Human Papilloma Virus (HPV)
Virus:
Das Humane Papilloma-Virus (HPV) als Hauptverursacher von viralen Warzen ist ein karyotropes DNA-Virus aus der Familie der Papovaviridae.
Das Virus hat eine kugelige Gestalt und besteht aus einer
doppelsträngigen ringförmigen DNA (mit 7600 Basenpaaren) und einer Proteinhülle, dem Kapsid. Die Erbsubstanz des Virus kann mit den Zell- und Regulationsproteinen in den menschlichen Zellen interagieren. Daher besteht auch die Möglichkeit, dass die Zelle entartet. Wieviele Virusuntergruppen es gibt, darüber streiten sich selbst die Experten. Es dürften aber so an die 70-100 sein.
Bislang wurden mehr als 40 Untergruppen des HP-Virus bei Infektionen im Genitalbereich nachgewiesen. Bei den Folgen sind die harmlosen Warzenstrukturen - zu denen auch die Kondylome zählen - von den ernst zunehmenden Virus-Infektionen zu unterscheiden. Für die Kondylome sind die HP-Gruppen 6, 11 und 42 verantwortlich. Bei den HPV-Infektionen, die zu bösartigen Zellveränderungen führen können, den so genannten "High-Risk-Gruppen", findet man die Virus-Untergruppen 16, 18 und andere. Diese Hautveränderungen sind häufig nicht mit bloßem Auge zu erkennen. Die gefährlichen Virus-Untergruppen sind nachweislich nicht nur an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt, sondern man findet sie auch bei Krebserkrankungen des Penis, der Vulva (äußeres weibliche Genitale) oder des Anus.
Kondylome/Feigwarzen/Condylomata acuminata:
Nach einer Inkubationszeit von drei Wochen bis acht Monaten können Feigwarzen (Condylomata accuminata) auftreten. In 10 bis 30 % der Erkrankungen darf mit einem spontanen Verschwinden der Warzen gerechnet werden. Dabei spielt die Immunsituation des jeweiligen Betroffenen eine wichtige Rolle. Allerdings bleibt das Virus in den Zellen oft verborgen und kann ähnlich einer Herpes-Infektion immer dann reaktiviert werden, wenn sich die Immunlage verschlechtert, zum Beispiel bei AIDS bzw. während der Durchführung von Chemotherapien.
Übertragung:
Die Übertragung erfolgt via Hautkontakt (v.a. sexuell durch ungeschützten Vaginal- und
Analverkehr), durch Autoinokulation (Kratzen) und Schmierinfektionen. Das Risko der Ansteckung steigt bei immunsuppession und Verletzungen. Es ist auch möglich das Virus während der Geburt auf das Kind zu übertragen.
Beschwerden:
Unterschiedlich grosse Warzen (weißlich bis rosafarbene Knötchen, später auch blumenkohlartig)=, die bei der Frau an Schamlippen, in der Scheide, am Gebärmutterhals und bei Männern am Penis wachsen oder an Anus (z.T. sehr unangenehm oder schmerzhaft) auftreten. Wenn sie die Harnröhre befallen, können die Warzen zu blutigem Urin führen. Bei der Frau werden Feigwarzen in der Scheide oft nicht bemerkt.
High-Risk - HPV-Infektionen:
Von den humanpathogenen HP-Viren gibt es zahlreiche Genotypen. Einige dieser Viren gelten als Zusatzfaktoren bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs; deshalb ist ein regelmässiger Zellabstrich des Gebärmutterhalses wichtig (Jahreskontrolle). Wird das HPV beim Abstrich festgestellt, sind je nach Virustyp kurzfristigere Kontrollen notwendig.
Therapie:
Warzen können durch Brennen, Vereisen, Ausschneiden oder mittels Laser entfernt werden. Nur die Auswirkungen des Virus können behandelt werden, das Virus selber bleibt im Körper. Komplementärmedizinische Behandlungen sind möglich. Bislang gibt es gegen das HP-Virus noch keine konkrete Antivirus-Therapie. An einem Impfstoff wird gearbeitet.
Mehr dazu:
http://www.netdoktor.at/krankheiten/fakta/feigwarzen.shtml
http://www.netdoktor.at/sex_partnerschaft/fakta/neu/geschlechtskrankheiten/hpv.shtml
http://www.m-ww.de/krankheiten/sexuell_uebertragbare_krankheiten/warzen.html