Hi,
Also dann beginn ich gleich' mal,
In der gestrigen Beilage der KRONE (29.4.07) war ein Bericht über Prostitution zu lesen. Der strotzte nur so von abgegriffenen Halbwahrheiten.
Besonders interessant fand ich was ich über die 'Freier' lesen konnte:
Laut diesem Bericht schaue die Prostituierte letztendlich auf ihren Kunden herab. In Wien werde ein Kunde im Wiener SexworkerInnen-Jargon verächtlich 'Gogl' genannt.
Im Raum Wien wird die Zahl der täglichen
Kontakte mit Sexworkerinnen auf rund 15.000 geschätzt.
Freier versuchten durch Geld gleichsam Kontrolle über eine Frau zu gewinnen und gleichzeitig Rache an ihr zu üben.
Die Soziologin Julia O'Connel nennt Freier `Sexuelle Leichenschänder', weil sich solche "Typen an 'sozial toten' Frauen vergehen." (Orginalzitat KRONE).
'Sozial tote Frauen' sind wohl Menschen, die keine ordentlichen sozialen Kontakte haben, nehme ich mal an.
Aus Sicht von schwedischen Forschern seien Freier grundsätzlich psychisch gestörte und behandlungsbedürftige Wesen. Diese Meinung werde aber von deutschen Wissenschaftern nicht geteilt: Freier seien mitunter sogar Romantiker, die glauben, dass die Sexworkerin wirklich so sinnlich, teilnahmsvoll oder verliebt sei, wie er sie erlebe.
So das waren nun einige Berichte über Untersuchungen zum Thema 'Freier' laut gestriger KRONE.
Keiner der oben genannten Beschreibungen sieht den Freier in einem besonders positiven Licht, meine ich.
Ich, der ich jahrelang Freier war, kann sagen, dass keine der oben genannten Beschreibungen auf mich zutrifft. Ich ging zu Sexworkerinnen, um eine Illusion zu erleben - war aber nicht so blöd, anzunehmen, dass diese Illusion der Wirklichkeit entspricht.
Würde mich interessieren, was Ihr zu diesem Bericht meint.
lg,
cornaer