Lebensfreude zelebrieren

Ich zelebriere Lebensfreude, wenn ich den Löffel, in der 2 Liter Eisbox versenken kann :herzen:
Oder mit Freunden im Eissalon sitze und wir dort eines genießen
 
Man muss halt immer das positive auch versuchen zu sehen.
Wenn sich eine Türe schließt, dann is sie halt zu. Kommt wenigstens nix schlechtes mehr nach :mrgreen:
 
Auch wenn wir heute erst den vierten Januar haben hat dieses Thema für mich jetzt schon das Zeug ganz weit oben in meinem persönlichen Ranking zum "Thread des Jahres" mitzuspielen.

Im folgenden mal ein paar meiner Rezepte und Ansichten zum Thema:

Anfang/Mitte der Neunziger habe ich innerhalb von drei aufeinanderfolgenden Jahren drei Mal recht heftig vom Leben auf die Schnauze bekommen. Zuerst hat die große Liebe meines Lebens unter tragischen Umständen Suizid begangen, an dem ich mir lange Zeit eine nicht ganz unerhebliche Mitschuld gegeben habe. Im darauffolgenden Jahr habe ich einen Arbeitsunfall erlitten, der mich um ein Haar in den Rollstuhl gebracht und meine beruflichen Perspektiven komplett über den Haufen geworfen hätte. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre kam im nächsten Jahr auch noch mein Sohn im siebten Schwangerschaftsmonat als Totgeburt zur Welt. Danach war ich wenig geneigt mich nochmal aufzurappeln und habe einem eher destruktiven Lebensstil gefröhnt. Und so banal es auch klingen mag, eine Szene aus einem der Rocky-Filme hat mir schließlich die Augen geöffnet. Rocky stand gegen einen schier übermächtigen Gegner im Ring, bekam furchtbare Prügel und ging mehr als einmal zu Boden. Trotzdem ist er immer wieder aufgestanden, hat sich dem Kampf weiterhin gestellt und seinen Kontrahenten gefragt: "War das schon alles? Mehr hast du nicht drauf?"
Tja, liegen bleiben und aufgeben wäre bestimmt einfacher und ganz sicher auch schmerzfreier gewesen, aber die Kunst des Weitermachens ist es einmal öfter aufzustehen als man hinfällt. Und so sehe ich das Leben seither. Ich bin viel zu neugierig auf das was sich hinter der nächsten Wegbiegung befindet, als das ich - nur um einem weiteren Schlag aus dem Weg zu gehen - auf der Straße des Schicksals liegen bleiben wollen würde.

Natürlich ist es - wenn man wieder mal einen auf den Deckel bekommen hat - legitim sich eine Zeit lang selbst zu bedauern, mit den Umständen des Lebens zu hadern und die erlittenen Wunden zu lecken. Dann aber sollte man seinen Blick auch wieder nach vorne richten. Ein weiser Mann, dem ich heute noch dankbar dafür bin, hat es mal in folgende Worte gefasst: "Wenn man mit dem Auto in einem Graben gelandet ist mag es zwar interessant sein die Umstände zu kennen, die dazu geführt haben. Allerdings wird dieses Wissen in der Regel nicht dabei helfen den Wagen zurück auf die Straße zu bekommen, die Fahrt fortzusetzen und das Ziel doch noch zu erreichen."
Dennoch ist analytisches Denken nicht generell eine brotlose Kunst. Wenn man aus Fehlern lernt kann man jede Niederlage in gewisser Weise in einen Sieg verwandeln.

Im Jahr 2014 ist meine Mutter verstorben. Sie war eine der wichtigsten Bezugspersonen in meinem Leben. Als es auf Weihnachten zuging habe ich mich gefragt wie das erste Fest ohne sie wohl werden wird. Und dann habe ich mich an ein Gespräch erinnert, das wir kurz vor ihrem Tod geführt haben. Während dessen hatte ich sie gefragt ob sie an ein Leben nach dem Tod glaubt und wie sie sich ein selbiges vorstellt. Sie antwortete darauf das sie glaubt in den Menschen, die ihr nahe standen, weiterzuleben. Mir ist schon klar das sie diese Aussage eher in einem übertragenen Sinne getroffen hat, dennoch habe ich mir - anlässlich des damals bevorstehenden Weihnachtsfests - eine andere Auslegung erlaubt. Wenn sie in mir weiterlebt, sieht, hört und fühlt sie was ich fühle. Würde ich mir vor diesem Hintergrund wünschen das sie Tränen sieht, ein Klagen über den Verlust hört und Traurigkeit empfindet? Nein, wohl eher das Gegenteil wäre der Fall. Dieser Gedanke war Trost und Motivation zugleich und so habe ich im Jahr 2014 eines der schönsten und intensivsten Weihnachtsfeste meines Lebens verbracht.

Eine weitere Lektion zum Thema Lebensfreude habe ich gerade erst in diesem Jahr gelernt. Nach einigen menschlichen Enttäuschungen hatte ich mir bereits vor Jahren vorgenommen in Zukunft als "einsamer Wolf" durchs Leben zu gehen und niemanden mehr so nah an mich heranzulassen das er mich emotional verletzen könnte. Lange Zeit habe ich auch tatsächlich geglaubt damit gut zu fahren, aber inzwischen habe ich im EF Menschen kennengelernt, die ich mittlerweile als sehr gute Freunde betrachte und die mein Leben immens bereichern. So wie geteiltes Leid nur halbes Leid ist, so ist auch geteilte (Lebens)freude doppelte Freude. Vertrauen ist es einem Menschen die Macht zu geben dich verletzen zu können und daran zu glauben das er es nicht tun wird.
 
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Auch wenn wir heute erst den vierten Januar haben hat dieses Thema für mich jetzt schon das Zeug ganz weit oben in meinem persönlichen Ranking zum "Thread des Jahres" mitzuspielen.

Im folgenden mal ein paar meiner Rezepte und Ansichten zum Thema:

Anfang/Mitte der Neunziger habe ich innerhalb von drei aufeinanderfolgenden Jahren drei Mal recht heftig vom Leben auf die Schnauze bekommen. Zuerst hat die große Liebe meines Lebens unter tragischen Umständen Suizid begangen, an dem ich mir lange Zeit eine nicht ganz unerhebliche Mitschuld gegeben habe. Im darauffolgenden Jahr habe ich einen Arbeitsunfall erlitten, der mich um ein Haar in den Rollstuhl gebracht und meine beruflichen Perspektiven komplett über den Haufen geworfen hätte. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre kam im nächsten Jahr auch noch mein Sohn im siebten Schwangerschaftsmonat als Totgeburt zur Welt. Danach war ich wenig geneigt mich nochmal aufzurappeln und habe einem eher destruktiven Lebensstil gefröhnt. Und so banal es auch klingen mag, eine Szene aus einem der Rocky-Filme hat mir schließlich die Augen geöffnet. Rocky stand gegen einen schier übermächtigen Gegner im Ring, bekam furchtbare Prügel und ging mehr als einmal zu Boden. Trotzdem ist er immer wieder aufgestanden, hat sich dem Kampf weiterhin gestellt und seinen Kontrahenten gefragt: "War das schon alles? Mehr hast du nicht drauf?"
Tja, liegen bleiben und aufgeben wäre bestimmt einfacher und ganz sicher auch schmerzfreier gewesen, aber die Kunst des Weitermachens ist es einmal öfter aufzustehen als man hinfällt. Und so sehe ich das Leben seither. Ich bin viel zu neugierig auf das was sich hinter der nächsten Wegbiegung befindet, als das ich - nur um einem weiteren Schlag aus dem Weg zu gehen - auf der Straße des Schicksals liegen bleiben wollen würde.

Natürlich ist es - wenn man wieder mal einen auf den Deckel bekommen hat - legitim sich eine Zeit lang selbst zu bedauern, mit den Umständen des Lebens zu hadern und die erlittenen Wunden zu lecken. Dann aber sollte man seinen Blick auch wieder nach vorne richten. Ein weiser Mann, dem ich heute noch dankbar dafür bin, hat es mal in folgende Worte gefasst: "Wenn man mit dem Auto in einem Graben gelandet ist mag es zwar interessant sein die Umstände zu kennen, die dazu geführt haben. Allerdings wird dieses Wissen in der Regel nicht dabei helfen den Wagen zurück auf die Straße zu bekommen, die Fahrt fortzusetzen und das Ziel doch noch zu erreichen."
Dennoch ist analytisches Denken nicht generell eine brotlose Kunst. Wenn man aus Fehlern lernt kann man jede Niederlage in gewisser Weise in einen Sieg verwandeln.

Im Jahr 2014 ist meine Mutter verstorben. Sie war eine der wichtigsten Bezugspersonen in meinem Leben. Als es auf Weihnachten zuging habe ich mich gefragt wie das erste Fest ohne sie wohl werden wird. Und dann habe ich mich an ein Gespräch erinnert, das wir kurz vor ihrem Tod geführt haben. Während dessen hatte ich sie gefragt ob sie an ein Leben nach dem Tod glaubt und wie sie sich ein selbiges vorstellt. Sie antwortete darauf das sie glaubt in den Menschen, die ihr nahe standen, weiterzuleben. Mir ist schon klar das sie diese Aussage eher in einem übertragenen Sinne getroffen hat, dennoch habe ich mir - anlässlich des damals bevorstehenden Weihnachtsfests - eine andere Auslegung erlaubt. Wenn sie in mir weiterlebt, sieht, hört und fühlt sie was ich fühle. Würde ich mir vor diesem Hintergrund wünschen das sie Tränen sieht, ein Klagen über den Verlust hört und Traurigkeit empfindet? Nein, wohl eher das Gegenteil wäre der Fall. Dieser Gedanke war Trost und Motivation zugleich und so habe ich im Jahr 2014 eines der schönsten und intensivsten Weihnachtsfeste meines Lebens verbracht.

Eine weitere Lektion zum Thema Lebensfreude habe ich gerade erst in diesem Jahr gelernt. Nach einigen menschlichen Enttäuschungen hatte ich mir bereits vor Jahren vorgenommen in Zukunft als "einsamer Wolf" durchs Leben zu gehen und niemanden mehr so nah an mich heranzulassen das er mich emotional verletzen könnte. Lange Zeit habe ich auch tatsächlich geglaubt damit gut zu fahren, aber inzwischen habe ich im EF Menschen kennengelernt, die ich mittlerweile als sehr gute Freunde betrachte und die mein Leben immens bereichern. So wie geteiltes Leid nur halbes Leid ist, so ist auch geteilte (Lebens)freude doppelte Freude. Vertrauen ist es einem Menschen die Macht zu geben dich verletzen zu können und daran zu glauben das er es nicht tun wird.

Dankeschön für dein Lob.
Über meine Beweggründe schreibe ich später etwas ausführlicher.
 
Es gibt soviel, was freude macht, kinder, lachen, gut essen und trinken, die wunder der natur, ein bild des universums, musik, kunst, verständnisvolle tolerante nette mitmenschen, erinnerungen, träume, guter film, sichere umgebung, sicheres land.....man muss sich nur selber an der nase nehmen und den focus aufs positive lenken...und nicht dem hinterherrennen, was man halt grad nicht zur verfügung hat.
 
Es gibt soviel, was freude macht, kinder, lachen, gut essen und trinken, die wunder der natur, ein bild des universums, musik, kunst, verständnisvolle tolerante nette mitmenschen, erinnerungen, träume, guter film, sichere umgebung, sicheres land.....man muss sich nur selber an der nase nehmen und den focus aufs positive lenken...und nicht dem hinterherrennen, was man halt grad nicht zur verfügung hat.
Der Mensch begehrt immer das am meisten, was er gerade nicht hat.
 
Is aber blödsinn...zufriedenheit bzw glück kann so nicht erreicht werden. Allerdings hilft es, sich ziele zu setzen, aber auch nicht mit gewalt an der umsetzung arbeiten...
Hab nicht gesagt, dass es der richtige Weg ist.
Das ist die heutige Gesellschaft. Der Nachbar hat ein schöneres Haus, ein größeres Auto, die schönere Frau, usw
 
Bald sehe ich sie hoffentlich wieder live
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