Nachtclubs Organisierte Abzocke Prag

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Gast

(Gelöschter Account)
Die Zeiten, in denen Prag mit günstigen Abenteuern aufwarten konnte, sind offenbar längst vorbei. Gemeinsam mit Freunden haben wir das Prager Nachtleben erkundet und uns auf so manches Abenteuer eingelassen. Hier unsere Erfahrungen - Warnungen:

Karlovy Lazne (ohne erotischen Bezug):
Wirbt damit die größte Disko Mitteleuropas zu sein. Kann keiner wirklich nachprüfen. Wir fanden 5 Stockwerke mit mehreren Floors vor. Zuerst allerdings 200 Kronen Eintritt (ca. 8 Euro), dann zur Garderobe. Brav die Jacken abgegeben, doch dem Typen hinter dem Tresen war es egal, wem welche Jacke gehört. Er gab uns einen Bon/eine Nummer, ohne dass diese mit der Jacke zusammengepasst hatte. Wir bemerkten sein Treiben und forderten ihn auf, auch an den Jacken eine Nummer anzubringen. Widerwillig tat er das. Regenschirme wurden allerdings auf einen Haufen geworfen und waren damit verloren.
Im Keller - unterster Stock - hat man es kaum ausgehalten, da es sehr nach Pisse stank. Der RNB-Floor weiter oben hatte mit RNB nichts zu tun, die Musik war gemischter Mainstream-Trash. Der Männeranteil lag bei ca. 80%, wobei sehr viele jugendliche Briten im Club waren, die sich selbst wenig unter Kontrolle hatten. Nach nicht allzu langer Zeit suchten wir das Weite.

Bars:
In Praha 1 ist man in der Touristengegend. Als Tourist bezahlt man dort so gut wie überall mehr als die Einheimischen. Das Personal weiß natürlich gleich, zu welcher Kategorie man zählt. Mehrfach in verschiedenen Bars beobachtet: Es gibt Preise für Touristen und "Rabatte" für Einheimische. Besonders gefährtlich sind Bars (z.B. am Wenzelsplatz), bei denen Leute davor stehen und dich mit "free drinks" oder anderen Versprechen reinholen. Die lieben Barbetreiber haben auch nichts zu verschenken und wollen natürlich was verdienen.

Taxis:
In dem Gedanken, dass es außerhalb des Zentrums günstiger sein könnte, haben wir uns Tips von Taxifahrern geholt bzw. uns von diesen zu empfohlenen Bars außerhalb des Zentrums bringen lassen. Von diesen wird man dann natürlich gleich doppelt verarscht: Einmal werden komplett unnötige Wegstrecken gemacht um den Preis hochzutreiben, dann landet man bei Bars/Clubs/Bordellen, bei denen der Taxifahrer auf der Gehaltsliste steht. Nach dem Bezahlen kommt er mit an die Türe und holt sich seine Provision. Das verkauft er den Gästen als "Dienstleistung", damit sie auch wirklich hineinkommen *totlach*.
Es empfiehlt sich die Adresse beim Smartphone ins Navi einzugeben und die Fahrt so zu kontrollieren. Bei allen Taxifahrten, bei denen wir vorab keinen pauschalen Preis vereinbart hatten, wurde eine Tour durch Prag versucht.

Strip-Bars/Bordell:
Viele Strip-Bars sind keine reinen Strip-Bars, sondern organisierte Puffs, die zur Tarnung einfach Tabledance anbieten. Die schlechteste Erfahrung haben wir in einer Bar gemacht, die St. Pauli heißt (ist jedoch nicht jene Bar, die bei Google überall angezeigt wird - heißt nur gleich). Wie bei manchen anderen Lokalitäten in Prag wird man auch dort verarscht. Zuerst kommt man in einen Vorraum. Darin wird mit dem Barkeeper der Preis für eine (halbe) Stunde vereinbart. Da diese wissen, dass die Kunden "handeln", beginnen sie natürlich mit unverschämt hohen Preisen, bis sie auf einem "Normalpreis" sind. Die Damen bekommt man jedoch nicht zu sehen ... die Geisterbahn-Überraschung ist also vorprogrammiert. Mit einem saftigen Preisnachlass und einer Versprechung auf ein Freibier haben wir uns hineingetraut. Drinnen waren die vereinbarten Preise dann natürlich nichts mehr wert und das Freibier gabs auch nur mit Protest. Dann hat sich also jeder eine Dirne genommen und dasselbe Theater durchgestanden: Kaum geduscht, hieß es schon: "Nicht anfassen, kostet extra" ... Die Damen meinten dann, dass eine Stunde vereinbart worden war, allerdings nicht, was in dieser Stunde passiert. Also eine ewige Feilscherei, Zeitschinderei und Diskussion mit optisch fragwürdigen Gestalten der Nacht war die Folge. Ein Freund macht den Fehler, dass er duschte, ohne auf seine Sachen zu sehen. Natürlich hat ihm die Dame sein ganzes Bargeld aus den Taschen geklaut. Erst draußen bemerkt, war es zu spät. Das Lokal ist - wie andere entsprechende Bars auch - mit einer Stahltür und Gittern gesichert. Man kommt nur rein oder RAUS, wenn der Barkeeper die Türe freigibt. Fazit: solche Lokale meiden!

Tabledance:
Bekannte Tabledance-Bars in Prag heißen Goldfinger und Rio. Goldfinger haben wir ausgelassen, da wir schon viele üble Geschichten darüber gehört haben. Also haben wir das Rio getestet - obwohl draußen die Keiler mit "free drinks" stehen. Zu später Uhrzeit waren wir die einzigen Gäste im Club, die sich einer größeren Damenanzahl gegenüber sah. Die "free drinks", die es gegen 200 Kronen Eintritt gab, waren 2 Shots Kopfschmerzenvodka. Wir wollten diese den Damen schenken, doch auch diese haben sich geweigert das zu trinken. Während eine "tanzte" ging der Basar wieder los. Wir sollten Privat-Dance mit Happy End für 10.000, dann für 3.000 und schließlich für 1.500 Kronen buchen. Einige notgeile Freunde haben sich darauf eingelassen und wurden wieder saftig verarscht. Es gab einen Strip, der 10 Minuten dauerte. Während des Strips sollten sie sich selbst einen runterholen. Alibihalber schüttelten die Damen kurz das Schwänzchen wie bei einer Begrüßung. Der Rest war eigene Handarbeit. Wer nicht binnen 10 Minuten abspritzte, hatte Pech. Mir war das Geld zu schade und mich trotz einiger fast schon aggressiven Aufforderungen der Damen nicht auf die Abzocke eingelassen.
Es folgte also ein Diebstahlversuch, der wie folgt funktioniert:
Es gibt keine Garderobe, also hat der Gast die Jacke neben sich liegen. Dann kommt die Dame und möchte sich neben den Gast setzen. Dabei ist natürlich die Jacke im Weg. Die Dame schiebt diese zur Seite und setzt sich zwischen Kunde und Jacke. Dann kommt das Gelaber mit Piccolo-Trinken etc. Dann lenkt sie den Blick auf ihre Brüste und/oder greift mit der Hand in den Nacken, wobei sie die Blickrichtung zu kontrollieren versucht. Es kann dann auch sein, dass sie den Kopf des Gastes an ihren legt (Stirn an Stirn) etc. Dabei geht es um das Einschränken des Blickfeldes. Mit der anderen Hand wird dann die Jacke durchsucht. Dabei hatte sie auch eine Art Schminktasche (ähnlich Fototasche) neben sich gestellt, indem sie die Beute verstaute. Da ich recht nüchtern war und mit einer Abzocke gerechnet habe, hatte ich keine Wertsachen in der Jacke. Dafür einen Haufen Kassenbons, Visitenkarten und anderen Mist, den sie in ihrer Tasche davongetragen hat. Ich habe mir nicht anmerken lassen, dass ich sie ertappt habe. Wer weiß, ob ich sonst auch noch Ärger mit dem Sicherheitsdienst bekommen hätte, wenn ich ein Fass aufmache. Es war also viel mehr ein Gefühl des Triumphs und der Schadenfreude, dass sie einen Haufen Müll geklaut hatte :D

Fazit: In Prag wird nur mehr Geld aus den Taschen gezogen. Wenn man viele Touris beobachtet, und sieht wie die sich aufführen, dann vielleicht zu Recht. Wer aber wirklich was erotisches erleben möchte, sollte einen Bogen um die bekannten Orte dieser Stadt machen - und sich keinesfalls vertrauensvoll an einen Taxifahrer wenden ... Nehmt euch diese Worte zu Herzen, wenn ihr euer Geld nicht verschenken wollt!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke, guter Bericht.. In Wien ist alles besser. Außer nach Thailand fahre ich in ganz Europe nicht mehr zum Sexurlaub hin. Nicht mal Rumänien ist toll; nur die Rumäninnen die in Wien arbeiten
 
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