Freundschaften aufbauen und pflegen

Ich habe zu meinem 50. Geburtstag beschlossen, nur mehr Dinge zu tun, die ich wirklich will.

Das hatte auch zur Folge, dass ich eine Menge "Freundschaften" aufgelöst habe.

Viele dieser Freundschaften bestanden eigentlich nur daraus, dass die sogenannten Freunde auf unsere Partys und Feste gekommen sind.
Keinem viel ein, vielleicht einmal nachher anzurufen, sich zu bedanken, oder vielleicht einmal auf ein Glas Wein zum Heurigen einzuladen.

Erst im Dezember kamen dann immer die Anrufe, welches Motto zur jährlichen Sylvesterparty anstehe.

Als dann meine Frau verunglückt ist, und sich im Wachkoma befand, ich dann 6 Monate ein echtes Alkoholproblem hatte, hat sich eigentlich fast der Rest der "Freunde" verabschiedet.

Übrig geblieben ist ein Bruder mit seiner Frau, und zwei befreundete Familien.
Eine kleine Runde, wo es keine Geheimnisse gibt, jeder für den anderen da ist, wenn er etwas braucht,
einfach schön und erfüllend.
 
Ich habe zu meinem 50. Geburtstag beschlossen, nur mehr Dinge zu tun, die ich wirklich will.

Das hatte auch zur Folge, dass ich eine Menge "Freundschaften" aufgelöst habe.

Viele dieser Freundschaften bestanden eigentlich nur daraus, dass die sogenannten Freunde auf unsere Partys und Feste gekommen sind.
Keinem viel ein, vielleicht einmal nachher anzurufen, sich zu bedanken, oder vielleicht einmal auf ein Glas Wein zum Heurigen einzuladen.

Erst im Dezember kamen dann immer die Anrufe, welches Motto zur jährlichen Sylvesterparty anstehe.

Als dann meine Frau verunglückt ist, und sich im Wachkoma befand, ich dann 6 Monate ein echtes Alkoholproblem hatte, hat sich eigentlich fast der Rest der "Freunde" verabschiedet.

Übrig geblieben ist ein Bruder mit seiner Frau, und zwei befreundete Familien.
Eine kleine Runde, wo es keine Geheimnisse gibt, jeder für den anderen da ist, wenn er etwas braucht,
einfach schön und erfüllend.
Siehst du, und genau das meinte ich in meinem Post vor dir: das meiste sind keine wirklichen Freunde, sondern nur Bekannte! Wer ein wirklicher Freund ist, zeigt sich erst, wenns mal schwierig wird, und es nicht nur um Feiern und Gaudi geht! Und irgendwann kommt man dann darauf, dass man auf solche sogenannten Freunde verzichten kann!
 
Ich denke, Kontakte ergeben sich, indem man sich in einer verbindenden Lebenslage kennenlernt! Pflegen müssen sie dann beide, und ob das so gewollt ist und funktioniert, sieht man erst nach einer ganzen Weile! Meist bleibt es bei oberflächlichen Bekanntschaften! Warum nicht, hat auch was, auch mit Bekannten kann man Spaß haben, Hobbies teilen, einfach nur zusammen abhängen!
Echte Freundschaften gibt es meiner Meinung nach wenige! Ich bin schon immer sehr sparsam mit der Bezeichnung Freund oder Freundinnen gewesen! Und finde, es wird viel zu oft und zu schnell genutzt, ja "missbraucht"! Kenne aber Menschen, mit denen gehst du ein oder zweimal was trinken oder feiern, schon wirst als Freund angesehen! Oder anderes Negativbeispiel der heutigen Zeit: die "Freundschaftssammelei" bei Facebook und co! Ganz furchtbar!!!🙄
Wer wirklich Freund ist oder nicht, kristallisiert sich erst nach längerer Zeit heraus, meist in schwierigen Zeiten! Denn das macht für mich zumindest Freundschaft aus: gegenseitiges füreinander da sein, egal was kommt! Nichts zurückhalten müssen, so sein dürfen, wie man ist, mit allen Facetten! Ehrlichkeit und Vertrauen!
Und das alles findet man sehr selten, und ist, wenn, umso kostbarer!
Denn wer kennt das nicht? Wenns drauf ankommt, sind viele sogenannten Freunde plötzlich weg!
Ich brauch das nicht mehr! Wurde zu oft enttäuscht, weil ich dachte, dass, was ich in eine Freundschaft investiere, kommt zumindest ansatzweise zurück!
Habe in meinem Leben vielleicht 4 oder 5 Menschen als Freund bezeichnet! 2 sind mittlerweile tot, eine Freundin hat mich zeitweise sehr intensiv begleitet, und einen besten Freund hab ich jetzt noch, seit nunmehr 8,5 Jahren fest und beständig an meiner Seite!
Dafür bin ich täglich dankbar! 🙏❤️
100 % Zustimmung, schöner Beitrag! :up:

Für mich wird das Wort "Freund" ebenfalls viel zu früh in den Mund genommen. Eine echte Freundschaft beweist sich erst dann wirklich, wenn das Leben mal nicht so rosig ist.

In Summe ist für mich Alles ein natürliches Geben und Nehmen, ohne groß darüber nachzudenken. An Rosinenpickern habe ich kein Interesse.
 
Und ich finde es reif, einen Schlussstrich zu ziehen, wenn man sich in entgegengesetzte Richtungen entwickelt. Das kann einem mitunter ein wirklich hässliches Ende ersparen. :)
 
Jetzt habe ich gerade darüber nachgedacht, wie viele interessante Leute ich durch die Musik kennengelernt habe. In Wien lernte ich jemanden kennen, der Jimi Hendrix in den 60er Jahren live im Club Speakeasy in London gesehen hatte (!). Viele spannende Begegnungen waren das.

Musik bringt Lebensfreude. Musik heilt. Musik schenkt Leben. Vor allem Soul-Musik. ;)

James Brown - Papa's Got A Brand New Bag
 
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"In der Beziehung zu Freunden lernt man sich selbst mit den Augen des Anderen kennen."

Hinweis auf die Bedeutung, wie wichtig es ist, von jemandem gespiegelt zu werden.
 
Freundschaften ergeben sich im Lauf der Jahre oder eben nicht. Die meisten meiner Freundschaften bestehen seit Jahrzehnten, teils seit fast 60ig Jahren. Ich habe keine Erwartungen an Freunde, man muss sich nicht ständig sehen oder regelmäßig treffen. Manche habe ich 2-3 Jahre kaum getroffen, aber wenn man sich sah, dann war es immer so, als wäre man erst gestern zusammengewesen. Ich brauche auch keine Freunde, die mir zur Seite stehen. Wenn ich krank bin, geh ich zum Arzt, wenn ich Geld brauche, geh ich zur Bank, und wenn es mir gut geht, was es meistens tut, dann treffe ich mich mit Freunden. Wir feiern seit 35 Jahren z.B. jedes Jahr Silvester zusammen, immer die selben 12-14 Leute, alle wohnen wir im selben Dorf. Manche hab ich trotzdem nur 2 mal im Jahr getroffen. Inzwischen haben wir einen Stammtisch, einmal im Monat an einem festen Termin, wer Zeit hat kommt, wer nicht, kommt halt dann das nächset Mal wieder, ganz ohne Zwang. :schulterzuck: Es kamen auch immer wieder mal neue Freundschaften dazu, manche blieben, andere verliefen sich wieder, aus welchen Gründen auch immer.
 
Wirkliche Freundschaften habe ich nicht viele. Alle sind langjährig. Die Qualität dieser Beziehungen liegt für mich darin, dass wir uns oft lange Zeit nicht sehen (große örtliche Distanzen), wenn wir uns sehen aber ohne Vorlaufzeit sehr vertraut miteinander sind bzw. sein können. Das schätze ich sehr, dort fühle ich mich "ganz" und kann jederzeit andocken. Diese Freundschaften haben auch wechselseitige Enttäuschungen über einander überstsanden. Auch Freundschaften sind nicht immer nur "gechillt". Dieses wieder anschließen können, auch nach Frust, ist ein Teil der Qualität.

Manchmal vermisse ich in der direkten Umgebung keine solche Freundschaft zu haben. Diese Qualität von Beziehungen inkludiert das Kennen und zum Teil Begleiten von - sehr unterschiedlichen - Entwicklungen. Solche Freundschaften habe ich ab einem gewissen Alter nicht mehr schließen können.
 
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Das soll kein Mimimi-Thread werden, meine Frage ist:

Was hat euch besonders geholfen, Freundschaften aufzubauen und über eine längere Zeit aufrecht zu erhalten?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich in einer ähnlichen Lebensphase befinden muss, um eine tragfähige Verbindung aufzubauen. Gerade die Elternschaft bringt unglaubliche Veränderungen mit sich und die Menschen müssen aus diesem Umbruch heraus neue Prioritäten setzen. Auf diese Weise haben sich Freundschaften verlaufen, aber das ist OK für mich, es ist der Lauf des Lebens - noch dazu, wo diese Menschen 700 km entfernt von mir leben. In mir weiterleben wird das Gefühl, zu einer bestimmten Zeit im Leben einen gemeinsamen Weg bestritten zu haben und dafür bin ich dankbar.

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Keine meiner Freundschaften ist ausgelaufen, weil ich Kinder hatte. Meine Freunde sind über viele Kilometer verteilt, einige in Österreich, zwei in Portugal, ein paar in den Staaten und in Großbritannien....man sieht sich nicht oft aber telefoniert halt regelmäßig. Man hängt nicht mehr täglich miteinander rum, so wie man das tut wenn man jung ist und nichts wichtigeres zu tun hat.
Freundschaft definiert sich für mich nicht darüber, wie oft man sich sieht, sondern wie vertraut man miteinander ist und was man miteinander erlebt und überlebt hat.
Ich habe einen Freund aus der Arbeit, aber viele die in irgendeiner Form durch Musik entstanden sind, auch wenn es nicht zwingend Musiker sind. Und wenn mich einer mal braucht, dann kann er auf mich zählen
 
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Ich komme ja ursprünglich aus dem Tiroler Oberland - und bin ins Tiroler Unterland gezogen.
Lebe mittlerweile schon gute 20 Jahre hier.
Was ich sagen kann zum Thema Freundschaft aufbauen:
Im Tiroler Oberland war es verdammt schwer, Freundschaften aufzubauen, die Leute wirken hier einfach schroffer (meine Erfahrung) aber wenn man es mal geschafft hat, dann hatte es Hand und Fuß.
Im Tiroler Unterland ist mir aufgefallen ,dass die Leute zwar offener sind...und man tut sich leichter in div. Gruppen und Vereinen zu recht zu finden, aber es ist vor allem zu Beginn viel Oberflächlich...
Kommt mir halt so vor

Zum Thema Freundschaften aufbauen
Meine Freundschaften haben sich mit der Zeit leider im Sand verlaufen. Sehr häufig war ich der Initiator - und gegen Ende hin, ging es dann nur noch von mir aus.
Also derjenige, der sich gemeldet hat, was zu unternehmen....derjenige, der sich mal so gemeldet hat und nachgefragt hat, wie es denn so geht...derjenige, der einfach bedingungslos seine Hilfe angeboten hat (auch wenn nicht danach gefragt wurde)
usw.

Gegen Ende hin, war es (leider) nur noch entäuschend und anstrengend geworden, wenn immer alles nur noch von mir ausging.
Meine Frau meinte dann zu mir (und da hatte sie vollkommen Recht) "Das Leben ist keine Einbahnstraße"
 
Im Tiroler Oberland war es verdammt schwer, Freundschaften aufzubauen, die Leute wirken hier einfach schroffer (meine Erfahrung) aber wenn man es mal geschafft hat, dann hatte es Hand und Fuß.
Im Tiroler Unterland ist mir aufgefallen ,dass die Leute zwar offener sind...und man tut sich leichter in div. Gruppen und Vereinen zu recht zu finden, aber es ist vor allem zu Beginn viel Oberflächlich...

Identische Beobachtung auch hier bei uns in Vorarlberg. 👍

Frage in die Runde:

Welche kleinen Gesten und Momente der Aufmerksamkeit berühren euch besonders?

Ich verbinde meinen 17. Geburtstag u.a. mit einer besonderen Live-CD von Jimi Hendrix, die ich geschenkt bekommen habe. Erhielt im Laufe der Jahre auch einige selbst gebrannte CDs von Freunden mit Songs, die sie selbst zusammengestellt haben.

Glückwunschkarten, die sehr persönlich gestaltet wurden, habe ich alle aufbewahrt, obwohl ich sonst minimalistisch lebe.
 
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