Lebensübergänge

Und die Frage ist jetzt :
wie kann ich mich von einem Job verabschieden , der nicht nur Beruf , sondern auch Berufung ist , und den ich mit LEidenschaft und Hingabe ausübe .

Und obwohl ich spüre, dass die Grenzen meiner Belastbarkeit ohnehin sehr bald erreicht sind , möchhte ich ja auch nicht im Frust und in Resignation dieses Ende antreten .
ich würde mich jetzt schon stück für stück von dem beruf innerlich "verabschieden"...
später MUSST du...jetzt KANNST du... ich glaub, das macht vom kopf her auch einen gewaltigen unterschied, dass man danach nicht in ein loch fällt und sich fragen muss: was nun...

Diese ganz persönliche Investition in diesen Job , der sehr viel an " Opfern " oder vielmehr diese harte tägliche Disziplin erfordert hat , wird dann abgeschlossen werden. Und allein dieses wird mein Hirn aber auch mein Herz ordentlich in Anpruch nehmen .
du hast kinder, soviel ich mitbekommen habe...enkelkinder? ...auch da hast du investiert und bestimmt viele opfer gebracht.
bring dich da ein wenig "mehr" ein, aber ohne zur "nervigen alten" zu werden...aber auch nicht, dass der eindruck entsteht: ach die mamsch/oma hat eh jetzt immer zeit...

und vor allem... auch wenn dein beruf deine berufung ist... jetzt bist mal du dran, deine krankheit (tut mir leid für dich) wird dich dabei unterstützen, dass du in den kopf bekommst... was will ich nun tun, was ich vorher nicht tun konnte...

es ist dienstag? scheiss egal...setz dich ins auto und fahr wohin und sieh dir an was du schon immer sehen wolltest.
buch einen flug ohne rückflug...weil du hast die möglichkeit zu bleiben wie lange du willst, nicht wie lange es der urlaubskalender vorgibt.

aber wie anfangs schon erwähnt... beginne jetzt schon damit, deine "berufung" stückerlweise durch eine andere zu ersetzen, solange du es noch in der hand hast und nicht die PVA.
 
Danke, das hast du wunderbar zusammengefasst.
Tatsächlich habe ich dieses Jahr krankheitsbedingt schon gelernt , vieles zu delegieren, die Arbeitszeiten anzupassen an meine persönlichen "Tagesbestzeiten " .
Und dies war schon ein gewaltiger Schritt.
Meine junge Kollegin/Schülerin habe ich schon stärker mit ins Boot geholt.

Meine familiären Aufgaben erfüllen mich sehr, aber trotzdem hat zwischen den beruflichen und familiären Verpflichtungen immer eine gewisse Konkurrenz bestanden, was mir auch Druck verursacht hat.

Dass ich mal die lästige Oma werd, glaube ich nicht, denn meine Aufmerksamkeit sollte sich möglichst gleichmäßig auf 5 verteilen, was manchmal auch nicht ganz leicht ist.

Das Teilnehmen an diesem Thread ist tatsächlich eine sehr spannende Inspiration , versehen mit sehr viel Engagement.
Dies ermöglicht es , nicht nur alleine sich im Kreis zu drehen mit all diesen Gedanken.....
 
Liebe Mended, ein spannendes Thema, das Du hier bringst!
Ich selbst kratze ja auch schon ein wenig an dieser Grenze, ich bin seit heuer Opa, beruflich fühl ich mich zwar noch sehr fit (in einem sehr spannenden und ziemlich dynamischen Bereich), und ganz ehrlich gesagt, schiebe ich diese Gedanken noch weg von mir. Ja, irgendwann wird mein Chef auch kommen und mich in Pension schicken wollen. Ältere Arbeitnehmer sind ja generell nicht sehr beliebt in den Unternehmen. Aber im Moment machts mir einfach noch viel zu viel Spass, um ans aufhören zu denken.
Ein Kollege hat sich auf 40 % reduzieren lassen. Ich weiß nicht, obs das bringt. Denn einerseits ist es mit den Gedanken schon sehr pensionsorientiert, andererseits muss er immer noch 2 Tage die Woche reinkommen. Das mit dem "Hineingleiten" klingt ja theoretisch recht gut, aber jahrelang würd ich das nicht hinauszögern. Ich glaube, mir würde dieses mehr an Freizeit dann so ans Herz wachsen, dass ich fröhlich sagen würde "Liebe Freunde, machts euch den Sch.... alleine" und anstatt 20 Stunden Job lieber 20 Stunden Freizeit haben möchte ... es hängt natürlich auch davon ab, welchen Beruf man hat, in einem helfenden oder heilenden oder sozialen Beruf macht man das vielleicht nicht so gern. Wenns wie bei mir einfach nur darum geht, mit dafür zu sorgen, dass Menschen mit viel Geld noch mehr Geld bekommen, ist die Versuchung, das zu prolongieren, enden wollend.
Also ich seh mich jetzt noch nicht am Lebensübergang. Dass meine Tochter ein Baby bekommen hat, find ich toll und ich freu mich für sie (na weil er auch sooooooo herzig ist - ganz der Opa :D). Aber auf mich, auf mein Lebensgefühl, hat dieser Umstand eigentlich keinen Einfluss genommen.

Zu deiner Frage: Du schreibst ja selbst, Du hast schon jemand jüngeren mit ins Boot geholt. Sieh dich als Lehrerin, als Mentorin, als jemand, der sein Wissen und Können an jemand Jüngeren weitergibt. Sie wird vieles anders machen als Du, aber das heisst nicht, dass sie es schlechter machen wird. Vielleicht wird sie manches schlechter machen, anderes dafür besser als Du! Und wenn sie es besser macht, dann warst Du eine gute Lehrerin! :up:

Das Leben ist andauernde Veränderung, aber das weißt Du ja eh. Der Fluss, in den wir steigen, ist nie der gleiche. In diesem Sinne alles Gute! :bussal:
 
@Mitglied #411667:

Manche geraten in der Pensionierung in einen sogenannten Pensionsschock hinein. Sie fühlen sich nicht mehr nützlich und nicht mehr gebraucht, benötigen eine Aufgabe, die das Leben bis ans Lebensende lebenswert macht.

Sei es eine ehrenamtliche Vereinstätigkeit oder nebenbei noch arbeiten. Ich bin mir sicher, Du findest eine Beschäftigung, die Deine Befähigungen weiterhin fordert. ;) Denn wer rastet, der rostet bekanntlich.
 
Ich bin zwar noch sehr weit davon weg um mich um das zu kümmern aber ich denke man sollte schauen das man einen guten Mitelweg findet.
Wie die meisten schon schreiben - vielleicht kannst in der Firma auch nachher noch Teilzeitmässig arbeiten. Finde ich das man einfach schauen sollte das es dir gut geht und du machst was dir behagt und was auch Gesundheitlich passt. Mein Opa war Maurer mit Leib und Sehle und jetzt in der Pension macht er für andere schöne Betonskulpturen und sollche Sachen - also einfach ein Hobby und Entspannen den gearbeitet haben wir alle bis 62-65 glaub ich genug
;);););)
Lg
 
Mit Rasten hab ichs nicht so, dafür umso mehr mit Rosten.:lol::rofl:

Durch`s rasten, kann man aber das "Rosten" zumindest hinauszögern! :up:
Hab jetzt auch mehr Zeit, auf meine "Gesundheit" zu achten, was ich vorher immer (blödsinnigerweise) hinausgezögert hab;), (deswegen Frühpensionist)...auch mehr Zeit für meine Partnerin, Eltern, Geschwister,...kurz gesagt, für alle, die ich vorher weniger Zeit hatte.:) Ich genieße meist jeden Tag, so gut, wie möglich und mach mir keinen Streß! :winke::winke::winke:
 
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