Dem guten Rat vom Vorbeitragsverfasser kann man sich nur wohlmeinend anschießen! Dazu eine eigene Erfahrung:
Ich lernte in einem Lokal eine recht ansehnliche, relativ gut und dezent gekleidete Frau kennen, die mir zu verstehen gab, dass sie gegen Bares gerne gefällig wäre.
Aus ihrer recht detaillierten Milieukenntnis und ihrer Verhandlungstaktik war unschwer zu erkennen, dass sie in diesem Gewerbe Erfahrung hatte. Aber sie war auf den ersten Blick appetitlich, moderat in ihrer Preisvorstellung, und so lud ich sie in ein Hotel ein, das vorwiegend Touristen- aber auch nebenbei Stundenbetrieb hat.
Im Zimmer wollte sie Vorauskasse, was ich nicht wollte, einmal aus grundsätzlichen Erwägungen heraus und dann vor Allem da mir im Zimmer ihr etwas strenger Geruch aufgefallen ist. Als ich schon gehen wollte, willigte sie ein sich wenigstens auszuziehen bevor wir weiterverhandelten.
Na, da war dann die Katz aus dem Sack! Die Gute hatte überall um Bauch und Oberschenkel herum Pflaster und ähnliche Behelfe und roch schwer krank. Mag sein, dass sie ein schweres Hautleiden hatte, mag auch sein, dass sie an etwas Ärgerem laborierte. Wie auch immer, ich zog sofort meine Schuhe an, die ich auch bereits auszuziehen begonnen hatte und wollte in meinen Mantel schlüpfen, als sie plötzlich Sirenen artig zu kreischen und das Fenster aufzureißen begonnen hat.
Sie redete allerlei Unsinn daher und drohte u.a. aus dem 2. Stock zu springen. Mit List und Geschick gelang es mir an ihr vorbei zur Tür zu kommen, die 2 Stockwerke runterzuhechten und dem Portier mein Missgeschick zu klagen, da er mich etwas indigniert und vorwurfsvoll wegen der Lärmentfachung angeblickt hat. Der gewitzte Mann schüttelte nur sein weises Haupt und rümpfte die Nase. Schon wieder Polizei im Haus, das war sein Kommentar.
Naja, ich gab ihm einen gebührlichen Schmatt in etwa in Höhe des Zimmerpreises und ersucht höflich das Problem für mich zu lösen. Derweilen schrie die schreckliche Person im Zimmer unentwegt weiter.
Ich verließ das Hotel und hörte noch auf der Strasse wie der Portier die Frau aufforderte sich zu beruhigen. Es dürfte nichts gefruchtet haben, denn kurz darauf vernahm ich einen gedämpften Klatsch und dann war Ruhe. Der Mann dürfte mit Erfahrung und Menschenkenntnis das Problem ganz sachlich gelöst haben.
Nur, was macht man
in der Nacht in seiner Wohnung, wenn so ein Problem auftritt? Das kann ganz unangenehme Folgen zeitigen. Mit Polizei, allfälligem Gerichtsverfahren, u.s.w. Zumindest kann man sich in der Hausgemeinschaft kaum noch blicken lassen! Das Risiko des Hinhauens konnte damals gegen einen nicht allzu hohen Obulus elegant delegiert werden. In der eigenen Wohnung wird da niemand zur Verfügung stehen ...