War im Andiamo. Von außen recht nett, etwas abgelegen, mit schweren Gittern gesichert. In der Garderobe erster Körperkontakt, eingekeilt zwischen mehreren wohl etwas angeheiterten (oder übermotivierten) Italienern, versuchte ich mich zu entkleiden. Großzügig sind sie nicht angelegt, die Garderoben - man muss schon stramm vor dem Spind stehen, mehr Platz bleibt einem nicht. Doch dann ins Vergnügen, zuerst in die Sauna, sauber, gut, dann die etwas versteckt gelegenen zwei Duschen (für drei Saunakammern) gefunden und abgekühlt. Ruheraum fand ich nicht, ebenso keinen Frischluftraum (Garten versperrt; es besteht aber die Möglichkeit, wenn man den Vorhang einen Spalt weit öffnet, ihn zu sehen). Also weiter, zu einem lauwarmen Whirlpool - wieviele da schon was wohl alles gemacht haben - igggittt. Lieber weiter, zum Indoorpool. Brrr., nicht geheizt, zum Sportschwimmen aber zu klein. Langsam verstehe ich, warum sich in diesem Bereich niemand aufhält.
Also hinunter zur Bar, alles ist - obwohl am Nachmittag - stark abgedunkelt, finster. Trinke zwar gerne Bier, aber hätte doch lieber einen Red Bull gehabt. Geht leider nicht, muss extra gezahlt werden. Man ist offensichtlich in einem Fremdenverkehrsgebiet. Viele, nette Mädchen, von Ungarn bis Deutschland, zumeist aber aus Italien. Meine erste konnte auch fließend Deutsch: "Ficken?". Hat mir aber trotzdem gefallen, zum Namenswechsel ist es nicht gekommen. Die Zimmer im Stock sind okay, sauber, und man kann sogar den Vorhang öffnen und einen Blick auf den Parkplatz wagen. Es ist noch hell, es schneit etwas. Wieder zurück, möchte ich etwas essen. Doch leider Buffet geschlossen. Von - bis, von - bis, und dazwischen gibts nix. Manager dürfte einen Ordnungswahn bzw. Regelungswahn haben. Kann man nicht wenigstens einen Obstkorb aufstellen? Also, was machen, hungrig hinlegen oder an der Bar stehen und warten bis die Zeit vergeht. Leider gibt es keine Uhr an der Wand. Also, ein bißchen herumgehen - kleines "Kino", wo sich im Nebenzimmer sicher gerade zwei (oder einer?) lautstark abmüht. Frage an der Bar, ja, da hätte ich nicht zuerst ins Zimmer gehen sollen, sondern das Buffet besuchen können und erst danach; jetzt kann man da nichts machen. Also, zweiter Kaffee und zweites Mädchen - zum Zeitvertreib, im wahrsten Sinne des Wortes. Diese machte die Sache aber recht gut, erklärte mir, dass hier alles genau geregelt sei u.s.w. Mädchen dürften zwar viel verdienen, aber wie im Accord arbeiten - schlafen - arbeiten. Auf die Frage, ob sie irgendwann das Tageslicht sehen können, sagte sie, ja, am morgen, wenn sie von den Schlafräumen in den Club gehen (etwa 10 m weit, würde ich schätzen). Habe Ihr anstelle der 65 Euro 70 gegeben, sozusagen, als Nachtzulage. Unterhalb der Stiege habe ich auch prompt eine einzele Stufe übersehen und bin gestolpert. Zu guter letzt kam ich dann auch noch zu einem Essen, war gar nicht so schlecht. In Summe Eindruck durchwachsen. Mädchen nett, wenn auch manchmal etwas überdreht. Wellnessfaktor kannst vergessen, da bietet jedes Hotel im Warmbad-Villach mehr. Südländisches Flair, in erster Linie durch den hohen und lauten Italieneranteil. Flexibilität null, am Entree am besten gleich den Tagesbefehl mit genauem Zeitplan verlangen.
Bin ich froh, dass von mir Kufstein oder Walserberg bzw. Casa Bianka in Reichweite liegen.