zu MCs@ stereotypen:
" Und von 100 Prostis schafft es vielleicht eine die es zu etwas bringt. Die meisten hören so auf wie sie angefangen haben. Und dann Sozialhilfe!"
ich kenne ganz gut sicher ungefähr 10 nun ehemalige prostituierte und von denen passt dein cliche zu genau einer, also 10% und da hat bursche recht, selber schuld bei soviel blödheit, von den anderen neun haben vier ihr geld in immobilien angelegt, drei sind geschäftsfrauen in anderen branchen geworden, zwei haben geheiratet und sind hausfrau und mutter (zumindet zur zeit).
" Die Mädl's haben alle einen Zuhälter, zumindest so lange sie gut verdienen.Der Strietzi braucht sein großes Auto, und viel Luxus und und...... Das Mäd'l bekommt ein packerl Mannerschnitten und ne Cola,und das wars.“
von den mädels, die ich kenne, hat keine einen zuhälter. eine davon ist kurze zeit (eineinhalb jahre) auf einen strizzi hereingefallen und hat ihm geld geliehen, das sie nie wieder gesehen hat, dann ist sie ihn losgeworden. zwei andere haben einen freund gehabt, die sich mehr oder weniger aushalten ließen oder den sie finanziell zumindest unterstützten (ein arbeitsloser und ein frühpensionist), aber durchuas kein zuhälter im klassichen sinn, der abcasht und sagt, wo es langgeht.
"Was bleibt nach 10 bis 20 Jahren?? NICHTS. Das Mädl ist entweder Drogen abhängig, Alkoholabhängig, oder voll auf Medikamente da sie den Job ansonsten Psychisch nicht durchhalten würden."
das nichts bleibt, ist bei den frauen, die ich kenne, wie oben beschrieben kaum der fall. drogen- und alkoholabhängig ist keine von ihnen. drei rauchen hin und wieder dope, fünf trinken nicht einmal mehr als ein glas wein.
also: ich will nicht abstreiten, dass es all das was MC beschreibt wirklich gibt, sehr hingegen die von ihr behauptete auschließlichkeit. prostitution bedeutet nicht per se soziale deklassierung. sie kann unter glücklicheren umständen auch aufstieg bedeuten. die frage, die ich nun stellen möchte, wäre die: da prostitution ja nur deswegen einen so niederen sozialen standard hat, weil jahrhunderte christlicher sexualfeindschaft die prostituierten zu aussenseitern der gesellschaft machten, wäre es da nicht besser, ihre rolle neu zu sehen, vielleicht in der art einer therapeutischen rolle? ausserdem könnten gesellschaftlich akzeptierte und gut ausgebildete prostituierte eigentlich auch eine positive rolle in der medizinischen vorsorge spielen.