Gesundheitsreform

Mitglied #171

Power Mitglied
Männlich Österreich, Wien Dieser Benutzer sucht keine Kontakte
Registriert
13.4.2003
Beiträge
54.044
Reaktionen
26.429
Punkte
1.883
Checks
1
Die Politik hat beschlossen, das Gesundheitssystem zu reformieren. Die Ärztekammer protestiert und hat sich damit den Zorn der Politik(er) zugezogen. Alles nicht wahr, was die Ärzte da behaupten, klingt es aus dem Munde der Politiker einhellig. Doch wie schaut die Wirklichkeit aus? Wird nach der Reform mit weniger Geld und weniger Spitalsbetten unser Gesundheitssystem besser laufen? die Diskussion IM ZENTRUM war nicht uninteressant, besonders für mich. Denn ich konnte in den vergangenen Wochen in unser System ein bisserl hinein schnuppern.

Dass es in dem KH, das ich meine, zu viele Betten gibt, das kann ich beim besten Willen nicht bestätigen. Würden ansonsten Patienten am Gang liegen? Und das engagierte Pflegepersonal klagt über permanente Überlastung. Über solche Kleinigkeiten sehen die Lehrerin als Patientenanwältin und der Maschinenschlosser als Gesundheitsminister natürlich großzügig hinweg.

Dafür kritisiert die gute Sigrid Pilz die Ärzte, weil ihrer Meinung nach Diabetes - Patienten von den Ärzten über die gesundheitlichen Folgen ihrer Erkrankung zu wenig aufgeklärt werden. Da setzt die Klugscheißerin ja sowieso am falschen Punkt an. Dass Diabetes inzwischen ein Volksleiden geworden ist, das wird man nicht ändern, indem man Diabetiker regelmäßig zum Augenarzt schickt. Diabetes ist häufig eine Folge unserer miserablen Ernährungsgewohnheiten. Und hier gehört angesetzt (wer erinnert sich noch an den Thread "Die Bladen sollen blechen").

Der Vorwurf der Ärzte "Mein Spital ist weg", der ist so falsch nicht. Beispiel: Die Kardiologie des KH Hietzing wird ins Krankenhaus Nord (Floridsdorf) abgesiedelt. Geht´s noch?
 
Über solche Kleinigkeiten sehen die Lehrerin als Patientenanwältin und der Maschinenschlosser als Gesundheitsminister natürlich großzügig hinweg.
So laufen politische Debatten in Österreich: Alles Trotteln, außer ich.
Dass der oberschlaue "Gesundheitsexperte" gogolores vielleicht ein paar Kleinigkeiten übersieht, kann ja gar nicht sein.

Vielleicht kann mir der oberschlaue Gesundheitsexperte gogolores erklären, warum die Spitäler in Schweden, Holland, Dänemark, Schweiz nicht überfüllt sind, obwohl sie eine viel geringere Bettendichte haben? Vielleicht gibt es in Österreich nicht zu wenige Betten, sondern zu viele stationäre Aufnahmen?
 
also....nach der diskussion gestern....hat der herr kammerpräse, für meine begriffe, schlecht ausgschaut....sogar die "schwarze" kdolsky hat ihm saures gegeben...
 
sogar die "schwarze" kdolsky hat ihm saures gegeben...

Das ist ja auch gar kein Konflikt zwischen Schwarz, Rot oder Grün. Sondern ein Konflikt zwischen oberschlauen Politikern und den Ärzten.

Übrigens ..... für einen Sondervertrag von rund 13.000.- € (14 x) meld ich mich auch als Patientenanwalt. Mit dem Fachwissen der Oberlehrerin werd ich schon noch mithalten können. Und zu den Worten der Landärztin ist den "sogenannten" Gesundheitspolitikern gar nix eingefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Ärztekammer, die natürlich im Gegansatz zu anderen Standesvertretungen nicht die Interessen ihrer Mitglieder vertritt, sondern nur das Gemeinwohl im Sinn hat, nicht wahr?
Wenn ein Neugebauer gegen Reformen auftritt, ist jedem klar, dass er die Interessen der Lehrer vertritt und nicht die Interessen der Schüler. Warum kauft man Ärztekammerfunktionären ab, dass es ihnen um die Interessen der Patienten geht?


Das ist ja auch gar kein Konflikt zwischen Schwarz, Rot oder Grün.
Ja, ja, natürlich nicht. Dass der rote Minister ein Depp ist und die schwarze Ärztekammer völlig recht hat, das hat natürlich gar nichts mit Deinen Parteipräferenzen zu tun. Wer's glaubt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ja, natürlich nicht. Dass der rote Minister ein Depp ist und die schwarze Ärztekammer völlig recht hat, das hat natürlich gar nichts mit Deinen Parteipräferenzen zu tun. Wer's glaubt!

Ist dir gar nicht aufgefallen, dass die EX - Gesundheitsministerin eine Schwarze ist?

Warum kauft man Ärztekammerfunktionären ab, dass es ihnen um die Interessen der Patienten geht?

Könnte es sein, dass Ärzte halt doch ein höheres Ansehen genießen als Politiker?
 
..... Vielleicht kann mir der oberschlaue Gesundheitsexperte gogolores erklären, warum die Spitäler in Schweden, Holland, Dänemark, Schweiz nicht überfüllt sind, obwohl sie eine viel geringere Bettendichte haben? Vielleicht gibt es in Österreich nicht zu wenige Betten, sondern zu viele stationäre Aufnahmen?

Vielleicht, Hr. Gesundheitsexperte barfly, hängt das mit dem in diesen Ländern besseren Essensgewohnheiten und dem dort gesünderem Essen sowie besseren Arbeitsbedingungen (zB hinsichtlich Mittagspausen) zusammen. Sicher aber hängt es mit der weit besseren medizinischen Versorgung außerhalb der Spitäler zusammen (Gemeindekrankenschwestern sind dort Standard! 24-Stundenpflege zu Hause im Bedarfsfall ist selbstverständlich). Bei uns gibt es tatsächlich den Usus, daß Krankentransporte von einem Spital zum nächsten fahren, bis eines zufällig ein Bett frei hat (oder der Patient stirbt, was bekannterweise auch vorkommt).

"Zuwenig Betten" gibt es unter anderem auch deswegen, weil ganze Etagen mit vielen Betten gesperrt werden und leer stehen und in der Folge die Patienten in Notbetten in den Gängen liegen. (Beipiel Kaiser Franz Josef-Spital)
Die Einsparung dieser von der Direktion verfügten Maßnahme ist, daß die Schwestern und Ärzte die Gangbetten finanziell als Zusatzbetreuungsleistung nicht abgegolten bekommen (obwohl sie geleistet werden müssen), die Aufwände für die leeren Zimmer aber nicht entstehen.

SUUUUUUUUUUUUUUUPER - das ist die wahre Kostensenkung im Gesundheitsbereich.
 
Das ist ja auch gar kein Konflikt zwischen Schwarz, Rot oder Grün. Sondern ein Konflikt zwischen oberschlauen Politikern und den Ärzten.

es gibt ja keinen konflikt....hast du ned aufgepasst......
bei einem staatsvertrag gibts keine parteienstellung...


die länder müssen sich dann mit den ärzten bzw mit der kammer auseinandersetzen
 
Vielleicht, Hr. Gesundheitsexperte barfly, hängt das mit dem in diesen Ländern besseren Essensgewohnheiten und dem dort gesünderem Essen sowie besseren Arbeitsbedingungen (zB hinsichtlich Mittagspausen) zusammen. Sicher aber hängt es mit der weit besseren medizinischen Versorgung außerhalb der Spitäler zusammen
Ich bin kein Gesundheitsexperte.
Du hast sicher recht, dass die Gesundheitsvorsorge in anderen Ländern besser ist, ich glaube aber nicht, dass der Unterschied so groß ist.
Ein Unterschied liegt sicher in der ambulanten im Gegensatz zur stationären Behandlung. Mit dem, was Du da anführst, rennst Du sicher eher bei Stöger und Pilz offene Türen ein als bei der Ärztekammer.
Könnte es sein, dass Ärzte halt doch ein höheres Ansehen genießen als Politiker?
Könnte sein. Aber ist das gerechtfertigt? Ist das nicht politisch völlig naiv zu glauben, die Ärztekammer sei keine beinharte Standesvertretung, sondern würde sich für Patienten und Steuerzahler einsetzen?
 
Zuletzt bearbeitet:
die ärgste diskussion für mich...vor jahren habens alle...auf ambulanzen sich eingeschworen...
jetzt möchtens die am liebsten wieder eindämmen und zurück zu den fachärzten....:roll:
 
Könnte sein. Aber ist das gerechtfertigt?

Ja, ist es. Ich war nämlich aktuell mehr als 2 Wochen im Spital, daher auch hier "abwesend". Eine "saudumme" Erkrankung, die aber mortal enden hätte können. Zunächst trat trotz Behandlung keine Besserung ein. Auf den Weg der Gesundung hat mich letztlich eine Spitalsärztin gebracht, die bei der Visite gaaanz lange nachgedacht hat. Und dann hat sie mir ein weiteres Medikament gegeben, das den Durchbruch gebracht hat. Diese Frau genießt bei mir verständlicherweise ein viel höheres Ansehen, als die hoch bezahlte Oberlehrerin.

Aja, dieses Medikament ...... ich muss es auch daheim noch einige Zeit einnehmen. 2 Tabletten per Tag, eine Packung enthält 10 Tabletten, was bedeutet, dass ich nur wegen der Tabletten alle 10 Tage zum praktischen Arzt muss (Rezept holen..... das Medikament ist übrigens nicht teuer und im Herbst kannst du es auf der Wiese finden). Das betrifft nebenbei bemerkt ALLE Patienten, die eine Langzeitmedikation haben. Kostet mich Zeit und Benzin, der Krankenkasse kostet der Arztbesuch Geld. Eine Patientenanwältin sollte eigentlich auch darüber nachdenken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sparen im Gesundheitssystem ist sicher richtig und auch notwendig - aber nicht an der falschen Stelle!
Meiner Meinung nach sollte man einmal bei den Krankenkassen ansetzen: jeder Nasenbohrerverein in Österreich hat seine eigene Krankenkasse (ÖBB, Lehrer, GKK, Landesbedienstete, Selbstständige, Bauern, Bergbau,........um nur einige zu nennen) und in jedem Bundesland gelten andere Tarife - möchte gar nicht wissen, wie viel Geld allein für die Verwaltung verloren geht. Warum kann man nicht eine einzige, für alle einheitliche Krankenkasse einführen???
Beim ärztlichen Personal zu sparen ist sicher nicht der richtige Weg. Die Ärzte sollten vielmehr von dem überhandnehmenden bürokratischen Pflichten entlastet werden - dann wäre auch wieder mehr Zeit für die Patienten. Und ganz ehrlich: wer lässt sich schon gerne von einem Arzt operieren, der schon seit 28 Stunden ohne Schlaf auf den Beinen ist? Kann mir nicht vorstellen, dass dieser noch zu 100% fit ist........
 
Ich denke schon, dass Ärzte AUCH das Recht haben , ihre Interessen zu vertreten, ... und ich denke auch, dass die Menschenrechte ( ausreichend Schlaf , begrenzte Arbeitszeiten, Wertschätzung ....) auch für Ärzte gelten sollten....
Die schizoide Einstellung der Neid-Gesellschaft den Ärzten gegenüber macht das Klima der Arbeitswelt im Gesundheitswesen nicht besser....
Und wo man Frustration schafft und die Motivation killt , darf man sich nicht wundern, wenn nicht immer das ERgebnis rauskommt , das sich aber jeder wünscht .....
 
Diese Frau genießt bei mir verständlicherweise ein viel höheres Ansehen, als die hoch bezahlte Oberlehrerin.
Das sind doch völlig verschiedene Dinge. Menschen, die ihre Arbeit gut machen, gibt es in allen Bereichen. Das bedeutet aber nicht, dass man allen Anliegen ihrer Standesvertretung zustimmen muss.
Es gibt ja auch gute Lehrer. Deshalb muss ich aber nicht alle Anliegen von Fritz Neugebauer, der auch Lehrer ist, gut finden.
möchte gar nicht wissen, wie viel Geld allein für die Verwaltung verloren geht.
Die Verwaltungskosten der Krankenkassen sind sehr niedrig. Die Idee, dass man sie zusammenlegen könnte, gibt es schon lange. Die Hoffnung, dass es dadurch ganz tolle Einsparungen gäbe, dürfte aber unbegründet sein.
Ich denke schon, dass Ärzte AUCH das Recht haben , ihre Interessen zu vertreten, ...
Das spricht ihnen auch niemand ab. Ärzte können so wie alle anderen auch ihre Interessen vertreten. Man muss ihnen aber nicht in allem zustimmen und vor allem muss man es der Ärztekammer nicht abkaufen, dass es ihr um die Patienten ginge.
 
Sinnvolle Einsparungen im Gesundheitssystem gäbe es sicher genug!
Personalmäßig wären da zum Beispiel die "Chefärzte", die über Patienten je nach Laune entscheiden, ob Patienten ein Medikament oder eine Behandlung brauchen! Soll das ein Mißtrauen gegenüber behandelten ÄrztInnen sein, die ja schließlich die Patienten besser kennen?
Dann wär da noch das Problem mit den Packungsgrößen der Dauermedikamente, die viele Patienten benötigen!
Ist ja sicher ein Kostenfaktor, ob ich 24 mal im Jahr zum Arzt gehen muß, oder 12 mal!:hmm:
 
Dann wär da noch das Problem mit den Packungsgrößen der Dauermedikamente, die viele Patienten benötigen!
Ist ja sicher ein Kostenfaktor, ob ich 24 mal im Jahr zum Arzt gehen muß, oder 12 mal!:hmm:

Das andere Extrem: von einem Schmerzmittel (Opiat, fällt also unter Suchtgift) darf der Arzt nur eine ganze Packung verschreiben (Inhalt: 10 Ampullen). Der Patient benötigt aber nur 1 oder 2 Ampullen - der Rest? Entweder entsorgen........oder es taucht auf dem Schwarzmarkt wieder auf (soll keine Verunglimpfung der Ärzte sein, aber schwarze Schafe gibt es ja leider überall, und wenns die Ordinationsgehilfin ist....)! Hier wäre sicher auch etwas Einsparungspotential gegeben.
 
Das andere Extrem: von einem Schmerzmittel (Opiat, fällt also unter Suchtgift) darf der Arzt nur eine ganze Packung verschreiben (Inhalt: 10 Ampullen). Der Patient benötigt aber nur 1 oder 2 Ampullen - der Rest? Entweder entsorgen........oder es taucht auf dem Schwarzmarkt wieder auf (soll keine Verunglimpfung der Ärzte sein, aber schwarze Schafe gibt es ja leider überall, und wenns die Ordinationsgehilfin ist....)! Hier wäre sicher auch etwas Einsparungspotential gegeben.
Stimmt nur teilweise! Wenn ich wirklich Schmerzmittel benötige, dann denk ich nicht an Missbrauch, sondern hoffe auf eine Besserung!:lehrer:
 
Das sind doch völlig verschiedene Dinge. Menschen, die ihre Arbeit gut machen, gibt es in allen Bereichen. Das bedeutet aber nicht, dass man allen Anliegen ihrer Standesvertretung zustimmen muss.

Es gibt sogar sehr viele Ärzte, die ihre Arbeit gut und engagiert machen. Da ich ja mehr als 3 Jahrzehnt in der tiefsten Salzburger Provinz gelebt habe, weiß ich, was ein Landarzt leistet. Und zur Standesvertretung: der Einfluss, den die Lehrergewerkschaft bei uns hat, den kann man nicht mit dem der Ärztekammer vergleichen. Ganz abgesehen davon, dass die Lehrer eben "geschützter Bereich" sind. Und bei uns zählen die Lehrer halt nicht zu den Berufen, die uneingeschränkt hohes Ansehen in der Bevölkerung genießen.

vor allem muss man es der Ärztekammer nicht abkaufen, dass es ihr um die Patienten ginge.

Muss man nicht, aber "mein Spital" ist halt wirklich bald weg. Genauer gesagt, es ist dann am anderen Ende der Stadt.
 
Zuletzt bearbeitet:
.... in ein Spital geht, der kann auch absurde Erfahrungen machen. Sind vor der Aufnahme Blutbefunde erforderlich, dann werden die nicht im Spital vorgenommen, obwohl dort die Einrichtungen (Labor) vorhanden sind. Nein, der Patient bekommt ein Papierl, wo die gewünschten Untersuchungen aufgelistet sind. Mit diesem Papierl begibt er sich zu seinem Hausarzt, der dann zur Blutabnahme schreitet. Die Blutproben werden ins Labor geschickt und nach einigen Tagen kann sich der Patient die Ergebnisse vom Hausarzt abholen. Alternativ könnte er sich natürlich eine Überweisung ins Labor geben lassen und sich dann die Befunde dort abholen. Was eher noch mehr Fahrwege bedeutet.

Und warum das Ganze: Bei der geschilderten Vorgangsweise bezahlt die Krankenkasse, wenn hingegen das Spital selber die Untersuchung durchführt, dann bezahlt der Spitalsbetreiber, die Gemeinde Wien. Die Kosten selbst sind aber bei der jetzt üblichen Praxis jedenfalls höher. Da rede ich noch gar nicht von den Fahrtkosten des Patienten.

Hallo, Rot - Grün, wollt ihr diesen Unsinn nicht abschaffen? Brauch man zu Beseitigung solcher Blödheiten tatsächlich eine "große Reform?"
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben