die Themen Sex, Erotik und zu einem großen Teil auch Gesundheit involviert. Aber auch in meiner Freizeit bin ich sehr oft mit diesen Bereichen in Berührung, ständig auf der Suche nach neuen Erkenntnissen oder aber auch Themen, die kontroversiell diskutiert werden.

Kategorie Gesundheit & Verhütung

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Magazin-Jürgen
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