Wenn man auch nur ansatzweise in einem Gesundheitsberuf arbeitet, weiß man genau, warum Menschen ein Pflegeheim ablehnen, da gibt es viele Gründe, die jedem klar sind, der sich auch nur ein ganz klein wenig mit der eigenen Endlichkeit beschäftigt.
Viele Menschen wollen zuhause sein, in ihren eigenen 4 Wänden, vielleicht auch nahe bei der Familie. Das vermittelt ein Gefühl der Selbständigkeit, der Selbstbestimmtheit, auch wenn es vielleicht de facto anders sein mag im Alltag. Kommt ein dementieller Abbau, Alzeimer gar oder sonstiger geistiger Verfall hinzu, gibt die gewohnte Umgebung Sicherheit, die Leute kennen sich aus, wissen, wo Dinge zu finden sind. Und, naja, sie fühlen sich halt einfach auch wohl.
Besucht mal ein Pflegeheim, so ein klassisches Heim, also nicht nur einmal, geht da mal regelmäßig hin und Ihr werdet sehen, warum viele Menschen da sicher nicht hin wollen. Ja, unser System ist noch gut, keiner wird zurückgelassen, aber viele Stationen sind an ihren Grenzen und somit gehen sich nur rein pflegerische Handlungen aus, satt und sauber, fertig. Da werden Leute nur selten aus den Betten geholt beispielsweise, von Therapien ganz zu schweigen. Selten hat wer Zeit, sich einfach zu den Menschen zu setzen, mit ihnen zu reden, ihnen zuzuhören. Es gibt sicher löbliche Ausnahmen, ja. Die Regel sieht anders aus.
Schön, wenn es Dir, Tom, irgendwann mal egal ist, was mit Dir passiert und wo es geschieht, fein. Andere Menschen denken anders.
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht daran denke, was, wenn es mir mal so richtig mies geht und Heilung, Wiederherstellung ist ausgeschlossen. Nur soviel, ganz sicher werde ich in kein Heim gehen. Und ganz sicher werde ich es nicht zulassen, von Angehörigen gepflegt zu werden. Doch das sind meine Gedanken zu mir selbst und die gehen natürlich noch viel viel weiter. Doch das ist meine Sache.