Die Geschichte, die eure Stadt/Markt oder Dorf bekannt gemacht hat...

Mitglied #347482

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Ich fang einfach mal mit SALZBURG an:

Die Legende aus Stadt-Salzburger-Sicht
Zur Zeit der Bauernaufstände in Salzburg, um 1525 wurde Erzbischof Matthäus Lang von Wellenburg in der Festung Hohensalzburg von den Aufständischen belagert. Salzburg war damals bereits von starken Stadtmauern umgeben, die die Belagerer nicht bezwingen konnte. Man wollte also die Stadt so lange aushungern, bis sie von selber zur Übergabe bereit war. Die Bauern riegelten Salzburg ab und so konnte kein Lebensmittelnachschub in die Stadt gelangen.

Die Salzburger erkannten aber bald die Absicht der Feinde. Und natürlich überlegte man, wie man dieser Katastrophe entgehen könnte. Um einer möglichen Hungersnot vorzubeugen schrieb der Stadtkommandant ein strenges Fasten vor. Aber irgendwann war der Tag erreicht, an dem nur noch ein einziger Stier übrig blieb, der noch nicht geschlachtet war. Er war braun gefleckt und gut genährt.

Da verfiel der Stadtkommandant auf eine List: Am frühen Morgen des nächsten Tages wurde der Stier auf die breite Festungsmauer getrieben und von dort oben dem Feind gezeigt. Er sollte nur nicht glauben, die Salzburger litten schon Hunger. In der kommenden Nacht aber strichen die Salzburger den scheckigen Stier weiß an und zeigten ihn am Morgen darauf wieder den Belagerern. Am dritten Morgen trabte ein pechschwarzer Stier über die Festungsmauer.

Die aufständischen Bauern waren nun der Meinung, dass die ganze Belagerung nichts gebracht hätte und Salzburg immer noch über genügend Lebensmittelreserven verfügten. Und in einer dunklen Nacht zogen die fremden Kriegsknechte heimlich ab.

In der Stadt aber herrschte großer Jubel. Die Bürger führten den Stier hinab an die Salzach und wuschen ihn so lange, bis er wieder braun gefleckt war. Seit dieser Zeit nennt man die Salzburger die "Stierwascher".

Die historische Tatsache ist, dass die Salzburger Metzger die Schlachtung der Tiere öffentlich vorzunehmen hatten, damit kein schädliches Fleisch zum Verkauf kommen konnte. Die übliche Reinigung an dem bis an die Stadtmauer reichenden flachen Ufer der Salzach und die Schlachtprobe führte angeblich zur scherzhaften Bezeichnung "Stierwascher" für die Salzburger. Der so genannte "Wascher", der mit Keulen oder ähnlichen Geräten gegeben wurde, war dabei angeblich die Betäubung, die bei einer Schlachtung üblich war. (Die Frage stellt sich, warum nicht alle mitteleuropäischen Stadtbewohner als Stierwascher bezeichnet wurden.)

Nicht unerwähnt darf bleiben, dass die aufständischen Bauern sich ja innerhalb der Stadtmauern aufgehalten hatten. Also in der Salzburger Altstadt. Daher kann man auch davon ausgehen, dass die sich in die Festung Hohensalzburg zurück gezogenen Stadtoberhäupter und der Erzbischof gar nicht zur Salzach zum Waschen gelangen konnten.

Weiters ist zu bemerken, dass die Metzger der Stadt Salzburg bis zur Zeit Wolf Dietrich von Raitenau ihre Läden auf der damaligen Stadtbrücke hatten. In einem alten Text aus dem Stadtarchiv Salzburg lesen wir darüber: "Auf der Pruggen gab es dereinsten vierzehn Metzgerläden... darunter Döllinger und Reitsamer" (letzere Familie hatte ihre Metzgerei noch bis in die vierziger Jahre des 20. Jahrhundert in der Griesgasse). Da Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau jedoch der Gestank ihrer Abfallbeseitigung in die Salzach zu stark wurde und natürlich auch die Sauberkeit der Salzach sehr darunter litt, befahl er diesen Metzgern, sich am Gries (heute: Griesgasse) anzusiedeln. Die letzten Metzgerläden sind von dort Anfang bis Mitte 20. Jahrhundert verschwunden.

Eine letzte Reminiszenz an die früheren Metzgerläden ist die Marmortafel des Macellum Civitatis Salisburgensis am Gebäude Griesgasse 19, sowie eine Wandtafel der Metzger im Durchgang (der Passage) von der Griesgasse Nr. 19 zur Getreidegasse Nr. 24. Die Wandtafel zeigt ein Abbild der Metzgerfahne (mit Metzgersprung) und das Wappen der Metzgerinnung, sowie das Abbild von Fleischtor und von Schlachthaus und Zunftherberge der Mezger im 17. Jahrhundert.

Mit freundlicher Genehmigung aus Salzburg-Wiki entnommen...
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