Pflegefall in der Familie - Erfahrungen

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Hallo ihr Lieben,

Wer von euch kennt diese Situation?

Ein heim kommt nicht in frage.
Ambulanter Pflegedienst deckt nicht den notwendigen Bedarf…

24h Pflege?

Was sind eure Erfahrungen/Meinungen?

Vielleicht hat ja jemand eine ganz andere Idee?
 
Ich denke es kommt ganz auf den Grad der Pflege und die Krankheit an. Meine Mutter hat meinen Vater (Krebs) bis zum Schluss zu Hause gepflegt, mit Unterstützung vom Pflegedienst.
 
Da gebe ich dir völlig Recht

In unserem Fall ist die Mobilität soweit eingeschränkt, dass die Person nicht alleine stehen/gehen kann.

Somit auch kein Toilettengang möglich
Alles im Krankenbett und Rollstuhl.
 
Hallo ihr Lieben,

Wer von euch kennt diese Situation?

Ein heim kommt nicht in frage.
Ambulanter Pflegedienst deckt nicht den notwendigen Bedarf…

24h Pflege?

Was sind eure Erfahrungen/Meinungen?

Vielleicht hat ja jemand eine ganz andere Idee?
Mit 3 Besuchen pro Tag kann der nötigste Bedarf abgedeckt werden, aber da geht es dann wirklich nur um "Satt und Sauber".

Optimal ist in diesem Fall die 24h-Betreuung, wir gehen jetzt mal von der perfekten Pflegekraft aus. Mit engagierten Leuten kann die Lebensqualität im Alltag toll aufrechtgehalten werden, natürlich immer abhängig davon, was die betreuten Menschen wollen.

Der Toilettengang kann beispielsweise mit einem Leibstuhl, dem Zimmer-WC insofern viel "eleganter" gelöst werden, als diese Stühle meist direkt über das herkömmliche WC geschoben werden können. Es ist schon ein großer Unterschied, am Klo zu sitzen als im Wohn- oder Schlafzimmer in einen Kübel zu machen.

Wir beide sind absolut davon überzeugt, die Leute sollen aus dem Bett, beispielsweise in einen speziellen Rollstuhl, der in viele verschiedene Positionen gebracht werden kann. Sitzen ist immer besser als Liegen, gut, es gibt natürlich Ausnahmen. Jeder einzelne mögliche Fall kann hier nicht besprochen werden, klar.

Können die Menschen aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen, ist ein Patienten-Lifter ein tolles und absolut nötiges Gerät für die Pflege. Leider scheuen sich immer noch viele davor, die Bedienung ist echt kein Hexenwerk.

Kurz, was will die Person und was davon kann erfüllt werden? Wie sieht die Wohnung, der Wohnraum aus? Was muss angepasst, was angeschafft werden? Welche Hilfsmittel sind nötig? Verordnung? Kaufen oder Mieten? Tja, und das Finden der perfekten 24h-Betreuung, und ja, das kann auch herausfordernd sein.
 
Ich denke, es wird da kein richtig oder falsch geben, nur passend oder nicht passend. Das hängt von sehr vielen Faktoren ab. Vom Grad der Pflegestufe z.B. aber auch von der eigenen Belastbarkeit und auch den Räumlichkeiten. Nicht zuletzt aber auch von den "Ansprüchen" des zu Pflegenden. Für mich persönlich würde ich eine Pflegeeinrichtung vorziehen, um von Profis gepflegt zu werden und nicht den Angehörigen zur Last zu fallen. Ich habe im engen Familienkreis Beides erlebt, oft blieb am Ende dann doch nur das Pflegeheim, weil es zu sehr an die Substanz der Angehörigen ging und oft auch mal die Nerven blank lagen. Nicht zu unterschätzen ist die riesige Verantwortung die damit einhergeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich, als jemand der diese Erfahrung leider im engsten Familienkreis gemacht hat, kann nur empfehlen, auf jede Art Unterstützung so früh wie möglich zurückzugreifen.

Mein Vater litt an Levybodydemenz und Parkinson und es war ein mehr als dreijähriger schwerer Weg für meine Mutter die ihn bis zu seinem Tod daheim gepflegt hat.

Trotz 24 Stundenbetreuung eine nahezu unlösbare Aufgabe, die so gut wie alles an Substanz gekostet hat.

Auch eine Einstufung (Pflegestufe) kann mehr als nur einmal gemacht werden und es ist empfehlenswert das mit Fortschreiten der Erkrankung auch zu tun.

Den betroffenen Abgehörigen sei auch empfohlen sich um seelische Unterstützung für sie selbst zu kümmern.
(Stichwort Selbshilfegruppen für Angehörige)


Eines zu erwähnen liegt mir wirklich am Herzen:

Österreich ist hier ein großartiges Land, das sehr viel an Hilfe anbietet und man wird nicht alleine gelassen.

Es ist nicht perfekt- keine Frage- dennoch wird Erkrankten und auch den betroffenen Familien sehr viel an Möglichkeiten eine solche Situation zu meistern geboten.

Alles Gute !
 
Da gebe ich dir völlig Recht

In unserem Fall ist die Mobilität soweit eingeschränkt, dass die Person nicht alleine stehen/gehen kann.

Somit auch kein Toilettengang möglich
Alles im Krankenbett und Rollstuhl.
Das war bei meinem Vater dann auch irgendwann der Fall. Wie @Mitglied #560758 schreibt, da gibt es gute Hilfsmittel.
Ich denke auch, dass es darauf ankommt was der zu Pflegende für Wünsche hat und was davon umsetzbar ist.
 
was will der zu pflegende? schliesst der ein heim kategorische aus? warum? pflege daheim ohne ausreichender professioneller unterstützung ist für pfleger und pflegling nur eine tortur.
 
Hallo ihr Lieben,

Wer von euch kennt diese Situation?

Ein heim kommt nicht in frage.
Ambulanter Pflegedienst deckt nicht den notwendigen Bedarf…

24h Pflege?

Was sind eure Erfahrungen/Meinungen?

Vielleicht hat ja jemand eine ganz andere Idee?


Mit 24 h Pflege meinst du eine ausländische Kraft, die bei euch auch wohnt? Oder was meinst du damit genau?
 
Da kommt man mit EINER Pflegekraft aber nicht aus, bzw. nur mit tatkräftiger Unterstützung Angehöriger, weil die ja auch freie Tage hat und nicht ständig verfügbar ist.



Doch, sie wohnt 3 Monate in der Familie, macht den Haushalt, kümmert sich um die Pflegeperson und geht dann wieder zurück in ihr Heimatland. Wie genau das mit ihren freien Tagen ist, weiß ich nicht genau.

Das war eine Frage.....ist es eine ausländische Pflegekraft oder so eine Art Sozialstation?
Wobei man da eine 24 h Kraft von der Krankenkasse nur bezahlt bekommt, wenn der Pflegende ein Tracheostoma hat und eventuell beatmet ist.
 
Wenn man auch nur ansatzweise in einem Gesundheitsberuf arbeitet, weiß man genau, warum Menschen ein Pflegeheim ablehnen, da gibt es viele Gründe, die jedem klar sind, der sich auch nur ein ganz klein wenig mit der eigenen Endlichkeit beschäftigt.

Viele Menschen wollen zuhause sein, in ihren eigenen 4 Wänden, vielleicht auch nahe bei der Familie. Das vermittelt ein Gefühl der Selbständigkeit, der Selbstbestimmtheit, auch wenn es vielleicht de facto anders sein mag im Alltag. Kommt ein dementieller Abbau, Alzeimer gar oder sonstiger geistiger Verfall hinzu, gibt die gewohnte Umgebung Sicherheit, die Leute kennen sich aus, wissen, wo Dinge zu finden sind. Und, naja, sie fühlen sich halt einfach auch wohl.

Besucht mal ein Pflegeheim, so ein klassisches Heim, also nicht nur einmal, geht da mal regelmäßig hin und Ihr werdet sehen, warum viele Menschen da sicher nicht hin wollen. Ja, unser System ist noch gut, keiner wird zurückgelassen, aber viele Stationen sind an ihren Grenzen und somit gehen sich nur rein pflegerische Handlungen aus, satt und sauber, fertig. Da werden Leute nur selten aus den Betten geholt beispielsweise, von Therapien ganz zu schweigen. Selten hat wer Zeit, sich einfach zu den Menschen zu setzen, mit ihnen zu reden, ihnen zuzuhören. Es gibt sicher löbliche Ausnahmen, ja. Die Regel sieht anders aus.

Schön, wenn es Dir, Tom, irgendwann mal egal ist, was mit Dir passiert und wo es geschieht, fein. Andere Menschen denken anders.

Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht daran denke, was, wenn es mir mal so richtig mies geht und Heilung, Wiederherstellung ist ausgeschlossen. Nur soviel, ganz sicher werde ich in kein Heim gehen. Und ganz sicher werde ich es nicht zulassen, von Angehörigen gepflegt zu werden. Doch das sind meine Gedanken zu mir selbst und die gehen natürlich noch viel viel weiter. Doch das ist meine Sache.
 
Zu den 24h Kräften, hier gibt es verschiedene Modelle, in Wien zB sind die Damen oder Herren meist 2 Wochen im Dienst, und ja, 24h mit kleinen Pausen und 2 Wochen zuhause, sie wechseln sich ab. Je eingespielter so ein Team ist, desto besser funktioniert es natürlich. Und wie überall gibt es engagierte Leute und, nun, nicht so engagierte Kräfte. Man darf auch nicht vergessen, da wohnen plötzlich fremde Menschen in der Wohnung und die sind 24h da, das ist eine mächtige Umstellung. Ich kenne so viele Fälle mittlerweile, und im Durchschnitt kann ich sagen, es gibt einige, da gehören die PflegerInnen fast zur Familie, andere sind nur am streiten, bei den meisten jedoch funktioniert es auf professioneller Ebene gut.

Immer wieder kommt es auch vor, dass Angehörige, die im selben Haus, im selben Haushalt wie die zu Pflegenden wohnen, die Pflegekräfte als persönliche Haushaltshilfen ausnutzen. Sowas geht schon mal garnicht. Einige lassen sich das auch noch gefallen. Meist ist es aber so, wenn man miteinander redet gibt es ein gutes Miteinander.

Wie die Finanzierung aussieht, weiß ich selbst nicht, immer, wenn ich dachte, ich kenn mich aus, war wieder alles anders und Leute waren angefressen, weil ich ja eine falsche Info gegeben habe. So bin ich früh dazu übergegangen, den Leuten zu sagen, sie sollen sich direkt an die entsprechenden Stellen wenden, in Wien zB den FSW, Fonds Soziales Wien.

Krankenhäuser haben zumeist entsprechend ausgebildetes Personal, Entlassungsmanagement, SozialarbeiterInnen etc, da gibt es auch gute Infos.
 
Noch ein paar Worte zur Pflege von Angehörigen.
Man soll niemals vergessen, wieviel Kraft soetwas benötigt, von einem abverlangt, körperlich wie auch geistig, seelisch. Ich persönlich rate immer klar davon ab. Besorgt Euch das entsprechende Personal, die passende Hilfe und genießt die Zeit mit dem Angehörigen bei einem Gespräch, einem Kaffee oder wie auch immer.

Nicht umsonst gibt es hier geschulte Menschen für diese Arbeit.

Auch hier habe ich völlig ausgebrannte Frauen, Männer, ja Kinder gesehen, die meinten, es ginge schon. Schlimm auch, wenn zu Pflegende Menschen dies als Pflicht ihrer Familie sehen. Das ist eine schreckliche Einstellung und dem muss man klar entgegentreten.

Ja, klar, am Land, wo 3, 4 Generationen in einem großen Haus leben, da läuft die demente Oma, der Altbauer, den die kaputten Knie nicht mehr tragen einfach so nebenbei mit. In der Stadt, mit Familie, Beruf, da schaut die Welt schon anders aus.

Es ist ein riesiges Thema und ja, es wird noch viel größer werden. All die Sparmaßnahmen der Regierung, all die völlig sinnlosen sogenannten Reformen des Gesundheitssystems werden uns sowas von auf den Kopf fallen, das passiert ja schon. Stationen werden gesperrt, weil es keine Ärzte, keine Pflegepersonen gibt, ja, so ist es.

Darum achte ich soviel wie möglich auf mich, schau, dass mein Training passt, kontrolliere meine Werte, achte doch aufs Essen, trinke wenig Alk, hab genug Schlaf etc etc. Natürlich kann immer was passieren, aber das ist dann Schicksal und ich kann im Bewusstsein meine Augen für immer schließen, schön, g'schissen gelaufen, aber nicht meine Schuld.

Gut, ist jetzt bissi OT gelaufen, verzeiht, doch das ist einfach ein Thema, mit dem ich, mit dem wir tagtäglich zu tun haben, und zwar an vorderster Front. Ja, wir haben diese Leut' jeden Tag in der Hand, buchstäblich, und hören auch ihre Geschichten.
 
Man sollte auch mal den Wunsch überdenken, ich möchte dass für mich oder meinen Angehörigen ALLES gemacht wird!

In der Klinik wird dann alles gemacht, ob es sinnvoll ist oder nicht......es wird alles gemacht bis zum Pflegefall!



Jeder möchte Zuhause am Liebsten im Schlaf sterben! Das gilt nur meist für einen selber, für den Vater/Mutter gilt das nicht, da wird dann ALLES verlangt, obwohl Ärzte davon abraten.
 
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