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@Mitglied #171: … Und wenn wir schon die Monarchie kritisieren, dann steht es uns gut an, vor der eigenen Tür zu kehren. Denn abseits aller in Filmen verherrlichten Sissy - Romantik war unser Kaiser Franz Josef ein Hauptschuldiger am Ausbruch des Ersten Weltkrieges (17 Millionen Tote).
Kleine Korrektur zur Kritik von gogolores. Richtig ist, Kaiser F.J. war erzkonservativ u. kaum zugänglich für neue Ideen und Entwicklungen. Zu liberal eingestellte Entscheidungsträger, auch Mitglieder des Kaiserhauses wurden von Regierungsgeschäften ausgeschlossen. Nachdem sich Preußen unter Bismarck von der Idee der Wiedererichtung eines gesamtdeutschen Reiches aller deutschen Fürstentümer verabschiedet hatte und die sogenannte kleindeutsche Lösung wählte, sah sich KFJ als letzter Vertreter u. Bewahrer des alten Reichsgedankens, eines nationenunabhängigen „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“. Dem ordnete er alles unter.
Aber alles war nicht schlecht. z.B. Eine Hommage der besonderen Art steht am Donnerstag, 24. November, auf dem Programm des "Yiddish Culture Festival Vienna". Ein „Kaddisch, ein jüdisches Totengebet für Kaiser Franz Joseph I. - anlässlich seines 100. Todestages am 21. November. Die jüdischen Gemeinden erinnern sich noch heute in Dankbarkeit an die „gute alte Zeit“. Denn unter seiner der Herrschaft waren die Juden allen anderen Bürgern gleichgestellt und konnten sich frei entfalten. Er duldete keinen Antisemitismus. Im Gegensatz zu den jüdischen Gemeinden im zaristischen Russland wo sie ständiger größten Repressalien unterworfen waren. Deshalb zählt KFJ auch für die heutige jüdische Gemeinde zu den „Gerechten unter den Völkern“.
K.F.J ein Hauptschuldiger am Ausbruch des Ersten Weltkrieges:
Das Thema ist ziemlich komlex, und es gibt dazu eine ganze Menge unterschiedliche Meinungen. Vom berühmten preussischen Militärstrategen Clausewitz, dessen Lehrwerk „Über den Krieg“ Pflichtlektüre aller angehenden Generalsstabs-Offiziere, von US-WestPoint bis Peking ist, habe ich u.a. einen Lehrsatz in Erinnerung: „Das erste Opfer eines Krieges, ist die Wahrheit“. Und die Wahrheit wird immer vom Sieger geschrieben. Soweit nur ein Gedanken zu den unterschiedlichen Meinungen.
Der Kaiser hatte nur mehr vordergründig eigenständige Vollzugsvollmacht. Die treibenden Kräfte waren die Militärs u. die diplomatischen Hardliner. Nicht nur in Österreich. Und diese unternahmen Alles um die Unterschrift auf auf das Kriegserklärungs-Dokument zu bekommen. Auch mit eingeflochtenen Unwahrheiten. Die man nach erteilter Genehmigung zum Überreichen vorher wieder entfernte.
Auf der Seite Russlands ging es nicht besser zu. Als die Russen schon mobilisierten, ersuchte Kaiser Willhelm II den Zaren, mit dem er ja auch verwandt war, diese vorerst zu stoppen um nicht selber die deutsche Mobilisierung in Gang setzten zu müssen. Um Zeit für deeskalierende Verhandlungen zu gewinnen. Der Zar war einverstanden. Diese Einverständiserklärung wurde von den russischen Hardlinern einfach nicht weitergeleitet.
Aber die eigentlichen Urheber waren für mich die Engländer. Eigentlich logisch nachvollziehbar.Sie waren seit fast einem Jahrhundert die Herren der Welt. Mächtiger als heute die USA. Und plötzlich entsteht vor ihrer Nase ein völlig neuer Wirtschaftsraum, das „Deutsche Reich“. Sie müssen fassungslos zusehen, wie sie technisch und wirtschaftlich in nur 20 Jahren überholt werde und so ihr Welthandels-Monopol verlieren. Und die Deutschen vollbringen das alles, ohne billige Sklavenheere (Indien,Afrika etc.) ohne Kolonien ( die kamen erst später u. haben mehr gekostet, als sie eingebracht haben ).
Die Engländer begannen zu verhandeln. Sie verlangten von Bismarck nicht weniger, als die Reduzierung der deutschen Wirtschaftsleistung. ( kommt mir irgendwie bekannt vor ). Die Antwort: Das könne er nicht, selbst wenn er wollte. Ergo: Germaniam esse delendam. ( D. muss zerstört werden. In den Vorkriegsjahren, ständige Titelzeile im engl. Wochenblatt „Saturday Review“ ) Es folgte der diplomatische Geniestreich der Engländer. Sie zimmerten, aus ihren ehemaligen Todfeinden Frankreich u. Russland eine Allianz gegen die Deutschen zusammen. Und das war’s.
Die Ausschaltung Deutschlands als Wirtschafts-Konkurrent war somit schon lange vorher beschlossene Sache. Die Frage war, nur wann. Das Attentat v. Sarajewo war da nur Mittel zum Zweck. Die Attentäter standen in enger Verbindung mit dem russischen Geheimdienst. Aber egal, wenn nicht, einen anderen passenden Einstiegsgrund hätte man schon gefunden. Fast ein Jahr vor dem Krieg, ordnete z.B. Churchill die Britische Admiralität an, unverzüglich mit den Umrüstungsplänen zu beginnen, die vorsahen geeignete Handelsschiffe seekriegstauglich zu machen. Mit dem dringlichen Hinweis, der Krieg stünde unmittelbar bevor, spätestens Sept. 1914 ! Im August ist es dann pünktlich losgegangen.
Kleine Korrektur zur Kritik von gogolores. Richtig ist, Kaiser F.J. war erzkonservativ u. kaum zugänglich für neue Ideen und Entwicklungen. Zu liberal eingestellte Entscheidungsträger, auch Mitglieder des Kaiserhauses wurden von Regierungsgeschäften ausgeschlossen. Nachdem sich Preußen unter Bismarck von der Idee der Wiedererichtung eines gesamtdeutschen Reiches aller deutschen Fürstentümer verabschiedet hatte und die sogenannte kleindeutsche Lösung wählte, sah sich KFJ als letzter Vertreter u. Bewahrer des alten Reichsgedankens, eines nationenunabhängigen „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“. Dem ordnete er alles unter.
Aber alles war nicht schlecht. z.B. Eine Hommage der besonderen Art steht am Donnerstag, 24. November, auf dem Programm des "Yiddish Culture Festival Vienna". Ein „Kaddisch, ein jüdisches Totengebet für Kaiser Franz Joseph I. - anlässlich seines 100. Todestages am 21. November. Die jüdischen Gemeinden erinnern sich noch heute in Dankbarkeit an die „gute alte Zeit“. Denn unter seiner der Herrschaft waren die Juden allen anderen Bürgern gleichgestellt und konnten sich frei entfalten. Er duldete keinen Antisemitismus. Im Gegensatz zu den jüdischen Gemeinden im zaristischen Russland wo sie ständiger größten Repressalien unterworfen waren. Deshalb zählt KFJ auch für die heutige jüdische Gemeinde zu den „Gerechten unter den Völkern“.
K.F.J ein Hauptschuldiger am Ausbruch des Ersten Weltkrieges:
Das Thema ist ziemlich komlex, und es gibt dazu eine ganze Menge unterschiedliche Meinungen. Vom berühmten preussischen Militärstrategen Clausewitz, dessen Lehrwerk „Über den Krieg“ Pflichtlektüre aller angehenden Generalsstabs-Offiziere, von US-WestPoint bis Peking ist, habe ich u.a. einen Lehrsatz in Erinnerung: „Das erste Opfer eines Krieges, ist die Wahrheit“. Und die Wahrheit wird immer vom Sieger geschrieben. Soweit nur ein Gedanken zu den unterschiedlichen Meinungen.
Der Kaiser hatte nur mehr vordergründig eigenständige Vollzugsvollmacht. Die treibenden Kräfte waren die Militärs u. die diplomatischen Hardliner. Nicht nur in Österreich. Und diese unternahmen Alles um die Unterschrift auf auf das Kriegserklärungs-Dokument zu bekommen. Auch mit eingeflochtenen Unwahrheiten. Die man nach erteilter Genehmigung zum Überreichen vorher wieder entfernte.
Auf der Seite Russlands ging es nicht besser zu. Als die Russen schon mobilisierten, ersuchte Kaiser Willhelm II den Zaren, mit dem er ja auch verwandt war, diese vorerst zu stoppen um nicht selber die deutsche Mobilisierung in Gang setzten zu müssen. Um Zeit für deeskalierende Verhandlungen zu gewinnen. Der Zar war einverstanden. Diese Einverständiserklärung wurde von den russischen Hardlinern einfach nicht weitergeleitet.
Aber die eigentlichen Urheber waren für mich die Engländer. Eigentlich logisch nachvollziehbar.Sie waren seit fast einem Jahrhundert die Herren der Welt. Mächtiger als heute die USA. Und plötzlich entsteht vor ihrer Nase ein völlig neuer Wirtschaftsraum, das „Deutsche Reich“. Sie müssen fassungslos zusehen, wie sie technisch und wirtschaftlich in nur 20 Jahren überholt werde und so ihr Welthandels-Monopol verlieren. Und die Deutschen vollbringen das alles, ohne billige Sklavenheere (Indien,Afrika etc.) ohne Kolonien ( die kamen erst später u. haben mehr gekostet, als sie eingebracht haben ).
Die Engländer begannen zu verhandeln. Sie verlangten von Bismarck nicht weniger, als die Reduzierung der deutschen Wirtschaftsleistung. ( kommt mir irgendwie bekannt vor ). Die Antwort: Das könne er nicht, selbst wenn er wollte. Ergo: Germaniam esse delendam. ( D. muss zerstört werden. In den Vorkriegsjahren, ständige Titelzeile im engl. Wochenblatt „Saturday Review“ ) Es folgte der diplomatische Geniestreich der Engländer. Sie zimmerten, aus ihren ehemaligen Todfeinden Frankreich u. Russland eine Allianz gegen die Deutschen zusammen. Und das war’s.
Die Ausschaltung Deutschlands als Wirtschafts-Konkurrent war somit schon lange vorher beschlossene Sache. Die Frage war, nur wann. Das Attentat v. Sarajewo war da nur Mittel zum Zweck. Die Attentäter standen in enger Verbindung mit dem russischen Geheimdienst. Aber egal, wenn nicht, einen anderen passenden Einstiegsgrund hätte man schon gefunden. Fast ein Jahr vor dem Krieg, ordnete z.B. Churchill die Britische Admiralität an, unverzüglich mit den Umrüstungsplänen zu beginnen, die vorsahen geeignete Handelsschiffe seekriegstauglich zu machen. Mit dem dringlichen Hinweis, der Krieg stünde unmittelbar bevor, spätestens Sept. 1914 ! Im August ist es dann pünktlich losgegangen.