Das Wort Fetisch ist in aller Munde. Sehr oft liest oder hört man von bestimmten Fetischen und vielleicht hast du dich schon mal gefragt, ob du einen bestimmten Fetisch hast. Dann ist dieser Artikel vielleicht genau das Richtige für dich, um das heraus zu finden. Wenn du wissen willst, welche Fetische besonders häufig sind, dann wollen wir dir unseren Artikel über die beliebtesten Vorlieben und Fetische ans Herz legen.
Was ist ein Fetisch eigentlich genau? Eine zwanghafte Störung oder sexuelle Vorliebe? Um diesen und noch andere Fragen auf den Grund zu gehen, haben wir in diesem Artikel einiges an Wissen und Fakten für dich zusammengetragen. Worin liegt der Unterschied zwischen einem Fetisch und einer sexuellen Vorliebe; und vor allem: Bin ich pervers, wenn ich einen Fetisch habe? Um diesen und noch andere Fragen auf den Grund zu gehen, haben wir in diesem Artikel einiges an Wissen und Fakten für dich zusammengetragen. Also: Lehn dich zurück und lass uns eine Reise in die Welt der Fetische unternehmen.
Frau in rotem BDSM-Kostüm und Maske - Nomad_Soul / stock.adobe.com
Ursprünglich kommt das Wort Fetisch aus dem französischen fétiche (Zauber[mittel]). Ein Fetisch ist eine Fixierung auf ein Objekt, streng genommen auf ein unbelebtes Objekt, wobei beim sexuellen Fetisch auch die Fixierung auf Körperteile wie Füße, Hände, Haare u.a. gemeint sein kann. Deshalb gibt es oft auch Grundsatzdiskussionen, wenn Verfechter der unterschiedlichen Sichtweisen in Diskussionen aufeinanderprallen. Vielleicht hast du schon einmal bei einer Diskussion über einen Fußfetisch so etwas gelesen wie: „Du hast einen Fußfetisch? Ist der Körper, der an dem Fuß dran hängt, etwa tot? Weil falls nicht, dann ist es kein Fetisch.“ Nun, ganz so einfach ist es nicht, es ist immer die Frage, in welchem Kontext du den Begriff verwendest und aus welcher Sichtweise du das einzelne Thema betrachtest.
Heute unterscheiden wir zwischen dem sexuellen Fetischismus und dem Fetisch als psychische Störung. Die liegt vor allen Dingen dann vor, wenn ohne dem Fetisch keine sexuelle Erregung mehr möglich ist bzw. ein Leidensdruck vorliegt, ähnlich wie eine Sucht, die auch das tägliche Leben, dein Umfeld und auch deine Arbeit sehr stark belasten kann. (Mehr dazu weiter unten in diesem Artikel)
Liegende Frau in schwarzem BDSM-Anzug, Maske und Atemschlauch - goldeneden / stock.adobe.com
So kann grundsätzlich jeder Gegenstand zum Fetisch werden - viele Fetische sind recht geläufig, andere wiederum muten für viele etwas skurril an, da sie etwas außergewöhnlich sind - und zwar unabhängig ob mit oder ohne Partner. So kann zum Beispiel ein erotischer Gedanke an deine:n Partner:in, der durch ein Objekt ausgelöst wird, diesen Gegenstand zum Fetisch werden lassen. Aber auch unabhängig davon, wenn das Objekt selbst ausreicht, um dich - z.B. bei der Selbstbefriedigung - zu stimulieren.
Im umgangssprachlichen Kontext werden auch sexuelle Neigungen und Vorlieben über den wissenschaftlich definierten Gesichtspunkten oft als Fetisch bezeichnet, obwohl bei den Betroffenen kein Leidensdruck vorliegt. Im sprachgebrauchlichen Sinn spricht man in diesem Zusammenhang oft von einem Fetisch, auch wenn diese Vorliebe bzw. Neigung keine Voraussetzung für die Befriedigung ist. Ist in diesem Zusammenhang das Wort Fetisch in der „Szene“ durchaus gebräuchlich, ist es außerhalb davon, also in der Gesellschaft, negativ behaftet und wird als Ausdruck der Abwertung verwendet. Ein Beispiel dazu macht das Ganze besser zu veranschaulichen: Wenn jemand eine starke Vorliebe für einen bestimmten Körperteil oder einen Gegenstand entwickelt und ihn dies "antörnt", dann wird in der Gesellschaft diese Neigung oft als Fetisch bezeichnet, obwohl kein Leidensdruck vorhanden ist und diese Person auch ohne dem "Objekt der Begierde" erregt wird und seine sexuelle Befriedigung erfährt. Menschen wiederum, die strikt nach der Klassifizierung der WHO oder der APA ihre Einteilung machen, bezeichnen eine derartige Vorliebe - auch wenn sie ungewöhnlich stark ausgeprägt ist - niemals als Fetisch.
Innerhalb der (BDSM)Szene gibt es ein Erkennungszeichen, die sogenannte Triskele (auch Triskel). Hierbei hat die Zahl 3 eine besondere Bedeutung, sie spiegelt die „Dreiheit“ wieder, wie z.B. die Spielarten im BDSM wie B und D (Bondage and Discipline), D und S (Dominanz und Submission) und S und M (Sadismus und Masochismus). Auch die Grundsätze der Szene werden repräsentiert: Safety, Sane and Consensual. Die Triskele ist ein Symbol, bestehend aus 3 radial symmetrischen Kreisbögen, offenen Spiralen, ineinander verschachtelten Dreiecken, menschlichen Beinen aber auch Knotenmustern und anderen Dreifach-Formen.
Frau Outdoor mit schwarzem Top und ABC-Schutzmaske - Henry Letham / stock.adobe.com
„Gesunder“ sexueller Fetischismus sollte jedoch – wie von vielen Fachleuten gefordert – als Teil des erwachsenen und organisierten Sexuallebens angesehen werden und eine Stigmatisierung und Pathologisierung ausschließen. Und für den Fall, dass du dich jetzt selbst ertappst und feststellst, dass du einen Fetisch hast: Du hast vielleicht eine stark ausgeprägte sexuelle Neigung oder Vorliebe, aber nein: Du bist NICHT pervers.
Mittlerweile gibt es die ICD-11, die am 1. Jänner 2022 in Kraft getreten ist und eine Übergangszeit von 5 Jahren hat, bis ausschließlich danach codiert wird. Obwohl die DSM-5 etwas genauer ist in der Unterklassifizierung, wird in den Ländern der EU großteils die ICD verwendet.
Während sich die WHO beim Fetisch rein auf leblose Gegenstände beschränkt, sind es bei der APA auch zwanghafte Fokussierungen auf „mindestens ein nicht genitales Körperteil“ (sic!). Um als paraphile Störung zu gelten, muss - nach Kriterium A des DSM-5 - eine sexuelle Erregung (in Form eines dranghaften Bedürfnisses, einer Verhaltensweise oder auch Fantasie) wiederkehrend und über mindestens 6 Monate auftreten .
Was ist ein Fetisch eigentlich genau? Eine zwanghafte Störung oder sexuelle Vorliebe? Um diesen und noch andere Fragen auf den Grund zu gehen, haben wir in diesem Artikel einiges an Wissen und Fakten für dich zusammengetragen. Worin liegt der Unterschied zwischen einem Fetisch und einer sexuellen Vorliebe; und vor allem: Bin ich pervers, wenn ich einen Fetisch habe? Um diesen und noch andere Fragen auf den Grund zu gehen, haben wir in diesem Artikel einiges an Wissen und Fakten für dich zusammengetragen. Also: Lehn dich zurück und lass uns eine Reise in die Welt der Fetische unternehmen.
Frau in rotem BDSM-Kostüm und Maske - Nomad_Soul / stock.adobe.com
Das Wort Fetisch: Ursprung und Bedeutung
Sehr oft wird heute das Wort Fetisch verwendet, um einfach auszudrücken, dass man eine starke Vorliebe für etwas hat und zu unterstreichen, dass es etwas Besonderes ist. Von vielen Menschen aber werden Fetische als perverse Störung angesehen und gesellschaftlich geächtet bzw. (vor)verurteilt. Schon Sigmund Freud hat in seinen Arbeiten Fetische in Perversion eingeordnet, nach näherer Betrachtung sollte man mit dieser Auslegung allerdings sehr vorsichtig sein. Lass uns also mal klären, was ein Fetisch genau ist und woher der Ursprung dieses Ausdrucks kommt.Ursprünglich kommt das Wort Fetisch aus dem französischen fétiche (Zauber[mittel]). Ein Fetisch ist eine Fixierung auf ein Objekt, streng genommen auf ein unbelebtes Objekt, wobei beim sexuellen Fetisch auch die Fixierung auf Körperteile wie Füße, Hände, Haare u.a. gemeint sein kann. Deshalb gibt es oft auch Grundsatzdiskussionen, wenn Verfechter der unterschiedlichen Sichtweisen in Diskussionen aufeinanderprallen. Vielleicht hast du schon einmal bei einer Diskussion über einen Fußfetisch so etwas gelesen wie: „Du hast einen Fußfetisch? Ist der Körper, der an dem Fuß dran hängt, etwa tot? Weil falls nicht, dann ist es kein Fetisch.“ Nun, ganz so einfach ist es nicht, es ist immer die Frage, in welchem Kontext du den Begriff verwendest und aus welcher Sichtweise du das einzelne Thema betrachtest.
Heute unterscheiden wir zwischen dem sexuellen Fetischismus und dem Fetisch als psychische Störung. Die liegt vor allen Dingen dann vor, wenn ohne dem Fetisch keine sexuelle Erregung mehr möglich ist bzw. ein Leidensdruck vorliegt, ähnlich wie eine Sucht, die auch das tägliche Leben, dein Umfeld und auch deine Arbeit sehr stark belasten kann. (Mehr dazu weiter unten in diesem Artikel)
Liegende Frau in schwarzem BDSM-Anzug, Maske und Atemschlauch - goldeneden / stock.adobe.com
Sexueller Fetischismus
Die Definition hierfür ist eine in großen Maßen gesteigerte Vorliebe zu Materialien, Utensilien (welche nicht unbedingt Sex Toys sein müssen), Körperteilen, körperlichen Eigenheiten aber auch Situationen, die den Fetisch darstellen, der zur Stimulierung der sexuellen Erregung und auch Befriedigung dient. Unterscheiden musst du hier vor allem zwischen Vorliebe und tatsächlichem Fetisch. Hast du z.B. einen Schuhfetisch, dann ist es dir egal, wer in diesem Schuh steckt, gefällt es dir aber, wenn dein:e Liebste:r den Schuh anhat, dann hast du eine Vorliebe, da dein „Objekt der Begierde“ dann ja dein:e Partner:in ist und nicht der Schuh. Das ist allerdings nur eine grobe Einteilung, eine klare und strikte Trennung ist hier oft nicht möglich.So kann grundsätzlich jeder Gegenstand zum Fetisch werden - viele Fetische sind recht geläufig, andere wiederum muten für viele etwas skurril an, da sie etwas außergewöhnlich sind - und zwar unabhängig ob mit oder ohne Partner. So kann zum Beispiel ein erotischer Gedanke an deine:n Partner:in, der durch ein Objekt ausgelöst wird, diesen Gegenstand zum Fetisch werden lassen. Aber auch unabhängig davon, wenn das Objekt selbst ausreicht, um dich - z.B. bei der Selbstbefriedigung - zu stimulieren.
Im umgangssprachlichen Kontext werden auch sexuelle Neigungen und Vorlieben über den wissenschaftlich definierten Gesichtspunkten oft als Fetisch bezeichnet, obwohl bei den Betroffenen kein Leidensdruck vorliegt. Im sprachgebrauchlichen Sinn spricht man in diesem Zusammenhang oft von einem Fetisch, auch wenn diese Vorliebe bzw. Neigung keine Voraussetzung für die Befriedigung ist. Ist in diesem Zusammenhang das Wort Fetisch in der „Szene“ durchaus gebräuchlich, ist es außerhalb davon, also in der Gesellschaft, negativ behaftet und wird als Ausdruck der Abwertung verwendet. Ein Beispiel dazu macht das Ganze besser zu veranschaulichen: Wenn jemand eine starke Vorliebe für einen bestimmten Körperteil oder einen Gegenstand entwickelt und ihn dies "antörnt", dann wird in der Gesellschaft diese Neigung oft als Fetisch bezeichnet, obwohl kein Leidensdruck vorhanden ist und diese Person auch ohne dem "Objekt der Begierde" erregt wird und seine sexuelle Befriedigung erfährt. Menschen wiederum, die strikt nach der Klassifizierung der WHO oder der APA ihre Einteilung machen, bezeichnen eine derartige Vorliebe - auch wenn sie ungewöhnlich stark ausgeprägt ist - niemals als Fetisch.
Fetisch und BDSM
Einen weiteren Aspekt bildet BDSM, welcher sich als quasi „Subkultur“ zum Fetischbereich entwickelt hat. Innerhalb der BDSM-Szene haben sich Fetische relativ rasch etabliert und sind mittlerweile ein fester Bestandteil bei vielen BDSMler:innen.Innerhalb der (BDSM)Szene gibt es ein Erkennungszeichen, die sogenannte Triskele (auch Triskel). Hierbei hat die Zahl 3 eine besondere Bedeutung, sie spiegelt die „Dreiheit“ wieder, wie z.B. die Spielarten im BDSM wie B und D (Bondage and Discipline), D und S (Dominanz und Submission) und S und M (Sadismus und Masochismus). Auch die Grundsätze der Szene werden repräsentiert: Safety, Sane and Consensual. Die Triskele ist ein Symbol, bestehend aus 3 radial symmetrischen Kreisbögen, offenen Spiralen, ineinander verschachtelten Dreiecken, menschlichen Beinen aber auch Knotenmustern und anderen Dreifach-Formen.
Frau Outdoor mit schwarzem Top und ABC-Schutzmaske - Henry Letham / stock.adobe.com
Kann/Muss man einen Fetisch behandeln oder gar therapieren?
Nun, das lässt sich nicht so einfach beantworten. Ist er eine sexuelle Präferenz ohne Leidensdruck bzw. ohne Suchtsymptome und ohne dich oder andere Menschen zu beeinträchtigen, dann ist der "Fetisch" eine stark ausgeprägte Vorliebe, die im Jargon oft als sexueller Fetisch bezeichnet wird und es besteht normalerweise auch kein Grund zur Sorge. Handelt es sich jedoch um eine Paraphilie (Psychische Störung von der gesellschaftlichen Norm sexuell abweichendes, zwanghaftes Verhalten), dann sollte man eine Therapie in Erwägung ziehen. Dies ist dann der Fall, wenn der Fetischismus zwanghaft wird und ohne diesem keine sexuelle Erregung oder befriedigende Erfüllung des sexuellen Verlangens erreicht werden kann. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sich eine Art Besessenheit entwickelt und man den Leidensdruck erkennt bzw. sich dies eingesteht.„Gesunder“ sexueller Fetischismus sollte jedoch – wie von vielen Fachleuten gefordert – als Teil des erwachsenen und organisierten Sexuallebens angesehen werden und eine Stigmatisierung und Pathologisierung ausschließen. Und für den Fall, dass du dich jetzt selbst ertappst und feststellst, dass du einen Fetisch hast: Du hast vielleicht eine stark ausgeprägte sexuelle Neigung oder Vorliebe, aber nein: Du bist NICHT pervers.
Fetische als Störung: Medizinisch klassifiziert
Sowohl die WHO (World Health Organization) mit dem System ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems, 10. Version) als auch die APA (American Psychiatric Association) mit der Klassifizierung im DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5. Version) haben sich diesem Thema ausführlich gewidmet und haben ein Klassifizierungssystem eingeführt. Im wesentlichen stimmen diese beiden Klassensysteme überein, wobei die WHO auch nicht dissexuelle „Verhaltensstörungen“ in die Tabelle mit aufgenommen hat. Also auch sexuelles Verhalten, das mit Einverständnis des Partners stattfindet oder die Partnererwartungen nicht beeinträchtigt.ICD-10: "Störungen der Sexualpräferenz" | DSM-5: "paraphile Störungen" | ||
F65.0 | Fetischismus | 302.81 | Fetischistische Störung |
F65.1 | fetischistischer Transvestitismus | 302.3 | Transvestitische Störung |
F65.2 | Exhibitionismus | 302.4 | Exhibitionistische Störung |
F65.3 | Voyeurismus | 302.82 | Voyeuristische Störung |
F65.4 | Pädophilie | 302.2 | Pädophile Störung |
F65.5 | Sadomasochismus | 302.83 | Sexuell Masochistische Störung |
302.84 | Sexuell Sadistische Störung | ||
F65.6 | multiple Störungen der Sexualpräferenz | ||
F65.8 | sonstige Störungen der Sexualpräferenz | 302.89 | Andere näher nezeichnete paraphile Störung |
302.89 | Frotteurismus | ||
F65.9 | nicht näher bezeichnete Störungen der Sexualpräferenz | 302.9 | Nicht näher nezeichnete paraphile Störung |
Mittlerweile gibt es die ICD-11, die am 1. Jänner 2022 in Kraft getreten ist und eine Übergangszeit von 5 Jahren hat, bis ausschließlich danach codiert wird. Obwohl die DSM-5 etwas genauer ist in der Unterklassifizierung, wird in den Ländern der EU großteils die ICD verwendet.
Während sich die WHO beim Fetisch rein auf leblose Gegenstände beschränkt, sind es bei der APA auch zwanghafte Fokussierungen auf „mindestens ein nicht genitales Körperteil“ (sic!). Um als paraphile Störung zu gelten, muss - nach Kriterium A des DSM-5 - eine sexuelle Erregung (in Form eines dranghaften Bedürfnisses, einer Verhaltensweise oder auch Fantasie) wiederkehrend und über mindestens 6 Monate auftreten .
FAQ's zum Thema Fetisch
- ↘ Sind Fetische normal?
- ↘ Wie entstehen Fetische?
- ↘ Muss man seinen Fetisch ausleben?
Fazit zu Fetischen im BDSM
Du siehst also, wenn Du dem Wort Fetisch, in welcher Form auch immer, begegnest, solltest du versuchen, die Sichtweise zu bestimmen um Missverständnissen vorzubeugen. Ist damit ein Fetisch nach WHO oder APA Standard gemeint in seiner ausgeprägten Form als psychische Störung oder ist doch etwas Anderes damit gemeint und soll nur eine verstärkte Vorliebe zum Ausdruck gebracht werden?