Ich war kurz nach der Neuübernahme einmal dort. Ist schon einige Monate her. Gegen 10 Uhr Abend angekommen. Ein Mädchen steht in der Türe und raucht. Ich frage, ob es ein Studio oder eine Bar ist. Sie meint, beides, wie ich will. Ich setze mich an die Bar. An einem Tisch sitzen drei Männer, ein Mädchen und die Barfrau. Sonst ist niemand da. Die drei Männer dürften eher Freunde des Hauses sein als geile Gogln.
Dann erscheint plötzlich die blonde Raucherin von vorhin und gesellt sich zu mir an die Bar. Irgendwie springt aber der Funke nicht über, oder sie ist einfach nicht mein Typ. Jedenfalls investiere ich vorerst nicht in ein Damengetränk. Aber die andere, die Brünette da am Tisch, die könnte mich durchaus reizen. Ich schaue immer wieder zu ihr hin.
Bald darauf gehen die drei Männer und das Mädchen kommt zu mir. Wir unterhalten uns, und ich spendiere auch eine Flasche Sekt. Inzwischen ist ein neuer Gast angekommen, ein schlanker, ziemlich junger Mann, die kohlrabenschwarzen Haare nach hinten gekämmt und mit enorm viel Gel eingeschmiert. Er wirkt auf mich wie die Karikatur eines Gulasch-Strizzls (= einer der gerne ein Zuhälter wäre, dem aber dazu die Klasse fehlt). Er hat sich strategisch zwischen meine Gesprächspartnerin und die Blonde platziert, die einige Barhocker weiter auf bessere Zeiten wartet.
Sie wird wohl noch weiter warten müssen, denn der Schmierige interressiert sich auch eher für die Brünette, die gerade den von mir bezahlten Sekt trinkt. Er fangt an, von der anderen Seite aus querzubraten. Dazwischen wirft er mir immer wieder böse Blicke zu. Man sagt zwar, dass Blicke töten können, sie sind mir aber dennoch weitaus lieber als ein Messer, das ich ihm auch zutrauen würde.
Ich nehme die halbvolle Flasche Sekt und setze mich mit der Brünetten an einen Tisch. Hinter mir eine Wand, vor mir das brünette Mädchen. Sie kehrt dem Schmierigen jetzt den Rücken zu, ich habe ihn gut im Blickfeld.
Die Barfrau leistet ganze Arbeit. Es gelingt ihr, das Interesse des Schmierigen auf die Blonde umzuleiten. Als ich mit der Brünetten aufs Zimmer gehe schaut er uns trotzdem ganz giftg nach.
Nach einer Stunde möchte ich noch verlängern. Mein Mädchen macht eine Rauchpause während ich mit der Barfrau das Finanzielle regle. Wie es der Zufall so will, macht der Schmierige auch gerade eine Rauchpause. Er wird aber bald gehen, sagt die Barfrau zu mir, er hat nichts mehr aus dem Bankomat herausgekriegt.
Sie sollte recht behalten. Als wir nach der Verlängerung aus dem Zimmer kommen ist die Bar leer, nur die Barfrau und das blonde Mädchen sind da. So können wir in Ruhe noch eine Flasche Sekt zum Ausklang trinken. Als ich mir schließlich ein Taxi rufen lasse ist es schon fast 4 Uhr früh.
Fazit: Faire Preise für Getränke und Zimmer, eine souveräne, erfahrene Barfrau, und trotz der geringen Auswahl an Mädchen habe ich eine gefunden, mit der ich eine schöne Zeit gehabt habe. Ich kann allerdings nicht garantieren, dass jeden Abend eine skurile Gestalt anwesend ist, die dem Rotlichtabenteuer eine zusätzliche Würze verleiht.