Aus medizinischer Sicht kann ich Dir leider nichts Medizinisches sagen, nur über das subjektive Empfinden.
Dachte mir, wenn schon, denn schon und so fiel meine Wahl auf die Europabrücke (192m), zu diesem Zeitpunkt der höchste fixe Absprungplatz in Europa.
Die Vorbereitungen mit Abwaage, anlegen des Sicherungsgeschirrs, Einführung in die Materie lässt Dich schön langsam einstimmen auf DAS ultimative Erlebnis.
Auf dem Weg zur Brückenmitte hat mich dann der Blick übers Geländer dann das erste Mal erschaudern lassen, gar nicht zu sprechen vom Drüberklettern um auf die eigentliche Absprungplattform zu gelangen.
Die letzten Vorbereitungen auf der Plattform (Fixieren des Seiles an den Beinen, Verbinden einer Sicherheitsleine mit dem Brust/Hüftgurt) bringen einen dann wieder etwas "runter".
Dann jedoch ging es Schlag auf Schlag und ist emotional nicht wirklich zu beschreiben. Der Moment, in dem Du die paar Schritte vormachst und dann direkt an der Kante stehst, hinunter blickst und einfach auf den Countdown wartest ist unbeschreiblich und irgendwie unwirklich. Meinen ansteigenden Puls hab ich in den Schläfen gespürt und mein Herz, so war wenigstens das Gefühl, wollte sich aus der Enge des Brustgurtes befreien und am liebsten den Brustkorb sprengen und heraus springen.
Den Countdown hab ich irgendwie in Trance miterlebt. Ein weiterer emotionaler Höhepunkt ist dann, wenn man den Körper einfach nach vor kippen lässt und dann der "Point of no return" erreicht ist. Diese Sekundenbruchteile, wo man realisiert, es gibt jetzt kein zurück mehr. Danach geht alles ziemlich schnell, auch wenn einem die paar Sekunden wie eine halbe Ewigkeit vorkommen (also mir zumindest). Du beschleunigst irrsinnig schnell (no na ned), du hörst den Speed während des Fluges regelrecht in Deinen Ohren.
Das Abbremsen merkst Du am Anfang gar nicht so, außer dass der Druck der beiden Schlingen um Deine Füsse immens zunimmt, das war schon ein Aha Erlebnis. Einmal am tiefsten Punkt angekommen, zieht es Dich dann wieder rauf, eigentlich unmerklich von der Beschleunigung, kein Ruck, war ein gleichmäßiges Abbremsen und wieder Beschleunigen. Ab da empfand ich es aber nur mehr als Genuss.
Vom medizinischen Standpunkt glaub ich, dass eher das Herz mitspielen muss aufgrund der psychischen Belastung und den Stress, den man aufgrund des enormen Adrenalinaustosses durchlebt. Körperlich konnte ich - bis auf den wirklich starken Druck an den Beinen durch die Beinschlaufen beim Abbremsen - nicht wirklich eine Belastung fest stellen, IMHO sollte eine normale körperliche Fitness ausreichen um den Sprung unbeschadet zu überstehen. Ich kann es nur wirklich jedem empfehlen!
Sucht in Youtube mal nach Euopabrücke und Bungee, findet man einige Videos mit wirklich tollen Impressionen.