Bereitschaft zur Zeitenwende? Kompromissfähigkeit wiederfinden

Mitglied #392092

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Bereitschaft zur Zeitenwende? Ich weis schon, die Zeiten ändern sich ständig, aber.....

In der Politik, über welche wir uns hier natürlich nicht unterhalten werden wurde Kompromissfähigkeit unlängst eingefordert. Ja sogar als einst, ein Schatz heimischen zusammenarbeitens hochstilisiert.

Wenden wir uns nun aber dem eigentlichen Thema dieses Posts zu. Selbst für banales „normales“ zusammenleben wird einer bald mal als Loser bezeichnet, sollte nur ein Kompromiss irgend wobei angestrebt werden. Ein gemeinsames Ziel scheint nur mehr auf einem einzigen Weg erreichbar zu sein. Nur ja keinen Millimeter von eigener Sichtweise abweichen. Sonst droht bereits eine Schmach bzw. Niederlage.

Nehmen wir mal Wasser als ein Beispiel. Um weiter voranzukommen, fließt es schon auch mal den einen oder anderen Umweg. Wenn gleich es dabei aber leider immer noch bergab geht. Dennoch es fließt das Wasser. Und somit gibt es keinen Stillstand. Und ein solcher wäre der eigentliche Misserfolg, die Niederlage. Und trotz, das Wassert bergab fließt, bringt es doch großartiges zustande. Also doch „in seinem tun“ kein Misserfolg für das Wasser. Es macht also Kompromisse.

Möchte man daran glauben die Menschheit findet zurück zur sauberen Kompromissfähigkeit? Ja, saubere, nicht faule Kompromisse?

@Mitglied #391280 hat mal in ganz anderem Zusammenhang interessates geschrieben:

Sich an rational nicht erklärbarem festzuhalten ist glauben. Daher ist Glauben fester Bestandteil jedes Menschen. Ohne dem würde er wohl wahnsinnig.
 
Möchte man daran glauben die Menschheit findet zurück zur sauberen Kompromissfähigkeit? Ja, saubere, nicht faule Kompromisse?

Worüber soll man Kompromisse machen? Über die Ressourcen, die in überschaubarer Zeit nicht mehr für alle reichen werden und wenn man sie mittels Kompromiss teilt für alle Beteiligten zu knapp sind?

In der Welt der Zukunft, in der Nahrung, Wasser und Lebensraum zur Mangelware werden, wird einzig das kompromisslose Recht des Stärkeren zählen. Klug wer rechtzeitig Bündnisse mit großen Mächten eingeht, hängt man sich weiterhin an die dekadent dümmliche EU an, ist bald Schluss mit lustig.

Und natürlich gibt es nach wie vor überall und ständig Kompromisse. Aber wenn bei Verhandlungen einer der Beteiligten von Beginn an ein falsches Spiel spielt, taktiert und gar keine Kompromisse eingehen will, nur um seine Macht nicht zu verlieren, dann ist ohnehin Hopfen und Malz verloren.
 
Möchte man daran glauben die Menschheit findet zurück zur sauberen Kompromissfähigkeit? Ja, saubere, nicht faule Kompromisse?
Es gab und gibt sie schon/noch immer: Idealisten. Also ja, glaube daran, niemand kann dich daran hindern! Erwarte dir jedoch nicht, dass dir die Welt dafür danken wird. Sie hasst Spiegel und will diese zerbrechen.
Selbst für banales „normales“ zusammenleben wird einer bald mal als Loser bezeichnet, sollte nur ein Kompromiss irgend wobei angestrebt werden. Ein gemeinsames Ziel scheint nur mehr auf einem einzigen Weg erreichbar zu sein. Nur ja keinen Millimeter von eigener Sichtweise abweichen. Sonst droht bereits eine Schmach bzw. Niederlage.
Die meisten fürchten die Einsamkeit, sie verwechseln diese mit Isolation. Sie haben es nicht gewagt, sich in ihr wohlzufühlen, sie zu ergründen. In einer Welt, die von Scheinheiligkeit und stiller Konkurrenz geprägt ist, wird jeder, der sich weigert mitzuspielen, unweigerlich zum Ziel.
Er wird verachtet, weil er sich nicht an die unsichtbaren Regeln hält, die das Zusammenleben jener bestimmen, die gelernt haben, ihre Absichten zu verschleiern. Er kann nicht manipulieren. Er versteht die Feinheiten falscher Höflichkeiten nicht. Er erkennt die Gefahr absoluter Aufrichtigkeit nicht. Und als Folge davon, wird er nicht nur Opfer der anderen, sondern auch zu einer unangenehmen Erinnerung daran, was sie selbst einst aufgegeben haben, um zu überleben. Ein Blick in die Welt reicht aus, um zu erkennen, dass sie genau so funktioniert.

Überall gibt es einen unausgesprochenen Kodex, einen Kodex, der festlegt, was gesagt werden darf und was nicht. Der die Grenzen dessen zieht, was akzeptabel ist, zu fühlen und zu zeigen.
Die Logik hinter dieser perversen gesellschaftlichen Struktur ist einfach: Güte ohne Klugheit wird nicht als Tugend angesehen, sondern als strategischer Fehler. Es gibt den unausgesprochenen Glauben, dass die Welt nicht verändert werden kann und dass es daher an jedem Einzelnen liegt, sich an sie anzupassen. Wenn alle sich gegenseitig ausnutzen, dann ist derjenige, der es nicht tut, im Nachteil.
Und diese Logik, so brutal sie auch sein mag, besitzt ihre eigene innere Kohärenz. Wer nicht für seinen eigenen Platz kämpft, wird hinausgedrängt. Das halten leider nur sehr wenige Menschen aus.
Es macht also Kompromisse.
Ein schönes Bild, das du mit dem Wasser hier zum Ausdruck gebracht hast, ob das Wasser jedoch Kompromisse eingeht, wage ich zu bezweifeln. Das Wasser kann sich Gesetz seiner Natur überhaupt nicht anders verhalten, als dass es alles umspült und umfließt, was sich ihm in den Weg stellt.
Sich die Natur als Vorbild zu nehmen um nach dem Wahren, Guten und Schönen zu streben, kann ein Menschenleben sehr bereichern. Verderbnis und Schönheit stehen sich näher, als man denken mag.
Und weil mich deine Metapher mit dem Wasser inspirierte, schicke ich Bruce Lee nach:
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