Outing

Ich würd nie auf die Idee kommen in meiner Stammkneipe oder sonst einem Club der nichts mit Sexualität/Fetisch zu tun hat, geschweige denn am Arbeitsplatz jedem zu erzählen das ich gerne von Frauen geschlagen werde z.b..Ganze einfach weil mir beim besten Willen nicht einfallen würde warum ich das tun sollte :schulterzuck:

Du hast noch nie in deiner Stammkneipe mit deinen Kumpels oder auf der Arbeit über Frauen geredet? Noch nie über deine Frau/Freundin? :roll:

Nichts anderes bedeutet ein Coming Out. Ein Mann sagt ich stehe auf / liebe Männer. Es hat nichts mit der Rolle beim Sex, nichts mit Fetisch, nichts mit besonderen Vorlieben zu tun. Ich habe noch kein Coming Out gesehen (selbst oder bei anderen) die detailliert über ihr Sexleben gesprochen haben.
 
Du hast noch nie in deiner Stammkneipe mit deinen Kumpels oder auf der Arbeit über Frauen geredet? Noch nie über deine Frau/Freundin?

Ich muss zugeben, so habe ich es noch nicht betrachtet :hmm:
Mit dem Wort Outing verbinde ich immer die Vorstellung bzw. das Vorurteil das sich jemand hinstellt und sagt: "So, alle herhören, ich sag euch jetzt was, ich bin schwul." Also auch denen, die garnicht danach gefragt haben.
 
Ich muss zugeben, so habe ich es noch nicht betrachtet :hmm:
Mit dem Wort Outing verbinde ich immer die Vorstellung bzw. das Vorurteil das sich jemand hinstellt und sagt: "So, alle herhören, ich sag euch jetzt was, ich bin schwul." Also auch denen, die garnicht danach gefragt haben.

Kein Schwuler (und ich zähle mich jetz mal eher zu den Schwulen) rennt durch die Straße und spricht jeden an und sagt dann „So, alle herhören…“. Auch nicht bei den Bekannten oder Freunden. Auch nicht auf der Arbeit. Man hat als Schwuler nicht ein Coming Out und rennt dann auf jeden zu mit den Worten „Hallo ich bin XY und ich bin schwul.“

Ein Coming Out erfordert vor allem viel Mut und Kraft. Es macht vielen Menschen Angst, sich in neuen Umgebungen (z.B. neuer Verein) wieder zu outen. Es gibt nicht das eine. Es gibt vielmehr viele Coming Outs und muss das ein Leben lang jedes Mal neu durchstehen.

Es geht vielen Schwulen nicht darum, sich zu profilieren und im Mittelpunkt zu stehen. Es geht darum sich nicht mehr verstecken und verstellen zu müssen, Angst zu haben was Falsches zu sagen und nicht mehr akzeptiert zu werden, es geht darum dass man sich selbst nicht mehr verleugnen muss – das man oftmals über Jahre und Jahrzehnte gemacht hat. Das zehrt viel Kraft und Energie und treibt die Leute bis in tiefe Psychosen und Depressionen.
Viele Schwule wollen auch nichts Besonderes sein, sondern die Idealvorstellung ist, dass man sich einfach normal übers Wochenende mit dem gleichgeschlechtlichen Partner unterhalten kann, dass es eben normal ist, ohne großen Wind.
 
Kein Schwuler (und ich zähle mich jetz mal eher zu den Schwulen) rennt durch die Straße und spricht jeden an und sagt dann „So, alle herhören…“.

Bei so manchen Promi-Outing habe ich aber schon das Gefühl das dies zutrifft, z.b. Ex- Fussballnationalspieler Thomas Hitzlsberger, der völlig aus dem nichts der ganzen (Sport)-Welt erzählt hat, er sei schwul. ja, toll.
Das Alfons Haider Outing fällt für mich in die gleiche Kategorie.
 
im heteronormativen patriarchatt sind heterosexuelle implikaturen allgegenwärtig. wenn ein mann sagt "meine frau ..." -- dann ist das eine aussage über die eigene heterosexualität. ---- es ist daher falsch zu behaupten, schwule würden "jedem ihre sexualität auf die nase binden" -- es fällt nur auf in einem meer heterosexueller selbstverständlichkeiten.

es ist unbedingt notwendig, ein coming-out zu haben. andernfalls bleiben die zahlreichen nicht der norm entsprechenden wünsche auf ewig "abartig". wenn man sähe, wie viele menschen dies und jenes eigentlich gut finden, würde sich der begriff der "perversion" auflösen. das wäre freiheit. was wir jetzt haben, ist verklemmtheit und unterdrückung.
 
Zurück
Oben