Frankfurter Buchwoche

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Gast

(Gelöschter Account)
Es ist ein bedeutendes Zeichen, dass die Frankfurter Buchwoche die Türkei als ihr Gastland ausgewählt hat.

So haben viele junge Schriftsteller aus diesem Land die Chance sich Verlagen und Lesern vorzustellen. Kann man nur begrüßen. Es ist ein wertvoller Beitrag. Die Chance, dass die jugen Türken mal anders denken (bzw. kritischer sind) als ihre Generationen vorher ist dadurch gegeben.

Nicht blockieren sondern fördern!

Die Türkei wie sie sich jetzt darstellt ist nicht EU tauglich. Allerdings als Partner der EU sehr wichtig (Öl Pipelines z.B.). Ich habe noch nichts gelesen eines Autors aus diesem Land.

Wie sollte Österreich und die EU mit der Türkei agieren?
 
Es ist ein bedeutendes Zeichen, dass die Frankfurter Buchwoche die Türkei als ihr Gastland ausgewählt hat.
Ich würde da nicht zuviel hineininterpretieren.

So haben viele junge Schriftsteller aus diesem Land die Chance sich Verlagen und Lesern vorzustellen. Kann man nur begrüßen.
Finde ich auch.

Die Chance, dass die jugen Türken mal anders denken (bzw. kritischer sind) als ihre Generationen vorher ist dadurch gegeben.
Die Frankfurter Buchmesse bietet vor allem die Chance, dass solche modernere Ansichten auch bekannt werden.
Dazu diente auch die Verleihung des Nobelpreises an Orhan Pamuk, der vor kurzem ein interessantes Interview im österreichischen Fernsehen gab.
Die Türkei wie sie sich jetzt darstellt ist nicht EU tauglich. Allerdings als Partner der EU sehr wichtig (Öl Pipelines z.B.). Ich habe noch nichts gelesen eines Autors aus diesem Land.
Wie sollte Österreich und die EU mit der Türkei agieren?
Ich halte das für ein anderes Thema, das über die `Frankfurter Buchmesse`weit hinausgeht.

Ich finde vor allem die Verleihung des Deutschen Buchpreises immer wieder spannend. Zuerst die Longlist, dann die Shortlist und schließlich der Sieger.
Dieses Auswahlverfahren wurde auch schon mal kritisiert mit der Bemerkung, dass der Buchpreis keine Sportveranstaltung sei, mit Vorlauf, Finale und Sieger.
Der heurige Sieger "Der Turm" von Uwe Tellkamp beschriebt die DDR in ihren letzten Jahren. Tellkamp selbst wurde in der DDR vom Medizinstudium ausgeschlossen, da er sich weigerte, als Mitglied der Volksarmee auf Demonstranten zu schießen.
Interessanter Typ, interessantes Werk.

Ich würde diese Buchmesse mal besuchen. Muss ziemlich aufregend sein, all die Verlage und Autoren (vom Literaturnobelpreisträger bis hin zu Dieter Bohlen :mrgreen:) bestaunen zu können.

cornaer:stern::stern:
 
In einem Radiobeitrag wurde berichtet, dass es auf der Frankfurter Buchmesse beim Stand der Kurden zu einem Handgemenge zwischen diesen und Türken gekommen ist.
Grund dafür war eine Landkarte, die beim kurdischen Stand zu sehen war. Auf dieser war Kurdistan als eigenständiges Gebiet in den Territiorien der Türkei, des Irak sowie des Iran ausgewiesen.
Das Handgemenge wurde aber bald unterbunden und artete nicht in eine handfeste Schlägerei aus.

cornaer:stern::stern:
 
Jössas, jetzt ist die Buchwoche schon wieder vorbei. War ja nur ein literarischer Quickie.
Deswegen heißt sie ja auch 'Buchwoche'. Oder heißt sie nicht 'Buchmesse' ?? :fragezeichen:
Ich dachte, das Ganze dauert länger. Mindestens so lange wie das Münchner Oktoberfest.
So kann man sich täuschen.


Interessant ist, dass dass die Frankfurter BW immer mehr zur Medienmesse wird. Von den 400 000 ausgestellten Stücken, waren nur mehr 50% wirklich auch Bücher.
Andere Medien mit denen auch sprachliche Inhalte vermittelt werden können wie DVD, Hörbücher etc. sind deutlich auf dem Vormarsch.

Auch die Türkei als Gast der diesjährigen BW zieht ein positives Resümee: durch die BW erhofft man sich einen Schub in punkto literarischer Tätigkeit in diesem Lande. Immerhin, in den nächsten Monaten sollen 300 (!!) neue türkische Titel erscheinen.

Auch die Menschenrechtsaktivisten sind zufrieden: Amnesty International findet, dass durch die BW eine Stärkung der Demokratie in diesem Lande stattfinden wird. Es war diese BW eine Chance für die Türkei sich dem Westen zu öffnen: dazu trugen wohl auch die hitzigen Debatten bei, die um das Thema Menschenrechte auf der BW stattfanden.

In Erinnerung bleiben wird wohl die Rede des Nobelpreisträgers Orhan Pamuk in Anwesenheit des türkischen Staatspräsidenten. Darin kritisierte Pamuk die noch immer vorhandene mangelnde Meinungsfreiheit in der Türkei; so würden weiterhin Websites im Internet blockiert. Und Pamuk setzte sich vehement für eine Abschaffung des Paragraphen 301 (das wird wohl der Paragraph sein, der die Beleidigung des Türkentums unter Strafe stellt) ein.
Und der Staatspräsident gab angesichts dieser Rede Fehler der Türkei in Sachen Meinungsfreiheit zu !!

Die gegenwärtige Finanzkrise schien noch keinen Einfluss auf den Literaturbetrieb (Lizenzvergaben etc.) zu haben. Auch tummelten sich noch nie so viele Literaturagenten auf der BM wie heuer.
Eine Vertreterin aus Island, dem Land das von der Finanzkrise besonders arg gebeutelt wird, meinte gar, dass diese Krise wunderbar für das Buch sei: ein Buch könne man sich immer leisten, Lesen sei immer drin, auch wenn einem für andere, kostspieligere Aktivitäten das Geld fehle........

Summa summarum lässt sich über die diesjährige Frankfurter Buchmesse folgendes Resümee ziehen: weniger Aussteller, aber dafür mehr Besucher.

cornaer:stern::stern:
 
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