also so würde ich das NICHT sehen!
zur allg. INFO:
Erreger:
Hepatitis B Virus (es gibt mittlerweile 6 Virustypen [Hepatitis A bis F], und es werden jedes Jahr mehr, und nur eines ist das Hepatitis B Virus).
Infektionsquelle:
Das Reservoir des Hepatitis B Virus ist ausschließlich der Mensch.
Übertragung:
Hepatitis B wird durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten (Speichel, Blut, Tränenflüssigkeit, Samenflüssigkeit, Scheidenflüssigkeit etc.) eines Hepatitis B-Virusträgers übertragen. Also vor allem durch ungeschützte Sexualkontakte mit Virusträgern oder durch ärztliche Interventionen, wenn nicht Einmalgeräte (auch beim Tätowieren oder „Piercen“; Drogensüchtige, die Spritzen „teilen“) verwendet werden, ferner natürlich durch Bluttransfusionen. Selten erfolgt die Übertragung durch gemeinsam benutzte Handtücher oder durch gemeinsam benutzte Zahnbürsten.
Inkubationszeit:
4 bis 12 Wochen.
Krankheitsbild:
Die Hepatitis B beginnt mit einer Phase von Übelkeit, manchmal Erbrechen, Fieber, Appetitlosigkeit. In der Folge etabliert sich dann die Gelbsucht (diese Gelbsucht kann auch fehlen), und unter Persistenz dieser Symptome in wechselnder Schwere, wobei das Fieber bald geringer wird, dauert die Erkrankung im Normalfall (80–90 %) zwischen zwei und zwölf Wochen, um dann mit einer langen Rekonvaleszenz (mehrere Monate) abzuheilen.
Allerdings gibt es bei der Hepatitis B einige klinische Sonderverläufe:
1. fulminante Hepatitis B: Bei 0,5 bis 1 % der Erkrankten; bei diesem Verlauf wird die Leberentzündung ganz besonders ausgeprägt, und das Organ kann in kurzer Zeit völlig zerstört werden; verläuft daher oft tödlich.
2. chronische Hepatitis B: bei 5 bis 10 % der Erkrankten wird die Leberentzündung chronisch, und hier gibt es wiederum mehrere Unterarten:
a) chronischer Hepatitis-B-Virusträger, der klinisch eigentlich gesund ist und bei dem nur minimale Leberveränderungen feststellbar sind.
b) chronisch persistierende Hepatitis B, bei der der Patient nur geringe aber doch deutlichere Leberveränderungen als unter a) hat.
c) chronisch aggressive Hepatitis B, bei der durch die permanent weitergehende Virusvermehrung und Leberentzündung (oft in Schüben verlaufend) die Leber über einen längeren Zeitraum immer mehr geschädigt wird und dann die Leberzirrhose das Endresultat sein kann.
Personen mit chronischer Hepatitis B haben auch ein eindeutig höheres Risiko, an einem Leberkarzinom zu erkranken.
Diagnose:
Eine genaue Abgrenzung der Hepatitis B von anderen Virushepatitiden ist nur durch entsprechende Blutuntersuchungen möglich, denn klinisch kann eine Hepatitis B auch wie eine Hepatitis A oder C aussehen.
Behandlung:
Es gibt keine wirklich erfolgreiche Therapie der Hepatitis B. Versuche bei manchen Verlaufsformen mit Interferonen sind nicht besonders wirksam. Auch die Lebertransplantation nach Zerstörung des Organs durch das Virus ist nur für relativ kurze Zeit hilfreich, da das Virus eben dann das transplantierte Organ befällt und ebenfalls über kurz oder lang zerstört.
Bedeutung und Vorkommen:
Hepatitis B ist eines der größten Gesundheitsprobleme der Welt. Rund zwei Milliarden Menschen sind infiziert, etwa zwei Millionen sterben jährlich an den direkten Folgen der Hepatitis B, darunter mehr als eine halbe Million Menschen am Leberkarzinom. In manchen Gegenden der Welt (z. B. Teile Südostasiens) sind bis zu 20 % (!) der Bevölkerung Virusträger, in Österreich sind nur 0,1 bis 0,5 % der Bevölkerung infiziert. Allerdings sind bestimmte Berufsgruppen um ein Vielfaches höher durchseucht, wie z. B. das medizinische Personal, Drogensüchtige, Dialysepatienten u. a.