Seit Jahren gehen die Zahlen der HIV-Neuinfektionen zurück. Auch in Entwicklungs- und Schwellenländern haben immer mehr Infizierte Zugang zu Medikamenten. Das ist die positive Seite. Negativ ist, dass durch die breitere Verwendung der antiretroviralen Präparate das HI-Virus zunehmend resistent gegen die am häufigsten eingesetzten Medikamente wird. Der Fortschritt in der Eindämmung der Pandemie in den vergangenen Jahren könnte dadurch zumindest verlangsamt wenn nicht gestoppt werden. Denn die Alternativen sind teuer.
Teure Alternativen
„Die zunehmende Resistenz gegen HIV-Medikamente könnte den jahrelangen Trend sinkender Zahlen bei Erkrankungen und Todesfällen infolge von HIV/Aids in Ländern mit niedrigem und mittlerem Durchschnittseinkommen gefährden“, warnte Bertagnolio. Denn die Alternative ist teuer. Diese Patienten, die auf die üblichen Medikamente nicht mehr ansprechen, müssen zu teureren, oft toxischeren Mitteln greifen. Die Auswahl sei aber insbesondere in ärmeren Ländern limitiert.
Die WHO empfiehlt dennoch, frühzeitig mit der Therapie zu beginnen. HI-Viren dürften nämlich auch Komplikationen wie chronische Entzündungen und Krebs schon lange vor der massiven Schwächung der Abwehrkräfte hervorrufen.