Begierde

Der Meinung von @Chordeva bin ich mit Einschränkungen auch. Ich denke du siehst das ähnlich.
Beispiel: Um beim Thena Sex zu bleiben. Einem Paar gefällt Sex in der Öffentlichkeit. Praktizieren sie es, stoßen sie aber sicher manche Leute vor den Kopf.
Ja natürlich schließe ich da aus, Dritte ungewollt zu tangieren! Wobei "Öffentlichkeit" ja auch relativ ist. Selbst im öffentlichen Raum gibt es Möglichkeiten unbeobachtet zu sein.
 
Was sagt es über eine Generation aus wenn sie Dokumentation und psychologische Studien benötigt um ihre Begierden zu definieren?
Ach wie ich solche Verallgemeinerungen liebe. Jemand hat eine Doku verfasst, jemand hat psychologische Studien vorgenommen, beides wurde von jemandem veröffentlicht und plötzlich ist von DER Generation die Rede.

Ich lese aus dem Satz heraus, dass früher alles besser war und die Leute so taff waren, dass sie alles mit sich selbst geregelt haben.
Komisch ist nur, unterhält man sich mit solchen Leuten, kommen immer wieder Bemerkungen wie 'wir konnten ja niemand fragen' oder 'das wurde einfach totgeschwiegen' oder 'darüber durfte nicht gesprochen werden, sonst gab es Ärger' usw. usw..

Darum finde ich die Bemerkungen von @Mitglied #583594 sehr zutreffend.

Es zeigt, dass es häufig keine Vorbilder gibt, an denen man Orientierung finden kann. (War bei mir ganz klar der Fall.)

Es zeigt, dass es manchmal keinen Raum gibt, um angemessen darüber zu sprechen. Weder im privaten Umfeld, noch in der Schule.

Es zeigt, dass Menschen, die nicht mit dem Strom schwimmen, manchmal alleine zurückbleiben.

Es zeigt, dass die Vereinsamung allgemein rapide zugenommen hat und daraus ein Vakuum entsteht.
 
Einmal abgesehen davon was sich nicht im legalen Rahmen bewegt. Was sagt es über eine Generation aus wenn sie Dokumentation und psychologische Studien benötigt um ihre Begierden zu definieren?

Wahrscheinlich war jeder antike Römer oder Grieche geistig und kulturell weiter entwickelt als die aktuelle westliche Welt.

Vielleicht sollte man hinterfragen warum es überhaupt dazu kommen konnte das eine derartige Unsicherheit im Bezug auf die eigenen Ansprüche besteht. Nicht nur sexuell... .
Alleine schon das Themenfeld der weiblichen Lust hat sich etwas gewandelt.
(Gibt noch viel zu tun, aber....der Anfang ist gemacht)
Es verwundert nur wenig, dass immer noch Unsicherheiten existieren. Immerhin ist Sex mit all seinen Facetten für viele Menschen immer noch sehr schambehaftet und somit, wenn vielleicht auch nur in Teilbereichen ein Tabuthema.
 
Eine wunderschöne Doku!

Für mich bringen es zwei Dinge, die angesprochen wurden auf den Punkt:
Das Gehirn ist das größte sexuelle Organ - hier entsteht Lust und die wird bei jedem von etwas anderem getriggert.
Die zweite Aussage, die auch meine Erfahrung widerspiegelt ist, dass wenn man begehrt wird, plötzlich auch mehr Begierde spürt.

Für mich stellt sich die Frage nach was ist normal überhaupt nicht - das definiert jeder für sich selbst und wenn andere Personen involviert sind und dies in gegenseitigem Einvernehmen und mit Respekt passiert, spricht für mich nichts dagegen.
 
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