Frühling in Wien

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Männlich Hetero Österreich, Wien (1060)
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Anlässlich des Frühlingsbeginns:

Frühling sein kein Mann allein.
Frühling sein kein ohne Frau.
Frühling sein kein auch ohne Vögel.
Mann sein auch kein ohne Vögel.
Frau aber kein Vögel sein

(Wolf Wondratschek im Stil von Ernst Jandl)
 
ausser das ich den Frühling durch Glasfenster, welche nichtmal zum Öffnen gehen, sehe, habe ich noch nicht viel davon gemerkt. Leider :roll:

Tage der Wonne,
kommt ihr so bald?
Schenkt mir die Sonne,
Hügel und Wald?

Reichlicher fließen
Bächlein zumal.
Sind es die Wiesen?
Ist es das Tal?

Blauliche Frische!
Himmel und Höh` !
Goldene Fische
wimmeln im See.

Buntes Gefieder
rauschet im Hain,
himmlische Lieder
schallen darein.

Unter des Grünen
blühender Kraft
naschen die Bienen
summend am Saft.

Leise Bewegung
bebt in der Luft,
reizende Regung,
schläfernder Duft.

Mächtiger rühret
bald sich ein Hauch,
doch er verlieret
gleich sich im Strauch.

Aber zum Busen
kehrt er zurück:
Helfet, ihr Musen,
tragen das Glück!

Saget, seit gestern
wie mir geschah?
Liebliche Schwestern,
Liebchen ist da!
 
Ein Klassiker, aber immer noch schön zu lesen:

Frühling läßt sein blaues Band

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!

Eduard Mörike (1804-1875)
 
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