1. Was nützt eine Diskussion, die vollkommen an der Realität vorbeiläuft? Daher von mir einige zarte Ansätze von Reality Check ganz allgemein.
Sie läuft nicht an der Realität vorbei. Die Dinge passieren sehrwohl, nur eben in anderen Ländern, deshalb sind sie nicht minder real.
2. Was genau existiert in der Schweiz? Kannst Du mir bitte links dazu geben, wenn Du da genauere Informationen dazu hast?
Ich habe eine gute Bekannte aus der Schweiz, die ist dort Staatsanwältin. Ich werde sie fragen, wenn wir uns wieder sehen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es ähnliche Einrichtungen oder zumindest Abteilungen in Krankenhäusern, nicht auch bei uns gibt. Genaue Infos habe ich nicht, da ich nicht nachgefragt habe, lässt sich aber sicherlich googeln.
Denkst Du das ist eine gute Sache? Weisst Du wie eine Rehabilitation von Opfern von Sexualstraftaten "funktioniert"? Um was es dabei geht.
Ja ich denke schon, dass das eine gute Sache ist. Wie es genau funktioniert, wird dir hier keiner sagen können, denn das variiert von Patient zu Patient. Du könntest dich stundenlang mit einem forensischen Psychiater unterhalten und hättest trotzden erst die Spitze des Themas angekratzt.
Denkst Du tatsächlich ich würde mich sicher und aufgehoben fühlen, wenn ich wüßte, dass verurteilte Vergewaltiger in der Abteilung meiner Klinik "mitarbeiten"?
Warum nicht? Was soll er dir schon tun, du bist nicht alleine mit ihm. Häftlinge arbeiten während ihrer Haftzeit (siehe Puch-Urstein) Seite an Seite mit "normalen" Arbeitern und es funktioniert bestens. Was glaubst mit wie vielen Exhäftlingen oder Vergewaltigern, deren Tat einfach nie aufgeklärt oder angezeigt wurde, du in deinem Alltag schon zu tun hattest, nur wusstest du davon nichts.
doch ich persönlich bin dazu, nach einigen Jahren sehr erfolgreicher Therapie, trotzdem NICHT bereit dazu.
Sei mir nicht böse, aber in dem Fall war deine Therapie eben nicht erfolgreich.
Ich entnehme Deinen Beiträgen, dass Du dich mit Tätern bis zu einem gewissen Grad beschäftigt hast, hast Du das mit echten Opfern auch?
Nein. Weil ich keine kenne. Mir hat eine Bekannte mal erzählt sie sei mit 12 sexuell missbraucht worden, aber ich weiß natürlich nicht ob das stimmt.
Aber du hast Recht, ich habe mich viel und intensiv mit Tätern beschäftigt. Ich habe während meiner Studienzeit aus privatem Interesse auch viele Kurse in Kriminalpsychologie belegt, aber da ging es nicht um reine Sexualverbrechen, sondern um Tötungsdelikte, auch Serienmorde. Da kann natürlich auch eine sexuelle Komponente eine Rolle spielen, sie muss es aber nicht. Reine Vergewaltigungen sind an sich nicht außergewöhnlich, nicht selten, wenn man Statistiken Glaubem schenkt. Bitte nicht falsch verstehen, aber ich finde einen Serienmörder interessanter, oder besser gesagt seine Psyche, als die von einem Opa, der seine Enkelin missbraucht, oder die eines Flüchtlings, der in der Silvesternacht eine Frau gegen ihren Willen küsst.
Ich wiederhole, keine der von Hansi erwähnten Strafen erleichtern mir als Betroffene auch nur einwenig die Aufarbeitung. Niemand und nichts, nichteinmal das Leiden vom Täter, würden mir mein Leid erleichtern. "Rache" steht also bei mir auf keinen Fall hinter der Forderung den Täter für eine gewissen Zeit einzusperren, wenn er gefährlich ist.
Sag ich ja dauernd. Es erleichtert für die Opfer rein gar nichts. Du schreibst das sehr gut, komischerweise hegen immer diejenigen Rachegedanken, die mit dem Fall absolut nichts zu tun haben.
doch muss ich Euch allen sagen als Betroffene oder Betroffener empfindet man das "lockere" Rumspielen mit diesem Thema dann doch manchmal als Hohn.
So darfst du nicht denken. Viele, die hier posten, wollen durchaus ernst gemeinte Antworten geben (mich eingeschlossen). Dass es hier immer wieder User gibt, die halblustige Kommentare von sich geben (sind eh immer die gleichen), weil sie intellektuell nicht mehr auf die Reihe kriegen, das wird sich nie ändern. Ignoriere es einfach.
Aber als Hohn würde ich es nicht bezeichnen. Weißt du was ich als Hohn gegenüber Vergewaltigungsopfern empfinde? Jene Frauen, die vielleicht mal in einem vollbesetzten Bus angegrabscht wurden und sich in aller Öffentlichkeit als Vergewaltigungsopfer präsentieren. Jene Frauen, die im Namen der Emanzipationswelle eine hirnrissige Idee nach der anderen präsentieren (Stichwort Bundeshymne u.dgl.) und so eine an sich gute Bewegung der Lächerlichkeit preisgeben, anstatt sich für wichtige Dinge einzusetzen, wie gleiches Gehalt für Männer und Frauen oder eben auch psychische Bewältigung für Verbrechensopfer. Das ist Hohn. Zumindest in meinen Augen.
Du bezeichnest dich selbst immer als Betroffene. Das kann vieles bedeuten und solange das unklar ist, können einige Fragen nicht genau beantwortet werden. Aber dad geht uns hier natürlich nichts an. Ich hoffe, ich konnte trotzdem einige Fragen beantworten, um mehr ins Detail zu gehen, müsste man sich unterhalten, anstatt auf einem Smartphone ewig herumzutippen
