Historische Pandemien, Seuchen etc.

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In diesem Thread sollen Pandemien, Epidemien, Seuchen und ähnliche Ereignisse, welche sich in der Geschichte der Menschheit ereigneten, vorgestellt und diskutiert werden.

Pandemie

Eine Pandemie ist etwas ähnliches wie eine Epidemie, allerdings nicht örtlich beschränkt sondern über Länder und ganze Kontinente verteilt. Krankheiten, welche sich so über die ganze Welt verteilen sind z.B. die Grippe (im Speziellen die Spanische Grippe) und AIDS.

Epidemie

Als Epidemie bezeichnet man ein stark gehäuftes Auftreten einer Krankheit innerhalb einer bestimmten Region oder Bevölkerung. Meistens handelt es sich um Infektionskrankheiten wie Cholera, Typhus, Legionärskrankheit, SARS und anderen, aber auch nicht ansteckende Krankheiten wie Übergewicht (Adipositas) werden als Epidemie bezeichnet.

Endemie

Als Endemie schliesslich bezeichnet man die sogenannte Dauerdurchseuchung einer Gesellschaft weil die Krankheitserreger vorhanden sind und nicht restlos ausgemerzt werden können. Das heisst, jede Person in einem gewissen Gebiet erkrankt mit mehr oder weniger der gleichen Wahrscheinlichkeit. Typisch dafür ist zum Beispiel in den tropischen Ländern die Malaria. Aber auch bei uns gibt es Endemien. Die durch Zecken übertragene FSME zum Beispiel ist in der Schweiz eine Krankheit, die nur in speziellen Gebieten übertragen wird. Aber auch Kinderkrankheiten wie Mumps und Masern, die wenn sie vorkommen meist gehäuft auftreten, werden zu Endemien gezählt.



aus: "Frankfurter Allgemeine":

In den Jahren 172 bis 180 stand Rom im Krieg gegen verschiedene Germanenstämme. Und von 169 bis 190 wütete in der ganzen damals bekannten Welt in mehreren Wellen eine Seuche: Sie wurde später die «Antoninische Pest» genannt, nach dem Gentilnamen des Marcus Aurelius Antoninus. Aufgrund einer genauen Beschreibung der Symptome und des Krankheitsverlaufs durch den berühmten kaiserlichen Hausarzt Galen wissen wir, dass es sich um eine Pockenpandemie gehandelt haben muss.


Damals starben die meisten der von ihr Befallenen. Ganze Landstriche wurden entvölkert. Es gab Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Soldaten. Um die Militärausgaben zu bestreiten, musste Marc Aurel Schätze aus seinem Palast verkaufen. Heute sind die Pocken dank umfassenden und konsequenten Impfungen verschwunden. 1980 hat die Weltgesundheitsorganisation die Welt für frei von dieser Krankheit erklärt.

 
und nicht mal durch sowas sind die Impfgegner von ihrer Meinung abzubringen :(

Es ist mir schon klar, dass ein noch nicht lange erforschter Impfstoff, dessen Wirkung und Nebenwirkungen noch nicht gänzlich bekannt sind, nicht vertrauenswürdig erscheint, aber wenn man eine Abwägung macht an Corona eventuell sterben zu können oder lange gesundheitliche Probleme nach einer Coronakrankheit mit sich zu tragen, geht das Pendel in Richtung zur weniger riskanten Impfung, die 30 000 bis 40 000 Menschen vor der Zulassung der Vakzine "Biontech-Pfitzer" & "Moderna" bereits verabreicht wurde. Beim Abwägen, gewinnt die Impfung! Intubiert im Krankenhaus liegen oder nach Corona mit Luftnot oder mit Herzproblemen zu kämpfen, ist auch nicht sehr überzeugend. Sterben an Corona - niemand weiß wie der eigene Körper reagieren wird - klingt auch nicht besser, überzeugt genauso wenig.
Ich wundere mich immer, wieviele erfahrene Ärzte & studierte Virologen alle Impfgegner sind :haha:. Soll ich es besser wissen, als die Ärzte? ....auch wenn vereinzelt sogar irgendwelche Ärzte dabei sein sollten....

aus einem anderen Corona-Thread:

Schwerwiegende Nebenwirkungen sind sehr selten

Auch wenn die häufigsten Nebenwirkungen harmlos und vorübergehend sind, kommt es in sehr seltenen Fällen auch zu schweren unerwünschten Reaktionen wie der sogenannten Anaphylaxie. Seit dem Impfstart in Deutschland bis zum 31. Januar 2021 trat sie laut PEI bei dem Impfstoff von Biontech/Pfizer in etwa 14 Fällen pro 1 Million Geimpfter auf. Bei dem Impfstoff des US-Konzerns Moderna wurde in Deutschland bisher nur ein Anaphylaxie-Fall berichtet, daher lässt sich die Meldehäufigkeit bei diesem Impfstoff noch nicht zuverlässig angeben. In den USA traten 2,5 Fälle pro 1 Million Geimpfter bei diesem Impfstoff bis zum 10. Januar 2021 auf.


Vereinzelt wurde auch über Todesfälle berichtet. Bis zum 31. Januar 2021 verstarben 50 Personen an einer ungeklärten Ursache im Zeitraum von wenigen Stunden bis zu 18 Tage nach der Impfung. Diese Zahl übersteigt jedoch nicht den Wert, der statistisch im selben Zeitraum in dieser Altersgruppe zu erwarten ist.


Insgesamt betrachtet sind schwerwiegende Nebenwirkungen sehr selten und der Nutzen einer Impfung gegen Covid-19 überwiegt deutlich den Risiken. Zur selben Einschätzung gelangte auch die Europäische Arzneimittelagentur EMA in ihrer Auswertung vom 28.1.2021 zu Comirnaty. Sie sieht darüber hinaus keine Anhaltspunkte für bisher unbekannte Risikofaktoren.


 
Zuletzt bearbeitet:
uii, ka aundraung do ?

Wundert dich das? Zu viele Buchstaben und keine Bildchens! :rolleyes:

Ansonsten denke ich, dass vielleicht mögliche Nebenwirkungen deutlich hinter den Vorteilen einer Impfung zu bewerten sind. Somit werde ich mich, sollte irgendwann doch noch ein bisschen Serum für mich übrig sein, auf jeden Fall impfen lassen.
 
Wundert dich das? Zu viele Buchstaben und keine Bildchens! :rolleyes:

Ansonsten denke ich, dass vielleicht mögliche Nebenwirkungen deutlich hinter den Vorteilen einer Impfung zu bewerten sind. Somit werde ich mich, sollte irgendwann doch noch ein bisschen Serum für mich übrig sein, auf jeden Fall impfen lassen.

ich mich auch, also impfen.
soll ich eins posten ?:mrgreen:
oiso, ans vom virus:fies:
 
So wüteten die größten Epidemien in der Geschichte
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Seit der Mensch sesshaft wurde, quälen ihn Seuchen. Denn ihre Erreger finden erst in der Zivilisation die Brutherde, um ihre Wirkung zu entfalten. Allerdings gab es Epidemien, die bis heute nicht entschlüsselt sind.

Zum Beispiel die berühmte Seuche, die im zweiten Jahr des Peloponnesischen Krieges 430 v. Chr. Athen verwüstete. Tausende starben. Die Schuldzuweisungen der Zeitgenossen bieten die Blaupause für spätere Seuchenzüge: Die feindlichen Spartaner hätten die Brunnen vergiftet, Seeleute die Krankheit aus dem Orient eingeschleppt, die Götter der frevelhaften Stadt eine Strafe geschickt. Schließlich fand man den Schuldigen im führenden Politiker Perikles, selbst ein Opfer der Pest. Auch aktuell bietet das Coronavirus Covid-19 vielfältige Beispiele für den Versuch, das unerklärliche Grauen mit Verschwörungstheorien zu erklären.


Das gilt auch für jene Seuche, die im 6. Jahrhundert n. Chr. Weltgeschichte schrieb. Erst seit wenigen Jahren weiß man, dass es das Pest-Bakterium Yersinia pestis war, das ab 536 das Byzantinische Weltreich und den Nahen und Mittleren Osten entvölkerte. Die Krankheit, der bis zu 50 Prozent der Bewohner zum Opfer fielen, verurteilte die Rückeroberung Westroms zum Scheitern und bereitete dem Siegeszug des Islam den Weg. Wieder sahen die Menschen Gottes Hand im Spiel. Inzwischen haben Wissenschaftler erkannt, dass schwere Vulkanausbrüche die Durchschnittstemperatur auf der Erde dramatisch senkten. Hungersnöte und Kriege taten ein Übriges zur Ausbreitung der Seuche.



Ähnlich folgenreich wurde der ebenfalls von Yersinia pestis verbreitete „Schwarze Tod“, der 1347 von der Krim, einem Endpunkt der Seidenstraße, nach Europa gelangte und mindestens ein Drittel der europäischen Bevölkerung dahinraffte. Diesmal zerstörte die Pest die mittelalterliche Feudalordnung, denn mit ihren Opfern raubte sie dem Rittertum die Arbeitskräfte.
Der Sieger war der fürstliche Territorialstaat, der bei der Bekämpfung der über Jahrhunderte hinweg wütenden Seuche seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen konnte. Quarantänemaßnahmen gehörten ebenso dazu wie die Anordnung, mit der Errichtung von Steinbauten den Ratten als Überträgern der Seuche ihre Schlupflöcher zu entziehen. Andere vermeintliche Heilmittel wie Geißlerumzüge oder blutige Pogrome bewiesen dagegen einmal mehr das Verwirr-Potenzial jeder Epidemie.

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Pestarzt mit typischer Schnabelmaske zum Atemschutz.

Bekannte Massenerkrankungen wie Pocken oder Masern ermöglichten es den Europäern, die Großreiche der Azteken und Inka in der Neuen Welt zu zerstören. Denn die indigenen Völker Amerikas hatten nie die Chance, eine Immunantwort auf die fremden Erreger zu entwickeln. Im Gegenzug schleppten Amerikafahrer eine unbekannte Spielart der Syphilis nach Europa ein, die 1494 ein französisches Heer vor Neapel buchstäblich aufrieb. Wenige Jahre später erreichte die Geschlechtskrankheit China.



Es gab Seuchen wie den sogenannten Englischen Schweiß, der im 15. und 16. Jahrhundert noch schneller getötet haben soll als die Pest. Bis heute wird über seinen Erreger gerätselt und den Grund seines plötzlichen Verschwindens. Die Grande Armée Napoleons I. wurde 1812 in Russland nicht nur von Kosaken, sondern auch vom Fleckfieber ruiniert.
Mit der Industrialisierung, dem Wachsen der Städte und ihren Armutsquartieren wurde die Cholera zur Geißel des 19. Jahrhunderts. Erstmals gewann die Zivilisation mit ihren Mitteln den Wettlauf gegen die Seuche. Mit dem Bau von Kanalisationen konnten die Behörden ihr den Nährboden abgraben, mit der Erfindung von Antibiotika die Wissenschaft. Damit bekam der medizinische Fortschritt ein Mittel gegen Bakterien in die Hand.


Aber gegen die Grippe-Epidemie, die im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs 1918 über die Welt kam, wären Penicillin & Co. hilflos gewesen. Nach neuesten Forschungen forderte die „Spanische Grippe“ bis 1920 bis zu 50 Millionen Opfer weltweit, ein Mehrfaches der Toten des Weltkrieges.
Da das Virus erst 1933 entdeckt wurde, erklärte man die Krankheit, die vorwiegend jüngere, kräftige Menschen dahinraffte, wieder mit einer Mixtur aus Verschwörungstheorie (ein deutsches Gift), Spekulation (Kriegsseuche) und Gottesurteil. Die meisten Toten zählte man ohnehin auf dem Indischen Subkontinent und im zerfallenden russischen Imperium, was den trockenen Zahlen ihre beklemmende Anschauung nahm.


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aus WELT...Bilder & Fettschreibung von mir eingefügt.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine sehr interessante Information, bzw. Tatsache habe ich in dem Buch 'Die Reise unserer Gene' entdeckt. Die Europäer haben im 15./16. Jahrhundert alle möglichen Krankheiten nach Amerika exportiert, was faktisch zum aussterben der indigenen karibischen Bevölkerung - der Taino - und auch anderen führte.

Interessanterweise haben sie nichts mit zurück gebracht (bis auf eine schwerere Form der Syphillis, die aber ursprünglich auch aus Europa stammte).

Auch interessant und mir bislang unbekannt, weil wohl überwiegend durch die Schatten der damaligen Zeit und der Spanischen Grippe verdeckt ist die Epidemie der Europäischen Schlafkrankheit - Encepahlitis lethargica, Encephalitis Vienna u.a. Synonyme - an der zwischen 1915 und 1927 bis zu 1 mio Menschen erkrankten.

Die Krankheit war anscheinend grundsätzlich nicht tötlich, führte aber dazu das die Patienten eigentlich nur noch 'schliefen'. Wie es scheint ist der Krankheitserreger bis heute unbekannt.
 
Geschichte der Seuchen - Pest, Typhus, Cholera

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Seuchen

Medizinhistoriker zum Coronavirus: „Der Globalisierungswahn hat nicht bedachte Risiken“

  • vonJoachim Frank
Angesichts der Coronavirus-Pandemie erklärt Medizinhistoriker Harald Salfellner, welche Lehren man aus der Spanischen Grippe vor 100 Jahren gezogen hat - und welche nicht.
Harald Salfellner, ein aus Österreich stammender Arzt und Medizinhistoriker, geboren 1962, lebt seit 1989 als Autor und Verleger in Prag. Seine Bücher zur böhmisch-österreichischen Kulturgeschichte sind in einer Gesamtauflage von mehr als einer Million Exemplaren verbreitet, darunter die in acht Sprachen übersetzte Schriftstellermonographie „Franz Kafka und Prag“.


Herr Salfellner, an die Spanische Grippe vor 100 Jahren mit bis zu 50 Millionen Toten mag man in diesen Tagen gar nicht denken. Sie haben sich ausdrücklich auf dieses Thema gestürzt. Wie kamen Sie darauf?

Ich bin Mediziner, Historiker und Literaturfreund. So wurde ich auf die Spanische Grippe aufmerksam, weil mich jemand nach Franz Kafka und den Hintergründen seiner Grippe-Erkrankung 1918 fragte. Als ich mich näher darüber informieren wollte, stellte ich fest: Es gab so gut wie keine Fachliteratur dazu, und die Publikumstitel stützen sich alle auf die amerikanische Erzählung – wie die vom Patienten 0, einem Koch in einem amerikanischen Militärlager, der im März 1918 als erster diese merkwürdige Krankheit bekam… Das sind zwar alles nur schöne Sagen, Wissenschaft light gewissermaßen, aber es klingt so gut, und man merkt es sich so leicht.


Welchen Reim machen Sie sich darauf, dass die Erinnerung an die Spanische Grippe trotz der immens hohen Opferzahl – das Doppelte bis Dreifache der Toten des Ersten Weltkriegs – so wenig präsent war?

Der Mensch neigt immer zum Vergessen. Aber hier spielte der Zeitpunkt der Epidemie eine besondere Rolle: Der Erste Weltkrieg war zu Ende, die Menschen hatten so viel Leid erfahren und wollten das alles schnell hinter sich lassen. Dazu kommt ein völlig anderer Umgang mit dem Tod, als wir ihn heute in unseren Gesellschaften kennen: Das Sterben, auch das Massensterben, war viel gegenwärtiger. Es wurde erlitten und hingenommen. Das ist ausdrücklich kein moralisches Urteil, sondern ein mentalitätsgeschichtliches. Es ist auch im Spiegel der damaligen Medien zu sehen. Zeitungsberichte gab es über die Spanische Grippe, aber als kleine Notizen im Blattinneren. Selbst auf dem Höhepunkt der Epidemie, als die Leichenwagen im ganzen Land unablässig durch die Straßen rumpelten, ging es über eine Zeitungsspalte selten hinaus. Und Bilder gab es überhaupt keine.

Coronavirus: Welche Lehren wir aus der Spanischen Grippe ziehen können
Welche Lehren können wir aus der Spanischen Grippe ziehen?

Dass staatliche Macht etwas ist, das zum Wohl der Bürger funktionieren muss. Die Spanische Grippe fiel in eine Zeit der politischen Auflösung und Anarchie. Noch während der ersten Hauptwelle endete der Erste Weltkrieg, in Deutschland und in Österreich-Ungarn kam es zu einem Umsturz der politischen Verhältnisse. So bildete die Spanische Grippe eine Art Puffer zwischen den Zeiten. Eine irgendwie nennenswerte Regierungsgewalt gab es nicht mehr, die sich als Bändiger der Katastrophe hätte betätigen können. Die Menschen mussten sehen, dass sie irgendwie allein klarkommen. Man hat die Grippe – hart gesagt – einfach wüten lassen. Im Wissen, irgendwann ist es vorbei.

Aber dabei ist es nicht geblieben.

Nein. Medizinisch gesehen, wurde die Spanische Grippe zur großen Lehrmeisterin. Die Virologie entstand in wesentlichen Zügen überhaupt erst aus der Influenzapandemie heraus. Die Suche nach dem Erreger führte zu neuen mikrobiologischen Erkenntnissen, die schließlich in den 1940er Jahren erste Impfprogramme ermöglichten. Sie war aber auch die Pandemie, die der Epidemiologie entscheidendes Studienmaterial lieferte. Die milden Pandemien 1957, 1968 oder 2009 haben hier nichts Vergleichbares bieten können. Um es mit den Worten des deutsch-amerikanischen Virologen Jeffery Taubenberger zu sagen: Die Spanische Grippe wurde zur Mutter aller Pandemien. Das Coronavirus unterscheidet sich vom Influenzavirus zwar sehr wesentlich – aber die epidemiologischen Verläufe, die Verbreitung der Seuche, all das könnte nach vergleichbaren Kriterien wie 1918 geschehen.

Coronavirus: Vorbereitung auf die Pandemie war ungenügend
Wie hat sich das denn auf den Umgang mit der Corona-Krise ausgewirkt?

Da, muss ich leider sagen, hat man nichts oder jedenfalls nicht viel gelernt. Obwohl man mit einer solchen Pandemie rechnen musste, war die Vorbereitung ungenügend. Jetzt brennt das Haus, und alle rennen mit Kaffeetassen herum, um zu löschen. Seit der Spanischen Grippe konnte in der Fachwelt kein Zweifel sein, dass schwere Pandemien ein reales Bedrohungsszenario darstellen und dass man sich, trotz technologischen Fortschritts und chromblitzender Intensivstationen, nicht in falscher Sicherheit wiegen durfte. Das hätte man sich auch in den Amtsstuben der Gesundheitspolitik klarmachen müssen. Jetzt müssen wir uns trotz eines milliardenschweren Gesundheitssystems den Mund-Nasen-Schutz selber nähen. Dieses Fehlen banalster Hilfsmittel ist völlig unverständlich, zumal wenn man bedenkt, wieviel Geld und Arbeitsstunden in das Erstellen von Pandemieplänen geflossen sind.

Immerhin gab es sie.

Ja, aber wenn man sich mit den psychosozialen Mechanismen der Spanischen Grippe befasst hätte, dann hätte man die Pandemie-Pläne nicht zu Orgien des Bürokratismus machen müssen. Ich habe mir unterdessen sehr viele davon angeschaut – ein Wust von theoretischem Gesülze ohne Rückbindung an die Praxis. In Österreich beispielsweise wurden wegen des Coronavirus kurzerhand die Grenzen geschlossen. Eine Woche später zeigte sich, dass im ganzen Land die Altenpflege zu kollabieren drohte, weil diese Tätigkeit längst von Arbeitskräften aus der Slowakei, Ungarn oder Rumänien verrichtet wird. Das ist doch ein himmelschreiendes Missmanagement. Wenn man sich schon komplett abschottet, dann muss man doch wenigstens ansatzweise bedenken, welche Folgen das hat.

Coronavirus: „Globalisierungswahn hat Risiken und Nebenwirkungen“
Ein vernichtendes Urteil!

Der Globalisierungswahn, dem wir verfallen sind, hat offenkundig nicht bedachte oder verdrängte Risiken und Nebenwirkungen. Die akute Reaktion einer kompletten Renationalisierung mit geschlossenen Grenzen und Maskenkauf nach Eigenbedarf ist natürlich genauso maßlos – aber ein zu erwartender Ausschlag des Pendels in die Gegenrichtung. Seit dem Mittelalter folgen Seuchen – Epidemien – dem gleichen sozialpsychologischen Muster: Die Krankheit bricht aus, man wird ihrer nicht Herr, das öffentliche Leben bricht zusammen, es kommen Panik und Weltuntergangsstimmung auf, und nicht selten kommt es zu Ausschweifungen – und ganz am Schluss steht die Frage: Wer war eigentlich schuld an der Misere?

Wie soll man diese Frage denn beantworten?

In psychosozialer Hinsicht ist die Antwort auch heute unglaublich wichtig. Nicht als Antwort auf die Frage nach der Entstehung der Krankheit. Das ist Unsinn – und hat in der Geschichte bekanntlich zu schrecklichen Auswüchsen geführt, indem man Juden für Seuchen verantwortlich machte. Aber der Kampf um Deutungshoheiten hat ja schon eingesetzt. Vor 100 Jahren wurde er von den Rudimenten der Staatsmacht mit – wenn auch kaum mehr durchsetzbaren – Zensurmaßnahmen geführt. Heute kämpfen Staat und seriöse Wissenschaft gegen Fake News. An Gerüchten fehlt es ja nicht, von Verschwörungstheorien bis zu den Endlosschleifen wiederholter Falscheinschätzungen zur Pandemie.

Nach dem Coronavirus droht die nächste Grippe-Pandemie
Da geht es aber nicht so sehr um eine Schuld-Diskussion, deren Aufkommen Sie prognostizieren.

Die Frage nach der Vorbereitung auf eine solche Pandemie und nach dem Krisenmanagement, die wird kommen. Und ich meine auch: Das wird hart werden, es werden Tränen fließen. Vielleicht, wenn wir Glück haben, kommen wir mit Corona noch irgendwie halbwegs über die Runden. Das wird aber nichts daran ändern, dass uns danach die nächste Grippe-Pandemie droht – vielleicht schon 2021, 2022 oder auch erst 2030 – und dass sie unter sehr unglücklichen Umständen um das Fünf- bis Zehntausendfache mehr Opfer fordern könnte als die Corona-Pandemie. So wie es im Fall der Pandemie vor hundert Jahren auch war.

aus "Frankfurter Rundschau"
 
und nicht mal durch sowas sind die Impfgegner von ihrer Meinung abzubringen :(
Ich bin Kein Impfgegner und selbst gegen gängige Krankheiten geimpft.
Allerdings ist es mehr als lächerlich zu glauben das man jedes Virus und dessen Erreger durch eine impfung ausrotten kann.
Wer sich vor was auch immer schützen möchte soll es gerne tun.
Aber anderer dazu zu zwingen grenzt an Wahnsinn.

Die Körperliche Unversehrtheit ist ein Grundrecht!

Warscheinlich werde ich in Kürze für meine Meinung zu diesem Thema wieder gesperrt.
Die Zensur ist ja mehr als fleißig in diesem Forum.

Aber scheinbar ist das der Vorgeschmack auf die neue Normalität :mrgreen:
 
Allerdings ist es mehr als lächerlich zu glauben das man jedes Virus und dessen Erreger durch eine impfung ausrotten kann.

Darum geht es nicht.

Wer sich vor was auch immer schützen möchte soll es gerne tun.

Mit der Impfung vermeidest du einen schweren Verlauf bei dir und blockierst im Falle einer Erkrankung kein Intensivbett für Menschen, die es benötigen (da sie bspw. nicht geimpft werden können). Somit schützt du einerseits dich, doch gleichzeitig auch andere. Eine perfekte Win-Win-Situation! :happy:

Die Körperliche Unversehrtheit ist ein Grundrecht!

Normalerweise gäbe ich dir Recht. Derzeit ist es jedoch Egoismus auf Kosten anderer.

Warscheinlich werde ich in Kürze für meine Meinung zu diesem Thema wieder gesperrt.

Hast du dein Posting schon einem Moderator gemeldet, damit er es löscht? :mrgreen:

Die Zensur ist ja mehr als fleißig in diesem Forum.

Ohne Fleiß kein Preis. Oder so ähnlich, nicht wahr? :)

Ich versuche gerade das zu verstehen.

Nicht alles verstehen du musst, kleiner Padawan! :trost:
 
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